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Lilith (2) von Selana

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Lilith (2)


Teil 1



Planet P3Z499

Es hätte eigentlich eine ganz normale Kontaktaufnahme mit den Bewohnern des Planeten P3Z499 werden sollen. Bei der Ankunft von Colonel Sheppard Team wurden sie jedoch Zeuge, wie die Bevölkerung von den Wraith ausgedünnt wurde. Das Stargate lag im Orbit des Planeten, sodass die bedauernswerten Menschen nicht fliehen konnten. So mussten sie voller Entsetzen zusehen, wie die Wraith unter der Bevölkerung wüteten.

Als die Wraith Stunden später abzogen, flogen sie mit grimmiger Miene und noch düsteren Gedanken zur Oberfläche hinunter. Große Hoffnung Überlebende zu finden, hegte keiner von ihnen, denn zu oft waren sie nach einer Ausdünnung auf Planeten gekommen, ohne noch jemanden retten zu können.

Die Wraith ließen in dieser Periode der Ausdünnung zum ersten Mal keine Menschen zurück. Früher hatten sie immer einige Überlebende zurückgelassen, um den Menschen Gelegenheit zu geben, sich wieder zu erholen. Der Grund war, dass alle Wraithstämme gleichzeitig erwacht waren. Das würde jedoch früher oder später Bürgerkrieg zwischen den Wraithstämmen bedeuten, denn ohne Menschen waren sie auch ohne Nahrung. Deshalb versuchten sie mit allen Mitteln die Milchstraße zu finden, weil es dort Nahrung in Massen für sie gab. Das aber konnten die Atlanter nicht zulassen. Die Milchstraße hatte schon genug Probleme mit den Ori. Da konnten sie die zusätzliche Gefahr durch die Wraith nicht auch noch gebrauchen.

Als sie mit dem Jumper entlang des Gebirges flogen, wo die Menschensiedlungen dieses Planeten gelegen hatten, registrierten die Scanner Lebenszeichen. Nachdem sicher war, dass es Menschen und keine Tiere waren, landete Sheppard den Jumper in der Nähe einer größeren Siedlung. Die meisten Gebäude brannten noch, Rauch hing in der Luft und machte das Atmen nicht gerade angenehm. Die Lebenszeichen hatten sie in der Nähe, am Fuße einer großen Felswand entdeckt.

Ronon, als ihr bester Spurensucher ging voran. Er war es auch, der als erster den Eingang zu einer Höhle entdeckte. Nach kurzer Beratung beschlossen sie Reinzugehen. Die Überlebenden konnten bestimmt ihre Hilfe gebrauchen.

Sheppard ging voraus, gefolgt von Ronon, Teyla, McKay und Rhiana. Der Tunnel hinter dem Eingang war so niedrig, dass sie sich bücken mussten. Besonders der riesige Satedaner hatte damit seine Schwierigkeiten. Zum Glück wurde der Gang nach einigen Minuten größer, bis er schließlich hoch genug war, damit alle aufrecht gehen konnten.

Der Gang führte in vielen Windungen immer weiter nach unten. Trotzdem wurde es nicht dunkel und auch die Luft nicht schlechter. Die Wände waren mit fluoreszierenden Kristallen überzogen, die besonders McKays Aufmerksamkeit erregten. Schließlich mündete der Gang in eine große Höhle, von der wiederum drei Gänge abzweigten. In dieser großen Höhle fanden sie die Gesuchten, etwa dreißig Personen, meist Frauen und Kinder, die sich ängstlich aneinander drückten, als die fünf Atlanter die Höhle betraten.

Teyla und Rhiana gingen auf Johns Zeichen zuerst auf die verängstigen Menschen zu.

„Habt keine Angst“, begann Teyla vorsichtig und hoffte, dass sie die armen Menschen nicht noch mehr erschreckten. „Wir wollen euch helfen. Mein Name ist Teyla, das ist Rhiana und das sind John, Ronon und Rodney.“

Einer der wenigen Männer in der Gruppe stand langsam auf. „Die Wraith! Sie haben alle mitgenommen.“

Ganz offensichtlich stand auch er noch unter Schock.

„Gibt es noch mehr Überlebende?“, fragte Sheppard. Er war langsam näher gekommen und setzte, wie er hoffte, sein freundlichstes Lächeln auf.

