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Lilith (2) von Selana

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Teil 13



„Was ist das für eine Idee?“, fragte Rodney und blickte den Deutschen neugierig an. Immerhin war er, als wissenschaftliches Genie derjenige, der sonst mit einer guten Idee herüberkam.

„Wir veranstalten ein kleines Feuerwerk“, Engel hielt dabei eine der Handgranaten in die Höhe. „Sie bleiben hier, bis es losgeht.“

Im nächsten Augenblick verschwand der Sergeant und McKay wusste, dass er den Schutzschild eingeschaltet hatte. Rodney ärgerte sich maßlos, dass er nicht selbst auf diese Idee gekommen war. Ganz so dumm waren diese Militärtypen doch nicht. Oder aber, ein Strahlen schlich sich bei diesem Gedanken auf sein Gesicht, sie hatten inzwischen bei ihm gelernt. Der tägliche Umgang mit einem Genie war eben doch nicht ohne Spuren an ihnen vorbei gegangen.

Gespannt blickte McKay zu der Tribüne, wo inzwischen Lilith mit ihrem Gefolge und dem zweiten Wraith aufgetaucht war. Langsam wurde es Zeit, dass Engel seinen Plan ausführte.

Auf der Tribüne blickten die Gefangenen inzwischen ihrem ungewissen Schicksal entgegen. Jeder von ihnen war an einen der Pfähle gebunden worden. Es waren zwar einfache Stricke, aber sie saßen bombenfest, wie John nach mehreren vergeblichen Versuchen, sich zu befreien festgestellt hatte.

Als dann Lilith und Jeff auftauchten, begann er zu befürchten, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte. Der Wraith kam mit einem diabolischen Grinsen auf seinem Gesicht auf sie zu und blieb vor John und Jack stehen.

„Nun? Habt ihr euch entschieden, wer von den übrigen am Leben bleiben darf?“

Dieses Thema hatte eine heiße Diskussion ausgelöst. Natürlich hatten die Männer die Frauen vorgeschlagen. Wie erwartet war das bei Rhiana, Joane und Teyla auf Ablehnung gestoßen. Doch John hatte darauf bestanden.

„Die Frauen“, sagte John deshalb schnell.

„Oh, die Weibchen also“, Jeff blickte sie mit gierigen Blicken an. „Schade eigentlich. Frauen finde ich immer besonders schmackhaft.“

„Wenn du eine von ihnen anfasst töte ich dich“, zischte John ihn an.

Der Wraith stieß ein höhnisches Lachen aus. Sein Gesicht war dabei so nahe an John, dass er dessen Atem spüren konnte. „Und wie willst du das anstellen, Menschlein? Schließlich bist du gefesselt.“

„Aber noch nicht tot!“

„Anscheinend bist du wirklich ein besonderes Exemplar eines Menschen. Es wird mir eine besondere Freude sein, dir das Leben zu nehmen“, ein Blick traf Jack. „Mein Bruder hatte ja schon das vergnügen. Aber vielleicht sollte ich einem der Weibchen nur ein bisschen ihres Lebens nehmen? Vielleicht dieser da? Ist sie nicht deine Gefährtin?“

„Lass Rhiana in Ruhe, du Monster!“

John versuchte wieder die Fesseln zu zerreißen, aber wie vorher ohne Erfolg. Diese Bemühung veranlasste den Wraith zu einem noch gemeineren Lachen.

„Komm ruhig her!“, rief Rhiana ihm zu. „Dann kann ich dir persönlich den Hals umdrehen, du Monster. Aber bestimmt bist du zu Feige dazu.“

„Dein Weibchen scheint ja Haare auf den Zähnen zu haben“, Jeff lachte laut auf. „So sagt man doch bei euch Menschen, oder?“, Jeff weidete sich an der Hilflosigkeit seiner Opfer.

Rodney hatte von seinem Versteck aus alles mitbekommen. Er ballte die Hände zu Fäusten und wäre am liebsten losgelaufen, um seinem Freund zu helfen. Aber das würde nur seinen eigenen Tod bedeuten. Wo zur Hölle steckte Engel?

Wie, auf Stichwort brach jetzt die Hölle los. Der vordere Teil der Tribüne explodierte mit lautem Getöse. Brennende Holzteile flogen durch die Luft und schlugen mitten in der Menschenmenge ein. Panik brach aus, noch mehr, als auch das andere Ende der Tribüne zerbarst.

