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Lilith (2) von Selana

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Teil 7



Als Jack wieder zu sich kam wusste er erst nicht, was passiert war. Dann setzte der Schmerz ein und die Erinnerung kam zurück. Sein Bruder hatte ihn und seine Königin, ja das ganze Hive verraten. Und diese Frau einer ihm unbekannten Rasse schien der Grund zu sein. Wer war sie und woher kam sie?

Langsam schlug er die Augen auf und erkannte, dass er in einer Zelle lag. Gitterstäbe sicherten die offene Gefängniszelle, stark genug auch einen Wraith einzusperren. Im Moment wäre er allerdings viel zu schwach gewesen, um einen Fluchtversuch zu wagen.

Man musste ihn beobachtet haben, denn es dauerte nicht lange, bis Jeff und die fremde Frau hereinkamen und vor den Gitterstäben stehen blieben und ihn anblickten. Während Jeff seinen Triumph nicht verbergen konnte, musterte die Frau ihn ohne sichtbare Regung.

„Du solltest dich wie dein Bruder mir anschließen“, sagte die Frau schließlich mit verzerrt klingender Stimme. Eine solche Stimme hatte Jack noch nie bei einer Frau bemerkt. Sie passte nicht zu ihrem äußeren Erscheinungsbild.

„Wer bist du?“

„Ich bin Lilith, deine Göttin.“

Jack lachte laut auf. „Wir Wraith haben keine Götter. Wir sind die Götter für die Menschen.“

„Nicht mehr lange! In Kürze werden die Menschen mich anbeten und eure Schreckensherrschaft wird zu Ende sein.“

„Was für eine Spezies gehörst du an? Du bist keine Menschenfrau“, Jack war nicht bereit auf Liliths Behauptung einzugehen.

„Ich bin ein Goa’uld.“

„Das sagt mir nichts.“

„Meine Spezies stammt nicht aus dieser Galaxis. Nur durch Zufall bin ich hierher geraten. Da mir meine Rückkehr verwehrt wird, werde ich hier mein neues Reich aufbauen.“

Jack lachte grollend auf. „Wenn du eine Göttin bist, warum ist dir dann der Rückweg verwehrt?“

„Das verdanke ich meinen Feinden, den Asgard“, fauchte die Goa’uld. „Und den Menschen in Atlantis. Mit diesen werde ich auch noch abrechnen.“

Bei der Erwähnung der Atlanter glaubte Jack so etwas wie Hass in den Augen der Frau aufglimmen zu sehen. Ob John Sheppard wohl auch sie schon verärgert hatte? Zuzutrauen wäre ihm das ohne weiteres. Und noch etwas wurde ihm klar. Im hintersten Winkel seines Gedächtnisses war es Jack, als würde ihm der Begriff Asgard etwas sagen. Er überlegte fieberhaft: das Wissen seines Lebenspartners John, dass er mitbekommen hatte, als er diesem von seiner Lebensenergie spendete. Und auch der Begriff Goa’uld kam darin vor. Und da wusste er es: beide Spezies stammten aus der Heimatgalaxie von John Sheppard.

„Du willst dich uns also nicht anschließen?“, fragte Lilith.

„Nein!“

„Dein Bruder sagte das schon. Schade, aber meine Jaffa können eine weitere Demonstration meiner Macht gebrauchen. In drei Tagen wirst du öffentlich hingerichtet werden.“

Damit drehte sich Lilith um und ging hinaus.

Jeff dagegen blieb noch und blickte Jack siegessicher an. „Jetzt wirst du für alles bezahlen, was du mir angetan hast.“

„Wie kannst du das tun und dich diesem Wesen anschließen? Sie versklaven die Menschen. Es sind Symbionten, die sich im Körper eines Menschen einnisten und diesen dann übernehmen. Vielleicht können sie sogar den Körper eines Wraith übernehmen. Hast du dir überlegt, was das bedeuten könnte? Wenn sie unsere Körper und unsere Macht bekommen, kann uns hier eine neue Gefahr erwachsen. Wir müssen sie vernichten, bevor sie sich ausbreiten und so zur Gefährdung für uns werden.“

