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Heracles von Selana

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Daniel Jackson war durch die Sirenen aufgeschreckt worden. Er hatte sich vergeblich für O’Neill eingesetzt. Sein Verlangen ihn zu O’Neill zu lassen, war höflich aber bestimmt abgelehnt worden. Der Ausschuss der Siedler hatte einstimmig beschlossen O’Neill und Klorel an die Erde auszuliefern. Goa’uld waren wertvolle Gefangene und es störte sie nicht, dass O’Neill Daniels Freund und vor kurzem noch ein normaler Mensch war. Doch wenn Jack offiziell an die Erde ausgeliefert wurde, waren Hammond die Hände gebunden und er hätte Heracles nicht frei lassen können. O’Neill wäre dann für immer verloren.
Als die Sirenen losheulten und die ersten Schüsse zu hören waren, lief Daniel ins Freie. „Was ist los?" fragte er den ersten Mann, der ihm über den Weg lief.
"Die beiden Goa’uld sind geflohen", erklärte der Mann.
Daniel lief zu den Soldaten, deren Kommando Major Ferretti hatte. "Ferretti, ihr dürft O’Neill nicht töten."
"Wir haben keine Wahl", erklärte der Major. "Wir dürfen nicht riskieren, dass er mit dem Jungen entkommt.“
"Sie wollten zum Sternentor", rief einer der Soldaten, der wie Ferretti ein Mitglied von SG-2 war.
"Johnson, laufen Sie mit Scott zum Tor", befahl Ferretti. "Sie dürfen die beiden auf keinen Fall entkommen lassen." Der Major warf einen Blick auf Daniel. "Töten Sie die beiden aber nur, wenn keine andere Wahl bleibt."
"Ja, Sir!" Der Soldat lief zusammen mit seinem Kameraden zum Tor.
Von den Siedlern waren inzwischen viele auf den Beinen und beteiligten sich an der Verfolgung.
"Wie konnten die beiden überhaupt fliehen?" fragte Ferretti wütend. Trotz allem sah er in O’Neill immer noch einen Freund und hatte gehofft, ihn unbeschadet zur Erde bringen zu können. Durch die Flucht der beiden war das nun mehr als fraglich.
"Es war dieser fremde Außerirdische Zoran", erklärte einer der Siedler. "Er kam in das Gefängnis und hat mich mit einer Waffe betäubt. Anschließend versuchte er die Goa’uld zu töten, doch diese waren schlauer und haben ihn überlistet."
Ferretti sah den Siedler an. Er war einer der Siedler, die man mit der Waffe unterrichtet hatte, um sich und die anderen Siedler beschützen zu können. Das kam davon, wenn man Zivilisten die Aufgabe von Soldaten übertrug.
"Sie hätten besser aufpassen sollen", herrschte er den Mann an, der ihn betreten und schuldbewusst ansah.
"Wo ist Zoran jetzt?"
"Er ist ebenfalls verschwunden, Major", sagte der Mann.
"Verflucht! Dann ist er hinter O’Neill und dem Jungen her. Wir müssen unsere Suche verstärken." Ferretti warf einen Blick in den Himmel. "Es wird bald Tag, so dass wir die Verfolgung aufnehmen können. Die beiden werden in der Nähe bleiben, denn ihr Ziel ist das Sternentor. Wir brauchen es nur Tag und Nacht zu bewachen. Früher oder später werden sie uns in die Falle gehen."
Daniel ahnte, dass der Major Recht hatte. Als der Tag dämmerte und die Siedler die Verfolgung begannen, blieb Daniel zurück. Er stand vor dem Tor und überlegte. "Du bist die Ursache allen Übels", warf er dem Sternentor vor. Natürlich erhielt er keine Antwort. "Warum musst du existieren und Unheil über uns bringen? Und doch hast du mir Sha’re gebracht. Deshalb bist du Fluch und Segen gleichzeitig." Daniel sah sich um, doch wenn die Soldaten von SG-2 sein Gespräch dem Stargate gehört hatten, ließen sie sich das nicht .anmerken. "Jetzt rede ich schon mit einem Sternentor", murmelte er.
Wie als Antwort begann der Boden zu beben und das erste Symbol leuchtete auf. Mit einem Satz sprang Daniel einige Schritte zurück. Die Wächter folgten ihm und hoben ihre Waffen. Als das Wurmloch sich aufgebaut hatte, warteten alle gespannt auf die Ankömmlinge.
Das Tor spuckte eine Gestalt aus, dann noch eine. Daniel erkannte zu seiner unendlichen Erleichterung Sam Carter und Teal’c. "Sam, Teal’c!“ rief Daniel. "Bin ich froh euch zu sehen!"
"Was ist hier los?" fragte Carter und sah auf die Waffen von SG-2 und den Siedlern, die ihre Gewehre nun senkten.
"Jack und Skaara sind geflohen", erklärte Daniel der Frau.
"Oh!" Carter verbarg ihre Erleichterung. "Wie konntet ihr Jack überhaupt als Goa’uld entlarven? Und was macht Skaara bei Jack?"
