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Die Atlanter von Selana

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7. Teil


Das kleine Erdhörnchen huschte über den Boden und nutze dabei jede sich bietende Deckung aus. Sein Bau lag in der Nähe, doch Feinde lauerten überall. Plötzlich stutzte das kleine Wesen. Da lag etwas in seinem Weg, dass es noch nie gesehen hatte. Neugierig lief es hin und begann zu schnuppern. Da bewegte sich der Gegenstand und das kleine Tier lief angstvoll davon und verschwand blitzschnell in seinem sicheren Bau.

Ein lautes Stöhnen war zu hören, dann kam Bewegung in die reglose Gestalt. Sie schlug die Augen auf. Die Sonne brannte auf ihr ungeschütztes Gesicht und sie lag auf dem Boden. Sie fuhr sich über die Nase, die heftig brannte. Ein Sonnenbrand? Was war nur passiert? Warum lag sie so ungeschützt auf dem Boden?

Plötzlich kam die Erinnerung zurück. Der Puddlejumper! Dann hatte dieser Colonel auf sie geschossen und sie hatte angenommen, dass dies das Ende wäre. Das letzte, an das sie sich erinnerte, waren Johns Entsetzensschreie, als Colonel Han seine Waffe auf sie abfeuerte. Also hatte sie sich in ihm damals nicht getäuscht.

Doch warum lebte sie dann noch? Sie sah an sich herunter, doch sie konnte keine Verletzung erkennen. Trotzdem tat ihr jeder Knochen und jeder Nerv in ihrem Körper weh, und ihr Kopf schmerzte grauenhaft. Da ahnte sie, was sie getroffen hatte: eine auf höchste Stufe gestellte Antiker-Schockerwaffe. Aber sie lebte noch. Doch für die anderen hatte es sicher so ausgesehen, als hätte Han sie getötet. Warum hatte er das gemacht?

Was auch immer der Grund dafür war, sie war noch am Leben, doch John war entführt worden. Sie musste zurück zur Ranch und Johns Vater alarmieren. Die Entführer hatten einen Puddlejumper benutzt, was bedeutete, dass es Antiker gewesen waren, also kamen nur die Saat Bhai in Frage.

Rhiana sah sich um, doch die Pferde waren davongelaufen. Sie überlegte, wie weit es wohl bis zur Ranch war. Bestimmt zwei oder drei Meilen quer durch die Wildnis. Doch sie hatte keine andere Wahl als loszumarschieren, da auch ihr Handy beim Sturz zerbrochen war, wie sie missmutig feststellte. Zum Glück war ihr Orientierungssinn ausgezeichnet, so dass sie den Weg zurück finden würde.

Sie war sie am Ende ihrer Kräfte, als sie drei Stunden später die Ranch vor sich liegen sah. Die Nachwirkungen des Schockertreffers saßen ihr noch in allen Gliedern. Mit letzter Kraft stolperte sie auf den Hof und brach erschöpft zusammen. Dort fand sie einer der Diener und alarmierte den Wachdienst. Peters kam aus dem Haus gelaufen und trug die bewusstlose Frau ins Haus. Dann informierte er Philipp Sheppard.

Sheppard Senior kam in die Halle, wo man Rhiana auf eine Couch gelegt hatte und sich um sie kümmerte. „Was ist passiert?“ fragte er, als die junge Frau endlich die Augen aufschlug.

„Wir sind überfallen worden. Ein Jumper landete vor uns und hat John mitgenommen. Mich hat man mit einem Schocker ausgeschaltet und liegengelassen. Es war dieser koreanische Colonel Han Sung-Joon. John und ich haben ihn in Washington getroffen, wo er bei einem Empfang der Erd-Sicherheit anwesend war. General Jack O’Neill hat ihn uns vorgestellt.“

„Ich kenne den Colonel flüchtig“, sagte Sheppard. „Er ist einer von uns, aber ich hielt ihn bisher nicht für einen Saat Bhai.“

„Wir müssen John helfen!“ sagte Rhiana und ergriff den Arm von Sheppard.

