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Lilith (2) von Selana

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Teil 3



„Sie gehen dabei davon aus, dass sie gefährlich ist“, meinte Petrowich. „Sie könnte ein liebenswürdiges Wesen gewesen sein, dass von ihren Feinden ins Niemandsland geschickt wurde.“

„Von den Asgard?“

„Kommen Sie, auch wir könnten einen Spruch in der Sprache der Asgard anbringen, Colonel. Dieser Spruch und die geschriebene Sprache bedeutet gar nichts.“
John war nicht überzeugt. Etwas sagte ihm, dass mit dieser Lilith nicht gut Kirschen essen war.

Nachdem Weir die Besprechung als beendet erklärt hatte, ging jeder wieder seiner üblichen Arbeit nach.

Es war Nacht, in der Stadt gingen langsam alle Lichtquellen aus. Nur dort, wo der Betrieb aufrecht gehalten werden musste, brannten noch Lichter.

McKay gehörte zu den wenigen Menschen, die sich noch nicht zur Ruhe begeben hatten. Diese Lilith ließ ihm keine Ruhe. Sie faszinierte und ängstigte ihn zu gleicher Zeit. Er hatte alle Texte gesammelt und kannte sich mit dem Lilith-Mythos nun gut aus. Dr. Jackson wäre sicher begeistert von ihr gewesen. Er fragte sich auch, welcher Rasse diese Frau angehörte. Rodney stand auf und ging zu Lilith hinüber. Sie schien ihn anzustarren, doch ihre Augen waren noch immer geschlossen und bewegten sich auch nicht.

Ihre Gesichtzüge sahen klassisch aus, die bronzene Hautfarbe mit Goldton war gewöhnungsbedürftig. Nur die Ohren waren anders. Spitz und viel länger, als bei einem Menschen, doch das machten sie nicht hässlich. Im Gegenteil, sie sah wunderschön exotisch aus.

Rodney war so in Gedanken versunken, dass er nicht hörte, dass die Tür sich leise öffnete. Eine Gestalt huschte herein und richtete eine Betäubungswaffe auf seinen Rücken. McKay spürte noch den Schmerz, als ihn der Schuss traf, dann versank er in tiefe Dunkelheit.

Die Gestalt machte sich an dem Sarg zu schaffen. Zielsicher fand sie einen verborgenen Mechanismus am Boden des Glassarges, und als die Person eine Hand darauf legte, öffnete sich der Deckel mit leisem Zischen.

Es dauerte etwa zwei Minuten, dann regte sich die Frau. Augen, mit schräg stehenden Pupillen öffneten sich. Einen Moment verharrte Lilith noch reglos, dann richtete sie sich langsam auf. Der Helfer verbeugte sich tief vor der Frau.

Diese beugte sich über die Gestalt und richtete sie auf. „Ich wusste, dass ich dich erreicht habe und du kommen würdest. Tief wird mein Dank an dich sein, wenn ich erst meine alte Macht wiederhabe. Zwei Jahrtausende sind vergangen, die ich zwischen Wachsein und Schlafen verbracht habe, ohne mich bewegen zu können. Es war die Hölle, doch meine Feinde werden das bitter büßen müssen. Ebenso alle, die gegen mich sind“, Lilith berührte die Stirn der Gestalt. „Doch nun geh, und vergiss, dass du es warst, der mich befreit hat.“

Die Gestalt verbeugte sich noch einmal demütig und ging dann hinaus, nicht ohne dafür zu sorgen, dass die Tür offen blieb. Draußen stieg die Gestalt über drei betäubte Wächter. Lilith aber sah sich in dem Raum um. Den bewusstlosen McKay beachtete sie nicht. Er war ja so unwichtig. Es gab andere, die sie für sich gewinnen musste. Denn obwohl sie in tiefer Starre gelegen hatte, hatte sie doch das meiste Geschehen um sich herum mitbekommen.

Der Alarm hallte durch die Stadt. Sheppard eilte in die Zentrale, um nachzusehen, was los war.

„Elizabeth, was ist passiert?“, fragte er.

„Diese Frau aus dem Sarg ist verschwunden.“

„Was? Aber wie konnte das geschehen?“

„Das weiß niemand. Eine Wache hat Rodney und die Wächter bewusstlos in und vor dem Raum gefunden. Der Sargdeckel war offen und die Frau verschwunden.“

„Dann muss ihr jemand geholfen haben.“

„Ohne Zweifel. Alleine konnte sie sich nicht befreien, aber wer könnte das gewesen sein? Wer kann so etwas tun?“

„Was ist mit Dr. Petrowich?“

„Sie käme am ehesten in Frage. Deshalb ließ ich sie auch gleich befragen, aber sie leugnet es und Beweise gibt es keine gegen sie.“

„Wie geht es Rodney? Ist er schon bei Bewusstsein? Vielleicht hat er etwas gesehen?“, hoffte Sheppard.

„Es geht ihm bald wieder gut. Beckett sagt, dass ihn der Strahl einer Betäubungswaffe getroffen hat. Er wird in Kürze wieder auf den Beinen sein. Ich wollte gerade zu ihm gehen.“

„Dann schließe ich mich an. Ich werde sofort eine Suche nach Lilith organisieren.“

„Das habe ich schon gemacht, mit Ihrem Einverständnis natürlich, John.“

„Sicher. Es tut mir Leid, dass ich nicht gleich da war.“

„Schon gut, Sie hatten einen langen Tag.“

Während des Gesprächs gingen sie durch die Gänge der Stadt.