Daniel sah Carter verstehend an. "Du wusstest es also! Deshalb auch die schnelle Flucht. Aber warum hast du es verschwiegen?"
"Jack hat mich darum gebeten. Was genau ist passiert?"
"Es gab bei unserer Flucht Schwierigkeiten, denn Apophis tauchte in der Höhle auf, kurz nachdem du verschwunden warst. Aber es gelang uns zu fliehen und Skaara als Geisel mitzunehmen, doch dadurch erfuhren wir, dass Jack ein Wirt ist. Er hat uns die ganze Zeit getäuscht."
Sam führte Daniel etwas abseits, damit die anderen ihr Gespräch nicht hören konnten. "Wo ist er? Es ist wichtig, dass wir seinen Symbionten Heracles in seine Heimat zurückkehren lassen. Er ist ein Anführer der Tok’ra und unser Verbündeter, wenn wir es geschickt anstellen."
„Tok’ra?“
„Das ist eine Widerstandsbewegung gegen die System-Lords. Die Tok’ra-Symbionten leben ihn Koexistenz mit ihren Wirten und Heracles will Jack wieder freigeben, wenn er in seiner Heimat ist. Das ist die einzige Möglichkeit Jack zurück zu bekommen.“
„Du glaubst ihm?“
„Ja.“
"Dann gibt es ein kleines Problem. Zoran wollte Jack und Skaara töten, doch dabei gelang den beiden die Flucht. Nun sind sie in der Wildnis und warten auf die Gelegenheit zu fliehen."
"Wir müssen ihm helfen. Nur so bekommen wir Jack zurück. Und wir haben die Erlaubnis von General Hammond." Carter sah Teal’c an. "Bist du bereit im Notfall auch gegen unsere eigenen Leute vorzugehen?"
"Wenn wir O’Neill dadurch retten können."
Carter nickte befriedigt. Auf Teal’c konnten sie zählen. Er würde für O’Neill durchs Feuer gehen. "Gewalt wird aber nur im Notfall angewandt und keine Verletzten."
"Vielleicht können wir Major Ferretti auf unsere Seite ziehen", sagte Daniel. "Da kommt er schon."

Der Wald war düster und die Bäume standen dicht an dicht. Nur mühsam kamen die beiden voran, zumal Skaara es nicht gerade gewöhnt war, durch die Wildnis gehen zu müssen. Wurzeln, Geäst und dichtes Unterholz machten ihr Vorwärtskommen zur Qual. Fremdartig aussehende Blumen wuchsen überall und strömten einen lieblichen und manchmal betäubenden Geruch aus. Dazwischen summten Insekten aller Größen und aller Art.
Die Bäume selbst ähnelten Fichten, deren Äste jedoch breiter und dichter waren, als ihre Gegenstücke auf der Erde. Andere Bäume sahen aus wie drei Meter hohe Farngewächse mit meterdicken Stämmen. Unbekannte Tierlaute und manchmal Geräusche waren zu hören, ohne das sie die Verursacher zu Gesicht bekamen. O’Neill vermutete, dass es nur kleine Tiere waren, die vor den Menschen flüchteten und hoffte, dass es keine Raubtiere gab. Er hatte keine Lust, sich auch noch mit gefährlichen Tieren herumzuschlagen. Es genügte ihm auf Skaara aufpassen zu müssen.
Nachdem sie sicher im Dschungel untergetaucht waren, hatte ihm Heracles auf sein bitten hin die Kontrolle über seinen Körper zurückgegeben. O’Neill begriff langsam, dass der Symbiont es ehrlich meinte und ihn tatsächlich nur als Transportmittel benutzte. Deshalb wollte Jack Heracles nun auch in Sicherheit bringen. Doch wie sollten sie es jetzt schaffen durch das Sternentor zu fliehen?
Der Junge stolperte, fiel über eine Wurzel und schlug der Länge nach zu Boden. Schnell war O’Neill bei ihm. "Skaara, hast du dich verletzt?" Skaara sah nicht mehr aus wie der überlegene Goa’uld-Fürst. Sein Gesicht war schmutzig und seine bestickte und vornehme Bekleidung war beschädigt und zerrissen.
Skaara blickte zu ihm auf und seine Augen glühten vor Wut, doch davon ließ sich O’Neill nicht mehr abschrecken. "Das ist alles deine Schuld, Abtrünniger. Ich töte dich dafür sobald ich die Gelegenheit bekomme."
"Ich bin wieder O’Neill, mein Junge. Und du solltest mich mit meinem Freund sprechen lassen. Überlass ihm seinen Körper – er kommt im Dschungel besser zurecht."
"Das bezweifle ich - schließlich entstammt der Junge einer Wüstenwelt", widersprach Heracles.
„Sei still!" gab O’Neill gedanklich zurück und Heracles schwieg tatsächlich.
"Dein Freund will nicht mit dir reden, Mensch. Er traut dir nicht mehr, seid du einen der unseren in dir trägst", antworte Klorel.