„Nein, ich glaube nur wir“, sagte der Mann. „Mein Name ist Baran. Was ist mit den Wraith?“

„Sie sind weg, aber es kann sein, dass sie nochmals wiederkommen. Ihr solltet mit uns gehen.“

„Wohin denn? Die Wraith kamen mit ihren Flugmaschinen, da gibt es keine Flucht.“

„Wir haben auch welche, aber in unser Raumschiff bringen wir nur ein Drittel von euch auf einmal unter. Wir müssen also mehrmals fliegen. Ich schlage vor, dass Rhiana mit der ersten Gruppe nach Atlantis fliegt. Wir Übrigen bleiben zu eurem Schutz bei euch.“

„John!“, Rhiana sah ihn an. „Warum muss ausgerechnet ich fliegen?“

„Außer mir und Rodney bist du die Einzige, die den Jumper fliegen kann. Und wenn du unterwegs auf Wraith triffst, hätte ich lieber dich am Steuer.“

John ignorierte McKays empörten Blick. Doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Rodney war schließlich Wissenschaftler und kein Kampfpilot, und dazu kam, dass er ein miserabler Flieger war.

„Frauen und Kinder zuerst! Na los, beeilt euch!“, rief John.

Baran war ein vernünftiger Mann und stellte die erste Gruppe, acht kleinere Kinder unter der Führung von zwei Frauen, zusammen.

„Wie kommt es, dass die Wraith euch übersehen haben?“, fragte John Baran, als die erste Gruppe mit Rhiana gegangen war.

„Unsere Göttin hat uns beschützt. Wären noch mehr von uns die Flucht in die Höhle gelungen, hätte sie auch diese beschützt“, erklärte Baran im Brustton der Überzeugung.

„Göttin! Natürlich“, meinte John nicht gerade überzeugt.

Baran bemerkte Johns Unglauben. „Du glaubst nicht an die Göttin?“

„Tut mir Leid, nein“, entgegnete John. „Wir glauben nicht mehr an Götter. An einen Gott ja, aber Götter? Nein, sicher nicht.“

„Dann seid ihr zu bedauern“, meinte Baran mitfühlend. „Unsere Göttin ist gütig und immer unter uns.“

„Aber natürlich“, meinte McKay in herablassendem Tonfall. „Und sicher habt ihr sie schon einmal gesehen, mit ihr gesprochen und könnt sie uns zeigen.“

„Gesprochen haben wir noch nie mit ihr, denn sie spricht nicht direkt zu uns, sondern nur zu ihrem Hohepriester.“

„Selbstverständlich“, meinte Rodney. „Und wo ist dieser Hohepriester jetzt?“

„Die Wraith haben ihn mitgenommen.“

„Aha! Und warum hat diese Göttin ihn nicht beschützt?“

„Die Wege und die Absichten der Göttin sind für uns Menschen nicht zu begreifen.“

„Klar doch!“

„Rodney!“, Sheppards Stimme klang ärgerlich. „Das reicht jetzt! Diese Menschen haben schon genug mitgemacht. Du musst nicht auch noch ihren Glauben lächerlich machen.“

„Ich kann euch die Göttin aber zeigen!“

Beide fuhren zu Baran herum. „Wie bitte?“

„Kommt mit! Ihr seid da, um uns zu retten, also hat die Göttin euch geschickt. Und da ihr ihre Boten seid, dürft ihr sie auch sehen“, Baran drehte sich um und verschwand in dem mittleren Gang.

„Teyla, bleib bitte bei den Menschen. Rodney, Ronon, folgt mir!“

Die drei Männer liefen in den Gang in dem Baran verschwunden war. Er führte auf geradem Wege durch den Berg und endete in einer großen Kammer. Diese war rund und enthielt nur einen Gegenstand: eine Art gläserner Sarg auf einem Podest. In dem Sarg lag eine Person.

„Die Göttin!“, sagte Baran stolz und verbeugte sich ehrerbietig vor dem Sarg.

Staunend blieben die drei Männer vor dem Behälter stehen. Das Wesen darin war eine Frau, aber sie war kein Mensch. Sie war sehr groß, muskulös, mit dunklen langen und lockigen Haaren. Ihre schräg stehenden Augen waren geschlossen. Ihre Haut hatte einen Bronceton mit einem leichten Goldschimmer. Das Auffälligste an ihr war jedoch das Flügelpaar auf ihrem Rücken. Sie waren schwarz und eng an ihren Körper gedrückt, oben spitz zulaufend, fast wie bei einer Fledermaus.

