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Lilith (2) von Selana

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Teil 9



Eine Anzahl Menschen war dabei das Dorf zu verlassen. Gefahr für sie bestand allerdings nicht, denn die Leute warn noch etwa 100 m von ihnen entfernt. Allerdings kamen sie stetig näher. Die Atlanter duckten sich tiefer in ihr Versteck am Waldrand und liesen kein Auge von den Menschen, die im Gänsemarsch etwa zwanzig Meter an ihnen vorbei gingen.

Es handelte sich um annähernd zwanzig Männer und Frauen. Sie trugen festliche Bekleidung und ihre Köpfe waren mit fantasievollen Kopfbedeckungen geschmückt. Der beiden vorderen Männer hielten in den Händen ein beträchtliches tönernes Gefäß mit voluminösem Deckel. Vier Frauen hielten Instrumente in den Händen und spielten eine durchdringende Melodie, während zwei andere Gongs schlugen.

„Oh nein“, flüsterte Lorne neben John. „Das kenne ich noch von meiner Zeit beim Stargate-Center. Das sind Jaffa-Priester und Priesterinnen. In dem Gefäß befinden sich die jungen Symbionten.“

John hatte so etwas noch nie gesehen. Neugierig beobachtete er wie die Gruppe auf einem schmalen Weg im Wald verschwand.

„Wir müssen die Symbionten vernichten“, sagte Lorne. „Nur so können wir ihre Ausbreitung verhindern.“

„Dann teilen wir uns auf. Ich weiß, dass Jack im Dorf ist“, sagte John.

„Ich gehe nicht in das Dorf, um einen Wraith zu retten“, sagte Ronon mit finsterer Miene.

„Dann wirst du mit Teyla, Engel und McKay den Priestern folgen. Tut alles, was notwendig ist, um die Goa’uld an ihrer Ausbreitung zu hindern. Wir anderen gehen in das Dorf, versuchen Jack zu retten und Lilith, wenn möglich unschädlich zu machen. In genau sechs Stunden treffen wir uns wieder hier.“

„Ich soll mich mit den Goa’uld anlegen?“, entrüstete sich Rodney.

„Wenn du lieber zwei Wraith und einer Goa’uld-Königin gegenüber stehen willst, wird Lt. Kardolan mit Ronon gehen.“

„Ronon! Worauf warten wir noch?“, sagte Rodney totenblass werdend.

Grinsend zeigte Ronon nach hinten, wo die Priester vorhin im Wald verschwunden waren.

John sah ihnen einen Augenblick hinterher, dann wandte er sich an seine Freunde: „Wir aktivieren die Schilde bis wir beim Dorf sind. Wenn es sicher ist, werden wir sie wieder ausschalten um Energie zu sparen. Da wir uns selbst auch nicht sehen können, treffen wir uns dort bei dem kleinen eckigen Haus.“

Nachdem alle sich das Haus eingeprägt hatten, aktivierten sie die Schilde. Unbemerkt erreichten sie das abseits gelegene, etwas verfallen aussehende Haus am Rand des Dorfes.

„Das wäre schon einmal geschafft“, meinte John, nachdem alle da waren. „Sehen wir uns das Haus von innen an. Vielleicht können wir es als Basis benutzen.“

John holte seinen Lebenszeichendetektor heraus und scannte das Haus. Niemand war darin. Er gab den anderen ein Zeichen und sie drangen vorsichtig in das Gebäude ein. Es war klein und besaß nur drei Räume, die leer und verlassen aussahen. Spinnweben bedeckten die Decke und hingen von den Wänden. Anscheinen wohnte niemand mehr hier.

„Brrrrrr!“, bemerkte Joane. „Wieso muss es auf jedem Planeten Spinnen geben?“

John lächelte, denn er kannte Joes Abneigung gegen Spinnen seit ihrem Abenteuer in Mittelerde. „Sie sind eben Allroundgenies, die sich auf jedem Planeten festsetzen. Ich, für meinen Teil schlage mich lieber mit Spinnen herum, als mit Dinosauriern oder ähnlichen Tieren. Für uns ist dieses Haus ideal. Von hier aus können wir uns überlegen, was wir als nächstes tun werden. Als erstes sollten wir unsere auffällige Uniform ablegen und das tragen, was die Leute hier so als Bekleidung bezeichnen.“

„Und wie bekommen wir diese?“, fragte Lorne.

„Klauen natürlich“, meinte John und lächelte bezeichnend.

„Das wird nicht nötig sein, Colonel“, sagte Jonas. Er hatte sich im Haus etwas umgesehen und alle Schränke und Kasten geöffnet. In einer großen Truhe fand er einige Umhänge mit Kapuze, welche die vorherigen Besitzer des Hauses zurückgelassen hatten. Sie sahen noch ganz ordentlich und staubfrei aus. „Es ist zwar keine vollständige Bekleidung, aber mit den Umhängen können wir das meiste von den Uniformen verstecken.“

John stimmte Jonas zu. Er nahm sich den obersten Umhang. Der war ihm ohne Zweifel zu klein und so reichte er ihn Joane weiter, die neben ihm stand.

