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Die Atlanter von Selana

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Teil 11


John fuhr in seinem Bett hoch. Zuerst wusste er nicht, wo er war, doch dann begriff er, dass alles nur ein böser Traum gewesen war.

Rhiana, die neben ihm im Bett lag, wachte auf. „John, was hast du denn?“ Sie sah, dass er schweißgebadet war.

„Es war wohl nur ein Alptraum“, er erzählte ihr den Traum.

„Hm, ich glaube, dass war mehr als ein Traum, John. Es war eine Vision oder eher noch eine Erinnerung, die bisher tief in dir vergraben war.“

„Dann hat Han also Recht! Es gibt noch vergrabene Erinnerungen in mir.“

„Die sich langsam aber sicher zurück zur Oberfläche zurückarbeiten. Ich bin sicher, dass du die nächste Zeit noch mehr solcher Träume hast.“

„Aber was war das dann für eine Erinnerung? Sie war furchtbar, nein, mehr als das! Sie war beängstigend. Und so real. Noch nie im Leben habe ich eine solche Angst verspürt. Und seltsam ist, dass ich den Schuppen kenne. Er steht abseits auf dem Grundstück, am Rande eines Waldgebietes. Ich werde morgen hingehen. Wenn das kein Alptraum war, gibt es auf der Ranch eine verborgene Anlage.“

„Warum fragst du nicht einfach deinen Vater danach?“

„Er hat es mir bisher verheimlicht. Allerdings erwähnte er einmal, dass es noch Sachen gäbe, von denen ich keine Ahnung hätte. Vielleicht gehört die Anlage dazu. Trotzdem gehe ich dem Traum zuerst alleine auf den Grund. Wenn es doch nur ein Traum war, dann möchte ich meinen Vater nicht damit belästigen.“

„Es ist noch mitten der Nacht“, meinte Rhiana ganz schläfrig und rieb sich über die Augen. „Im dunklen kannst du doch nichts sehen. Lass uns erst noch etwas schlafen. Und wenn die Sonne aufgegangen ist, gehen wir zusammen.“

John gab nach. Doch während Rhiana sofort wieder einschlief, wollte bei ihm der Schlaf nicht kommen. Nachdem er sich zwei Stunden von einer Seite zur anderen gedreht hatte, beschloss er loszuziehen. Ohne Rhiana, die er nicht unnötig wecken wollte, wegen einem dummen Traum. Und was sollte ihm auf der Ranch seines Vaters schon passieren?

Leise zog er sich eine dunkle Hose, einen schwarzen Pullover und seine schwarze Lederjacke an. Dann holte er noch eine Taschenlampe heraus und schlich sich zum Fenster. Ohne es zu wissen, benutze er den gleichen Weg, den auch Rhiana genommen hatte.

Draußen war es noch stockdunkel. Nur die schmale Sichel des Mondes spendete etwas Licht. Trotzdem fand er seinen Weg mit traumwandlerischer Sicherheit. Er schlich sich in den Stall und sattelte Nordstern, der ihn mit einem Schnauben begrüßte.

Am Horizont graute der Morgen, als er vor dem Schuppen stand und ihn öffnete. Er sah aus wie in seinem Traum, auch der Schrank stand da. Das haute ihn erst einmal um. Vielleicht sollte er doch Hilfe holen?

Warum hatte sein Vater ihm nie etwas davon erzählt? Es konnte nur bedeuten, dass er ihm nicht 100%ig vertraute. Wahrscheinlich, weil er zum Stargate-Kommando zurückkehren und den Arya Varta den Rücken zukehren wollte.

Mit zögernden Schritten ging er auf den Schrank zu und öffnete vorsichtig die Tür. Sie musste gut geölt sein, denn sie lies sich lautlos öffnen. Wie in seinem Traum war der Schrank leer. Sheppard machte einen Schritt hinein. Wie sollte es nun weitergehen?

„Was nun?“ fragte er laut.

„Stimme erkannt, Identität John Sheppard.“

Ein Lichtstrahl hüllte ihn ein und im nächsten Augenblick fand er sich in dem Gang aus seinem Traum wieder. Er war leer und etwa 20 m lang. Auf beiden Seiten zweigten Türen ab. Jede war nur mit einer Code-Karte zu öffnen, die er aber nicht besaß.

Pech gehabt!

Trotzdem ging er an jeder Tür vorbei. Und da entdeckte er ganz hinten eine Tür ohne Code-Karte, die aber mit einem Handflächen-Scanner ausgestattet war. Ohne große Hoffnung legte er seine Hand darauf. Zu seiner Überraschung öffnete sich die Tür. Das konnte nur bedeuten, dass er schon hier unten gewesen war und seine Biodaten gespeichert waren. Wie bei dem Computer im Schrank.

Verblüfft blickte er auf die vielen Puddlejumper und das Raumschiff, dass die Größe der Daedalus besaß. Die Halle, in der die Schiffe standen, war riesig. Leute liefen umher oder arbeiteten an den Schiffen, Computern oder sonstigen Gegenständen.

Er hatte jedoch keine Zeit, den Anblick zu verarbeiten, denn plötzlich stürmten von allen Seiten bewaffnete Männer und Frauen auf ihn zu. Sein Eindringen war nicht unbemerkt geblieben. Wahrscheinlich hatte er einen stummen Alarm ausgelöst oder war über Monitore beobachtet worden.

