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Der Anfang vom Ende von Jolinar_MV

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Der Anfang vom Ende


Wie lange war er jetzt schon auf diesem Planeten? Er wusste er nicht mehr. Sein Zeitgefühl war ihm schon vor einiger Zeit abhanden gekommen. Er streifte durch das Unterholz, wieder einmal, und versuchte etwas Essbares aufzutreiben, damit er bei Kräften blieb. Obwohl bei Kräften bleiben schon ein sehr dehnbarer Begriff war. Er versuchte zu Überleben und sich nicht gefangen nehmen zu lassen.
Die Jaffa hatten diesmal eine sehr große Ausdauer. Sie jagten ihn jetzt schon die ganze Zeit, seit,...... ja, seit wann eigentlich? Er versuchte sich zu erinnern. Ja genau, seit alles begann schief zu laufen. Die Mission, die Flucht, die Landung. Das einzige was einigermaßen geklappt hatte und noch klappte war das Verstecken. Ja, verstecken, das konnte er gut. Das konnten sie alle gut. Aber langsam hatte er keine Kraft mehr. Es gab hier kaum etwas zu essen oder zu trinken und an richtigen Schlaf war auch nicht zu denken. Die Jaffa streiften immer mal wieder durch den Wald, so dass er gezwungen war, sein Versteck ständig zu ändern.
Ab und zu kämpfte er sich zum Rand des Waldes vor, um einen Blick auf das Tor zu werfen, aber es bot ihm immerwieder den selben Anblick. Es war einfach zu stark gesichert. Auf jeden Fall zu stark, als dass er es alleine schaffen konnte.
Sein Tel`tak hatten die Jaffa kurz nach seinem Absturz gefunden und in Beschlag genommen, so dass ihm dieser Weg auch verwehrt war. Er konnte nur warten, warten dass die Jaffa es leid wurden nach ihm zu suchen und wieder abzogen. Er hoffte, dass es bald sein würde, aber irgendwie hatte er es im Gefühl, dass es noch eine ganze Weile dauern würde. Jetzt saß er gerade in einem Gewirr von Zweigen und Ästen, das ihn so gut wie verdeckte. Man konnte ihn kaum erkennen. Und dennoch hatte er das Gefühl, dass er wie auf dem Präsentierteller saß. Er zog seine Beine enger heran.
Er wollte sich nur einen kleinen Moment ausruhen. Nur ein wenig. Ein Knacken im Unterholz ließ ihn zusammenzucken. Er zog die Beine noch enger an und schlug seine Arme um sie. Dabei spitze er die Ohren, aber er konnte nichts mehr hören. Es musste also ein Tier gewesen sein. Ja, ein Tier, redete er sich ein. Nur noch einen kleinen Augenblick, dann musste er weiter. Hier konnte er nicht die Nacht verbringen. Es war zu gefährlich und zu kalt. Am Tag ging es immer noch, aber nachts fielen die Temperaturen auf knappe 0°C. Auf die Dauer war es eindeutig zu kalt.
Mit einem Mal erschreckte er sich. Etwas hatte nach ihm gegriffen und hielt ihn jetzt fest. Er versuchte sich zu wehren, aber er war zu schwach. Er konnte sich nicht aus diesem Griff befreien. Mit der einen Hand hielt man ihm den Mund zu, so dass er nicht schreien konnte, und mit der anderen Hand hielt man ihn dicht an einen Körper gepresst.
"Ganz ruhig oder ich töte dich."
Er gab den Widerstand kurzzeitig auf. Der Unbekannte lockerte ein wenig den Griff und er setzte erneut zur Gegenwehr an. Er versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien und trat um sich. Aber es gelang ihm einfach nicht, zumal sein Gegner seinen Griff wieder verstärkte.
"Wenn du das noch einmal versucht, dann wird mein Freund dich erschießen."
Aus dem Schatten trat noch jemand und zielte mit einer Waffe auf ihn.
"Hast du mich jetzt verstanden?" Sprach der Fremde weiter.
Er nickte nur leicht, da der Fremde seine Hand immernoch auf seinen Mund gepresst hielt. Der zweite Fremde zog ein Seil aus seiner Tasche und kam auf ihn zu. Es bestand kein Zweifel daran, was er damit vorhatte. Er legte die Waffe beiseite und griff nach seinen Händen. Sein Partner machte ihm soweit Platz, dass es ihm möglich war seine Hände auf den Rücken zu fesseln.
Das Seil war so lang dass etwas ähnliches wie eine Laufleine übrig blieb, die er seinem Partner gab. Dieser ließ ihn daraufhin los und kontrollierte noch einmal, ob die Fessel auch wirklich fest saß, zu fest für seinen Geschmack. Der zweite hatte seine Waffe wieder aufgenommen und zeigte ihm an, dass er voraus gehen sollte. Er ließ keinen Zweifel daran, dass er abdrücken würde, wenn er nicht genau das tat, was sie von ihm verlangten. Im Gegensatz zu ihm kannten sie sich hier genau aus und wussten auch wie sie den Jaffa aus dem Weg gehen konnten.

Der Marsch kam ihm so unendlich lang vor. Immerwieder musste er sich ducken, um herabhängenden Zweigen und Ästen aus dem Weg zu gehen. Die Beiden sprachen kaum. Sie gaben ihm nur knappe Befehle, wie dass er jetzt nach rechts oder links gehen sollte. Am Anfang versuchte er noch, sich den Weg zu merken, aber er gab es sehr bald auf. Sie schlugen einfach zu viele Haken. Es gab auch keine markanten Stellen, an denen man sich vielleicht orientieren könnte.