Die Pilotin nahm ihn und schüttelte ihn etwas und warf ihn sich dann über. Er war von dunkelbrauner Farbe und passte genau. „Nicht gerade meine Farbe, aber man darf nicht wählerisch sein.“

John grinste sie an. Dann suchten sie weiter. Am Ende besaß jeder von ihnen einen einigermaßen passenden Umhang. So konnten sie sich wenigsten nach draußen wagen.

„Wir sollten den Vorbesitzern danken, dass sie das freundlicherweise für uns zurückgelassen haben“, meinte Lorne zufrieden.

„Hin und wieder braucht man eben Glück“, meinte Jonas und betrachtete seinen dunkelgrünen Umhang kritisch.

John warf allen einen raschen Blick zu. „Unsere Freunde in Mittelerde sollten uns so sehen. Jetzt sehen wir alle aus wie große Hobbits.“

„Ja, aber unsere Füße passen nicht dazu“, meinte Lorne grinsend.

„Ich versuche jetzt mit Jack Kontakt aufzunehmen. Dazu bitte ich um Ruhe“, sagte John wieder ernst werdend.

Jack, kannst du mich hören?

Ja, John! Wo bist du?

Ganz in deiner Nähe. Kannst du uns beschreiben, wie das Haus aussieht, in dem du gefangen gehalten wirst?

Nicht genau. Betäubt wurde ich in dem großen roten Haus in der Mitte des Dorfes. Wahrscheinlich befinde ich mich dort in einem Keller.

Wir werden das überprüfen. Lass dir von deinen Wächtern nichts anmerken. Rettung ist unterwegs.

John unterbrach die gedankliche Verbindung zu Jack. Jonas, Lorne und Joane sahen ihn überrascht an, während das für Rhiana nichts neues mehr war.

„Der Wraith und ich können über große Entfernung hinweg kommunizieren. Es ist eine Art Geistesverbindung, die entstand, als Jack mir mein Leben zurückgab, beziehungsweise, als er mir von seiner Lebensenergie abgab. Das verbindet uns unser ganzes Leben lang.“

Lorne sah seinen kommandierenden Offizier überrascht an. „Bei allem Respekt, Sir! Das hätten Sie uns sagen müssen.“

John war Lorne wegen der Kritik nicht böse. Im Grunde hatte er ja Recht. Aber als die anderen so auf Johns Freundschaft mit Jack reagiert hatten, hatte er es eben vorgezogen nichts zu sagen.

„Ich weiß, Major! Und ich bedaure, es verschwiegen zu haben.“

„Colonel, ich kann Sie gut verstehen“, sagte Jonas. „Wir haben nicht gerade freundlich auf die Nachricht reagiert, dass Sie Freundschaft mit einem Wraith geschlossen haben. Wahrscheinlich hätte ich es genauso gemacht.“

Der Colonel warf Jonas einen dankbaren Blick zu. Er begriff, warum Lorne ihn in sein Team aufgenommen hatte.

„Danke, Jonas, aber ich stimme Lorne zu. Ich hätte es nicht verschweigen dürfen. Doch nun sollten wir aufbrechen. Suchen wir das große rote Haus in der Dorfmitte. Jack vermutet, dass er dort gefangen gehalten wird. Und ganz bestimmt wird sich Lilith dort auch aufhalten.“

Sie verließen das Haus erst, nachdem sie sich versichert hatten, dass niemand in der Nähe war, der sie sehen konnte. Falls etwas schief ging und sie fliehen mussten, wollten sie ein Versteck haben, wo sie sich wieder treffen konnten.

John sah auf seine Uhr. Von den sechs Stunden waren zwei vergangen. Sie hatten also noch vier Stunden Zeit bis sie sich wieder mit Ronon und seiner Gruppe treffen mussten.

Das von Jack erwähnte Haus war leicht zu finden. Auf dem Weg dorthin begegneten sie einigen Leuten, die jedoch kaum von ihnen Notiz nahmen. Sie schienen alle viel zu sehr mit sich selbst und ihrer Arbeit beschäftigt zu sein. Am Ziel angekommen ahnten sie auch den Grund. Die Menschen bereiteten ein großes Fest vor.

Sie blieben erst einmal im Schatten eines Hauses am Rande des großen Platzes stehen. Von hier aus konnten sie sich ein Bild machen. Ein riesiger Brunnen bildete den Mittelpunkt des Platzes. Dort hatten die Menschen eine große Tribüne errichtet. Der Mittelpunkt dieses Podestes bildete ein großer Pfahl, an dem Ketten angebracht waren.

„Das ist kein Fest sondern eine Hinrichtung“, flüsterte John den anderen zu. „Und ich wette, dass Jack die Hauptperson ist.“

„Versuchen wir in das Haus zu kommen?“, fragte Jonas.