„Das interessiert mich nicht. Ich schließe mich ihr an.“

„Was ist mit unseren Brüdern, die hier lebten?“

„Alle tot. Sie waren genauso dumm wie du und wollten nicht auf das Angebot von Lilith eingehen.“

„Dann waren sie intelligenter als du. Wie konnte Lilith es überhaupt schaffen, hier die Macht zu übernehmen?“

„Als ich ankam, war sie schon hier und hat die meisten Menschen auf ihre Seite gebracht. Anfangs war mir das nicht gewusst. Mir fiel nur auf, dass die Menschen sich verändert hatten. Ich ging dem auf den Grund und erfuhr von Liliths Macht. Sofort erkannte ich ihr Potential und bot ihr meine Hilfe an. Die Menschen, Lilith nennt sie jetzt Jaffa, tragen ihre Kinder in einer Beuteltasche in sich und eines Tages, wenn diese erwachsen sind, besitzen wir eine Armee von unbesiegbaren Kriegern. Als erstes werden wir die Königin töten und dann die Macht in diesem Sektor übernehmen. Sobald wir hier die Macht besitzen, kommt der nächste Sektor an die Reihe. Zuerst wird Atlantis fallen und eines Tages herrschen wir über die ganze Galaxis. Und ich werde an ihrer Seite regieren. Aber du wirst das nicht mehr erleben, denn in Kürze bis du tot.“

„Du musst verrückt sein! Sie benutzt dich nur und wird dich töten, wenn sie dich nicht mehr benötigt.“

„Das weiß ich zu verhindern.“

„Wie üblich unterschätzt du die Situation und hältst dich für schlauer, als du bist.“

„Für diese Worte allein würde ich dich töten, denn du bist derjenige, der sich für schlauer hält. Außerdem wurdest du schon immer bevorzugt. Die Königin hätte mich wählen sollen und nicht dich.“

„Die Königin ist weise und weiß, auf wen sie sich verlassen kann.“

„Ja, sie hat dich hierher geschickt, damit du stirbst.“

„Wir werden sehen. Und wie soll ich sterben?“

„Ich werde dir höchst persönlich dein Leben nehmen. Es wird nicht das erste Mal sein, dass ich einen meines eigenen Volkes aussauge.“

Jack sah seinem Bruder hinterher, als dieser die Zelle verließ. Er war verloren, denn seine Königin würde erst in ein paar Tagen seine Rückkehr erwarten und Verbindung konnte er nicht mit ihr aufnehmen. So weit reichte die telepathische Verbindung unter den Wraith nicht.

Doch plötzlich fiel ihm etwas ein, dass vielleicht seine Rettung sein konnte: John Sheppard!

Nur seinen Lebenspartner konnte er auf diese Entfernung telepathisch erreichen. Jack setzte sich hin und konzentrierte sich. Doch er brauchte zwei Tage, bis die Verbindung zustande kam.



Atlantis

Es war Nacht in Atlantis und John Sheppard beendete gerade seinen Dienst für heute. Jetzt freute er sich darauf zu seiner kleinen Familie gehen zu können. Seine Frau Rhiana und sein kleiner Sohn würden schon auf ihn warten.

Vergnügt vor sich hin pfeifend schlenderte er durch die Korridore, um zum nächsten Transporter zu gehen, der ihn in die Nähe seines Quartiers bringen würde. Plötzlich durchzuckte ihn ein großer Schmerz und John blieb zusammengekrümmt stehen. Der Schmerz ließ so schnell nach, wie er gekommen war und John wusste sofort, was los war. Diesen Schmerz hatte er schon ein paar Mal gehabt. Jemand versuchte Verbindung mit ihm aufzunehmen. Er setzte sich einfach auf den Boden und konzentrierte sich. Jetzt hörte er die Stimme ganz deutlich in seinem Inneren.

Ich brauche deine Hilfe John!

Jack!?

Ja, John!

Was ist passiert?

Das ist eine lange Geschichte.

Erzähl schon. Es ist lange her, dass du mit mir Verbindung aufgenommen hast. Ich hoffe es geht dir gut?