"Halt" und zur Unterstützung seines Befehls zog er noch zusätzlich an den Fesseln. Ein leichter Ruck ging durch seinen Körper und er blieb stehen. Mittlerweile war er so sehr erschöpft, das er sich nicht einmal mehr wehren konnte, auch wenn seine Hände nicht gefesselt gewesen wären. Er stand einfach nur da, versuchte seine Augen offen zu halten und nicht hinzufallen. Diese Blöße wollte er sich vor ihnen nicht geben. Der zweite Fremde ging voran und bedeutete ihm, ihm zu folgen.
Der Fremde verschwand in der Dunkelheit und erst jetzt merkte er, dass sie vor einem Höhleneingang standen. Er setzte sich langsam wieder in Bewegung. Er versuchte sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, aber es fiel ihm schwer. Hinter einer Biegung wartete der Fremde auf sie. Als er sie kommen sah, entzündete er eine Fackel. Er war dankbar dafür, denn es war schon anstrengend genug im Hellen zu laufen. Er führte sie durch ein Wirrwarr von Gängen. Es war ihm unmöglich, sich den Weg zu merken. Auch wenn er hellwach gewesen wäre, wäre es ihm äußerst schwer gefallen. Er dachte schon, sie würden nie ankommen, aber dann standen sie endlich vor einer Tür. Der Fremde gab einen Code ein und die Tür öffnete sich wie von Zauberhand.
Das helle Licht, das von dem Raum ausging, blendete ihn. Er musste seine Augen zusammenkneifen. Aber nach einer kurzen Weile hatte er sich an das Licht gewöhnt. Der Raum hatte glatte Wände, so als wenn er künstlich angelegt worden wäre. Es gab hier noch nichts zu sehen, außer drei Türen. Eine von diesen drei Türen öffnete sich und noch ein weiterer Fremde kam hindurch.
"Schön, ihr habt ihn also. War es schwer?"
"Nein, ganz und gar nicht. Der ist so erschöpft, dass es ein leichtes war."
"Bringt ihn ins Labor. Ich will ihn untersuchen."
"Wer seid hier?" Mischte er sich jetzt ein.
"Unwichtig für dich, und wir stellen hier die Fragen. Noch ein Wort und du bist Geschichte." Er nickte nur, als Zeichen dass er verstanden hatte.
Der dritte Fremde drehte sich um und verschwand wieder durch die Tür, durch die er gekommen war.
"Geh." Er setzte sich in Bewegung und folgte den Fremden. Der Anblick ließ ihn erschauern aber er weckte auch den Wissenschaftler in ihm. Es war ein sehr gut ausgestattetes Labor.
"Nehmt ihm die Fesseln ab."
"Bist du sicher?"
"Ja, er kann hier nicht weg. Du hast ja noch deine Waffe und sieh ihn dir mal an. Der tut keinem was."
Der Fremde ließ seine Augen an ihm rauf und runter wandern und kam zu dem selben Schluss wie der Wissenschaftler. Er trat dicht hinter ihn und schnitt ihm die Fesseln, mit einem Messer auf. Als er spürte, dass seine Hände wieder frei waren, nahm er sie nach vorne und rieb sich leicht die wunden Handgelenke.
"Eine falsche Bewegung......"
"Und ich bin tot." Unterbrach er ihn und sah ihn herausfordernd an. Sein Gegenüber lächelte ihn nur herablassend an. Er erwiderte seinen Blick. Er war zwar zu schwach um seinen Weg nach draußen zu erkämpfen, aber einen Blick konnte er noch immer standhalten.
"Leg dich da hin." Er wies auf eine Liege. "Keine Angst. Ich will dich nur mal durchleuchten."
Er schloss kurz die Augen und als er sie aufmachte, leuchteten seine Augen auf. "Das wird nicht nötig sein." Erklang die Goa`uld-typische Stimme.
"Ich wusste es doch. Ein verdammter Goa'uld." Es waren soviel Abscheu und Hass in seiner Stimme, wie er sie schon lange nicht mehr gehört hatte. Und als Untermalung seines Hasses erhob er die Waffe in der Hand und war kurz vor dem Abdrücken.

"Nicht, Zac."
"Wieso? Er ist ein verdammter Goa'uld. Ich sollte ihn einfach abknallen."
"Ja und was dann? Nur lebend ist er etwas wert. Die Jaffa haben ihn nicht umsonst so gejagt. Er muss für jemanden sehr wichtig sein." Und zu seinem Gefangenen sagte er: "Ist doch so?" "Ihr müsst es wissen." Erwiderte er bloß.
"Na los, sag schon, wer jagt dich?"
"Finde es doch raus."
"Keine Sorge, das werde ich." Die Feindseligkeit zwischen den Beiden konnte man regelrecht spüren.
"Mein Name ist Norton. Ich bin hier der leitende Wissenschaftler und wie ist euer Name?" "Lantash." Er wandte seinen Blick nicht von Zac ab.
"Der Name ist mir nicht bekannt. Ich hatte gehofft einen Systemlord zu fangen." Lantash drehte sich zu dem Wissenschaftler um und fing lauthals an zu lachen.
"Was gibt es da zu lachen?" Fragte Zac mit einem ärgerlichen Unterton in der Stimme.
"Ein Systemlord? Seid ihr tatsächlich so dumm, dass ihr glaubt ein Systemlord versteckt sich in einem Wald und läuft vor Jaffa weg?"
"Wenn es nicht die Seinen sind schon."
"Nein, auch dann nicht."
"Du musst es ja wissen."
"Ja, das weiß ich, auch wenn ich kein Systemlord bin."
"Und wem dienst du?"
"Niemandem."
"Das soll ich dir glauben?"
"Du kannst glauben was du willst."
"Du bist ganz schön frech, für jemanden in deiner Position, aber so seid hier Goa`uld ja immer drauf."
"Nenn mich noch einmal Goa'uld und ich bringe dich um." Lantash legte soviel Verachtung in das Wort Goa'uld ' dass die Anderen leicht irritiert waren. Sie sahen sich kurz an und tauschten Blicke untereinander aus.
"So, so, du willst mich umbringen, du kannst dich kaum noch auf den Beinen halten."
"Mag sein, aber dafür reichts noch."
"Selbstbewusst bist du ja. So kommen wir aber nicht weiter. Zac, bringe ihn bitte in eine der Zellen. Wir machen später weiter."
"Wie du willst, Norton. Wenn sie so freundlich sind und voraus gehen würden, eure Hoheit." Lantash schloss die Augen und holte tief Luft. "Idiot." Sagte er so leise dass Zac es nicht hören konnte, aber Norton schon. Dieser konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
Dann wurde er wieder ernst und sagte zu Zac gewandt: "Gib ihm eine Kleinigkeit zu essen und etwas Wasser. Wir wollen ja nicht, dass unsere kostbare Ware an Schwäche stirbt."
"Wenn es unbedingt sein muss."
"Ja, es muss sein. Oder willst du dich auf ihr Niveau herablassen?"
"Ja, ja ich habe schon kapiert. Dann werde ich seine Hoheit eben noch bedienen."
Zac stand an der Tür und wartete dass Lantash an ihm vorbei ging. Als dieser das tat, dirigierte er ihn zu den Zellen.
Sein neues Zuhause sah besser aus, als er gedacht hatte. Es war weder dunkel noch dreckig. Die Zelle war sehr hell, fast freundlich. Es befanden sich eine Liege, ein Waschbecken, ein Tisch, ein Stuhl und sogar eine Toilette darin. Die Liege war zwar hart, aber das störte ihn nicht, er war nichts anderes gewohnt. Er hatte sich kaum hingelegt, da schlief er auch schon ein.
Als er wieder aufwachte, stand etwas zu essen auf dem Tisch. Er fragte sich, wie er in so einer Situation hatte einschlafen können. Aber den Schlaf hatte er dringend gebraucht. Die letzten Tage hatte mehr an seiner Kondition gezerrt, als er angenommen hatte. Er stand langsam auf und ging zum Tisch rüber um etwas zu essen. Wenn er irgendwann fliehen wollte, dann musste er wieder vollkommen zu Kräften kommen. Und das bedeutete, er musste die ihm angebotene Nahrung zu sich nehmen, auch wenn es ihm zuwider war. Aber er konnte sich einen Hungerstreik einfach nicht leisten.

