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Heracles von Selana

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"Ich bin O’Neill", erklärte Jack wahrheitsgetreu, denn im Moment stimmte das ja auch wirklich.
"Dann erzähle uns was passiert ist", verlangte Daniel.
"Glaubt ihr wirklich, dass es jetzt der richtige Moment ist?"
"Ja! Wir gehen hier nicht weg, bevor das nicht geklärt ist", meinte Carter.
Er seufzte laut, wusste aber gleichzeitig, dass er an ihrer Stelle nicht anders gehandelt hätte. "Wie ihr wollt", stimmte er zu. "Als die Krieger mich wegschleppten, um mich in einen Goa’uld zu verwandeln landete ich zuerst in einem Nebenraum. Doch plötzlich entstand Unruhe im Raum. Draußen musste Alarm ausgelöst worden sein. Es gelang mir die Frau als Geisel zu nehmen und zu fliehen. Die Krieger schloss ich ein. Ich kehrte zu euch zurück, doch draußen kam es zum Kampf mit den Wächtern. Ich tötete diese und die Goa’uld. Ehrlich gesagt, es tut mir gar nicht Leid um sie", log Jack. Innerlich kochte er vor Wut, weil er seine Freunde belügen musste, doch er wusste genau, dass der Goa’uld in ihm sonst die Herrschaft übernommen und Carter und Daniel getötet hätte. Nein, verbesserte er sich, er hätte sie getötet und das wollte er sich auf keinen Fall auf das Gewissen laden. Damit hätte er nicht leben wollen.
Es wunderte ihn sowieso, dass der Goa’uld ihn tatsächlich frei handeln ließ. Ob etwas Wahres an seinen Worten war? Nein, wahrscheinlich nur ein gemeiner Trick des Goa’uld.
"Du machst das sehr gut", lobte ihn Heracles, der jeden seiner Gedanken hörte. „Ich sage die Wahrheit. Deine Freunde werden dir glauben."
"Sei ruhig, du Ungeheuer", gab O’Neill gedanklich zurück. "Ich verabscheue und verfluche dich." "Es tut mir leid, dass du mir nicht vertraust, O’Neill", klang das bedauerlich?
Er gab Daniel und Carters Blick zurück. Carter meinte schließlich:" Was denkst du, Daniel? Sollen wir ihm vertrauen?"
"Ich weiß nicht so recht. Die Flucht könnte so passiert sein."
Jack griff in seine Jacke und Sam hob drohend den Strahler: "Keine Dummheiten, Jack!" warnte sie ihn. „Ich liebe dich, doch wenn du ein Goa’uld bist, werde ich dich töten.“
"Schon gut, ich werde mich hüten", erwiderte O’Neill und holte das Goa’uld-Handschuh-Gerät heraus und gab es Carter. "Das habe ich ihr abgenommen."
Sie sah O’Neill an. Sie wollte ihm glauben, denn sie wollte ihn nicht verlieren und ihr Gefühl befahl ihr, ihm zu vertrauen. Trotzdem wollte sie vorsichtig sein. "Das klingt alles sehr unglaubwürdig, doch für den Moment werden wir dir glauben. Es ist wirklich vernünftiger von hier zu verschwinden. Die Waffe behalte ich aber besser."
"Damit du mich im Auge behalten kannst?" fragte O’Neill.
Carter zuckte mit den Schultern. "Falls du wirklich Jack bist entschuldige ich mich dafür, aber..."
Er blickte sie offenherzig an. Ein Blick den Sam kannte und sie für den Moment beruhigte. "Du handelst richtig, Sam. Ich würde selbst nicht anders handeln, wenn einer von euch geholt worden wäre. Deshalb gehe ich voran, und ihr könnt mich im Auge behalten, bis ihr überzeugt seid, dass ich wirklich der bin, der ich vorgebe zu sein", schlug O’Neill vor.
"Das ist ein akzeptables Angebot", stimmte Carter zu. "Also, geh voran, wir folgen."