„Nein, John! Eine große Gefahr bedroht die Galaxis. Eine Gefahr, die auch euch in Atlantis betrifft.

Schieß los! Wie kann ich dir helfen?

Gespannt lauschte John dem, was er da von Jack erfuhr.


Lilith!

Die Goa’uld, die sie vor zwei Jahren versehentlich befreit hatten und die seitdem spurlos verschwunden war. Endlich gab es eine Spur von ihr. Allerdings war die Neuigkeit nicht besonders angenehm. Da kamen schon wieder Schwierigkeiten auf sie zu. Schwierigkeiten, die sie sich aber selbst eingebrockt hatten. Es würde ihre Schuld sein, wenn Lilith zu einer weiteren Gefahr für die Menschen in dieser Galaxis heranwuchs.

Gib mir die Koordinaten, dann komme ich so schnell ich kann. Und ich bringe meine Freunde mit.

Werden sie mir helfen?Sie brauchen das von dir nicht zu wissen, zumindest nicht am Anfang. Ich kann mich doch darauf verlassen, dass auch meine Freunde vor dir und deinen Leuten sicher sind?!

Selbstverständlich, John! Du bist mein Lebenspartner und somit sind alle, die dir nahe stehen Tabu für mich und damit auch für meinen Stamm, wenn ich es verlange. Ich werde auf dich warten!

Die telepatische Verbindung war unterbrochen und John hatte den gemütlichen Feierabend schon vergessen. Doch er musste zu Rhiana gehen und ihr mitteilen, dass Jack sich wieder gemeldet hatte und in Schwierigkeiten war. Und das Lilith aufgetaucht war.

Doch wie sollte er das den anderen erklären? Sie würden nie einem Wraith zu Hilfe eilen. Und sie hatten keine Ahnung, was es bedeutete, der Lebenspartner eines Wraith zu sein. Deshalb wollte er diesen Teil verschweigen und nur auf Lilith eingehen. Allerdings würden sie einer großen Übermacht gegenüber stehen. Nur sein Team alleine würde auf verlorenem Posten stehen. John beschloss Lorne zu informieren. Der Major und seine Leute waren nach ihnen das beste Team in Atlantis.

Ganz in Gedanken versunken erreichte er den Transporter und ließ sich in die Nähe seines Quartiers bringen. Von hier waren es nur ein paar Meter bis nach Hause. Unterwegs informierte er Lorne von seinem Vorhaben. Der Major war noch wach und fragte nicht lange, sondern versprach sein Team zu informieren.

Das gefiel John so an Lorne, weshalb er ihn auch zu seinem Stellvertreter ernannt hatte. Der Major vertraute ihm blind und John glaubte, dass sich auch privat so etwas wie eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt hatte. Außerdem konnte Lorne gut malen. Ein Bild, das Lorne von seiner Familie gemalt hatte hing in seinem Quartier.

Wie erwartet wartete Rhiana auf ihn. Jordan lag schon im Bett und schlief tief und fest. John betrachtete seinen Sohn nachdenklich. Rhiana dagegen bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte.

„John, was ist los?“

„Jack hat sich gemeldet.“

Rhiana wusste sofort wen John mit „Jack“ meinte. Sie war auch als einzige von ihm eingeweiht worden und wusste von der Verbindung von Jack und John.

„Du willst wirklich wegen dem Wraith dort hin?“

„Ja und nein! Es gilt auch Lilith auszuschalten. Du weiß ja, dass wir schuldig sind, dass sie in Freiheit ist.“

Das wusste Rhiana in der Tat. „Gut, ich mache mich fertig, während du zu Weir gehst.“

„Du willst mitkommen, aber was ist mit Jordan!“

„Er ist in guten Händen. Wir waren uns doch einig, dass ich nicht zu Hause herumsitzen werde, wenn du da draußen im Einsatz bist.“

John war das zwar nicht recht, doch er wusste, dass er seine Frau nicht umstimmen konnte. So verließ er sein Quartier mit gemischten Gefühlen und machte sich auf den Weg zu Elizabeths Büro.

weiter: Kapitel 8
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