"Was meinst du sind das für welche?" "Das weiß ich nicht. ""Sie sind den Jaffa aus dem Weg gegangen. ""Habe ich auch mitbekommen." "Meinst du wir können das für uns nutzen?" "Ich weiß nicht so genau. Sie kennen die Goa'uld und sind nicht gut auf sie zu sprechen. ""Wir auch nicht." "Ja, aber sie halten uns für einen."" Wir können ihnen doch sagen, dass wir Tok'ra sind. ""Ich weiß nicht so genau." " Wieso nicht?" "Es könnte eine Falle sein. ""Du bist paranoid. Was soll das denn für eine Falle sein?" "Weiß ich doch nicht." " Was wollen wir jetzt machen? Ihnen sagen was wir sind?" "Ich halte das für keine gute Idee, Martouf" "Dann schlage etwas anderes vor." " Die Auswahl ist ja nicht besonders groß. Ich würde sagen wir warten erst mal ab. Mal sehen was sie wollen." " Was sie wollen? Informationen, unseren Tod. ""Ich glaube nicht, dass sie vorhaben uns zu töten. ""Und was macht dich da so sicher?" "Dieser Norton sagte doch, dass wir nur lebend etwas wert sind." "Na dann hoffe ich du hast recht. Willst du mit ihnen reden?" "Erst mal. ""Ok, aber reiß dich zusammen. "Tue ich das nicht immer?" "Dazu sage ich jetzt nichts. ""Was soll das denn heißen?" "Nichts."


* * * * *


"Gibt es irgendwas neues?"
"Nein, tut mir leid, Aldwin. Es gibt immer noch keine Nachricht von ihm. Aber gefangen genommen wurde er auch nicht."
"Das hoffe ich. Wir sollten ihn suchen, Selmak."
"Wo willst du denn anfangen? Das Universum ist so groß."
"Ja aber wir können doch nicht hier sitzen und bloß warten!"
"Doch, etwas anderes können wir nicht tun."
"Selmak, er ist mein Freund."
"Du brauchst mich nicht anzuschreien. Er ist auch mein Freund und ich würde auch lieber auf die Suche gehen, aber es bringt nichts."
"Kannst den Rat nicht fragen ob wir eine Suche durchführen können?"
"Das habe ich schon und sie haben nein gesagt."
"Sie halten ihn für tot?"
"Nein, tun sie nicht."
"Und wieso suchen sie ihn dann nicht?"
"Aus dem Grund, den ich dir schon mal sagte. Wir wissen nicht, wo wir anfangen sollen."
"Also soll ich Däumchen drehen, während Martouf vielleicht um sein Leben kämpft?"
"Wir haben alle unsere Freunde gebeten die Augen aufzuhalten."
"Ich hoffe sie finden ihn."
"Das hoffe ich auch. Es wird ihm schon gut gehen. Du weißt doch, er hat sieben Leben, wie eine Katze."
"Nur leider hat davon schon zu viele verbraucht."
"Aber noch keine 7."
"Wie du meinst."
"Ja, das meine ich."


* * * * *


Er war gerade mit dem Essen fertig, als sich die Tür öffnete und Zac in ihr stand. Er ließ seinen Blick über Lantash wandern. Dieser seinerseits sah ihn nur stur an.
"Hat es denn euer Hoheit gemundet?" Lantash lehnte es ab, auf so eine Provokation einzugehen. Das war unter seiner Würde. Er sah ihn weiterhin nur stur an. Er hatte das Gefühl, dass es Zac unangenehm war und das wiederum entlockte Lantash innerlich ein Lächeln.
"Er scheint ja doch nicht so cool zu sein, wie er immer tut." "Sei vorsichtig, er hat die Waffe." "Was du nicht sagst, aber ich lasse mich nicht von so einem Möchtegern aus der Ruhe bringen. Wenn es ums böse Gucken geht, bin ich tausendmal besser als er."
"Mitkommen!" befahl er kurz angebunden und machte eine Vierteldrehung und somit genug Platz, das Lantash an ihm vorbei passte.
Dieser erhob sich langsam von seinem Stuhl und ging in gemächlichem Schritt zur Tür. "Beeilung!" war die kurze Antwort von Zac auf Lantashs Gemächlichkeit.
Er blieb neben Zac stehen und sagte zu ihm in mehr als provozierendem Ton: "Oh, ich habe es nicht eilig."
"Ich kann ja mal ein wenig nachhelfen." Er drückte Ihm die Waffe in die Seite und sah ihm geradeaus in die Augen.
"Nur zu. Erschießen sie mich."
"Das hättest du wohl gerne?"
"Was weißt du schon, was ich gern hätte?"
"Sag es mir doch."
"Das würde dir wohl gefallen."
"Langsam gehst du mir auf die Nerven. Wenn es nach mir ginge, wärst du schon lange tot."
"Du ahnst gar nicht wie leid es mir tut, dass du nichts zu melden hast."
"Noch ein Wort...."
"Was dann? Bringst du mich um?"
"Setzt dich in Bewegung! Es wird der Zeitpunkt kommen und dann wird es mir ein Vergnügen sein."
"Wir werden sehen."
"Lantash was ist in dich gefahren?" "Ich weiß nicht. Er hat es geradezu heraufbeschworen." ',Reiß dich beim nächsten Mal zusammen, oder ich mache weiter.",, Versprochen."

