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Lilith (2) von Selana

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Teil 10



„Herzlich willkommen, John Sheppard“, sagte Lilith mit ihrer tiefen Stimme und einem diabolischen Lächeln auf dem Gesicht. „Wir haben dich schon erwartet.“

John blickte sich um, doch die Waffen waren weiterhin auf ihn gerichtet. Und die Krieger schienen nur darauf zu warten, dass er sich zu wehren versuchte. Diesen Gefallen wollte er ihnen aber nicht erfüllen.

Deshalb fragte er nur: „Woher wusstet ihr, dass wir kommen würden?“

„Mein Wraith sagte es mir. Er meinte, da du der Lebensbruders unseres Gefangenen wärst, was immer das auch heißen mag, würde er dich um Hilfe bitten. Und da ich nichts lieber möchte, als euch unschädlich zu machen, setzte ich die Hinrichtung so an, dass euch genug Zeit blieb, um hier aufzutauchen. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass ein Mensch einen Wraith retten würde.“

„Unsere Freundschaft ist etwas besonderes“, mischte sich Jack in das Gespräch. „Das wird weder mein „Bruder“ noch du verstehen.“

„So etwas interessiert mich nicht“, meinte Lilith. „Das wichtigste ist, dass ihr gekommen seid. So kann ich meine Rache vollziehen. Vielleicht töte ich nicht alle von euch, damit meine Kinder, wenn sie alt genug sind, erstklassige Wirte besitzen werden. Doch du, John Sheppard, wirst den Weg deines „Bruders“ gehen. Sperrt ihn zu ihm in die Zelle und die anderen teilt ebenfalls auf.“

John wurde zu Jack in die Zelle gesteckt, während man den noch immer bewusstlosen Lorne mit Joane und Jonas mit Rhiana in eine dritte Zelle steckte.

Als die Tür hinter ihnen zuschlug meinte Jeff heimtückisch grinsend: „Viel Vergnügen, ihr beiden. Ich hoffe nur, dass dein „Bruder“ in der Zeit, die euch noch bleibt keinen Hunger bekommt. Er hat nämlich schon lange nichts mehr gegessen.“

Entsetzt sahen die anderen auf die beiden, doch Jack machte keine Anstalten sich auf John zu stürzen. Der Colonel setzte sich in eine Ecke und sah Jack entschuldigend an.

Auf Jacks Gesicht zeigte sich ein Lächeln. Bei einem Wraith sah das jedoch bedrohlich aus. Allerdings fürchtete sich John keinen Augenblick vor Jack. Irgendwie wusste er, dass dieser ihm nichts antun würde.

„Wenn du ihn anrührst, werde ich dicht töten“, rief Rhiana und umklammert die Gitterstäbe ihrer Zelle.

„Keine Sorge, ich bin nicht hungrig. Im Gegenteil, ich habe das Serum sogar verbessert. Nun kann ich es noch länger ohne Essen aushalten.“

Jack verschwieg jedoch, dass diese Zeit bald abgelaufen war, doch er wollte nicht noch mehr Misstrauen sähen.

„Dann hat der Colonel also die Wahrheit gesagt?“, Jonas trat neugierig an seine Gitterstäbe heran. „Du suchst tatsächlich einen Weg ohne menschliche Nahrung auszukommen?“

Jack musterte Jonas neugierig. „Du machst keinen sehr furchtsamen Eindruck auf mich. Hast du keine Angst vor mir?“

„Nicht solange du in dieser Zelle steckst.“

Der Wraith stieß ein grollendes Lachen aus und wandte sich an John. „Du hast dir gute Freunde ausgesucht.“

„Ja, das stimmt. Du bist der beste Beweis dafür.“

Jack blickte nun wieder Jonas an. „Sheppard erzählte euch die Wahrheit. Ein Bündnis mit meinem Hive könnte für euch nur von Vorteil sein.“

„Wenn wir die letzte Zeit nur nicht so oft hereingelegt worden wären“, meinte Joane.

„Nicht von uns“, stellte Jack richtig. „Mein Hive ist von Ehre. Wir halten unser Wort. Auch ihr Menschen betrügt euch untereinander. Muss ich an die Genii erinnern?“

„Leider ist das nur zu wahr. Doch nun, kommen wir zu unserem Problem zurück“, mischte sich John ein. „Unsere Rettungsmission ist ja wirklich total daneben gegangen.“

„Eigentlich ist es meine Schuld, dass du und deine Freunde nun auch in Gefahr sind“, meinte Jack. „Ich hätte daran denken sollen, dass mein „Bruder“, den du Jeff nennst, annimmt, dass ich dich um Hilfe bitte. Er ist ein Wraith und kennt unsere Bräuche, Sitten und Fähigkeiten.“

John blickte in die Nebenzelle, wo Lorne immer noch bewusstlos am Boden lag. „Was ist mit ihm?“, fragte er Joane.