John duckte sich unwillkürlich, als direkt neben ihm ein brennender Balken aufschlug und ihn fast traf. Er zerrte an den Fesseln, als er zu seiner Überraschung bemerkte, dass diese sich lösten. Gleichzeitig spürte er eine Bewegung neben sich. Jemand drückte ihm ein Messer in die Hand.

„Schnell, Sir! Befreien Sie Ihre Frau!“

Das war Engels Stimme. Guter Mann! Schnell huschte John zu Rhiana und schnitt sie los. In Null Komma Nichts waren alle los geschnitten.

Inzwischen hatte Jeff die Überraschung überwunden und stürzte sich auf John. Der Angriff kam so schnell, dass der Colonel nicht mehr ausweichen konnte. Er fiel zu Boden, der Wraith war über ihm und hob die Hand. In diesem Moment wurde Jeff zur Seite gezerrt und zu Boden geworfen. Dies geschah mit so großer Kraft, dass es den Wraith von der Tribüne schleuderte, die inzwischen in Flammen stand.

Jack streckte John die Hand hin und Sheppard ließ sich hochziehen. „Danke!“

Der Wraith nickte ihm zu.

„Weg hier!“, rief John.

Eine weitere Explosion gab ihnen noch zusätzlich etwas Deckung, spornte sie aber zu noch größerer Eile an. Im allgemeinen Durcheinander konnten sie ungehindert zwischen den Häusern untertauchen. Zusammen liefen sie Gasse entlang, die sie zu dem Haus führte, dass John als Versteck ausgesucht hatte.
Die Jaffa hatten inzwischen die Verfolgung aufgenommen. Sie konnten ihre Rufe hören. Außer McKay und Engel waren sie alle ohne Waffen. Als sie auf eine Kreuzung kamen, stürmten aus einer Seitengasse einige Jaffa auf sie zu. Es entbrannte ein Kampf Mann gegen Mann.

Das ganze Befreiungsmanöver war so schnell geschehen, dass sie noch nicht dazu gekommen waren Luft zu holen. Ronon sah sich gleich zwei Angreifern gegenüber, die der riesige Satedaner jedoch mit Leichtigkeit besiegte. Er bückte sich und nahm zwei Messer und eine Armbrust an sich. Zwei Pfeile für die Armbrust fand er auch. Ronon sah, dass seine Freunde sich ebenfalls behaupteten und die Angreifer besiegten.

Da traf Ronon ein Schlag vor die Brust, der ihn zu Boden schleuderte. Dort, wo er eben noch gestanden hatte, schlug ein Pfeil aus einer Armbrust ein. Der Mann, der ihn abgeschossen hatte, stand in der Tür zu einem Haus. Im nächsten Augenblick traf ihn ein Messer, dass Teyla geworfen hatte. Ronon begriff, dass der Pfeil ihn getötet hätte, wenn er nicht von einem seiner Freunde zu Boden geworfen worden wäre. Er drehte sich um, damit er sich bei dem Betreffenden bedanken konnte und sah in das grinsende Gesicht des Wraith. Ronon fuhr zurück und hob den Arm, ließ ihn aber wieder sinken, als er begriff, dass er sein Leben einem Wraith zu verdanken hatte. Er brachte es trotzdem nicht über sich, danke zu sagen.

„Du hättest wenigstens Danke sagen können“, meinte John zu ihm, weil er alles beobachtet hatte.

„Zu einem Wraith? Niemals!“

John sah ihm kopfschüttelnd hinterher, während Jack nur lächelte. „Er ist sehr unhöflich“, sagte Sheppard.

„Nein, er ist nur ein Mensch“, meinte Jack.

Schnell gingen sie weiter und erreichten schließlich ihr Versteck. Hoffentlich hatte niemand bemerkt oder gesehen, wie sie das Haus betreten hatten.

„Sie werden sicher jedes Haus durchsuchen“, meinte Lorne.

„Hier können wir nicht bleiben“, stimmte Jack ihm zu.

„Du hast hier nichts zu sagen, Wraith!“, fuhr Ronon ihn an. „Sei froh, dass wir dich nicht töten.“

„Ronon!“, Teyla sah ihn beruhigend an. Dann wandte sie sich an Jack. „Er ist sonst nicht so unhöflich, aber …!“

„Er mag keine Wraith, nun, ich glaube, damit kann ich leben. Er soll nur nicht versuchen, mir in die Quere zu kommen.“

„Dabei hast du ihm das Leben gerettet“, meinte Teyla. Sie blickte ihn fasziniert an. Er war der erste Wraith in ihrem Leben, den so genau studieren konnte ohne sich vor ihm fürchten zu müssen.