Bevor Zac was erwidern konnte, wandte er seinen Blick ab und ging in Richtung des Labors davon. Und da er von Zac keinen Widerspruch hörte, war er wohl auf dem richtigen Weg.
Vor der Tür des Labors blieb er stehen. Zac stellte sich neben ihn und gab den Code in die dafür vorgesehene Einrichtung ein. Die Tür ging auf und Lantash trat ein.
"Haben sie sich gut erholt?" fragte ihn Norton.
"Spielt das eine Rolle?"
"Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur höflich sein."
"Ich würde es vorziehen, wenn sie ehrlich wären und nicht höflich."
"Sie sagen wohl immer was sie denken?"
"Das ist meine Art. Also was wollen sie von mir?"
"Zuerst einmal, dass sie sich setzen." Dabei zeigte er auf einen Stuhl. Dieser sah nicht gerade einladend ein. Er hatte für die Arme und Beine Fesselvorrichtungen. Lantash ließ sich nichts anmerken, marschierte direkt darauf zu und setzte sich hin. Zac schien es eine unendliche Freude zu sein, ihm die Arm- und Fußfesseln anzulegen.
"Jetzt können wir anfangen"
"Wie sie meinen."
"Wieso hat man hat sie verfolgt?"
"Das geht sie nichts an."
"Das sehe ich anders. Wer verfolgt sie?"
"Auch das geht sie nichts an."
"Meinen sie?"
"Ja das meine ich."
"Wem dienen sie? Geht mich auch nichts an, hab ich recht?"
"Sie scheinen schlauer zu sein, als ihr Gehilfe." Lantash funkelte Zac böse an.
"Lass dich nicht provozieren, Zac." Und zu Lantash gewandt fuhr er fort: "Macht es ihnen nur einfach Spaß oder bezwecken sie etwas damit?"
"Wenn ich was damit bezwecken wollte, würde ich es ihnen nicht sagen und ja, es macht mir Spaß. Sie müssen zugeben, er macht es einem auch sehr leicht."
"Da muss ich ihnen Recht geben. Zac lässt sich immer sehr leicht reizen, aber dennoch würde ich ihnen raten es sein zu lassen. Vielleicht kann ich irgendwann nicht mehr zurück halten."
"Und er erschießt mich? Vielleicht ist es ja das, was ich will."
"Das glaube ich nicht."
"Und wieso nicht?"
"Es ist nicht ihre Art."
"Nicht meine Art? Sie kennen mich doch gar nicht."
"Ich kenne ihre Rasse und das reicht schon um sie einschätzen zu können."
"Wenn sie sich da mal nicht irren."
"Wie soll ich das verstehen?"
"Genauso, wie ich es gesagt habe."
"Ich muss zugeben sie sind ein wenig anders als ich erwartet habe." Lantash deutete ihm mit den Augen an, weiter zu erzählen. "Sie sind nicht ganz so arrogant wie ich dachte. Ich muss zugeben, dass sie mich ein wenig überrascht haben."
"Gut."
"Aber trotzdem sind sie ein Goa'uld und das bedeutet sie sind von Grund auf Böse."
"Ich bin kein Goa'uld!" sagte er mit einem Hass in der Stimme, das Norton überraschte.
"Sie haben gestern auch schon so reagiert, als Zac sie so nannte. Was sind sie dann?"
Er antworte nicht gleich.
"Ein Tok'ra." und diesmal lag stolz in seiner Stimme.
"Tok'ra? Habe ich noch nie gehört. So eine Rasse ist mir unbekannt."
"Tok'ra ist keine Rasse. Nicht wirklich. Wir gehören zur Rasse der Goa'uld, aber wir verhalten uns nicht so. Sie sind unsere Feinde und wir bekämpfen sie."
"Wie verhaltet ihr euch dann?"
"Das ist schwer zu erklären, aber der wichtigste Unterschied ist, dass wir niemanden zwingen unser Wirt zu sein.
"Das kann ich kaum glauben."
"Das sollen wir dir abnehmen? Jemand soll freiwillig Wirt werden?" mischte sich Zac ein.
"Ja."
"Und kann dein Wirt auch reden?" fragte Norton weiter.
"Ja."
"Und?"
Lantash schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, sah sein Gesichtsausdruck gleich ganz anders aus. Ein wenig ängstlich.
"Meine Name ist Martouf und ja, ich habe mich freiwillig als Wirt gemeldet."
"Wieso?"
"Wie kann man feststellen, das tatsächlich der Wirt redet?
"Zu Zac`s Frage: Vertrauen und zu dem Wieso: ich habe nur Vorteile von einer Verschmelzung. Ich bin wesentlich schlauer als vorher. Ich lebe wesentlich länger, die meisten Krankheiten können mir nichts antun und als Gegenleistung muss ich nur meinen Körper mit ihm teilen."
"Eine schöne Geschichte, nur glaube ich sie nicht."

"Ich genauso wenig. Wenn es gute Goa'uld gibt, hätten wir bestimmt schon von ihnen gehört."
"Nicht unbedingt. Wir hängen das nicht an die große Glocke. Wir leben im Untergrund. Wir müssen uns vor den Systemlords verstecken."
"Deswegen warst du auf der Flucht?" fragte Norton
"Ja."
"Wie kommt es, dass du so bereitwillig Auskunft gibst und Lantash nicht."
"Wir sind vom Charakter her vollkommen verschieden. Er vertraut euch nicht und ist nicht wirklich damit einverstanden, dass ich euch das erzähle, aber ich bin der Meinung, dass wir zusammen arbeiten sollten. Schließlich haben wir den selben Feind. Und wie heißt es noch gleich? Der Feind meines Feindes ist mein Freund."
"Gut gesprochen, aber dennoch glaube ich dir nicht. Du wirst es schon beweisen müssen." "Und wie? Das kann ich nicht. Ich habe nur mein Wort."
"Wir sollten eine Pause machen. Ich muss erst darüber nachdenken, was du eben erzählt hast."
"Wie du willst."
"Zac, bring ihn bitte zurück."
Zac kam zum Stuhl rüber und machte Martouf los. Er deutete ihn an voraus zu gehen. Er ging bereitwillig wieder in seine Zelle zurück, ohne auch nur noch ein Wort zu sagen. Er hatte auch keine Lust, sich mit Zac anzulegen oder zu unterhalten. Er musste mit Lantash reden.

"Willst du ihnen vielleicht alles erzählen?" "Nein natürlich nicht. Aber mit deiner Art kommen wir auch nicht weiter. Wir sollten es mal mit etwas Vertrauen versuchen." "Vertrauen? Wildfremden gegenüber? Du weißt doch gar nicht wer oder was das für welche sind."
"Das ist richtig, aber einer muss ja den Anfang machen und da wir in der wesentlich schwächeren Position sind, dachte ich, müssten wir ihn machen." " Was willst du ihnen denn erzählen?"
"Eigentlich nur allgemeine Dinge, die die jeder Systemlord weiß. Damit gehen wir kein großes Risiko ein. Und wenn sie für einen Goa'uld arbeiten sollten, dann waren wir auch schon vorher am Arsch. "
"Ok, das stimmt. Aber du musst sie dazu bringen auch von sich zu erzählen. ""Ja ich weiß. Er ist doch Wissenschaftler?" "Ja und?" "Du doch auch, in gewisser Weise."" Vielleicht können wir dein Wissen anbieten. ""Für was?" "Unsere Freilassung vielleicht?" "Oh... ja klar. ""Ich denke es wird nicht leicht werden. ""Ist es doch nie. ""Leider. Ich glaube es ist besser, wenn du von jetzt an mit ihnen redest. Ich glaube dir würden sie eher vertrauen als mir." "Da muss ich dir recht geben und wir wollen ja nicht, dass du den guten Zac dazu bringst uns zu erschießen. "
"Obwoh...l den zu ärgern macht mir Spaß." "Das habe ich mitbekommen. Obwohl ich denke du bist stellenweise zu weit gegangen. "Findest du?" "Ja. Finde ich."