O’Neill ging erbost voraus. Die Wut auf den Goa’uld in ihm wurde immer größer und sein Entschluss seinen Freunden die Wahrheit zu sagen wuchs. Der Goa’uld erkannte das und übernahm einen Moment die Kontrolle.
O’Neills Augen begannen zu glühen, doch da er voranging, sahen das seine Freunde nicht. O’Neill verlor die Kontrolle über seinen Körper und jeder Versuch Heracles zu bezwingen schlug fehl. "Versuch das nicht noch einmal, Jack", warnte ihn der Goa’uld. "Ich bin zwar Tok’ra, doch wenn nötig opfere ich auch ein Menschenleben, verstanden?"
"Ja!" gab O’Neill sich geschlagen. Im Moment war wirklich nicht der richtige Augenblick um den Kampf auszufechten. Im nächsten Moment spürte er, dass er die Kontrolle über seinen Körper zurückbekam.


In der Stadt der Goa’uld
Etwas vorher

Klorels Augen glühten auf. Außer sich vor Wut wandte er sich an den überlebenden Schlangenkrieger: "Du hast sie entkommen lassen. Dafür gibt es nur eine Strafe."
Der Schlangenkrieger zitterte vor Angst und flehte: "Mein Lord, ich konnte nichts dafür. Lord Knossos muss verrückt geworden sein. Er hat die Menschen befreit und Lady Talena tödlich verwundet."
"Du wagst es einen deiner Herren zu beschuldigen, um dein Versagen zu erklären?" Klorel hob die Hand mit der Energiewaffe.
"Herr, “ flehte der Krieger nochmals.“Ich schwöre, dass es die Wahrheit ist."
Tolan, der persönliche Diener von Talena, sah von seiner schwerverwundeten Herrin auf und wandte sich unterwürfig an Klorel: "Mein Lord, meine Herrin kann gerettet werden, wenn ihr erlaubt, dass wir sie sofort in eine Energiekammer legen."
Klorels Zorn wandte sich Tolan zu: "Warum warst du nicht bei deiner Herrin, um sie zu beschützen?"
"Lady Talena hat Etan und mich auf einen Botendienst geschickt. Wir kamen gerade davon zurück", log Etan. Er tat alles, was Talena von ihm verlangte und fragte nicht nach dem Grund.
Klorel beruhigte sich etwas. "Bringt Lady Talena in den Sarkophag. Wenn sie aufwacht habe ich einige Fragen an sie."
Tolan und Etan verbeugten sich tief und hoben die schwerverletzte Frau auf. Sie waren beide froh Klorels Einflussbereich verlassen zu können.
"Halt!" Klorels Ruf hielt sie auf.
"Mein Lord?"
"War es wirklich Lord Knossos, der die Menschen befreite?" wollte Klorel wissen.
"Kiros trug ihn in sich. Er nahm Besitz von diesem Menschen von der Erde", antwortete Tolan.
Klorel sah den Jaffa nachdenklich an. "Ihr könnt gehen." Dann wandte er sich wieder dem Schlangenkrieger zu. "Erzähl genau, was passiert ist."
Der Krieger beeilte sich alles genau zu erzählen, was er gesehen hatte. Klorel verstand nicht, was in Knossos gefahren war. Bisher war er einer der treuesten Anhänger seines verehrten Vaters gewesen.
Da erwartete ihn eine neue Hiobsbotschaft. Heracles Flucht war entdeckt worden. "Nein!" tobte der Goa’uld. "Mein Vater wird mich umbringen." Er wandte sich an die Schlangenkrieger. "Sucht ihn sofort. Und wagt ja nicht ohne ihn zurückzukommen. Ich dulde kein Versagen mehr."
Die Krieger eilten davon, froh, aus der Nähe des jungen Herrn zu kommen. Nur seine vier persönlichen Leibwächter blieben bei ihm. Seit dem Geschehen auf seinem Raumschiff ging er ohne Leibwache nirgends hin.
"Mein Lord, erlaubt ihr, dass ich etwas sage?" wagte einer von ihnen zu fragen.
