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Heracles von Selana

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„O’Neill, was ist hier los?“ fragte Teal’c, der bisher schweigend zugehört hatte.
„Die Tok’ra sind falsch Fünfziger, das ist los!“
„Sie sind was?“
„Das ist ein Spruch von der Erde und bedeutet, dass sie ein falsches Spiel mit uns treiben. Wir müssen hier heraus und mit Dragan zur Erde zurückkehren.“
„Wieso hilft uns Heracles nicht?“ fragte Skaara.
„Ich habe keine Ahnung. Ihn hielt ich für einen Freund, aber noch mehr frage ich mich, was mit Jacob los ist.“
„Wohin sollen wir fliehen?“ fragte Teal’c. „Wir besitzen immer noch keinen Code für die Erde.“
„Wir könnten zur Beta-Kolonie gehen und von dort zur Erde.“
„Warum wollen die Tok’ra Dragan nicht zur Erde lassen?“ fragte Skaara.
„Weil sie erst sein Wissen für sich auswerten wollen, und uns wieder einmal nur Brotkrumen übrig lassen wollen.“
„Aber damit verärgern sie Isis. Sie will mit der Erde verhandeln und nicht mit den Tok’ra“, sagte Skaara.
„Ich wusste schon immer, dass die Tok’ra genauso arrogant wie die System-Lords sind“, sagte O’Neill. „Vielleicht sind wir nur Mittel zum Zweck für sie. Überlegt mal: Haben sie uns wirklich jemals etwas Wertvolles gegeben? Sie verlangen immer nur. Wie oft haben wir wegen ihnen schon unser Leben riskiert?“
„Gehst du mit deinem Misstrauen nicht etwas zu weit, O‘Neill?“ fragte Teal’c.
„Du kennst doch meine Meinung: Traue nie einem dieser Schlangenköpfe, auch wenn sie sich Tok’ra nennen.“
„Du besitzt doch das Wissen von Heracles. Sagt es dir nichts?“
„Es sind nur Bruchstücke, Fetzen seiner Erinnerungen, nichts Konkretes also. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass wir ihm vertrauen können. Deshalb frage ich mich, warum er uns nicht hilft.“
„Es sind nicht seine Leute“, meinte Skaara.
„Wie auch immer! Wir warten, bis es ruhiger geworden ist und versuchen dann zu fliehen. Dragan nehmen wir mit.“
„Und wie?“ fragte Teal’c. „Draußen sind bewaffnete Wächter.“
„Heracles gab mir Macht über die Symbionten. Das werden wir ausnützen.“
Einige Stunden vergingen, dann wurde es draußen ruhiger. Die meisten Tok’ra schienen sich zum Schlafen gelegt zu haben. O’Neill gab seinen Freunden ein Zeichen. Dann konzentrierte er sich auf eine der Tok’ra-Wachen und betäubte mit einem Gedankenschlag dessen Symbionten. Der Wirt, durch diese Aktion total überrascht, war ein leichtes Opfer für Teal’c. Betäubt sank er zu Boden. Inzwischen hatte sich Jack auf den zweiten Wächter konzentriert und dessen Symbionten auf die gleiche Art ausgeschaltet.
Teal’c hatte die Zat-Waffe des ersten Wächters aufgehoben und schoß auf den Wächter. Die ganze Aktion hatte nur Sekunden gedauert. Es war für sie leicht, die beiden Wächter vor Dragans Gefängnis auszuschalten, bevor diese Alarm schlagen konnten.
Sie schleiften die Bewusstlosen in einen Raum und liefen zu Dragan, der auf einer Ruhebank lag und sie überrascht anblickte.
„Leise! Möchtest du noch immer zur Erde?“ Dragan nickte. „Dann komm mit uns.“
Sie liefen durch die Gänge und versuchten ungesehen nach draußen zu kommen, was leicht fiel, denn der Ausgang eines Tunnels lag ganz in der Nähe. Transmitterringe waren nicht installiert, weshalb sie eine Leiter hochsteigen mussten. Sie hatten es fast geschafft, als hinter ihnen ein Alarmschrei erklang.
„Verflucht!“ O’Neill kletterte als letzter nach oben. Dragan stand über ihm und half ihm aus dem Loch.