Joane hatte sich längst um Lorne gekümmert. „Er ist nur bewusstlos, Colonel.“

„Leider kenne ich die Wirkung der Wraith-Stunner nur zu gut“, meinte John und verzog angewidert sein Gesicht. „Es braucht einige Zeit, bis man die Betäubung überwunden hat.“

„John, die anderen?“, fragend blickte ihn Rhiana aus ihrer Zelle an.

Jack horchte auf. „Ihr seid noch mehr?“

„Gibt es hier Abhöranlagen?“

„Nein, die Menschen sind dazu zu primitiv“, meinte Jack.

John war sich nicht so sicher, denn Lilith war schon länger hier. Wie konnten sie wissen, was sie für technische Möglichkeiten besaß? Deshalb flüsterte er die nächsten Worte.

„Ich wusste, mit wem wir es zu tun haben werden, also habe ich zwei Teams mitgenommen und uns in zwei Gruppen aufgeteilt.“

„Sehr schlau, John“, lobte Jack.

„Inzwischen müssten sie ihre Aufgabe erledigt und sich beim Treffpunkt eingefunden haben. Hoffentlich ist Ronon so schlau und stürmt nicht wie ein Irrer hierher, um uns zu retten.“

„Dafür wird Rodney schon sorgen“, meinte Rhiana und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. „Und was machen wir in der Zwischenzeit.“

Sheppard rüttelte an den Gitterstäben. „Sieht nicht so aus, als würden wir die aufbekommen.“

„Das habe ich schon selbst versucht“, stimmte Jack zu. „Hier kommen wir ohne Hilfe nicht hinaus.“

Die nächsten Stunden vergingen unendlich langsam. Niemand ließ sich sehen. Lorne war inzwischen aufgewacht und kämpfte noch mit den Nachwirkungen des Betäubungsschusses. John begann sich Sorgen um Ronon, Teyla, Engel und McKay zu machen.

Einige Zeit vorher

Nachdem sie die anderen verlassen hatten, ging Ronon voran um den Weg zu sichern. Rodney war der Zweite in der Reihe. Dann kam Sergeant Mathias Engel und als letzte Teyla.

In Ronon brodelte es noch immer. Zum ersten Mal war er richtig wütend auf Sheppard. Nicht nur, weil er gezwungen war einem Wraith zu helfen sondern hauptsächlich, weil Sheppard sie angelogen hatte. Das hatte der Colonel noch nie getan, weshalb Ronon auch so böse und etwas enttäuscht war. Aber vielleicht beeinflusste dieser Wraith den Colonel ohne dass Sheppard es bemerkte. Also musste er dafür sorgen, dass Sheppard wieder auf den rechten Weg kam. Noch konnte er nicht glauben, dass ein Wraith oder sogar ein ganzer Stamm es ehrlich mit den Menschen meinte. Sie hatten in der jüngsten Vergangenheit ja zur Genüge bewiesen, wie falsch sie waren.

Als Ronon über eine Wurzel stolperte, wurde ihm bewusst, dass er sich lieber auf die Aufgabe konzentrieren sollte. Sonst konnte es sein, dass ihn zwar nicht die Wraith, aber dafür diese Goa’uld, die ihm ehrlich gesagt genauso wenig geheuer waren, töten würden. Auch Teyla schien seine Unachtsamkeit aufzufallen, denn sie warf ihm einen fragenden Blick zu. Ronon zuckte daraufhin mit den Schultern und lächelte entschuldigend zurück.

Nun nahm er sich vor, besser aufzupassen und konzentrierte sich auf den Weg, der sich jetzt gabelte, doch sie hörten links vor ihnen wieder die Schellen und den lauten Gesang, der genau auf sie zu kam. Sie mussten also nahe bei den Gesuchten sein. Auf sein Zeichen hin suchten sie wieder Deckung im Unterholz nahe dem Weg, was Rodney zwar wieder einen missvergnügten Ausdruck ins Gesicht zauberte, doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.

Sie hatten keinen Augenblick zu lange gezögert, denn kaum lagen sie in der Deckung, als auch schon die Priestergruppe an ihnen vorbei zog. Jetzt ohne den Behälter, aber mit Gesang und Schellengeläute. Sie warteten bis sie verschwunden waren, bevor sie sich zurück auf den Weg wagten.

