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Heracles von Selana

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Edora
Hauptstützpunkt von Isis
Einige Wochen vorher

Jack O’Neill kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Diese Stadt, auf einem fernen Planeten, war das schönste und unglaublichste, dass er auf seinen Reisen durch das Sternentor je gesehen hatte. Alles strahlte und glitzerte in den buntesten Farben. Die unterschiedlich großen Pyramiden hatten fast alle einen anderen Farbton. Eine große Pyramide in der Mitte der Stadt stach besonders hervor. Wie Amonets Palast schien sie bis hinauf in den Himmel zu reichen. Sie glänzte in einem hellen Goldton.
Es herrschte reger Verkehr im Umkreis der Pyramide, die fast ganz aus Glas bestand, wie sie beim Näherkommen erkennen konnte. Gleiter aller Größen und Formen flogen zwischen der Stadt und der Pyramide hin und her.
Im Gegensatz zu Amonets Palast war es jedoch nur ein einziges großes Gebäude und nicht unzählige ineinander verschachtelte Pyramidenbauten. In regelmäßigem Abstand konnte man Stege oder Gehwege erkennen, die um das Gebäude herumführten. Durch große Tore flogen die Gleiter ein und aus. Bei den kleineren Toren konnte O`Neill Menschen ein und aus gehen sehen.
Der Jaffa-Anführer hatte den Neuankömmlingen Zeit gelassen alles anzusehen, bevor er sich an sie wandte. „Das ist unser Zentralgebäude. Auch der Palast der Göttin befindet sich darin.“ Der Jaffa zeigte nach oben und alle folgten seinem ausgestrecktem Zeigefinger mit dem Blick. „Auf der Spitze thront die Göttin. Doch kommt jetzt! Ihr werdet erwartet.“
Die Gruppe stieg in einen kleinen Gleiter und als alle Platz genommen hatten, hob das Flugzeug ab und flog auf die große Pyramide zu. Wenn sie erwartet hatten ganz nach oben zu fliegen, wurden sie enttäuscht. Der Gleiter benutzte ein mittelgroßes Tor, um eine große Halle in einem der unteren Stockwerke zu erreichen.
O’Neill konnte überall Menschen arbeiten sehen. Auf die Entfernung konnte er nicht erkennen, ob es Jaffa, Goa’uld oder Menschensklaven waren. Die Jaffa ließen ihnen keine Zeit, sich umzusehen sondern drängten sie durch die Halle und in einen kleinen Raum hinein. Ringe schossen aus der Decke und transportierten sie weg. Anscheinend besaß die Pyramiden auch noch unterirdische Stockwerke, denn dort, wo sie herauskamen, gab es keine Fenster. Sie wurden getrennt und jeder für sich in einen kleinen Raum gesperrt.
Missmutig sah sich O’Neill um. Außer einer Liege, einem Tisch und Stuhl war der Raum leer. Wieder einmal saß er in der Klemme und diesmal war er sogar von seinem Team getrennt. Nur Teal’c war bei ihm. Er fragte sich, wie es wohl Sam, Jacob und Daniel ging. Sie waren noch nicht lange getrennt, doch schon begann er, Sam zu vermissen. Hatten sie die Flucht geschafft und befanden sich sicher zu Hause? Oder hatte es sie wie ihn und Teal’c in einen anderen abgelegenen Raum der Galaxis verschlagen?
Was würde nun mit ihnen geschehen? War Isis ihnen freundlich gesonnen? Das konnte O’Neill sich nicht vorstellen. Er war noch keinem Goa’uld begegnet, der wirklich freundlich zu den Menschen war. Durch die Tok’ra-Technik konnte er sich zwar als Goa’uld tarnen, doch wie lange würde das gut gehen?
Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er Schritte vor der Tür hörte. Sie kamen ...