Jack sah sie wissend an, denn natürlich ahnte er, was im Kopf des Weibchens vor sich ging. Sie war es gewohnt, dass alle Wraith sie töten wollten. Logischerweise hatte sie daher nie versucht, einen Wraith näher kennen zu lernen oder etwas über ihre Lebensweise zu erfahren. Da ging es dem Wraith schon anders. Er hatte die Gelegenheit die Menschen genau zu studieren. Und Jack fand immer wieder neues an ihnen, was ihn begeisterte.

Doch alles, was er bisher über die Menschen gelernt hatte, warfen die Neu-Atlanter über den Haufen. Jack bewunderte sie und war neugierig darauf mehr über sie zu erfahren. Zu gerne hätte er eine Weile unter ihnen gelebt, um ihre Gewohnheiten zu studieren. Vielleicht gab es nach dieser Begegnung die Möglichkeit dazu. Er musste nur so weit das Vertrauen der Atlanter gewinnen, dass sie ihn ohne Furcht eine Weile unter sich leben ließen. Und mit dem neuen Serum wäre das ohne weiteres möglich.

John wiederum blickte seinen Wraithfreund an. Er ahnte, was in ihm vorging, denn natürlich entging ihm nicht der Blick, den er immer wieder den Menschen zu warf, auch wenn er sich etwas von ihnen absonderte, da er sie nicht ängstigen wollte.

Entschlossen setzte er sich neben ihn. „Nun, wie ist es dir so ergangen?“

Jack warf einen erstaunten Blick auf seinen Lebensbruder. Was sollte diese Frage? John wusste doch, was er in den letzten Tagen gemacht hatte.

„Es ist bei den Menschen üblich, dass sie sich einfach unterhalten, wenn sie Zeit und keine andere Pflichten haben. Wir nennen das einen Smalltalk abhalten.“

Der Wraith lachte. „Das ist bei uns auch nicht anders.“

Das wiederum überraschte nun John. Er konnte sich keine Wraith vorstellen, die einen Smalltalk abhielten. Über was unterhielten sie sich? Über das Wetter? Oder darüber, welcher Mensch am Schmackhaftesten war? Kannten sie so etwas wie Sport?

Ronon dagegen saß neben Teyla und McKay und ließ keinen Blick von dem Wraith. Sheppard war einfach zu vertrauensselig. Warum setzte er sich dieser Gefahr aus, indem er sich so nah zu ihm setzte. Gut, er hatte sein Leben gerettet, aber bestimmt nur aus Berechnung. Er würde ihm auf keinen Fall mehr als einen Meter weit vertrauen.

Sheppard spürte Ronons Blicke. Er würde ein Auge auf den Satedaner haben müssen. Es war ihm zuzutrauen, dass er versuchen würde Jack zu töten, und das würde das Ende seiner Bemühungen bedeuten, mit den Wraith ein Bündnis einzugehen. Wenn Jack und sein Hive es tatsächlich ehrlich meinten, würden sie wertvolle Verbündete abgeben.

„Dein Freund scheint mich nicht zu mögen.“

„Er war ein Runner, bevor wir ihn fanden und bei uns aufnahmen.“

„Oh! Das erklärt vieles. Wie lange war er das denn?“

„Sieben Jahre.“

„Und dann lebt er noch? Das ist kaum zu glauben. Er muss wirklich etwas besonderes sein.“

„Das ist er, und ein guter Freund von mir dazu. Ich würde nie etwas tun, was ihn verletzen oder in Gefahr bringen würde. Auch nicht für dich. Deshalb musst du sein Vertrauen gewinnen.“

„Wie meinst du das?“

„Dein Plan ist es doch Atlantis und seine Bewohner zu studieren.“

„Ich sehe, du bist wirklich sehr scharfsinnig, Sheppard. Das würde ich in der Tat gerne tun.“

„Meine Erlaubnis hättest du, doch so etwas kann ich nicht über die Köpfe meiner Leute entscheiden. Sie müssen einverstanden sein.“

„Das verstehe ich. Eines musst du wissen! Mein Stamm und ich verabscheuen diese Jagden. Und wir haben noch nie einen Menschen zum Runner gemacht.“

„Ich glaube dir, aber du musst die anderen auch davon überzeugen.“

„Das will ich, und ich werde damit beginnen, euch zu helfen. Ihr wollt diese Lilith loswerden oder? Und das möchte ich auch. Also werden wir den Planeten nicht verlassen, bevor wir sie nicht besiegt haben.“

„Richtig!“

„Dann lass uns beginnen, mein Freund.“

weiter: Kapitel 14
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