Klorel sah auf den Schlangenkrieger. Sein Name war Dan’tan und er diente seit vielen Jahren in der Leibgarde Apophis. "Sprich", forderte ihn Klorel schon etwas ruhiger auf.
"Ist es möglich, mein Lord, dass es nicht Lord Knossos war, sondern..."
Überrascht sah Klorel seinen Krieger an. "Du bringst mich da auf einen Gedanken. Lady Talena wird einiges zu erklären haben, wenn sie wieder hergestellt ist."


Einige Stunden später
In den Bergen

"Und was machen wir jetzt? Wir sind tausende von Lichtjahren von zu Hause entfernt. Die einzige Fluchtmöglichkeit ist das Sternentor. Und ihr glaubt doch nicht, dass wir dadurch fliehen können?" Carter sah den Colonel an.
"Die Goa’uld haben die Technik des Sternentores so verändert, dass wir die Erde nicht mehr anwählen können", erklärte O’Neill.
"Woher weißt du das?" fragte Daniel und blickte O’Neill wieder misstrauisch an.
"Das hat mir die Goa’uld verraten, bevor sie mich in einen der ihren verwandeln wollte", erklärte O’Neill. "Und ich weiß, dass wir inzwischen alle Wirte wären, wenn wir die Chance zur Flucht nicht genützt hätten. Die Goa’uld haben ihre Falle gut aufgebaut. Und wir sind blind darauf hereingefallen. Apophis wollte uns - er hat uns bekommen."
"Wir waren zu leichtgläubig. General Hammond ist die letzte Zeit regelrecht versessen darauf neue Technologien zu erbeuten", meinte Daniel.
"Um bei einem erneuten Angriff der Goa’uld etwas Besseres in der Hand zu haben, als Glück", meinte Jack. "Denn nur Glück war es, dass es uns ermöglichte, den ersten Angriff Apophis auf die Erde abzuwehren. Oder glaubt einer von euch, dass es sein letzter Versuch war?"
Die beiden schüttelten betrübt den Kopf.
"Apophis wird es wieder versuchen", stimmte auch Heracles zu. "Er ist mehr als nachtragend."
"Sei still", gab O’Neill gedanklich zurück. "Ihr seid alle Monster und keiner von euch ist gutherzig."
Der Schmerz kam so überraschend, dass O’Neill zusammenzuckte. "Verhöhne und beleidige mich nicht, Mensch. Ich kann dein Gehirn zerquetschen, wie ihr eine Fliege zerquetscht. Vergiß das nie", warnte ihn Heracles und belehrte Jack damit, dass er trotz allem ein Goa’uld war. Ob Tok’ra oder nicht - es war ihnen nicht zu trauen.
Zum Glück hatte weder Carter noch Daniel sein Zusammenzucken bemerkt, denn die beiden sahen ins Tal hinunter. Sie hatten einen Bergrücken erklommen und erlaubten sich zum ersten Mal eine kleine Verschnaufpause.
Jack gab das Zeichen zum Aufbruch. "Wir gehen weiter. Vielleicht finden wir einen anderen Weg nach Hause."
"Was sollte das wohl sein?" Daniel war schlechter Laune wegen Sha’re - weil er keine Gelegenheit gehabt hatte nach ihr zu suchen. Und er ließ seine schlechte Laune an den beiden aus.
Jack übersah das, denn er fühlte wegen Skaara dasselbe. Der Junge war für ihn im Moment verloren. Das bedeutete aber nicht, dass er einfach aufgab. Jack dachte an Kynthia, die in der Welt der Erwählten lebte, und ihn gelehrt hatte, dass jeder Augenblick des Lebens kostbar war und man ihn einfach leben musste. Außerdem wussten sie nun, dass ein Goa’uld den Wirtskörper verlassen konnte ohne den Menschen zu töten. O’Neill hoffte zumindest, dass Heracles und Talena die Wahrheit gesagt hatten, denn sonst war er gezwungen, als Goa’uld zu leben.
"Es ist die Wahrheit", beruhigte ihn Heracles. "Du hast mein Versprechen, O’Neill. Sobald wir an meinem Bestimmungsort sind, werde ich deinen Körper verlassen und mir einen anderen Wirt suchen."
