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Lebende Legenden von Selana

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Teil 3



Vanessa Sheppard machte einen Schritt auf ihren Sohn zu, und gleich darauf lagen sich die beiden in den Armen.

„Du siehst gut aus, Mutter. Doch sag mir, warum bist du hier?“, fragte Sheppard, nachdem er seine Mutter wieder losgelassen hatte.

Ein weiterer Treffer verhinderte, dass Vanessa antworten konnte. Schnell lief John zu seinem Sessel zurück.

„Ich glaube die Erklärungen sollten wir auf später verschieben. Sehen wir erst einmal zu, dass wir die Saat Bhai vertreiben.“

Der Kampf wogte noch immer ziemlich ausgewogen hin und her. Schließlich aber gaben die drei Saat Bhai-Schiffe auf. Sie waren kleiner als die ORION, die eine überlegene Feuerkraft besaß. Als eines der feindlichen Schiffe schwer beschädigt wurde, zogen sich alle zurück.

„Gute Arbeit!“, lobte O’Neill.

„Danke, Sir! General, niemand sagte etwas davon, dass Sie und Colonel Carter uns in Atlantis besuchen kommen. Dr. Weir wird aus allen Wolken fallen.“

„Wir haben es aus gutem Grund geheim gehalten. Ihre Mutter ist der Grund, Colonel“, sagte O’Neill. „Und es hat nichts damit zu tun, dass wir Ihnen womöglich nicht trauen.“

Konnte der General etwa seine Gedanken lesen? Misstrauisch blickte John ihn an, doch ein Blick in die Augen O’Neills sagte ihm, dass er nicht angelogen wurde.

„Was hast du damit zu tun, Mutter?“, fragend blickte John jetzt Vanessa an. „Was machst du überhaupt an Bord der DAEDALUS?“

Sie sah etwas betreten zu Boden. Dann schien sie sich zu fassen und blickte ihren Sohn an. „Durch einen dummen und nicht vorhersehbaren Umstand, kam mein lieber Mann hinter mein Geheimnis. Ich war gezwungen, Hals über Kopf zu fliehen. Dein Vater setzte mir einige Killer auf die Fersen, doch es gelang mir, mich mit dem General in Verbindung zu setzen. SG-1 hat mich gerettet und ins SGC gebracht. Dort wurde entschieden, dass der einzige sichere Platz in Atlantis wäre. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellt.“

„Wieso das denn?“, wollte John wissen.

„Die drei Schiffe haben uns nur aus einem Grund überfallen: Sie wollten Ihre Mutter“, erklärte O’Neill. „Jemand im SGC muss für die Saat Bhai arbeiten. Sobald wir in Atlantis sind, müssen wir diese Nachricht durchgeben. General Landry muss sich darum kümmern.“

„Informieren Sie Dr. Weir über unsere baldige Ankunft“, befahl Sheppard dem Funkoffizier. „Und was ist mit der DAEDALUS? Verbinden Sie mich mit Colonel Caldwell.“

Gleich darauf erschien Caldwell auf dem Bildschirm. „General, Colonel, alles in Ordnung bei Ihnen?“

„Das Gleiche wollte ich gerade Sie fragen, Colonel“, antwortete Sheppard.

„Wir brauchen einige Stunden zur Reparatur. Fliegen Sie den General und Ihre Mutter nach Atlantis, Sheppard. Das ist ein Befehl.“

„Was ist mit Ihnen?“, fragte Sheppard zurück.

„Kümmern Sie sich nicht um uns.“

„Gut, dann lasse ich Ihnen die Jumper zu Ihrem Schutz da. Sie können nach der Reparatur bei ihnen auf einem der Decks landen“, sagte Sheppard.

„Einverstanden! Und nun machen Sie sich vom Acker!“

Sheppard grinste und beendete die Verbindung. „Sie haben es gehört, Steuermann! Kurs auf Atlantis.“

O’Neill hatte nichts dazu gesagt. Es war ihm nicht recht, dass wegen ihm so viel Aufsehen gemacht wurde, aber schließlich war er nun ein General. Und dann war da noch Vanessa Sheppard und Carter. Er blickte zu Sheppard, der souverän seine Befehle gab, bis sie in den Hyperraum eintauchten.

