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Heracles von Selana

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Sam Carter marschierte aufgebracht zwischen den Tok’ra her. Sie hatte keine Ahnung, warum diese sie als Feindin betrachteten. Sie hatte sich als Mitglied von SG-1 zu erkennen gegeben, und es gab keinen Tok’ra, der nicht schon von SG-1 und der Erde gehört hatte. So oft sie auch einen von ihnen ansprach, keiner antwortete ihr. Wenigstens war Ruth noch frei. Sam hatte bei ihrer Gefangennahme befürchtet, dass ihre, in Kampfeinsätzen etwas unerfahrene Kollegin losstürmen würde, um sie zu befreien. Aber das hätte nur dazu geführt, dass man auch sie gefangen nahm. In Freiheit konnte Ruth vielleicht etwas für sie tun, auch wenn Sam keine Ahnung hatte was. Ruth war Archäologin: Und im Gegensatz zu Daniel Jackson hatte sie bisher keine Kampfeinsätze mitgemacht.
So trottete sie missmutig mit den Tok’ra durch den Dschungel, bis sie den getarnten Eingang zu einem Tunnel erreichten. Jetzt verstand Sam: die Tok’ra hatten hier eine Basis errichtet und wussten nicht, was sie von ihr halten sollten. Aber dieses Missverständnis konnte nun leicht aufgeklärt werden.
Etwas besser gelaunt folgte sie den Tok’ra in die Tunnels und hier bis zu einer Kammer, die als Versammlungsraum diente, da ein großer Kristalltisch und Stühle darin standen. Auf den Stühlen saßen einige Tok’ra.
Ein Mann erhob sich bei ihrem Eintritt und Sam glaubte, ihren Augen kaum zu trauen. „Dad!“ rief sie erleichtert. Sie hatte ihren Vater seit sechs Wochen nicht mehr gesehen. Nach ihrer Rückkehr zur Erde war er gleich zu einem weiteren Einsatz des Tok’ra-Widerstandes aufgebrochen.
Sie lief auf ihn zu und umarmte ihn. Doch ihr Vater erwiderte die Umarmung nicht, er blieb steif stehen.
Erstaunt ließ sie ihn los: „Was ist denn, Dad?“ fragend sah sie ihn an.
Jacob sah sie ohne sichtbare Gefühlserregung an. „Wo habt ihr sie erwischt?“ erkundigte er sich.
Der kalte und barsche Ton ließ sie zusammenzucken. „Dad, ich bin es! Sam, deine Tochter!“
Anstelle von Jacob antwortete Selmac. „Ich weiß sehr wohl, wer du bist. Durch deine Gefangennahme habe wir das Druckmittel in der Hand, um O’Neill zur Aufgabe zu zwingen.“
Sam verstand nur Bahnhof. Warum war ihr Vater so kalt ihr gegenüber? Und was sollte das mit Jack bedeuten?
„Was ist hier los?“ fragte Sam erneut.
Ihr Vater beachtete ihre Worte überhaupt nicht. „Oder habt ihr auch die anderen gefangen?“
„Nein, leider nicht. Nur sie war im Wald“, antwortete einer der Tok’ra.
„Ich weiß, dass O’Neill in der Nähe ist. Nehmt Carter mit hinaus und droht damit sie zu töten. Das wird ihn herauslocken. Stellt dem Menschen ein Ultimatum. Ich will O’Neill und Dragan lebend, verstanden?“
„Ja“, antworteten die Wachen und nahmen Carter wieder mit.
Sam versuchte sich zu wehren, doch die Männer waren stärker als sie und schleiften sie nach draußen. Die Tok’ra stellten sie gut sichtbar hin.
„Colonel O’Neill, wir wissen das du da draußen bist! Ergib dich oder Sam Carter stirbt!“ Die Stimme des Tok’ra war weithin zu hören. „Wir wollen nur dich und Dragan!“
Nach kurzer Zeit wiederholte der Tok’ra die Aufforderung. Als keine Antwort kam, schoss er mit seiner Zat-Waffe auf Carter, die zu Boden stürzte und halb betäubt am Boden liegen blieb. Erneut hob der Tok’ra seine Waffe, um ein zweites Mal abzudrücken.