„Ja, so unauffällig wie möglich“, meinte John. „Vielleicht können wir die Hauptperson des „Festes“ noch vor Beginn entführen.“

Als wieder einmal ein Gruppe Menschen aus einer Seitenstraße in ihrer Nähe hervorkam und zu der Tribüne ging, schlossen sich die fünf Atlanter einfach an. Dadurch kamen sie unauffällig an das Haus heran.

„Wir sollten uns einen Hintereingang suchen oder die Schilde benutzen“, meinte Lorne.

„Suchen wir erst einen Hintereingang. Wir sparen die Energie des Schildes so lange wie möglich“, meinte John.

Sie hatten Glück und fanden eine kleine unverschlossene Seitentür. Sie führte in einen langen schmalen Gang, an deren Ende sich wiederum eine unverschlossene Tür befand. Es folgte ein weiterer Gang, in dem es aber einige Türen gab. Nur eine war unverschlossen und sie sahen vor sich eine schmale Treppe, die steil nach unten führte.

„Die geht in den Keller, also genau dahin, wohin wir wollen“, meinte Joane.

„Ja, und genau das beunruhigt mich“, John sah sich um, doch es war niemand zu sehen. „Es ist zu einfach.“

„Sie meinen es könnte eine Falle sein, Colonel?“, fragte Lorne. „Aber niemand weiß, dass wir hier sind.“

„Ja, schon! Trotzdem! Es ist nur so ein komisches Gefühl, dass mich immer beschleicht, wenn etwas faul ist. Gehen wir weiter, aber bitte mit äußerster Vorsicht.“

Am Ende der Treppe gab es eine weitere Tür, und dahinter fanden sie einen großen Raum von dem wiederum eine Tür abzweigte. Niemand war in diesem Raum. An den Wänden waren Regale befestigt, die aber Waffen enthielten. Keine Krüge, Lebensmittel oder Körbe, die man sonst in einem Keller lagerte. Das war ohne Zweifel kein Vorratskeller. John ging auf die Tür zu und öffnete sie. Dahinter gab es Zellen mit Gitterstäben und in einer davon saß Jack und starrte sie an.

Mit schnellen Schritten durchquerte John den übergroßen Raum und blieb vor der Zelle mit Jack stehen. Dieser blickte ihn mit einem amüsierten Grinsen an.

„Ich wusste, dass du mir helfen würdest, John Sheppard.“

Die anderen kamen in den Raum. Jonas, Joane und Lorne waren Jack noch nicht begegnet und so blickten sie ihn neugierig an.

Jack bedachte sie mit einem wissenden Blick. Dann sah er Rhiana an. „Wie ich sehe, hast du Freunde mitgebracht. Und dein hübsches Weibchen ebenfalls.“

„Colonel!“, erinnerte Lorne ihn, nachdem er seine erste Neugierde befriedigt hatte. „Die Zeit drängt.“

„Wenn wir das Schloss zerschießen erregt das Aufsehen“, meinte John. „Seht draußen nach, ob der Schlüssel irgendwo hängt.“

Lorne verschwand nach draußen und John wandte sich wieder Jack zu. Dieser hatte seinen überlegenen Gesichtsausdruck abgelegt.

„Deine Freunde scheinen mich etwas zu fürchten.“

John warf einen Blick auf Joane und Jonas. „Sie kennen dich nicht. Und natürlich haben sie auch etwas Furcht vor dir.“

„Und trotzdem sind sie gekommen, um mich zu retten. Dafür stehe ich in ihrer Schuld.“

Joane ging etwas näher an die Gitterstäbe heran. „Du bist kein Wraith wie die, welchen ich bisher begegnete.“

„Oh, doch, kleines Weibchen. Nur hatte ich das Vergnügen die Bekanntschaft mit John Sheppard zu machen, was mich noch mehr verändert hat.“

John blickte sich etwas nervös um und sah auf seine Uhr. „Wo zur Hölle bleibt denn Lorne?“

In diesem Augenblick kam Lorne zur Tür herein. Besser gesagt, er flog herein. Hinter ihm erschienen Menschen, in mit einer Art Lederrüstung bekleidet waren. Alle hielten Waffen in den Händen, welche auf die Menschen gerichtet waren. Auch wenn es meist nur Pfeil und Bogen, Schwerter und Armbrüste waren, wäre eine Gegenwehr Selbstmord gewesen. Außerdem hielten auch einige Wraith-Stunner in den Händen. Damit schienen sie Lorne ausgeschaltet zu haben, denn ein Blick auf ihn sagte ihm, dass der Major anscheinend nur bewusstlos zu sein schien. Zumindest hoffte er das für seinen Freund.

Die Gruppe der Menschen teilte sich und zwei weitere Personen betraten den Raum. John schluckte schwer, als er sie erkannte.

„Willkommen, John Sheppard! Wir haben schon auf dich gewartet!“

Hinter Lilith stand Jeff, der Wraith und grinste ihn niederträchtig an.

weiter: Kapitel 10
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