Dann wandte John sich an O’Neill. „General, in einigen Stunden sind wir am Ziel. Machen Sie es sich gemütlich.“

„Danke, Colonel! Und Sie lassen sich nun ablösen. Sicher haben Sie und Ihre Mutter sich viel zu erzählen.“

„Danke, General, das ist richtig.“

Nur kurze Zeit später hatte seine Ablösung den Sitz eingenommen und Sheppard führte seine Mutter in sein Quartier auf der ORION. Es war nicht sehr groß, aber gemütlich eingerichtet.

Er blickte seine Mutter an. Seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, war über ein Jahr vergangen. Sie hatte sich verändert. Sie trug ihr dunkles Haar nun kurz, was ihr aber sehr gut stand und die Ähnlichkeit mit ihm noch mehr hervorhob. Ihre schlanke makellose Figur machte sie jünger, als sie war. Vanessa trug einen beigefarbenen Hosenanzug, dessen Farbe gut zu ihren Augen passte.

Auch Vanessa musterte ihren John mit Wohlgefallen. Obwohl er so weit von ihr weg war, wurde sie über jeden seiner Schritte und Abenteuer informiert. General O’Neill hatte ihr heimlich jeden seiner Missionsberichte zukommen lassen. Es war bedauerlich, dass ihre Tarnung aufgeflogen war, doch andererseits freute sie sich darauf, das Leben ihres Sohnes nun teilen zu dürfen.

John war ein gut aussehender Mann, auf den die Frauen flogen. Doch sie wusste, dass er nur eine Frau liebte. „Wie geht es Rhiana?“

„Sehr gut. Ihr könnt euch nachher gerne unterhalten. Doch nun sag, wie sieht es auf der Erde aus, und wie kam es dazu, dass du enttarnt wurdest?“

„Das war ein dummer Zufall. Wir wurden belauscht, als ich einen Bericht durchgab. Es war Kimura, der nicht aufgepasst hat. Er hat es jedoch bemerkt und mich gewarnt, damit ich fliehen konnte. Philipp hat mir sofort Killer hinterher gehetzt. Kannst du dir das vorstellen? Wir sind nun über 50 Jahre verheiratet.“

„Dein Mann, mein Vater wollte auch mich töten. Oder hast du das etwa vergessen. Wie kann er nur mein Vater sein? Ich schäme mich für ihn. Er ist ein gemeiner und gewissenloser Mörder.“

„Etwas, das ich lange auch nicht glauben konnte, bis Kimura mich überzeugte. Ich war mir immer dem Risiko bewusst, gegen ihn zu arbeiten.“

Sie erzählte ihm dann, wie das SG-1-Team sie vor den Killern gerettet und nach Cheyenne-Mountain gebracht hatte. Dort wartete sie dann die Ankunft und den erneuten Abflug der DAEDALUS ab. Erst in letzter Minute entschlossen sich O’Neill und das SG-1-Team, sie nach Atlantis zu begleiten.

„Nun werde ich deinen Schutz übernehmen“, versprach John seiner Mutter.

„Schön, mein Sohn, aber ich kann auch gut auf mich aufpassen.“

„Nicht gegen diese Killer, glaub mir das.“

Danach unterhielten sie sich noch eine Zeit lang, dann ging John zurück zur Brücke. Dort fand er O’Neill und Rhiana ins Gespräch vertieft vor.

„McKay und Carter sind im Maschinenraum und streiten sich. Jeder glaubt im Recht zu sein“, meinte Rhiana belustigt.

„Ihre Freundin ist eine sehr charmante und eine reizvolle Gesellschafterin,“ meinte O’Neill. Er lächelte amüsiert vor sich hin, als er Sheppards Blick bemerkte und goss noch Öl auf die Wunde. „Sie hat mir viel über Sie erzählt.“

Jetzt warf Sheppard Rhiana einen bitterbösen Blick zu. Na warte, dachte er, sie würde etwas zu hören bekommen. Wie kam sie denn dazu, dem General persönliche Dinge zu erzählen? Während er mit seiner Mutter ernste Gespräche führte, amüsierte sie sich mit O’Neill. John fühlte wie die Eifersucht in ihm hochstieg, und sah schnell weg, damit es niemand bemerkte.