„Danke“, O’Neill sah sich um. Der Weg hinauf zum Sternentor war nicht weit weg. Vielleicht schafften sie es.
Sie liefen los, als auch schon die ersten Tok’ra-Wachen aus dem Tunnel stiegen. Als sie den Pfad erreichten, kamen ihnen auch von oben Wachen entgegen.
„In den Dschungel!“ rief O’Neill.
„Bleibt stehen!“ hörten sie hinter sich eine Stimme rufen. „Wir wollen euch doch nichts tun.“
Die Flüchtenden erkannten Jacob Stimme. „Gebt uns Dragan! Dann könnt ihr gehen!“
„Den bekommt ihr nicht“, murmelte O’Neill und sprang mit einem Satz hinter einen am Boden liegenden Baumstamm in Deckung.
Keine Sekunde zu früh. An der Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, schlugen die Energien einiger Zat-Waffen ein.
„Wenn mich mehrere Schüsse getroffen hätten, wäre ich jetzt tot“, durchfuhr es O’Neill. „Die meinen es ernst!“ Weitere Schüsse zwangen ihn, den Kopf einzuziehen und sich noch enger in seine Deckung zu drücken.
O’Neill sah Skaara, Dragan und Teal’c den Schutz einer Ruine erreichen. Sie sahen ihn. Teal’c gab Jack ein Handzeichen. Der Colonel kannte seinen Freund inzwischen so gut, dass sie sich ohne Worte verständigen konnten. Teal’c wollte ihm Feuerschutz geben.
Auf Teal’cs zweites Zeichen hin sprang O’Neill auf und lief im Zick Zack auf die Ruine zu. Als neben ihm der Energiestrahl einer Stabwaffe einschlug, begriff er, dass die Tok’ra keine Rücksicht auf sein Leben nahmen.
„Was ist nur mit denen los?“ schimpfte er, als er seine Deckung erreichte und sich hinter einer Mauer in Sicherheit brachte.
Er sah Jacob Carter zwischen den Bäumen auftauchen. Neben ihm erschien Heracles, der wütend auf ihn einsprach. Sie waren zu weit weg, deshalb konnte Jack die Worte nicht verstehen. Es war aber offensichtlich, dass der Tok’ra nicht mit der Vorgehensweise von Selmac/Jacob einverstanden war. Als sich eine Strahlenlanze auf Heracles richtete, zog sich dieser aber zurück.
„Soviel zur Freundschaft!“ murmelte O’Neill wütend. Nun waren sie endgültig auf sich alleine gestellt und mussten um ihr Leben kämpfen. Und das gegen Leute, die er bisher für Verbündete gehalten hatte!
„Gib auf, O’Neill!“ hörten sie erneut die Stimme Jacobs. „Ihr könnt nicht entkommen!“
„Geh zum Teufel!“ rief O’Neill zurück.
„Wenn ihr aufgebt, rettet ihr euer Leben.“
„Und wir dürfen zur Erde zurückkehren, wenn wir euch Dragan überlassen?“
„Aber sicher!“
„Für wie dämlich hältst du mich“, flüsterte O’Neill. Laut rief er: „Wir glauben dir nicht!“
Als Selmac/Jacob sah, dass seine Worte nichts nützten, befahl er: „Holt sie! Tötet den Jungen und den Jaffa. O’Neill und diesen Tok’ra will ich lebend.“
Die Tok’ra begannen sich über den Dschungel zu verteilen. O’Neill versuchte von seiner Ruine zu der seiner Freunde zu gelangen. Jede Deckung ausnützend schlich er näher auf diese zu, doch die letzten Meter würde er über freies Gelände laufen müssen. Er sah sich um, doch kein Tok’ra war zu sehen.
„Jetzt oder nie!“ spornte er sich selbst an und lief los. Er hatte es fast geschafft, als ihn von hinten der Strahl einer Zat-Waffe erwischte und zu Boden schleuderte. Es war keine starke Entladung gewesen, deshalb blieb er bei Bewusstsein. Um so hilfloser musste er zusehen, wie zwei seiner Verfolger auf ihn zu kamen.