„Mr. Sheppard!“ Einer der Wachen schien ihn zu kennen. „Wir haben nicht damit gerechnet, Sie so schnell wieder zu sehen. Ihr Vater meinte, Sie kämen vielleicht nie zurück. Weiß er, dass Sie hier sind?“

„Nun, nicht, dass ich hier unten bin“, antwortete John.

„Dann muss ich Sie leider bitten mitzukommen, bis wir Ihren Vater informiert haben.“

Es blieb ihm keine andere Wahl, als dem Sprecher und zwei Wachen in einen kleinen Raum zu folgen. Nur ein Tisch und zwei Stühle standen darin. Auf einen der Stühle setzte sich John und wartete. Sein Vater würde ihm einiges zu erklären haben.

Es dauerte eine halbe Stunde bis Sheppard Sen. auftauchte. Der Ärger stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Wie kommst du hier herein, John?“

„Wie konntest du mir das hier unten verschweigen?“

„Ich bin derjenige, der hier fragt! Also?“

„Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Du kannst es auch eine Rückerinnerung nennen. Es sieht so aus, als hätte ich noch mehr versteckte Erinnerungen, die nun langsam zum Vorschein kommen. In dem Traum sah ich mich mit einem Unbekannten nach hier unten gehen. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, doch er schien mir vertraut zu sein. Ich frage mich, was alles noch in mir versteckt ist. Was hast du mir sonst noch alles verschweigen, Vater?“

„Nichts! Was sollte ich dir verschweigen? Du selbst hast deine Erinnerungen löschen lassen.“

„Nein, das habe ich nicht! Da bin ich mir nun ganz sicher. Jemand, den ich gut kenne, hat mir das gewaltsam angetan. Das waren auch die versteckten Ängste, die mich in meinem Traum fast überwältigt haben. Jemandes Erinnerung gewaltsam löschen ist eine Vergewaltigung des Geistes.“

Philipp sah seinen Sohn nachdenklich an. „Wenn das stimmt, was du vermutest, wäre das ungeheuerlich. Wer kann das gewesen sein? Wenn du ihn kennst, dann muss er sich in deiner Nähe, unserer Nähe aufgehalten haben. Außerdem muss er diese Anlage kennen. Und das bedeutet, dass es einen Spion der Saat Bhai in unserer unmittelbaren Umgebung gibt. Ich werde sofort eine Überprüfung aller Leute einleiten.“

„Vergiss auch nicht diejenigen, die während meiner Abwesenheit gekündigt haben“, schlug John vor. „Doch nun sag mir: du hast hier unten diese Streitmacht, diese vielen Raumschiffe. Ist dir bekannt gewesen, dass die Erde mehrmals von den Goa’uld angegriffen und fast vernichtet wurde?“

„Ja, das wussten wir.“

„Warum habt ihr nicht eingegriffen? Wenn Apophis damals die Erde erobert und die Großstädte in Schutt und Asche verwandelt hätte, wärt auch ihr betroffen gewesen.“

„Die Menschen konnten sich gut selbst helfen. Was geht uns ihr Ärger an? Und glaub mir eines, wir haben für unser Volk Vorsorge getroffen. Außerdem wollten wir das Stargate-Programm kippen, doch die Normalen haben das verhindert. Besonders dein verehrter General O’Neill hat sich da hervorgehoben.“

„General O’Neill ist einer von uns. Er hat das antikische Gen“, sagte John.

„Er ist ein Mischling, John, wie alle Menschen, die das Gen besitzen.“

„Was ändert das? Weißt du, ich verabscheue deine Ansichten. Nun wird mir zum zweiten Mal klar, warum ich mich von euch getrennt habe. Wir sind doch nichts Besseres als sie. Der einzige Unterschied ist, dass unser Volk älter ist und somit weiser sein sollte. Doch alles, was ich sehe ist Ignoranz, Voreingenommenheit und Arroganz. Ich schäme mich für mein Volk. Wir sollten Vorbilder sein! Lehrer, die sie auf den rechten Weg bringen.“

„Du sprichst von Dingen, die du nicht verstehst, Sohn! Du sprichst wie Konzil-Mitglied Masui Kimura. Ihr würdet gut zueinander passen.“

„Wer ist dieser Kimura?“ fragte John.

„Du kennst ihn. Er ist derjenige, der dich in der Nacht damals verhört hat.“

„Und ich dachte, er hätte was gegen mich“, meinte John überrascht.

„Nein, er hat dich nur getestet. Mein Entschluss aber steht fest. Die Arya Varta-Nation wird sich aus allem Ärger mit den Menschen, den Goa’uld oder allen anderen Außerirdischen heraushalten. Sie haben die Goa’uld und wer weiß nicht noch alles, auf sich aufmerksam gemacht. Also müssen sie die Suppe selbst auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben.“

„Du besitzt aber die Macht, um ihnen zu helfen. Also, wenn dir wirklich etwas an mir liegt, dann hilf uns.“

„Ist dir bewusst, dass du von uns sprichst und die Normalen meinst?“ fragte Philipp Sheppard. „Ich sehe, du hast dich tatsächlich gegen uns entschieden, Sohn. Meine Antwort bleibt aber gleich: nein!“

„Dann sind wir geschiedene Leute, Vater! Ich werde mit meinen Begleitern so schnell wie möglich die Ranch verlassen und zum Stargate-Center zurückkehren. Es ist besser für uns alle.“

weiter: Kapitel 12
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