Doch Rhiana schien es zu spüren. Sie trat neben ihn. „Komm schon, John“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Der General will dich nur ärgern.“

„Ach wirklich?“, John war noch nicht zufrieden.

Rhiana konnte nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken. John sah so süß aus, wenn er ein solches Gesicht machte. Wie ein kleiner Junge, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte. „Ich werde es später wieder gut machen. Versprochen!“

Nun, das hörte sich schon besser an.

„Und wie geht es Vanessa?“

„Sie würde sich gerne mit dir unterhalten“, sagte John. „Sie ist in meiner Kabine.“

„Schön“, Rhiana verschwand hüftschwingend von der Brücke. Der Blick der beiden Männer folgte ihr.

„Sie ist ein Juwel, Sheppard! Sie müssen sie festhalten.“

„Keine Sorge, General, das werde ich“, sagte John. Der Ärger war fast schon wieder vergessen. Aber eben nur fast!



Atlantis
Einige Stunden später

„Herzlich willkommen in Atlantis!“

Dr. Elizabeth Weir kam die Stufen einer großen Treppe herunter und begrüßte die Neuankömmlinge freudestrahlend. „Wenn Sie uns Ihre Ankunft mitgeteilt hätten, dann hätten wir Ihnen einen großen Empfang bereiten können.“

„Genau das wollte ich vermeiden“, sagte O’Neill. „Außerdem wurde es erst in letzter Minute entschieden und aus Sicherheitsgründen, die ich Ihnen nachher erklären werde, sogar Ihnen verschwiegen.“

Weir gab sich vorerst zufrieden damit und begrüßte auch Sam Carter und Vanessa herzlich in Atlantis. „Ich habe schon so viel von Ihnen gehört, Mrs. Sheppard. Ich bin erfreut, Sie persönlich kennen zu lernen.“

„Dass gleiche gilt für mich, Dr. Weir.“ Ein Blick traf John. „Und ich bin sicher, dass Sie mir viel über meinen Sohn erzählen können, was ich noch nicht weiß.“

John verzog entrüstet das Gesicht. Das konnte ja heiter werden.

„Was ist mit der DAEDALUS? Braucht sie Hilfe?“, frage er brummig.

„Nicht mehr, Colonel Caldwell teilte mir vorhin mit, dass das Schiff repariert ist und sie sich auf dem Weg zurück nach Atlantis befinden“, beruhigte Weir ihn.

„Das ist erfreulich. Im anderen Fall wäre ich sofort mit der ORION gestartet, um sie nach Hause zu eskortieren.“

„Colonel Caldwell ahnte das wohl und versicherte mir, dass das nicht notwendig ist. Doch nun kommen Sie bitte. Es wird eine lange Besprechung werden.“

O’Neill und Carter bewunderten noch immer die außergewöhnliche Architektur der Stadt. „Daniel wird begeistert sein“, meinte sie zu O’Neill.

„Ja, und mich in Zukunft nicht mehr ewig damit nerven, endlich Atlantis besuchen zu dürfen“, meinte O’Neill.

„Das ist doch schon lange nicht mehr dein Problem, Jack“, meinte Carter. „Nicht mehr, seit du in Washington bist.“

„Nun, ja, eigentlich doch! Leider verlangte er bei jedem Anruf von mir, dass ich Landry überzeugen müsste, ihn endlich nach Atlantis zu schicken.“

Carter grinste bei dem Gedanken. Sie wusste schließlich, wie hartnäckig Daniel sein konnte, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dass er nicht gleich bekam. Aber sie wusste, dass auch Jack von der Stadt verzaubert war. Sie kannte O’Neill lange genug, um zu wissen, wann er beeindruckt war und wann nicht. Er gehörte eben zu den Menschen, die ihre Gefühle vor den anderen verbargen. Wie lange hatte es gedauert, bis er sich durchgerungen hatte, um ihr seine Liebe zu erklären? Über neun Jahre, dachte sie bedauernd und fragte sich, warum in aller Welt sie nur so lange damit gewartet hatten. Vorschriften konnte man schließlich auch mal umgehen.

Ein paar Stunden und einige Besprechungen später landete auch die DAEDALUS, und der Rest von SG-1 traf in Atlantis ein. Schon von weitem konnte man Daniels Begeisterungsrufe hören.