„Feuert auf die Tok’ra!“ hörte er die Stimme Dragans. Entladungen aus Zat-Waffen fuhren über ihn hinweg. Im nächsten Augenblick tauchte Dragan neben Jack auf, packte ihn an den Schultern und schleifte ihn in die Ruine zu Teal’c und Skaara hinüber.
„Weg hier!“ Teal’c, als der Stärkste von ihnen, warf sich O’Neill über die Schultern. Eilig verließen sie die Ruine und zogen sich tiefer in die Ruinenstadt zurück. Für den Moment schienen sie ihre Verfolger abgeschüttelt zu haben.
„Was haben die nur?“ erkundigte sich Dragan. „Sind sie nicht eure Verbündeten?“
Teal’c hob nur seine Augenbraunen hoch, während Skaara meinte: „Die müssen komplett den Verstand verloren haben.“
In einem der eingefallenen Häuser entdeckten sie schließlich einen noch intakten Kellerraum, dessen Einstieg sie tarnen konnten. Teal’c ließ O’Neill zu Boden gleiten, der sich langsam wieder bewegen konnte.
Skaara wandte sich an Jack. „O’Neill, kannst du dir das erklären? Ist es wirklich nur wegen Dragan?“
O’Neill schüttelte den Kopf. „Es ist nicht die Schuld von Dragan. Da muss mehr dahinter stecken.“ Er sah den Tok’ra von Isis an. „Danke noch für meine Rettung. Das hätte ich nicht von dir erwartet.“
„Vielleicht erkennt ihr jetzt, dass wir es ehrlich meinen.“
„Ja, vielleicht. Wir müssen die Erde erreichen“, betonte O’Neill.
„Der Weg durch das Tor ist uns versperrt“, erinnerte Teal’c.
„Ich habe einen Fehler gemacht“, gab O’Neill zu.
„Welchen?“ wollte Skaara wissen.
„Wir hätten gleich zur Beta-Kolonie reisen sollen und nicht zu den Tok’ra. Schließlich wusste ich, dass man denen nicht richtig trauen kann. Und nun haben sie ihre Maske fallen gelassen.“
„Es muss etwas anderes sein“, widersprach Dragan. „Wenn diese Tok’ra wie wir sind, meinen sie es ehrlich. Sie sind vielleicht erst auf ihren eigenen Vorteil bedacht, aber was ihre Wirte und ihre Absichten angeht, da sprechen sie die Wahrheit.“
„Ach wirklich? Warum versuchen sie dann, uns zu töten?“
„Es muss eine logische Erklärung dafür geben und diese müssen wir nur finden“, meinte Dragan.
„Was machen wir jetzt? Das Tor ist unsere einzige Fluchtmöglichkeit“, fügte Skaara hinzu.
„Und das wissen auch die Tok’ra, also werden sie es gut bewachen“, vermutete O’Neill. „Was mag nur in Jacob gefahren sein?“
„Vielleicht ist Selmac der Verräter und zwingt den Wirt so zu handeln.“
Jack sah Dragan erstaunt an. „Du meinst Selmac ist in Wirklichkeit ein Goa’uld? Aber Jacob würde uns das sagen.“
„Nicht, wenn es ein Goa’uld ist. Dann hat er den Wirt völlig unter seiner Kontrolle.“
„Dann hätte er uns die ganze Zeit getäuscht? Sam hätte das bemerkt“, meinte O’Neill überzeugt.
„Außerdem ist Selmac einer der ältesten Tok’ra“, erinnerte Skaara. „Niemand kann sich Jahrhunderte lang verstellen.“
„Habt ihr schon daran gedacht, dass es nicht mehr Selmac ist?“
Jack holte tief Luft. „Jacob war oft in geheimer Mission im Goa’uld-Territorium unterwegs.“
„Es wäre also durchaus möglich. Selmac könnte enttarnt und aus seinem Wirt entfernt worden sein. Ein Goa’uld kann dann seine Stelle eingenommen haben“, stimmte Dragan zu. „Er wäre der ideale Spion.“
„Aber die anderen Tok’ra! Warum tun sie das, was Jacob ihnen sagt?“
„Vielleicht ist Selmac nicht der Einzige und es sind noch andere Tok’ra ausgetauscht worden“, befürchtete Skaara.
O’Neill hielt es nicht mehr aus. „Wir müssen das herausfinden.“
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