„Ich glaub’s nicht“, sagte Rodney mit offenem Mund.

Sheppard ging um den Sarg herum und beugte sich über ihn. „Sie sieht aus, als würde sie schlafen.“

„Ja, und du bist der Prinz, der Dornröschen wach küsst! Geh da weg, Sheppard! Wer weiß, was du da sonst auslöst.“

John blickte Rodney böse an, trat aber zurück.

McKay fing an den Sarg zu scannen. „Ich entdecke ganz schwache Lebenszeichen“, er blickte Sheppard und Ronon ganz entgeistert an. „Sie lebt noch, wenn auch im tiefsten Winterschlaf.“

„Komm wieder zu dir“, Rodney“, meinte John. „Wir haben schon mehr Menschen in Stase entdeckt.“

„In Stase und dem Tode nahe, richtig! Aber diese Dame, wer immer sie auch sein mag, sieht noch richtig knackig aus.“

„Ach ja! Wer ist nun der Prinz, der auf Dornröschen steht?“

„Sie beschützt uns“, mischte Baran sich ein.

McKay hörte Baran nicht zu, denn er interessierte sich mehr für die Kristalle in den Wänden der Höhle, die auch hier zu finden waren, und begann sie zu scannen. „Ich glaube eher, dass es die Kristalle sind, die euch vor der Entdeckung durch die Wraith bewahrt haben.“

„Selbst, wenn es so wäre, sie wurden von der Göttin dorthin gebracht, um uns zu beschützen.“

McKay seufzte laut auf. Es war zwecklos mit solch fanatischen Spinnern zu diskutieren, die eine Frau in einem gläsernen Sarg anbeteten. Aber wenigsten waren sie harmlose Spinner.

Bald darauf kam Rhiana zurück. Sie hatte die erste Gruppe in Atlantis abgeladen und war sofort wieder los geflogen. McKay und John untersuchten noch immer den Sarg.

„Da bist du ja wieder, Liebes“, begrüßte John sie. „Ging alles gut?“

„Ja, sicher! John, wer ist das?“

„Das wissen wir nicht.“

„Es ist die Göttin!“, wiederholte Baran stur.

„Hast du so eine Spezies schon einmal gesehen?“, fragte John.

„Nein, noch niemals.“

„Dann muss es sie durch Zufall hierher verschlagen haben“, nahm John an, denn wenn nicht einmal Rhianas Volk, die ja Antiker waren, sie kannte, dann konnte diese Spezies nicht aus der Pegasus-Galaxie stammen.

„Sergeant Miller wird die nächste Gruppe ausfliegen. Außerdem habe ich Major Lorne mitgebracht “, sagte Rhiana. „Ich dachte mir, dass es dann schneller und sicherer geht. Die Wraith sind bestimmt noch in der Nähe.“

„Eine gute Idee“, stimmte John zu. „Baran, begib dich zu deinen Leuten. Wir werden eure Göttin mitnehmen, wenn du nichts dagegen hast.

„Sie hat euch zu uns geführt. Es ist also euer Recht, sie mitzunehmen. Und falls das nicht ihr Wunsch sein sollte, wird sie euch daran hindern.“

„Ja, das wird sie sicher“, entgegnete John.

„John, bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“, fragte Rhiana.

„Das wollte ich gerade auch sagen“, meinte Rodney. „Du weißt doch gar nicht, wer sie ist. Und warum sie in dem Sarg eingeschlossen wurde.“

„Wo ist denn euer Forscherdrang geblieben?“, wollte John wissen. „Sie ist bestimmt schon lange in dem Sarg. Vielleicht kann sie uns im Kampf gegen die Wraith helfen.“

„Oder uns vernichten“, meinte Rodney brummig, machte sich aber daran, den Sarg von unten zu untersuchen. „Sicher hatten diejenigen, die sie in den Behälter gesteckt haben, ihre Gründe dafür gehabt. Oh, man kann ihn leicht vom Sockel heben. Und hier sehe ich auch Schriftzeichen. Oh Mann! Das sind zwei Sprachen. Von den Antikern und den Asgard.“

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