Langsam wurde O’Neill ungeduldig. Die letzten Tage war er einem Verhör nach dem anderen unterzogen worden. Nicht das man ihn schlecht behandelt hätte, aber sie hatten immer die gleichen Fragen gestellt, und so langsam verlor er die Geduld. Er war bei seiner Geschichte des Ashraks geblieben, der sich als Söldner verdingen ließ, genauso wie seine Begleiter und es schien, als würde man ihnen diese Geschichte abnehmen. Es war immer derselbe Goa’uld, der ihn verhörte. Doch O’Neill war trainiert in solchen Verhören und verstrickte sich in keine Widersprüche oder gab Preis, was die Gegner nicht wissen durften. Die Verhöre der anderen schienen ähnlich zu verlaufen, denn der Goa’uld, dessen Namen O’Neill nicht einmal kannte, schien zufrieden zu sein. Seit ihrer Trennung hatte der Colonel nichts von den anderen gehört, und trotz der relativ freundlichen Atmosphäre begann Jack, sich langsam Sorgen zu machen.
Als er Schritte hörte, seufzte er auf: „Schon wieder ein neues Verhör! Ich werde langsam ungeduldig!“
Wie jedes Mal standen einige Jaffa in der Tür und winkten ihm zu. „Mitkommen!“
Langsam stand O’Neill auf. „Schon wieder? Wird euch das nicht langsam langweilig, immer das Gleiche zu hören?“
Der Jaffa lächelte ihn an, sagte aber kein Wort und so folgte O’Neill ihm schweigend nach draußen. Zu seiner Überraschung wurde er aber nicht in den angrenzenden Verhörraum gebracht sondern den Gang hinunter. Vor einer kleinen Tür blieben sie stehen. Der Jaffa berührte einen Scanner und die Tür öffnete sich vor ihnen. Einladend winkte er O’Neill zu. Jack betrat den kleinen Raum und die Tür schloss sich hinter ihm. In dem Raum befand sich der ihm schon bekannte Goa’uld.
„Wir haben beschlossen, euch zu vertrauen“, begann der Mann. „Mein Name ist Dragan. Unsere Göttin ist nun auch eure Göttin. Deinen Freunden und dir werden wir Aufgaben zuteilen. Die Jaffa können unserer Armee beitreten, Robin, der Junge und du, ihr werdet besondere Arbeiten bekommen.“
„Das wäre uns recht“, antwortete O’Neill erleichtert. Ihr Bluff schien also Erfolg gehabt zu haben. „Wir sind lange genug untätig herumgesessen. Wo sind meine Freunde? Ich habe sie seit unserer Ankunft nicht mehr gesehen.“
„Ich werde dich zu ihnen führen. Du kannst kurz mit ihnen sprechen. Anschließend werde ich euch die Aufgaben zuteilen.“ Dragan gab ihm ein Zeichen, mit ihm zu kommen. Die Jaffawachen blieben zurück. Der Goa’uld bracht O’Neill einige Stockwerke höher und dort in einen großen Raum. Er schien sich dabei um einen Aufenthaltsraum zu handeln, denn außer seinen Freunden trafen sie noch andere Menschen an, die sich unterhielten oder etwas aßen. O’Neill und sein Begleiter wurden beim Eintreten nur kurz gemustert.
„Da bist du ja endlich, Solon“, begrüßte ihn Heracles. Das kurze aufblitzen in seinen Augen bemerkte nur Jack. Heracles schien also auch davon überzeugt zu sein, dass sie es geschafft hatten, die Diener Isis von ihrer Ehrlichkeit zu überzeugen. Jetzt mussten sie nur eine Zeit lang mitspielen und auf eine Gelegenheit warten, durch das Sternentor auf die Erde oder einen verbündeten Planeten zu fliehen.
„Da ich nun den Letzten von euch hergebracht habe, ist es an der Zeit euch eure Aufgaben zuzuteilen“, begann Dragan. „Die beiden Jaffa werden unserer Armee zugeteilt.“ Er winkte einem der Jaffa zu. „Das ist To’lan, einer meiner Vertrauten. Er wird euch sagen, wo ihr stationiert seid. Robin, der Junge und Solon, ihr kommt mit mir. Ich werde euch eure Quartiere zeigen und anschließend euren Arbeitsplatz. Folgt mir!“
Ohne Widerspruch folgten sie Dragan hinterher. Er führte sie noch einige Stockwerke höher. „Die Quartiere höher gestellter sind im 20. Stockwerk“, erklärte er ihnen. „Die Vertrauten wohnen noch weiter oben, aber dieses Privileg müsst ihr euch erst verdienen. Eure Räume liegen nebeneinander. Ich nehme an, dass ist euch recht?“
„Ja“, sagte Heracles. „Wir sind befreundet, und für den Anfang wäre es schön nach Dienstschluss seine Erfahrungen austauschen zu können.“
„Das habe ich mir gedacht. Nun, was meint ihr?“ fragend zeigte er auf die Quartiere.