"Das soll er mir selbst sagen. Las ihn reden!" verlangte O’Neill, doch Klorel lachte nur gehässig. "Niemals!"
Frustriert gab O’Neill für den Moment auf. Es galt auch anderes zu bedenken. All zu weit durften sie sich nicht vom Sternentor entfernen, sonst bestand die Gefahr, dass sie sich verirrten. Deshalb umging O’Neill die Siedlung der Menschen in einem weiten Bogen.
Er trieb Klorel wieder an, um weiterzukommen. Plötzlich hörten sie Stimmen. O’Neill und Klorel warfen sich zu Boden und versteckten sich im dichten Unterholz. O’Neill drückte das Gestrüpp etwas zur Seite und spähte nach draußen.
Vor ihnen lichtete sich der Wald etwas und ging in eine kleine Waldlichtung über. Darin lag ein winziger See. Eine Gruppe rehartigen Tiere stillte gerade ihren Durst. Sie hoben erschreckt ihren Kopf und flüchteten in den Wald, als eine Menschengruppe von der anderen Seite die Lichtung betrat.
O’Neill erkannte vier bewaffnete Menschen, die sich suchend umsahen.
Sie suchen Skaara und mich, vermutete O’Neill und gab dem Jungen ein Zeichen ruhig zu sein. Klorel verstand sofort und gehorchte. Er würde den Menschen bei passender Gelegenheit zwar töten, doch im Moment brauchte er ihn noch. Nur der Tau’ri konnte ihn zum Sternentor bringen. Zum ersten Mal fühlte Klorel große Furcht. Vor dem Dschungel, Furcht vor dem Menschen und Furcht, nicht die Macht in Händen zu halten. Dieser Mensch, der sich O’Neill nannte, ließ sich von der überlegenen Macht der Goa’uld nicht einschüchtern. Und was noch verheerender war - er sah in ihm keinen Gott. Und dieser Glaube begann schon Früchte zu tragen. Immer mehr Sklaven begannen daran zu glauben. Es war ein Virus, der übergriff. Und Schuld daran hatten die Tau’ri. Als sein erhabener Vater zum ersten Mal auf sie traf, begann das Verhängnis. Selbst dem Angriff ihrer beiden Schiffe hatten sie widerstanden. Nur mit Schaudern dachte Klorel an dieses Erlebnis. Und dieser Mensch neben ihm war die Ursache. Ihm hatten sie all dies zu verdanken.
Klorels Hass wurde übermächtig und nur mit Mühe konnte er sich beherrschen. Der Mensch würde dafür büssen müssen. Klorels Wirt war ein Freund des Menschen. O’Neill würde alles tun, um ihn zu beschützen. Klorel wusste allerdings, dass er trotz allem vorsichtig sein musste, denn einmal hatte O’Neill auf ihn geschossen, als er einen Freund von ihm töten wollte. Klorel wusste plötzlich, was er tun musste - den Menschen täuschen und auf seine Chance warten.
Die Menschen auf der anderen Seite der Lichtung umrundeten den See. O’Neill sah auf, als Klorel leicht seinen Arm berührte. In dessen Augen glaubte er zum ersten Mal keinen Hass zu sehen. "Sie kommen hierher. Was sollen wir tun?"
"Wir verhalten uns ruhig. Vielleicht entdecken sie uns nicht", hoffte O’Neill.
"Und wenn doch?"
"Dann verteidigen wir uns, doch hüte dich einen von ihnen zu töten, verstanden?" Als Klorel nickte sagte er: "Sei jetzt ruhig, sie können uns sonst hören."
Gespannt beobachteten sie die vier näher kommenden Menschen. O’Neill hielt den Atem an, als sie dicht neben ihnen in den Wald eintauchten.
Er konnte ihre Worte verstehen: "Sie sind bestimmt nicht hier."
"Warum nicht?" entgegnete ein anderer.
"Seid ruhig!" befahl ein dritter streng. "Wenn sie hier sind, hören sie uns ja schon von weitem."
Wie Recht er hat, dachte O’Neill grinsend. Die vier waren Siedler und keine Soldaten und mussten noch lernen, sich in einer fremden Umgebung richtig zu verhalten. Sie verschwanden im Unterholz und Jack wartete noch einen Moment bis nichts mehr zu hören war. Dann gab er dem Jungen mit Handzeichen zu verstehen ihm zu folgen.
So leise wie möglich versuchten sie die Lichtung zu erreichen. Weit weg konnten die vier noch nicht sein. Außerdem bestand durchaus die Möglichkeit, dass noch andere Gruppen in der Nähe waren.
"Wir benutzen den Weg, den die vier uns freundlicherweise gebahnt haben", flüsterte O’Neill Klorel zu. Der Goa’uld ging vor ihm und erreichte die Schneise als erster.
In diesem Moment schlugen neben ihnen die Schüsse ein: "Stehen bleiben!" hörten sie eine Stimme rufen. Weitere Schüsse zischten an ihnen vorbei.
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