„Sam! Jack! Seht euch das nur an! Kein Bericht und kein Video kann einem das wahre Ausmaß der Stadt vermitteln. Das ist ja fantastisch!“

„Schon gut, Daniel! Komm wieder runter. Die Stadt läuft dir nicht davon“, sagte Jack, obwohl er die Begeisterung seines Freundes gut nachvollziehen konnte.

„Ich muss sofort alles sehen. Wo ist Dr. McKay!“, und schon rannte er davon, ohne daran zu denken, nach dem Weg zu fragen.

„Mann, oh Mann!“, meinte Jack grinsend. „Daniel bekommt vor Aufregung noch einen Herzanfall. Ich glaube, den sehen wir so bald nicht wieder.“

Daniel hatte inzwischen McKay gefunden und sofort mit Beschlag belegt. Man hörte die beiden lautstark diskutieren.

„Da haben sich die Richtigen gefunden“, meinte Carter. „Wenn Rodney loslegt, kommt sonst keiner zu Wort. Doch in Daniel hat er in dieser Beziehung vielleicht seinen Meister gefunden.“

Jack und Sam machten sich auf die Suche nach Sheppard und Rhiana. Die beiden wollten sie herumführen und ihnen die Stadt zeigen. Sie gingen zum vereinbarten Treffpunkt, wo John, Rhiana und Vanessa schon auf sie warteten.

Kurz vor diesem Treffen hatte Sheppard noch eine Unterredung mit seinem Leibwächter Colonel Han Sung-Joon gehabt, den ihm seine Mutter und Kimura zu seinem Schutz mitgegeben hatte.

„Han, ich habe eine neue Aufgabe für dich.“

„Eine neue Aufgabe?“, Han sah ihn neugierig an.

„Ich möchte, dass du ab sofort auf meine Mutter aufpasst. Ich habe es noch niemanden gesagt, aber ich vermute, dass der Saboteur nicht unbedingt im SGC sein muss oder auf der DAEDALUS. Und falls doch, vielleicht gibt es auch drei Spione.“

„Wie meinst du das?“

„Überleg einmal! Der Hyperantrieb fiel genau zum richtigen Zeitpunkt aus. So genau konnte man das gar nicht vorplanen. Bei einem so langen Flug kann immer etwas dazwischen kommen, dass den Zeitplan durcheinander bringt. Der Saboteur muss sich an Bord der DAEDALUS befunden haben. Gleichzeitig aber wurde auch meine Mutter verraten. Und das sie sich an Bord befindet, konnte nur jemand aus dem SGC wissen.“

„Das könnte auch der Saboteur an Bord der DAEDALUS gemacht haben.“

„Nein, denn die Verbindung nach Atlantis ist erst wieder in der Pegasusgalaxis möglich. Und eine Sabotage am Hyperantrieb muss von langer Hand vorbereitet werden. Während des Fluges ist das unwahrscheinlich. Am besten geht das bei der Überholung des Schiffes auf der Erde.“

„Das ist einleuchtend. Und warum ein dritter Spion in Atlantis?“
„Dafür habe ich keinen besonderen Grund, nur so ein Gefühl. Und auf meine Gefühle habe ich immer gehört.“

„Hast du das alles schon Caldwell und Weir gesagt?“

„Nein, noch nicht, aber ich werde ihnen meinen Verdacht noch mitteilten. Machst du es nun?“

„Eigentlich wurde ich zu deinem Schutz mitgeschickt.“

„Ich kann selbst auf mich aufpassen. Außerdem sind da noch Teyla, Ronon und Rhiana, denen ich blind vertraue. Genug Schutz also für mich. Bei meiner Mutter sieht das aber anders aus. Sie glaubt zwar auf sich selbst aufpassen zu können, was im Normalfall durchaus möglich ist, aber sie hat keine Ahnung von den Gefahren, die hier tagtäglich lauern. Wenn ich sie von dir beschützt weiß, kann ich in Ruhe zu meinen jeweiligen Missionen aufbrechen.“

„Ich werde sie mit meinem Leben beschützen. Das verspreche ich dir, John.“

„Gut, ich danke dir“, John klopfte Han auf die Schulter und machte sich auf den Weg zu seiner Verabredung.

weiter: Kapitel 4
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