Nach ihrem kleinen Gespräch hatten sie beschlossen, sich noch ein wenig hinzulegen. Sie hatten ja auch keine sehr große Auswahl an Tätigkeiten in ihrer Zelle. Aber um zu schlafen war Martouf viel zu aufgeregt. Ihm gingen so viele Gedanken durch den Kopf. Auch wusste er nicht, was er von den Leuten hier halten sollte. Waren sie auf seiner Seite oder arbeiteten sie doch für die Goa'uld? Sollten sie nicht für die Systemlords arbeiten, was wahrscheinlicher war, was wollten sie dann? Norton sagte, dass er nur lebend etwas wert war. Gut, das konnte er nachvollziehen. Aus einem Toten konnte man keine Informationen herausholen. Lösegeld? Nein, das war unwahrscheinlich. Aber sie konnten ihn vielleicht eintauschen. Sie wussten, dass er vor den Jaffa davon lief und somit wussten sie auch, dass er etwas zu verbergen hatte. Klar, er hatte den ersten Schritt getan und ihnen von den Tok'ra erzählt, aber leider hatten sie zu seinem Unglück noch nie etwas von ihnen gehört. Das machte es schwerer.
Wenn sie die Goa'uld so hassten, dann würde es schwer werden ihr Vertrauen zu gewinnen, falls dies überhaupt möglich war. Wie weit sollte er gehen? Vielleicht hatte er eine Chance einen weiteren Verbündeten für ihren Kampf zu finden. Nein, noch nicht. Zuerst musste er mehr über die Fremden herausfinden, bevor er sich entscheiden konnte, wie weit er gehen durfte. In diesem Punkt war Lantash seiner Meinung. Egal wie sie es auch drehten, er kam immer wieder zu dem selben Schluss: er saß eindeutig in der Falle und hatte keine Ahnung, was ihn erwartete und wohin ihn dieser Weg führen würde. Lantash drängte ihn immer wieder, doch endlich ein wenig zu schlafen. Jetzt hatten sie noch etwas Ruhe, aber das konnte sich auch sehr bald ändern.

"Aufstehen und mitkommen." Waren wieder mal die knappen Befehle von Zac.
Martouf konnte nicht genau sagen, ob es nur an Lantashs Abneigung seinem Bewacher gegenüber lag, oder ob er ihn auch nicht mochte. Manchmal hasste er es wirklich, seine und Lantashs Gefühle nicht auseinander halten zu können. Das war der einzige Nachteil der Verschmelzung, wenn man so wollte. Man war so eng miteinander verbunden, dass man Schwierigkeiten hatte, zu sagen, wer was fühlte. Besonders wenn es um so emotionsgeladene Dinge wie Hass und Liebe ging. Deswegen liebte er, wenn Lantash liebte und umgekehrt trauerten sie auch wie eine Person und nicht wie zwei.
Zac brachte ihn abermals in das Labor und band ihn an dem Stuhl fest. Norton wartete schon auf ihn.
"Haben sie etwas dagegen, wenn wir da weiter machen, wo wir gestern aufgehört haben?" "Lassen sie die falschen Höflichkeiten."
"Ah, ich spreche anscheinend mit dem Wirt?"
"Ja. Wir sind übereingekommen, dass ich weiter mit ihnen spreche, da es ihnen wohl angenehmer zu sein scheint. Oder wollen sie lieber mit Lantash reden? Mir ist das gleich."
"Reden wir zwei ruhig. Sie scheinen ja vernünftiger zu sein als ihr, wie nennen sie ihn eigentlich?"
"Seelengefährte. Ja das trifft es so ziemlich."
"Eine seltsame Beschreibung."
"Finde ich nicht. Sehen sie, bei einer Verschmelzung erfahre ich alles über ihn und er über mich. Es gibt keine Geheimnisse mehr. Wir sind zwar des öfteren anderer Meinung und diskutieren und streiten uns auch, aber dennoch sind wir eins."
"Sie haben also immernoch ihren freien Willen?"
"Natürlich."
"Ich kann es mir nur schwerlich vorstellen."
"Ich weiß, dass es unglaublich für sie klingen muss. Bei mir war es genau umgekehrt. Ich habe zuerst die Tok'ra kennengelernt und musste hinterher feststellen, dass es auch die
Goa'uld gab, die vollkommen anders waren. Aber ich denke, es ist einfacher zu akzeptieren, dass es auch Bösartige in einer Rasse gibt, als umgekehrt, sofern man nur diese kennen gelernt hat."
"Da haben sie recht. Also verstehen sie mein Dilemma?"
"Ein wenig. Wie ich ihnen schon einmal sagte, kann ich ihnen nicht beweisen, dass ich frei spreche, da müssen sie mir einfach vertrauen."
"Sie sagen vertrauen. Das ist leichter gesagt als getan."
"Wem sagen sie das? Wir können ja klein anfangen und uns heran tasten."
"Ein vernünftiger Vorschlag. Wie sollen wir damit anfangen, ihrer Meinung nach?"
"Ich habe ja schon einiges erzählt. Wie wäre es, wenn sie mir sagen, wieso sie die Goa'uld so hassen, obwohl ich es mir vorstellen kann."
"Da gibt es ja nicht so viele Gründe. Der unserige ist, wie erkläre ich es ihnen am besten? Also, wir sind eine Splittergruppe und bekämpfen die Goa'uld weil wir denken, nein wir wissen, dass sie falsche Götter sind. Sie lassen mein Volk für sich arbeiten und beuten sie aus. Und ab und zu holen sie sich neue Wirte."
"Das was sie sagen, passt aber nicht zu dem Labor hier. Sie scheinen ja weiter entwickelt zu sein, als die Goa'uld es im Allgemeinen zulassen."
"Sie haben auch Wissenschaftler die für sie arbeiten, aber unter strengster Bewachung. Ich hatte Glück und konnte ihnen entkommen. Wir sind hier zwar nicht so gut ausgerüstet, und die Unterlagen fehlen uns, aber das heißt nicht, dass wir nicht an unser Ziel kommen. Es dauert nur etwas länger. Mehr brauchen sie darüber nicht zu wissen."
"Gehe ich recht in der Annahme, dass sie ein Gift entwickeln wollen, womit sie sie auslöschen können?"
"Nein, falsch. Das wäre nicht der richtige Weg."
"Die Goa'uld zu vernichten ist nicht der richtige Weg?" Martouf legte dabei seine Stirn in Falten.
"Es wäre anmaßend von mir, zu denken, dass ich die Goa'uld vernichten könnte, nein ich möchte nur mein Volk befreien und wenn ich einen von ihnen töte, dann nimmt ein Anderer seinen Platz ein und ich fange wieder von vorne an. Nein, mein Ziel ist ein Abkommen mit den Systemlords."

