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Lilith (2) von Selana

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Teil 11



„Da wird Sheppard aber nicht einverstanden sein, wenn wir die Waffen auf töten einstellen“, meinte Teyla mit einem Blick auf die Waffen.

„Er ist nicht hier und ist derjenige, der gerettet werden muss. Außerdem hat er uns angelogen“, sagte Ronon.

„Bist du ihm deswegen noch böse?“, fragte Teyla. „Ich glaube nicht, dass der Wraith uns verraten hat.“

„Ausgerechnet du sagst das, Teyla?“, Ronon blickte sie überrascht an. „Wie viele deines Volkes hast du schon an sie verloren?“

„Nicht an diesem Stamm. Sie haben John und Rhiana damals wieder laufen lassen.“

„Wraith ist Wraith.“

„Nein, das glaube ich nicht. Vielleicht ist es Zeit, dass wir umdenken und mehr über die Wraith lernen. Wenn man seinen Feind versteht, kann man ihn besser besiegen.“

„Das sind weise Worte, Teyla“, stimmte Engel ihr zu.

Ronon schnaufte nur auf und ging voran. Die drei anderen folgten ihm dichtauf. Als sie den Waldrand erreicht hatten, blieben sie erst einmal in der Deckung liegen und beobachteten das Dorf. Dort tat sich erst einmal nichts.

Ronon warf Teyla einen fragenden Blick zu und als sie nickte wandte er sich an Engel: „Sie bleiben mit McKay hier. Teyla und ich sehen nach, was im Dorf vorgeht.“

„Ach, ich darf mit meinem Kindermädchen also zurückbleiben?“, meinte McKay verärgert.

„Sieh es so, Rodney! Wenn Ronon und ich in Schwierigkeiten geraten, liegt es an dir und Sergeant Engel uns und vielleicht auch die anderen zu retten“, bemerkte Teyla.

Rodney warf ihr einen argwöhnischen Blick zu, während Engel nur lächelte. Doch Teyla machte ein so ernstes Gesicht, das Rodney zufrieden war. Zumindest brauchte er sich so nicht in das Dorf zu schleichen. Und vielleicht kamen die beiden mit den anderen auch bald zurück.

„Engel, Sie wissen was zu tun ist?“

„Natürlich“, sagte der wortkarge Deutsche nur. „Wir sind die Kavallerie.“

Ronon und Teyla verließen ihre Deckung und schalteten die Schilde ein, nachdem sie einen Treffpunkt ausgemacht hatten. Sie erreichten die ersten Häuser, wo sie ihre Schilde wieder abschalteten. Die Schilde waren zwar nützlich, aber wenn sie sich selbst nicht sehen konnten doch etwas unpraktisch.

In diesem Teil des Dorfes war nicht viel los und so fielen sie nicht so sehr auf, zumal sie sich im Schatten der Häuser hielten und nur auf weniger benutzen Verbindungswege gingen. Je näher sie dem Zentrum des Dorfes kamen, desto belebter wurden die Straßen allerdings. Damit wuchs die Gefahr, dass sie entdeckt wurden. Die beschlossen nun doch wieder auf die Schilde zurück zu greifen.

In der Dorfmitte erreichten sie einen Platz und Ronon spürte Teylas Arm an seinem. Sie wollte ihm damit zeigen, dass sie hier. Auf dem Versammlungsplatz, um ein großes Podest herum, hatten sich viele Menschen versammelt. Und aus allen Richtungen strömten noch mehr Menschen heran. Dem Platz gegenüber sahen sie ein großes rotes Haus. Aus diesem sah Ronon nun eine Gruppe Menschen kommen, die sehr kriegerisch gekleidet waren. Diesen folgte eine prächtig gekleidete Frau, die auf der großen Treppe stehen blieb und ihren Blick über die versammelten Menschen schweifen ließ.

Ronon blieb der Atem weg und er hörte Teyla neben sich ausatmen. Die Frau war niemand anderes als Lilith. Und ihr Blick fiel genau auf sie.

Sie breitete schwungvoll ihre prächtigen Flügel aus und hob die Arme in einer theatralischen Geste nach oben. Dann erst begann sie zu den gebannt lauschenden Menschen zu sprechen.

„Geliebte Untertanen! Ich versprach euch ein großes Schauspiel. Außerdem euren Sieg über die Wraith dieser Welt und der ganzen Galaxis! Diese Dämonen, die euch zwingen geliebte Menschen aus eurem Kreise auszuwählen, um ihnen als Futter zu dienen. Ja wohl, Futter! Diese Monster leben von eurer Kraft und eurer Lebensenergie. Sie können noch so schön reden und euch gewisse Freiheiten lassen, für sie seid ihr nicht besser als Nutzvieh, über das man nach belieben verfügen kann.“

Lilith machte eine dramatische Pause und ließ die Begeisterungsrufe der Menschen über sich ergehen. Dann hob sie erneut die Arme und sprach weiter.