Vor ihnen mündete der Fußweg in eine Lichtung, auf dem ein großes tempelartiges Bauwerk stand. Es war zwar aus Holz gebaut, sah aber trotzdem sehr stattlich aus. Eine große Treppe führte zu dem einstöckigen Gebäude hinauf, dessen Dach von Holzsäulen getragen wurde. Die Säulen waren mit Schnitzereien verziert und farbig angemalt. Vor dem großen Eingangstor stand links und rechts eine Wache. Sonst war niemand zu sehen. Ronon machte kurzen Prozess mit ihnen und betäubte sie mit seiner Waffe. Sie eilten die Treppe hinauf und betraten das Innere des Gebäudes.

Sofort verteilten sie sich im Raum. Der ganze Innenraum wurde nur durch große Kerzen beleuchtet, die ringsum an den Wänden angebracht waren. Da es keine Fenster gab, war der Raum nur indirekt beleuchtet. Ihre Vorsicht war zum Glück unbegründet. Es gab nur diesen Raum und dieser war leer. In der Mitte stand ein großes Podest. Darauf stand das große Gefäß, dass die Priester hergetragen hatten.

McKay trat vorsichtig an das Gefäß heran und hob den Deckel. Voller Schreck ließ er ihn fallen, als er die in einer Flüssigkeit herum schwimmenden Symbionten sah.

„Vorsichtig!“, warnte Engel sie. „Wenn sie euch anspringen, dringen sie in euch ein. Sie sind zwar noch sehr klein, aber ich weiß nicht, was passiert, wenn sie euch übernehmen.“

„Nichts Gutes“, meinte McKay und ging zur Sicherheit einige Schritte zurück.

„Was machen wir mit ihnen?“, fragte Teyla, während sie die jungen Parasiten in gebührendem Abstand neugierig ansah.

„Vernichten!“, meinte Ronon kalt. „Nach allem, was ich gehört und bei Caldwell gesehen habe, sind sie genauso schlimm wie die Wraith.“

„Hier!“, Engel holte eine Handgranate heraus.

„Explodiert die überhaupt in der Flüssigkeit?“, fragte Teyla.

„Das werden wir sehen“, meinte Ronon. „Geht alle zurück!“

Ronon warf, nachdem er auf drei gezählt hatte, eine schon scharf gemachte Granate in das Gefäß. Die Granate explodierte, kaum das Ronon sich in sicherer Entfernung befand. Gefäßsplitter und Symbiontenüberreste folgen durch den Raum. Sie vergewisserten sich, dass keiner der Parasiten überlebt hatte und liefen dann nach draußen.

„Da hat man bestimmt gehört“, meinte McKay. „Wäre das nicht leiser gegangen?“

„Sicher, aber nicht so effektiv“, meinte Ronon kalt. „Wir sind weit genug vom Dorf entfernt, das haben die sicher nicht gehört. Und wenn, rätseln sie höchstens darüber, was das für ein Knall war.“

„Dein Wort in Gottes Ohren! Und die Wächter?“

„Wir geben ihnen noch eine Dosis mit dem Betäuber, fesseln und knebeln sie. Bis sie gefunden werden, sollten wir uns in Sicherheit befinden“, sagte Ronon.

„Gut, und dann kehren wir zum Treffpunkt zurück. Wir haben noch zwei Stunden“, meinte Engel.

Sie schafften es sogar eine halbe Stunde vor der ausgemachten Zeit am Treffpunkt zu sein, doch Sheppard und die anderen kehrten nicht zurück. Eine weitere halbe Stunde verging, dann eine Stunde.

„Da stimmt etwas nicht“, meinte Teyla. „Sie müssten längst da sein.“

„Gehen wir zum Dorf“, sagte Ronon.

„Sie wurden bestimmt gefangen. Somit sind auch wir verraten und so gut wie tot“, jammerte McKay.

Teyla verzog das Gesicht, während Ronon und Engel nur grinsten.

„Vielleicht sollten Sie zum Jumper zurückkehren und auf ihn aufpassen, Doktor“, meinte Engel.

McKay warf dem Deutschen erst einen erleichterten Blick zu, doch dann wurde er wieder totenblass. „Alleine etwa?“

„Brauchst du etwa ein Kindermädchen?“, fragte Ronon amüsiert.

„Nein, natürlich nicht“, sagte McKay beleidigt. Die Aussicht alleine durch den Wald zu gehen behagte ihm aber gar nicht. Dann blieb er schon lieber bei den anderen. „Außerdem lasse ich Sheppard und die anderen nicht im Stich. Ich komme mit euch.“

„Sehr schön, da wir uns einig sind sollten wir aufbrechen“, Ronon warf einen Blick auf seine Waffe. „Sie wird jetzt auf töten eingestellt.“

weiter: Kapitel 11
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