"Nach dem Motto, tust du mir nichts, tue ich dir nichts?"
"Du bist gar nicht so dumm. Ja, so habe ich es mir vorgestellt. Du könnest ein Geschenk sein."
"Ich ziehe es vor, kein Geschenk zu sein.
"Das glaube ich dir gerne. Aber da wirst du nicht gefragt."
"Ich kann euch vielleicht helfen."
"Wobei?"
"Bei dem, was immer ihr auch tut. Da dies ein Labor ist, werdet ihr sicherlich forschen und ihr habt nicht besonders viel Zeit, man hat nie viel Zeit. Lantash ist Wissenschaftler. Man kann sogar sagen ein guter. Er könnte euch helfen."
"Dazu müssten wir euch vertrauen."
"In gewisser Hinsicht. Ich muß euch ja auch vertrauen."
"Wie meinst du das?"
"Du sagst ihr wollt sie nicht vergiften, das heißt, ihr wollt den Goa'uld nicht töten. Ist das richtig?" Norton nickte. "Dann können Lantash und ich es ja vorher ausprobieren, sofern es nicht mit dem Tod endet. Sollte das der Fall sein, wäre es nett von euch auf das Ausprobieren zu verzichten und euch mit der Hilfe bei der Entwicklung zufrieden zu geben."
Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, da donnerte Lantash auch schon los. Martouf hatte Schwierigkeiten ihn wieder zu beruhigen. Er brauchte eine kleine Weile, um ihm klar zu machen, dass sie gar keine Wahl hatten. Entweder würden sie ihn ausliefern oder er konnte ihnen helfen und vielleicht ihre Freilassung damit erreichen. Durch das Angebot des Ausprobierens, könnte es möglich sein, etwas Vertrauen aufzubauen. Lantash`s Einwand, er würde sie nur auf Ideen bringen, ihn als Versuchskannichen zu benutzen, ließ Martouf nicht gelten, da Norton bestimmt auch ganz alleine auf die Idee gekommen wäre.
Er merkte nicht, wie Norton ihn beobachtete. Als Martouf sich dessen bewusst wurde, sah er sich gezwungen, seine kurzfristige Abwesenheit zu erklären. Er erzählte ihm, dass er sich gerade mit Lantash unterhalten hatte und wenn es eine etwas hitzige Unterredung war, kam es vor, dass sie ihre Umgebung für eine Weile vergaßen.
Norton hob nur die Augenbrauen. Martouf hatte das Gefühl, dass er es nicht wirklich verstanden hatte, aber das konnte er ihm nicht übel nehmen. Wenn er es nicht selber erfahren hätte, würde er es wahrscheinlich auch nicht glauben oder verstehen. Für Außenstehende war es nunmal schwer nachzuvollziehen was es bedeutete ein Tok'ra zu sein. Und schon gar nicht konnte man es verstehen, in so kurzer Zeit.
"Sie werden sicher verstehen, dass ich das nicht alleine entscheiden kann. Ich werde mit den Anderen darüber beraten und ihnen dann das Ergebnis mitteilen. Zac wird sie in ihre Unterkunft begleiten und ihnen etwas zu essen bringen."

Sie schienen sehr lange zu beraten, jedenfalls kam es ihm so vor. Es musste schon Stunden her gewesen sein, seitdem Zac ihn wieder hierher brachte. Er war viel zu aufgeregt, um sich hinzulegen. Er lief ständig von einer Wand zur anderen und mittlerweile kannte er die genauen Abmaße seiner Unterkunft und jeden Schönheitsfehler.
Er hörte Schritte, es kam jemand um ihn zu holen oder ihm zu sagen, dass sie sein Angebot ablehnten. Dann sah er Zac vor sich stehen mit einem Gesichtsausdruck der einen töten konnte. Er schien nicht sehr glücklich zu sein. Das konnte bedeuten, dass sie sein Angebot angenommen hatten. Er mochte Zac nicht, und Zac mochte ihn nicht. Wenn die Entscheidung nicht zu seinen Gunsten ausgefallen wäre, würde er bestimmt glücklicher aussehen. Oder legte er ihn nur herein? Er wollte die Entscheidung endlich wissen und dann doch wieder nicht. Er wusste nicht mehr, was er wollte.
Er ging ganz automatisch zum Eingang des Labors und wartete vor der Tür darauf, dass Zac sie öffnete. Dann trat er ein, ging zum Stuhl hinüber und als er sich gerade setzen wollte, sprach Norton ihn an: "Wir haben uns entschieden ihr Angebot anzunehmen. Sie werden hier im Labor mit mir arbeiten, unter strengster Bewachung natürlich."

Martouf drehte sich zu Norton um und sah ihn nur an.
"Haben sie mich nicht verstanden?"
"Doch, doch, aber irgendwie überrascht es mich ein wenig."
"Glaube ich ihnen. Zac wird sie genau beobachten und besteht auch nur der kleinste Verdacht sie hintergehen uns, dann wird er sie töten, egal ob sie hinterher noch was wert sind oder nicht."
"Das überrascht mich allerdings nicht."
"Dann sind wir uns einig?"
"Ja, sind wir. Wenn es ihnen Recht ist, übergebe ich Lantash die Kontrolle. Wie gesagt, er ist der Wissenschaftler und ich der Kämpfer."
Norton nickte und Martouf übergab die Kontrolle an Lantash.

Seit ihrem kleinen Deal waren jetzt einige Wochen vergangen, jedenfalls sagte ihr Gefühl das. Lantash ging in seiner Arbeit richtig auf. Er schien fast zu vergessen, was er hier eigentlich tat.
Norton schien sehr froh über seine Hilfe. Bevor Lantash ihnen half, tappten sie mehr oder weniger im dunkeln. Norton hatte ihm gesagt, dass sie ein Betäubungsmittel herzustellen versuchten. Eines, das nur eine von ihnen festgesetzte Zeit anhielt und das ihnen erlaubte das zu tun, was sie zu tun hatten.
Lantash wusste natürlich im Gegensatz zu Norton wie einige Mittel auf ihn wirkten und das erleichterte die vor ihm liegende Aufgabe ungemein. Normalerweise wäre das keine sehr schwere Aufgabe, da es schon solche Betäubungsmittel gab, aber sie hatten keine Möglichkeit an sie heran zu kommen oder an die entsprechenden Zutaten. Also mußten sie von vorne anfangen. Sie kamen ihrem Ziel jeden Tag ein Stückchen näher.
Das Verhältnis zu Zac hatte sich nicht gebessert. Er hielt immernoch die Waffe im Anschlag wenn er ihn abholte und wieder wegbrachte. Norton hingegen schien langsam Vertrauen zu fassen, so wie er. Natürlich versuchte er hin und wieder etwas über seine neuen "Freunde" herauszubekommen, aber immer wenn er anfing Fragen über ihre genauen Ziele zu stellen oder zu ihrer Vergangenheit blockte Norton ab. Er vermittelte einem den Eindruck, dass es ihm unangenehm war. Irgendwann hatte Lantash es aufgegeben Fragen zu stellen und sich nur noch auf seine Aufgabe im Labor konzentriert. Martouf interessierte es nicht besonders, er wollte einfach nur weg und leider schien es den Anschein zu haben, dass es noch eine ganze Weile dauern würde.
Als er am Morgen aufwachte und sein Frühstück zu sich nahm, dachte er dass es ein gewöhnlicher Tag wie jeder andere werden würde. Lantash würde sich in seine Arbeit vertiefen und Martouf würde sich langweilen, aber da hatten sich beide getäuscht. Als sie das Labor betraten, lächelte Norton sie an. Er schien wirklich glücklich zu sein.
"Heute ist der Tag. Ich habe die Erlaubnis bekommen, endlich mit den Tests anzufangen."
"Oh, das freut mich für sie, aber sie werden es mir doch sicherlich nicht übel nehmen, wenn sich meine Freude darüber in Grenzen hält." Antwortete Lantash ihn.
"Natürlich, natürlich.........Aber ich habe so lange auf diesen Tag gewartet. Ich habe auch eine gute Nachricht für sie. Wenn die Tests zu unserer Zufriedenheit verlaufen, haben wir auf Grund der Tatsache dass sie uns hier sehr geholfen haben, beschlossen, dass wir sie gehen lassen." Norton sah Lantash an, aber dieser rührte sich nicht. "Haben sie das eben mitbekommen?"
"Ja, habe ich. Ich bin nur überrascht."
"Das glaube ich ihnen und ich habe noch eine gute Nachricht. Die Jaffa, die sie verfolgt haben, sind abgezogen. Sie haben es wohl aufgegeben, nach ihnen zu suchen."
"Das freut mich zu hören. Ich würde sagen, wir sollten mit den Tests anfangen."
"Ja das sollten wir. Wenn sie dann so freundlich wären und in die Kammer dort drüben gehen."
Lantash kam der Aufforderung ohne Zögern nach. Die Möglichkeit hier vielleicht sehr bald wieder rauszukommen, motivierte ihn ungemein, auch wenn er noch nicht 100%ig wusste was ihn jetzt erwartete. Sicher war ihm klar, dass sie an einem Betäubungsmittel gearbeitet hatten, aber welche Nebenwirkungen es hatte, wussten weder er noch Norton genau.