„Ganz ruhig, Kindchen. Er ist mein Sohn, ich werde alles tun, um ihn zu finden.“

„Wir sollten das Stargate-Kommando informieren“, meinte Rhiana. „General O’Neill wird ihm helfen. Der General ist auch ein halber Antiker.“

„Er ist nur ein Mischling“, sagte Sheppard etwas verächtlich. „Und außerdem nicht gerade so gut auf uns zu sprechen. Der General führt die Verhandlungen auf Seite der Menschen mit unserem Volk. Nein, dass lassen wir lieber. Das ist unsere Sache und geht die Menschen nichts an.“

Rhiana sah ihn überrascht an, sagte aber. „Dann möchte mich nun ausruhen. Informiert ihr mich, wenn es etwas Neues gibt?“

„Aber natürlich, Kind! Ruh dich aus.“ Sheppard ging hinaus.

Rhiana stand mit Hilfe eines Bediensteten auf und ließ sich auf ihr Zimmer bringen, wo sich sofort hinlegte. Kaum war jedoch die Tür hinter dem Diener geschlossen, stand sie wieder auf und ging zu Johns Koffer. Dort, in einem geheimen Versteck lag ein Satelliten-Funkgerät, welches sie von Tengwar mitgebracht hatte. Damit nahm sie Verbindung zum Stargate-Kommando auf. Es sendete auf einer geheimen Frequenz, doch um ganz sicher zu gehen, verriet sie nicht ihren Namen. Vielleicht konnten die Antiker hier, es doch orten. Sie dachte nämlich nicht daran, die Suche nach John nur dessen Vater zu überlassen.

Es dauerte ein Weilchen bis sie Sam Carter an der Strippe hatte.

„Miss Remor, was kann ich für Sie tun?“ Carters Stimme klang neugierig.

„John, ich meine Colonel Sheppard wurde von den Saat Bhai entführt. Sie kamen mit einem Puddlejumper …“ Rhiana erzählte in aller Ausführlichkeit, was sich zugetragen hatte.

„Und nun bitte ich Sie um Hilfe, Colonel, bzw. das Stargate-Kommando. Johns Vater tut sicher alles, was in seiner Macht steht, aber das genügt mir nicht“, beendete Rhiana ihre Erzählung.

Am andere Ende war erst alles ruhig, dann erklang Rodney McKays Stimme auf. „Wir kommen zu dir, Rhiana. Wenn John in Gefahr ist, geht uns das alle an.“

Oh! Rhiana grinste vor sich hin. Also wich Rodney der guten Sam immer noch nicht von der Pelle. Die Ärmste! Rhiana konnte sich vorstellen, wie Rodney sie voll quatschte. Sie musste schließlich oft genug das Opfer spielen, wenn McKay mal wieder etwas von ihr erfahren wollte. Und Rhiana war nicht wie ihr Volk. Sie teilte ihr Wissen gerne mit den Atlanter.

„Ich werde mich mit General O’Neill in Verbindung setzen, Miss Remor. Rufen Sie mich in einer halben Stunde wieder an.“ Carter und beendete das Gespräch.

Die halbe Stunde ging elend langsam vorbei. Doch schließlich war es soweit und Rhiana wählte erneut. Diesmal wurde sie sofort weitergeleitet und hatte auch Carter gleich am Gerät.

„Alles ist in die Wege geleitet“, begann Sam. „Ein Air-Force-Jet wird uns nach Montana bringen. Wo soll er landen? Sagten Sie nicht, dass die Sheppard-Ranch einen Flugplatz besitzt?“

„Das hat sie, aber das halte ich nicht für eine gute Idee. Außerdem wird die Landebahn für einen Jet zu klein sein. In der Nähe gibt es eine Stadt. Sie heißt Great Falls. Dort gibt es einen Flughafen. Das ist weniger auffällig. Ich werde mich aus dem Haus schleichen und dort auf Sie warten. Wann kommen Sie an?“

„In genau drei Stunden“, sagte Carter.

„Ich bin dort“, versprach Rhiana.

Sie beendete das Gespräch und überlegte, wie lange sie zum Flughafen von Great Falls brauchte. Außerdem musste sie heimlich eines der Autos nehmen. Zum Glück hatte John ihr gezeigt, wie man es fuhr.

Inzwischen war es Mitternacht geworden. Die meisten Bewohner der Ranch waren zum schlafen gegangen. Das würde ihr helfen, heimlich die Ranch zu verlassen. Sie zog sich eine schwarze Hose, eine schwarze Bluse und Turnschuhe an. Dann nahm sie noch ihren kleinen handlichen Strahler mit. Eine kurze Jacke vervollständigte ihr Outfit.