Da kam Bewegung in den Waldrand und O’Neill trat aus den Bäumen hervor.
„Kommen Sie her!“ forderte ihn der Tok’ra auf. „Ohne Waffen!“
O’Neill hob die Hände als Zeichen, dass er unbewaffnet war und kam heran. Sofort wurde er von mehreren Tok’ra gepackt.
„Wo ist Dragan?“ fragte der Mann.
„Keine Ahnung“, log O’Neill dreist. „Ich wurde auf der Flucht von meinen Freunden getrennt und habe keine Schimmer, wo sie sich aufhalten. Sucht sie doch selbst. Außerdem kennt Dragan Carter überhaupt nicht. Es hätte also keinen Sinn, ihm gegenüber mit ihrem Tod zu drohen.“
Der Tok’ra sah ihn durchdringend an, doch O’Neill zuckte mit keiner Wimper. Deshalb entschied der Tok’ra, dass der Mensch durchaus die Wahrheit sagen konnte. Immerhin hatten sie wenigstens O’Neill gefasst und den Verräter würden sie auch noch bekommen.
„Bringt die beiden hinunter. Sucht weiter nach Dragan. Der Junge und der Jaffa sind unwichtig“, bestimmte der Tok’ra.
Carter hatte ihre Schmerzen überwunden und sah O’Neill ungläubig an. Sie konnte es nicht fassen ihn zu sehen. „Jack!“ sagte sie.
O’Neill sah sie an: „Später, Sam! Du musst etwas wissen! Selmac ist ...“
„Ruhe!“ Ein Schlag in den Magen brachte Jack zum Schweigen. „Hier wird nicht geredet!“
Wenig später standen sie vor Jacob/Selmac oder wer immer jetzt den Körper von Sams Vater beherrschte.
„O’Neill, wie schön dich wieder zu sehen. Das alles hättest du dir sparen können“, sagte sein Gegenüber.
„Was hast du Monster mit Selmac gemacht?“ fragte O’Neill.
„Oh! Dem Armen ging es nicht gut, also haben wir ihn erlöst“, sagte der Goa’uld.
„Ihr habt ihn umgebracht“, sagte Jack und begriff, dass ihr Verdacht im Bezuge auf Selmac richtig gewesen war.
„Er hätte nicht so neugierig und etwas vorsichtiger sein sollen“, erklärte der Goa’uld. „Wir haben ihn gefangen genommen und verhört. Da er sich weigerte, auf unsere Fragen zu antworten, haben wir ihn getötet. Der Wirt schien uns eine gute Gelegenheit zu sein, die Tok’ra von innen heraus aufzurollen. Also haben wir ihn mithilfe eines Sarkophags wiederbelebt und ich habe Selmacs Platz eingenommen. Mein Name ist Raban. Durch mich gelang es, weitere Tok’ra-Verräter durch unsere Leute auszutauschen.“
Carter hatte geschockt zugehört. Schlagartig begriff sie das eigenartige Verhalten ihres Vaters. Er war nicht mehr der Wirt Selmacs sondern der eines bösartigen Goa’uld.
„Wie viele seid ihr?“ wollte Jack wissen.
„Zehn“, antwortete der Goa’uld bereitwillig. „Es war schon schwierig diese auszutauschen, ohne aufzufallen.“
„Was hast du mit den anderen Tok’ra gemacht?“
„Sie wurden gefangen gesetzt und warten auf ihren Abtransport. Genau wie du.“
„Was wollt ihr von mir?“
„Du besitzt das Wissen des Tok’ra-Anführers Heracles, der leider meinen Leuten entkommen ist, und das Wissen über die Antiker-Kartusche. Mein Herr ist sehr an dem Wissen interessiert, und er freut sich darauf, dich wieder zu sehen.“
„Dann bist du kein System-Lord? Wer ist dein Herr? Und mein Wissen werde ich euch nie verraten“, sagte O’Neill. „Lieber sterbe ich.“
„Vielleicht wirst du das sogar, oder wir machen dich zum Wirt. Dann wissen wir automatisch, was du weißt“, antwortete Raban verächtlich. „Du kannst dich uns nicht widersetzen. Versuch nicht noch einmal den gleichen Trick, wie beim ersten Mal. Wie du das gemacht hast weiß ich nicht, aber diesmal töten wir dich. Wer mein Herr ist, wirst du noch früh genug erfahren.“
„Wenn du mich tötest, verlierst du damit mein Wissen. Versuch lieber besser zu bluffen.“
„Du vergisst den Sarkophag“, Raban wandte sich an seine Leute. „Sperrt die beiden ein, aber bewacht sie gut.“
„Ja, mein Lord!“ antwortete der Wächter.