Er setzte sich auf den Stuhl und wartete darauf, dass Norton das Gas einließ. Es war geruch- und farblos.
Langsam merkte Lantash wie seine Glieder schwer wurden und es ihm schwer fiel seine Arme und Beine zu bewegen. Er hatte auch das unbändige Gefühl seine Augen schließen zu müssen. Er versuchte sich dagegen zu wehren, blieb aber erfolglos. Das Atmen fiel ihm immer schwerer. Er hatte das Gefühl, dass sich jemand auf seine Brust gesetzt hatte. Das nächste, das er dann wieder wahr nahm war, dass Norton ihn ansah.
"Da sind sie ja wieder."
Er versuchte seine Augen aufzuhalten, aber es gelang ihm einfach nicht. Einerseits wollte er wach werden, aber anderseits wollte er schlafen. Seine Augen fielen ihm immer wieder zu. Jedes Mal wenn er sie für einen kurzen Moment öffnete, nahm er mehr von seiner Umgebung wahr. Die Kammer, das Labor, Norton, der umher lief und Zac, der ihn beobachtete. Irgendwann gehorchten ihm seine Augen und sie blieben offen.
"Endlich ausgeschlafen?"
"Wie lange war ich weg?"
"Oh, nicht lange. Nur ein paar Minuten. Haben sie irgend etwas mitbekommen?"
"Nein, ich erinnere mich an nichts. Um genau zu sein, die Zeit fehlt mir."
"Wie, fehlt?"
"Wenn man schläft oder mit einem Betäubungsmittel kurzfristig außer Gefecht gesetzt worden ist, hat man das Gefühl, das Zeit vergangen ist, aber hier habe ich es nicht."
"Das ist gut. Dann hat es ja geklappt. Jetzt müssen wir sie nur noch eine Weile beobachten und dann wissen wir, ob es noch irgendwelche Nebenwirkungen gibt. Wie fühlen sie sich im Moment?"
"Immer noch etwas müde und schlapp, aber ansonsten ganz gut."
"In Ordnung. Zac bringt sie zurück und dann können sie sich etwas ausruhen. Wir sprechen uns dann in ein paar Stunden wieder."


* * * * *


"Aufgeben?" schrie er fast. "Ich werde niemals aufgeben. Wie kannst du das von mir verlangen? Wie können du oder die Anderen es überhaupt? Wir wissen doch gar nicht, was passiert ist."
"Aldwin, du hast mich falsch verstanden."
"Was kann ich an dem Wort aufgeben falsch verstehen? Ihr wollt nicht mehr nach ihm suchen, das ist doch richtig?"
"Ja.....schon, aber das heißt nicht, dass wir glauben er sei tot."
"Und wieso stellen wir die Suche ein?"
"Das weißt du ganz genau. Wir sind einfach zu wenige, aber jeder der auf Aussenmission ist, wird immernoch nach ihm suchen und auch unsere Spione hören sich weiter um."
"Aber.........ich...."
"Aldwin, wir haben einfach keine Möglichkeit gezielt nach ihm zu suchen. Wo denn auch? Wir müssen oder können nur abwarten und hoffen. Mir gefällt das auch nicht, aber du weißt genau, dass die Aussicht auf Erfolg bei der Mission gleich Null war."
"Aber deswegen aufgeben? Ich kann hier nicht einfach rumsitzen und Däumchen drehen und warten, dass er sich meldet oder jemand über ihn stolpert."
"Das würde er auch nicht wollen und er würde auch nicht wollen, dass sich jemand seinetwegen in Gefahr begibt. Das weißt du ganz genau. Auch wenn es herzlos klingt, aber das Leben geht weiter und unser Kampf auch."
"Du hast recht, Selmak es klingt herzlos, dennoch hast du recht. Aber ich werde so oft es geht nach ihm suchen, und davon kann mich niemand abhalten, nicht der Rat und auch nicht du."
"Das ist mir klar und jetzt komm bitte mit, der Rat hat eine Aufgabe für dich."


* * * * *


Lantash versuchte ruhig zu bleiben, aber es gelang ihm nicht wirklich. Zuerst legte er sich hin, stand aber kurz darauf wieder auf und lief ein wenig hin und her. Dann setzte er sich an den Tisch und trommelte mit den Fingern darauf herum. Aber auch das war keine Beschäftigung, die ihn von der quälenden Warterei ablenkte. Immer wieder überprüfte er sich selber. Ob er irgendwelche Schmerzen hatte, oder ob ihm schwindelig wurde. Aber nichts, absolut nichts. Wenn er nicht genau gewußt hätte, dass man ihn betäubt hatte, würde er sich nichteinmal mehr an diese Tatsache erinnern. Das Mittel war wirklich gut. Er war auch ein wenig stolz auf sich, denn es war ja zum großen Teil sein Verdienst. Leider trug der Stolz nicht dazu bei, dass die Zeit schneller verging.

"Jetzt beruhige dich endlich." "Beruhigen? Wie sollte ich mich beruhigen? Du musst doch wissen worum es geht." "Natürlich weiß ich das. Aber es bringt nichts, wenn du ständig hin und her rennst und den Fußboden dabei durchläufst." "Ich will hier endlich raus und kann es eben nicht abwarten." "Vorausgesetzt sie halten Wort." "Sag nicht so was, sie halten Wort..........hoffe ich."