O’Neill hoffte von ganzem Herzen, dass Heracles die Wahrheit sprach, denn so wollte er nicht leben. Die nächsten Stunden zogen sie weiter durch das Gebirge. Es war Wind aufgekommen und die Wolken hatten sich zusammengezogen. O’Neill warf einen besorgten Blick in den Himmel. Wenn das Wetter umschlug, konnte das in den Bergen gefährlich werden. Für Bergtouren waren sie nicht ausgerüstet.
Einige Male versteckten sie sich, als in großer Höhe die Kampfgleiter der Goa’uld über sie hinweg flogen. Skaara musste sehr wütend sein, dass sie ihm entkommen waren - und dann auch noch Heracles mitgenommen hatten.
"Deckung!" rief Daniel, als erneut der raubvogelartige Schatten eines Goa’uld-Gleiters über sie hinweg zog. Diesmal jedoch ziemlich nahe.
"Das war knapp", meinte Carter. "Ob sie uns gesehen haben?"
"Ich glaube nicht", antwortete Daniel. "Sie hätten sofort das Feuer auf uns eröffnet."
Jack sah den Schatten nachdenklich hinterher. Etwas an ihm war anders gewesen als sonst. Langsam stand er auf und umging den Felsen, der ihm als Deckung gedient hatte. Der Pfad, dem sie folgten war breit, links ging es steil den Berg hinunter. In diesem Moment lugte für einen Augenblick die Sonne hinter den Wolken hervor, bevor sie durch eine weitere Wolkenbank verdeckte wurde. Etwas blinkte im Licht und erregte O’Neills Neugierde. Jack kniete nieder. Seine Hände fuhren über den Staub und Dreck, der den Boden bedeckte - und plötzlich sah er es. Darunter kam fester Beton hervor, bedeckt von Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahrhunderte altem Staub.
"Was hast du da?" fragte Daniel hinter ihm.
"Seht euch das an!" rief O’Neill. "Dies hier war einmal eine betonierte Straße."
"Eine Straße? Wohin?" fragte Carter und sah sich überrascht um.
"Das müssen wir herausfinden. Vielleicht finden wir dann auch etwas, dass uns hilft", antwortete Jack.
Ein Schatten zog über sie hinweg.
"Versteckt euch!" warnte Carter. "Die Goa’uld kommen zurück."
Daniel und Carter liefen zu den Felsen zurück, während Jack stehen blieb und fasziniert nach oben blickte.
"Jack! Was machst du da?" schrie Sam. "Komm in Deckung!"
Doch O’Neill hörte ihre Worte gar nicht, denn das, was den Schatten verursachte, ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben. Das war kein Goa’uld-Gleiter sondern...
Der Schatten schoss dicht über ihn hinweg. Der Luftzug ließ ihn straucheln, doch Jack fing sich. O’Neill drehte sich im Kreis, um dem Schatten nachzublicken. Der Schatten machte kehrt und kam zurück.
"Jack!" rief auch Daniel. "Geh in Deckung...!"
Jacksons Worte lösten Jacks Erstarrung und er blickte sich suchend um. Der Weg zu Daniel und Carter lag genau in der Angriffsrichtung des Wesens. Es gab kein anderes Versteck, nur den Weg ins Tal hinunter.
Jack überlegte nicht lange sondern lief los, doch das Wesen holte ihn mühelos ein. Diesmal warf ihn der Luftzug zu Boden. O’Neill stürzte, konnte den Sturz aber in eine Rolle verwandeln und war blitzschnell auf den Beinen. Das Wesen war erneut da, die Schwingen durchschnitten die Luft und streiften ihn fast, als es nur wenige Zentimeter über ihn hinweg flog. Jack wich zurück und vergaß dabei den Abgrund hinter sich. Er spürte nur noch wie er den Boden unter den Füßen verlor und in den Abgrund stürzte.
‘Das ist das Ende’, schoss es ihm durch den Sinn, und in Erwartung des Aufpralls schloss er die Augen.
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