Ihr Gefängnis entpuppte sich als eine weitere Kristallkammer. Diesmal befand sich jedoch ein Energieschirm davor. So leicht würden sie diesmal nicht fliehen können. O’Neill konnte noch kurz einen Blick in die Kammer neben ihnen werfen. Dort waren einige Tok’ra eingesperrt.
Nachdem Carter und er alleine waren, fielen sie sich erst einmal erleichtert in die Arme.
„Ich bin so froh, dass du noch lebst“, sagte Sam, nachdem sie sich wieder losgelassen hatten.
„Ich auch, Liebes. Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, dich wieder zusehen.“ Er sah sich um. „Nebenan sind einige Tok’ra eingesperrt. Wir sollten ausbrechen und diese befreien.“
„Und wie stellen du dir das vor?“
O’Neill zuckte mit den Achseln. „Lass dir was einfallen, Sam.“
Sam warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. „Wie kommst du überhaupt hierher? Außerdem hast du noch nicht gefragt, wie ich hierher gekommen bin.“
O’Neill sah sie nachdenklich an, beugte sich etwas zu ihr vor und sagte leise: „Das weiß ich schon längst, denn ich habe deine Freundin Ruth getroffen.“
Carter sah ihn überrascht an, und so begann er leise zu erzählen, was ihm seit ihrer Trennung vor Wochen passiert war.
Carter hörte zu, ohne ihn einmal zu unterbrechen. Als er bei Isis ankam, sagte sie. „Isis ist die Urmutter? Und sie will mit uns ein Bündnis eingehen? Bist du sicher, dass das keine Falle ist?“
„Eigentlich schon. Ich vertraue Dragan, natürlich mit Einschränkung. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir Isis Mann sicher zur Erde bringen“, sagte O’Neill. „Und Dragan muss Isis warnen, denn ihre Tarnung ist aufgeflogen.“
„Warum hast du dich dann ergeben?“
„Sollte ich etwa zusehen, wie du umgebracht wirst? Ich lasse meine Leute nicht im Stich, und dich schon gar nicht. Also, wir waren auf dem Weg hierher, als wir euch hörten. Da entschlossen wir uns, dass ich mich ergebe, die anderen sich aber weiterhin verstecken. Dragan erwähnte außerdem, dass Heracles entkommen ist. Er ist der einzige Tok’ra, dem ich wirklich voll und ganz vertraue, auch wenn ich ihm das nie sagen werde. Ich hoffe, dass er Hilfe holt.“
„Wieso vertraust du ausgerechnet ihm?“
„Ich besitze noch immer seine Erinnerungen. Oder hast du vergessen, dass ich einige Zeit sein Wirt war?“
Das hatte Carter zwar nicht, aber nicht daran gedacht. Sie hatte auch keine Ahnung, wie es war Wirt zu sein. „Wie war es?“
„Wie war was?“
„Ein Wirt zu sein.“
Einen Moment zögerte O’Neill mit der Antwort. „Nun, eigentlich ... ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es unangenehm war. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Heracles ein Tok’ra ist. Er war sehr zurückhaltend und überließ die meiste Zeit meinen Körper mir. Es war fast so, als wäre da eine innere Stimme, die dir Sachen einredet, oder wie wenn man mit sich selbst spricht.“
„Das hört sich an, als täte es dir Leid, nicht mehr Heracles Wirt zu sein.“
„Nun, so weit würde ich nicht gehen. Der Nachteil ist, dass man nie alleine ist. Ich bin zur sehr Individualist, um das auf Dauer auszuhalten.“
„Ich verstehe!“
Sie beschlossen sich etwas auszuruhen, denn die nächsten Stunden versprachen, anstrengend zu werden.
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