Martouf wollte gerade etwas antworten, aber da hörten sie Schritte. Sie rechneten damit dass Zac jeden Moment um die Ecke kam, aber Norton erschien.
"Wie geht es ihnen?"
"Gut, wirklich gut."
"Kein Schwindelgefühl?"
"Nein"
"Schmerzen?"
"Nein."
"Kopfschmerzen?"
"Nein."
"Halluzinationen?"
"Nein"
"Es geht ihnen also rundum gut."
"Ja, ich fühle mich wie immer. Ich denke das Mittel wird seinen Zweck erfüllen."
"Das freut mich zu hören. Sie haben ihr Wort gehalten und wir werden unser Wort halten. Aber zuvor müssen wir noch weitere Tests machen."
"Sie verdammter Lügner!"
"Ich habe nicht gelogen. Das war nur der erste Test. Wir wissen, dass das Mittel wirkt, aber die Dosierung müssen wir noch herausfinden. Und wenn wir das hinter uns haben, dann können sie gehen."
"Ich habe wohl keine andere Wahl, als dem zuzustimmen?"
"Nein, die haben sie durchaus nicht."
"Wann wollen sie beginnen?"
"Wenn es ihnen recht ist, sofort."
"Wie ich schon sagte, ich habe ja keine andere Wahl. Je eher wir anfangen, desto schneller sind wir fertig."
"Da stimme ich ihnen zu. Wenn sie mir folgen wollen."
"Wollen? Der ist witzig." Lantash ging nur sehr widerwillig mit. Er wollte diese Tests nicht. Es war ihm unangenehm. Er kam sich vollkommen ausgeliefert vor. Aber leider hatte er in der Tat keine andere Wahl. Er klammerte sich an die Vorstellung, dass sie ihr Wort hielten und er bald wieder zu Hause sein würde.
Die Tests zogen sich in die Länge. Sie fingen klein an und steigerten die Dosis von Mal zu Mal. Am Ende hatte er überhaupt kein Zeitgefühl mehr. Er wußte nicht wie viel Zeit ihm wirklich fehlte. Er mußte Norton glauben, wenn er ihm die Zeitspanne nannte. Er hatte keine andere Möglichkeit, es alleine festzustellen. In dem Labor gab es keine Uhr und ihm hatten sie alle technischen Geräte, so harmlos sie auch waren, abgenommen. Er würde sie wahrscheinlich auch nicht wieder bekommen, aber das war ihm egal, so lange er wieder frei kam.
Mit der zeit wurde er immer schwächer. Langsam aber sicher machten sich die vielen Tests bemerkbar. Die Ruhepausen, die er brauchte, wurden immer länger. Er fragte sich, wann sie endlich zufrieden waren. Er hatte eindeutig keine Lust mehr das Versuchkaninchen zu spielen.
Als hätte Norton seine Gedanken gelesen, sagte er zu ihm. "Sie haben es hinter sich. Wir werden sie gehen lassen."
"Einfach so?"
"Wir glauben ihnen zwar, dass sie kein Goa`uld sind, aber dennoch werden wir, wenn sie uns verlassen haben, dieses Labor verlegen, so dass sie uns nicht wieder finden."
"Dann geht es ihnen wohl genauso wie mir. Ich hoffe wir sehen uns nie wieder. Verstehen sie mich nicht falsch."
"Ich verstehe sie schon. Kommen sie, ich bringe sie raus."
"Sie?"
"Ja, da wir sie nicht erschiessen wollen, kann sich Zac anderen Aufgaben zuwenden."
"Schön das zu hören."
Sie gingen zusammen an die frische Luft. Als sie draußen ankamen, atmete er erst einmal tief ein. Die frische Luft tat so gut. Erst jetzt merkte er, wie sehr er sie vermisst hatte. Er war es gewohnt unter der Erdoberfläche zu leben, aber trotzdem versuchte er so oft es ging an die Oberfläche zu gehen. Er liebte die freie Natur. Er sah sich um und erst jetzt fiel ihn auf, dass es geschneit hatte. Der Schnee hatte den Wald in eine weiße Landschaft verwandelt. Es war ein sehr schöner Anblick, ein Anblick den er zu selten genießen konnte. Bevor er mit Martouf verschmolz, mochte er Schnee nicht besonders. Aber Martouf war in einer bergigen Gegend aufgewachsen und liebte den Schnee, der in seiner alten Heimat sehr häufig fiel. Er wäre ja noch länger hier geblieben und hätte die Landschaft genossen, aber er musste auf dem schnellsten Weg zurück zu den Tok`ra. Sie machten sich sicher Sorgen oder würden ihn für tot halten oder was noch schlimmer wäre: sie würden glauben er wäre auf seiner Mission gefangen genommen worden, was ja gar nicht so falsch war. Aber wenn sie glaubten, er wäre gefangen, würden sie vielleicht versuchen ihn zu befreien. Vielleicht hatten sie es ja schon versucht? Nein das haben sie bestimmt nicht. Sie unternehmen nur einen Rettungsversuch, wenn sie genaue Informationen haben und die konnten sie nicht haben. Aber sie würden ihn suchen und das ist genau so gefährlich wie der versuch ihn zu retten. Er war immer noch in Gedanken, als er das Tor erreichte. Er gab eine Adresse ein und das Tor aktivierte sich. Er wusste, dass sie ihn beobachteten und machte seinen üblichen Umweg über mehrere Tore, bis er endlich wieder zu Hause bei den Tok`ra war.


* * * * *


"Ist er weg?"
"Ja"
"Gut, dann werde ich Bericht erstatten." Zac nahm eine kleine Kugel in die Hand und kurz darauf erschien darin ein Gesicht.
"Mylord, es ist alles nach Plan verlaufen. Der Tok`ra ist wieder frei und auf dem Weg zu seinen Leuten."
"Hat die Programmierung funktioniert?"
"Ja, hat sie. Er kann sich an nichts erinnern. Das einzige woran er sich erinnern wird, ist dass er ein paar Leuten bei der Entwicklung eines Betäubungsmittels geholfen hat. Bald wird es nicht mehr nötig sein, so einen Aufwand bei einem Tok`ra zu betreiben. Dann reicht es, wenn wir es wie bei einem Tau`re machen."
"Gut. Habt ihr die Programmierung genauso vorgenommen wie ich wollte?"
"Ja, er wird bei der ersten Gelegenheit die er bekommt, den Führer der Welt der Tau`re töten. Sollte er versagen wird er sich selbst töten und zwar so, dass man hinterher nichts mehr feststellen kann und man kann es auf keinen Fall zu euch zurückverfolgen."
"Freut mich zu hören. Kommt wieder hierher, euer Auftrag ist beendet. Hinterlasst keine Spuren."
"Ja, Lord Baal."

ENDE
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