Leise öffnete sie die Tür, doch draußen sah sie zu ihrem Ärger zwei Männer in der Nähe ihres Quartiers stehen. Wurde sie etwa überwacht? Leise schloss sie die Tür wieder und ging zum Fenster. Vom zweiten Stock aus war es für sie kein Problem nach unten zu klettern. Rhianas Ziel war einer der Schuppen, die außer Geräten noch zwei oder drei Geländewagen enthielten. Einen davon wollte sie nehmen. Da diese Autos von den Arbeitern benutzt wurden, steckte meist der Schlüssel.

Die junge Frau hatte Glück. Gleich beim ersten Jeep wurde sie fündig. Sie öffnete die Schuppentür und setzte sich hinter das Steuer und ließ den Motor an. Ihre einzige Sorge war, dass man den Motor hörte. Zum Glück waren die Fahrzeuge gut gewartet und der Motor lief leise und rund. Sie steuerte den Wagen hinaus und stieg nochmals aus, um die Schuppentür zu schließen. So würde man nicht auf Anhieb feststellen, was sie zu ihrem Ausflug benutzt hatte, falls man ihr Fehlen doch entdecken sollte.

Zur Sicherheit schaltete sie die Scheinwerfer ihres Jeeps nicht ein. Es war eine sternklare Nacht, der Halbmond verbreitete zusätzlich etwas Licht, so dass sie auch ohne Licht ihren Weg fand. Da sie solche Fahrzeuge nicht gewohnt war, fuhr sie äußerst vorsichtig.

Erst, als sie das Haupthaus weit hinter sich gelassen hatte, wagte sie das Licht einzuschalten. Nun konnte sie auch schneller fahren. Der Nebenweg führte direkt zurück zur Hauptstraße.

Nun fuhr sie so schnell es die Verkehrsregeln erlaubten, denn sie wollte keine Verkehrsstreife auf sich aufmerksam machen. Schließlich besaß sie keinen Führerschein. Doch alles ging gut. Bald erreichte sie die kleine Stadt mit dem seltsamen Namen Ulm. John hatte ihr erzählt, dass die Gründer der Stadt aus dem Land Deutschland gekommen waren, aus einer gleichnamigen Stadt in diesem Land, das viele tausende Kilometer entfernt auf einem anderen Kontinent lag.

Als sie die ersten Lichter von Great Falls auftauchen sah, atmete sie erleichtert auf. Nun musste sie nur noch den Flughafen finden. Ein Wegweiser sagte ihr, dass sie auf dem richtigen Weg war. Der Flugplatz lag auf ihrer Seite der Stadt. Sie bog von der Hauptstraße ab und fuhr die Straße zum Flughafen entlang. Great Falls besaß nur einen kleinen Airport und dementsprechend war zu dieser späten Stunden nicht viel los. Der kleine Tower war jedoch hell beleuchtet.

Sie bog auf einen Parkplatz ab und stellte ihren Wagen in eine Parklücke und verließ das Fahrzeug. Dann ging sie zum Gebäude hinüber. Niemand hielt sich in der Halle auf und bis zur Ankunft des Jets war noch eine Stunde Zeit. Sie setzte sich in den Sessel und wartete.

Rhiana musste eingedöst sein, denn plötzlich schreckte sie Lärm auf. Ein Air-Force-Jet war im Landeanflug und Rhiana rannte aus dem Gebäude hinaus zum Rollfeld, wo der Jet gerade elegant aufsetzte. Drei Gestalten verließen das Flugzeug und liefen über das Landefeld zum Gebäude hinüber.

Die junge Antikerin lief auf sie zu und fing sie ab. Es waren Sam Carter und Rodney McKay. Den anderen kannte sie nicht.

„Rhiana“, Rodney umarmte sie erleichtert. „Wir haben einige Scanns gemacht und Satellitenbilder ausgewertet. Es gibt keine Spur. Vielleicht sollten wir uns mit Johns Vater in Verbindung setzen.“

Die Antikerin blickte auf den ihr unbekannten Mann und Sam stellte ihn vor. „Das ist Colonel Cameron Mitchell.“

weiter: Kapitel 8
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