„Wieder eine Nacht durchgearbeitet?“, fragte John.

„Da ist es am ruhigsten.“

„Ja, da stimme ich Ihnen zu, doch Sie müssen sich auch ausruhen. Niemand verlangt, dass Sie Tag und Nacht arbeiten.“

Elizabeth seufzte. „Das ist leichter gesagt, als getan. Nie hätte ich gedacht, dass dieser Job mit so viel Schreibarbeit verbunden ist. Wenn ich die viele Arbeit vor mir liegen sehe, kann ich einfach nicht aufhören.“

Sie erreichten die Krankenstation, wo sie McKay wach antrafen.

„Rodney, was ist passiert?“, fragte Weir.

„Danke, es geht mir gut. Danke für die Besorgnis“, erwiderte McKay empört.

„Wie geht es dir, Rodney? Was ist passiert?“, erkundigte sich John.

McKay sah jetzt noch aufgebrachter aus. „Jemand hat mich von hinten niedergeschossen, das ist passiert.“

„Das ist uns bekannt, doch wer war es?“

„Sagte ich nicht gerade von hinten, Sheppard? Dort habe ich keine Augen!“

„Schon gut“, versuchte Weir den aufgewühlten Doktor zu beruhigen. „Es ist nur so, dass die Frau verschwunden ist.“

„Was? Wie? Warum?“

„Genau das versuchen wir herauszufinden“, sagte Sheppard. „Der Sargdeckel ist geöffnet und Lilith ist weg.“

„Ich habe wirklich keinen Schimmer, wer mich betäubt hat“, meinte McKay schon ruhiger. Doch dann registrierte er, was John und Elizabeth gesagt hatten. „Sie ist weg? Sie ist gefährlich, und sie kann fliegen.“

„Beruhige dich, Rodney. Wenn sie dir etwas hätte antun wollen, wärst du schon nicht mehr am Leben“, meinte Sheppard grinsend.

„Danke, und soll mich das etwa beruhigen? Diese unbekannte Dämonin schleicht in Atlantis herum, und ich soll ruhig sein?“

„Seit wann glaubst du an Dämonen?“

„Seit ich den Wraith begegnet bin.“

„Nun“, Sheppard nickte und meinte: „Da gebe ich dir mal recht.“

„Da Rodney nichts weiß, beteiligen wir uns lieber an der Suche“, meinte Weir.

„Und ich? Ich liege hier hilflos in der Krankenstation herum. Was, wenn sie hier auftaucht und mich töten will?“

„Warum sollte sie das? Außerdem stehen vor der Tür Wachen. Es wird dir nichts passieren“, versicherte Sheppard ihm.

„Vor ihrem Gefängnis standen auch Wachen! Trotzdem liege ich jetzt hier!“

Weir und John seufzten und gingen kopfschüttelnd nach draußen, wo sie sich trennten, um ihren jeweiligen Arbeiten nachzugehen. Sheppard machte sich daran, die Suche nach Lilith zu koordinieren, doch obwohl alle den ganzen Tag über gründlich suchten, wurde sie nicht gefunden. Leider erfassten auch die Sensoren Lilith nicht.

Als es erneut dunkel wurde, gingen die Lichter in Atlantis an. Niemand dachte in dieser Nacht an Schlaf. Sheppard war mit seinem Team in einem Turm am Westpier unterwegs. Dieses Pier lag abseits der bewohnten Stadtteilen, vielleicht hatte Lilith sich hier versteckt.

Plötzlich hörte er wieder diese Stimme, die ihn rief.

War das Lilith? Oder wurde er doch verrückt? Sollte er die anderen verständigen? Aber bevor er nicht sicher war, wollte er keine Verstärkung rufen.

Du bist nicht verrückt, John! Komm zu mir!

Wo bist du?


Bestürzt verbannte John diese Gedanken aus seinem Kopf. Er würde doch nicht auf diese innere Stimme hören. Wie sollte Lilith auch mit ihm kommunizieren? Doch vielleicht war sie Telepathin. Dieser Gedanke beunruhigte John wieder. Er ging noch vorsichtiger den Gang entlang. Sein Team durchsuchte einen Gang weiter, die dort vorhandenen Räume. Er selbst war etwas vorausgegangen. Da sah er eine Türe vor sich. Sie unterschied sich nicht von den anderen, und doch zog sie ihn magisch an.

Er öffnete die Tür. Dunkelheit schlug ihm entgegen. Hier konnte sie nicht sein. Doch Moment, warum war es dunkel? Normalerweise reagierte die Stadt auf seine Anwesenheit und schaltete das Licht ein. Doch dieser Raum blieb dunkel. Da schlug hinter ihm die Tür zu und die Dunkelheit wurde noch intensiver.

John blieb stehen und lauschte. Ihm war, als hätte er etwas gehört. Ein leises Rascheln oder Flügelschlagen.

Lilith! Sie besaß Flügel.

Da begriff er, dass er nicht alleine in dem Raum war. Er hörte ein Gezischel und etwas schwirrte an ihm vorbei.

John hob sein Gewehr an. „Wer ist da? Melde dich?“

„Die Waffe brauchst du nicht, John. Ich will dir kein Leid zufügen.“

„Wer spricht da?“, fragte John, obwohl er es wusste.

„Das weißt du doch. Ich habe dich gerufen, schon mehrmals.“

„Du magst mich gerufen haben, aber ich habe nicht darauf gehört“, Sheppard machte einige Schritte rückwärts und hoffe, die Wand zu erreichen.

Da ging das Licht an.

weiter: Kapitel 4
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