„Doch nun ist das anders, denn dank mir braucht ihr euch vor den Wraith nicht mehr zu fürchten. Als Gegenleistung tragt ihr lediglich meine Kinder in euch und werdet dafür stark sein, gesund und viel länger leben als normalerweise. Sagt selbst, ist das nicht sehr wenig, was ich verlange? Und sobald meine Kinder reif sind, werdet ihr durch den Ring der Vorfahren reisen und andere Menschen holen, die meine erwachsenen Kinder tragen werden. Danach sei ihr das mächtigste Volk in dieser Galaxis und die Wraith werden vernichtet sein. Eigentlich sollten alle Menschen dankbar sein für meine Gabe, aber leider ist es so, dass es Verräter unter euch gibt.“

Entrüstete Rufe kamen auf und verlangten, dass Lilith die Übertäter nannte.

„Beruhigt euch, meine Kinder! Es ist niemand von eurer Welt. Aber es sind Menschen von einer anderen Welt gekommen, die mit dem Feind zusammenarbeiten. Sie wollten den Wraith, den ihr gefangen habt befreien.“

„Verräter!“

„Tötet sie!“

„Sie verdienen den Tod.“

Lilith lächelte zufrieden und fuhr fort. „Dank der Wachsamkeit meiner Jaffa und auch des einzigen Wraith, der auf unserer Seite ist, sind sie gefangen worden. Sie werden ihre Strafe bekommen. Wie wollt ihr sie bestrafen?“

„Der Wraith soll auch sie aussaugen!“

„Ja, das ist die gerechte Strafe für ihren Verrat.“

„Euer Wunsch ist mir Befehl!“, rief Lilith. „Morgen werden einige der Gefangenen hingerichtet. Und unser Wraith wird ihr Henker sein.“

Damit drehte sich Lilith um und ging wieder in das Haus hinein, gefolgt von den Jaffa, die wohl ihre Leibwache darstellten.

„Sie haben John und die anderen gefangen“, flüsterte Teyla.

Ronon stimmte ihr wohl oder übel zu.

„Was machen wir jetzt? Vielleicht werden sie auch in dem Haus gefangen gehalten“, meinte Teyla.

„Sie können uns nicht sehen. Versuchen wir sie zu finden“, stimmte Ronon ihr zu.

Ronon und Teyla überquerten den Platz, wobei sie vermeiden mussten, dass sie mit jemanden zusammen stießen. Sonst wären auch sie noch in Gefangenschaft geraten. Vor dem großen Tor standen Wachen, doch da man sie nicht sehen konnte, gelang es Ronon unbemerkt an ihnen vorbei zu kommen. Und da er kein Geschrei hörte, nahm er an, dass es auch Teyla gelungen war.

Er blieb am Eingang stehen und wandte sich schnell zur Seite. Ronon suchte sich eine kleine dunkle Ecke, um alles zu übersehen. Wo war Teyla? Plötzlich sah er sie am anderen Ende der Halle stehen. Sie hatte die gleiche Idee gehabt wie er, aber das andere Ende gewählt. Teyla fiel weniger auf, also hatte sie den Schild abgeschaltet. Eine gute Idee! Ronon eilte zu ihr hinüber, wobei er sich immer an der Wand hielt. Hier war die Gefahr weniger groß, dass er von jemand angerempelt wurde. Neben Teyla blieb er stehen und schaltete ebenfalls den Schild aus.

„Dort die Tür“, sagte Teyla. „Ich habe beobachtet, dass dort die Wachen ein und aus gehen. Außerdem sah ich, dass eine Treppe nach unten führt.

„Dann sollten wir nachsehen, ob sie zu den Kerkern führt“, meinte Ronon zuversichtlich, weil bisher alles so gut geklappt hatte.

Sie begaben sich zu der Tür, die im Moment unbeachtet war. Überhaupt hielt sich gerade niemand in der Halle auf. Die Tür war nicht abgeschlossen und sobald sie auf der Treppe standen, schalteten sie die Schilde wieder ein. Unten gab es nochmals eine Tür und dahinter einen Raum und nochmals eine Tür. Dahinter sahen sie die Zellen und darin die gesuchten Freunde mit einem gefangenen Wraith.

„Etwas dagegen, wenn wir euch herausholen?“, fragte Ronon grinsend an Sheppard gewannt, nachdem sie ihre Schilde ausgeschaltet hatten.

„Nein, ganz und gar nicht“, antwortete John und atmete erleichtert auf.

„Wir aber schon“, hörten sie eine Stimme in ihrem Rücken sagen und zu Johns Entsetzen trafen Stunnerschüsse ihre vermeintlichen Retter. Ronon und auch Teyla fielen bewusstlos zu Boden.

weiter: Kapitel 12
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