Die drei Freunde sahen sich in dem mittleren Quartier um. Es bestand aus einem großen hellen und gemütlichen Wohnraum mit großer Fensterfront, mit Blick auf die Stadt, einem Schlafraum und einem Waschraum.
„Sehr schön“, sagte O’Neill und meinte es ehrlich. „Ich nehme es.“
„Dann nehme ich das Rechte“, sagte Skaara.
„Und ich das Linke.“
„Kommt jetzt! Ich zeige euch, wo ihr dient.“
Sie folgten Dragan erneut. Skaara bekam als Erster seinen Posten zugeteilt. Er musste in einem büroartigen Raum Monitore überwachen, ein leichter Job also.
„Für euch beide habe ich etwas Besonderes. Ich nehme an, ihr habt viel Kampferfahrung?“
„Ja!“ antworteten beide gleichzeitig.
„Dann werdet ihr Ausbilder werden. Ich lasse euch mit meinen Männern trainieren, und wenn ich sehe, dass ihr meinen Anforderungen gerecht werdet, bildet ihr die jungen noch unerfahrenen Männer aus.“
Dragan brachte sie zu einer Ausbildungsstätte, wo die beiden den Tag über mit erfahrenen Jaffa trainierten. Am Abend kam Dragan zu ihnen.
„Meine Ausbilder sind zufrieden mit euren Leistungen. Ihr bekommt eine Gruppe junger Männer, die ihr ausbilden werdet.“
So kam es, dass sie die nächsten Wochen mit den jungen Jaffa trainierten und sie ausbildeten. Sie taten nichts, dass das Misstrauen der Goa’uld weckte. Nach Dienstschluss trafen sie sich in der Kantine oder in O’Neills Wohnung. Da sie aber annahmen, abgehört zu werden, waren sie äußerst vorsichtig mit dem, was sie untereinander redeten. Einmal hatte O’Neill versucht sich dem Sternentor zu nähern, war jedoch von den Wachen abgewiesen worden. Die Göttin Isis hatten sie noch nicht gesehen. Nur Dragan kam hin und wieder und fragte sie über ihre Erfahrungen mit Apophis und Heru’ur aus. Hier gaben sie bereitwillig Auskunft.
So verging Woche für Woche und sie wurden langsam ungeduldig. Schließlich kam der Tag, an dem Dragon O’Neill zu sich rufen ließ. Überrascht hielt O‘Neill die Luft an, als er bemerkte, dass die Ringe ihn weit nach oben brachten. O‘Neill genoss die Aussicht. Die Welt unter ihm war klein und er begriff, dass er sich im obersten Stockwerk der Pyramide befand.
„Das Penthaus!“ dachte er grinsend und blickte gespannt auf die sich öffnende Tür. Prächtig gekleidete Menschen erwarteten ihn, und eine junge Frau bewegte einladend ihre Hand.
Um nicht unhöflich zu sein, folgte er ihr neugierig. Ein Gang führte um das Stockwerk herum, die Wand war durchsichtig und erlaubte einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft. O’Neill sah Berge im Hintergrund, einen See und blühende Felder hinter der Stadt. Die Frau brachte ihn zu einer Tür und sagte: „Tritt ein, Herr, du wirst erwartet.“
Dragan erwartete ihn. „Willkommen, Solon!“ begrüßte ihn der andere. Dabei lächelte er so freundlich, dass O’Neills Argwohn sofort erwachte. Traue keinem Goa’uld! Dieser Vorsatz würde er auch diesmal beachten.
„Sehr schön! Dann seid ihr also überzeugt, dass wir der Göttin Isis dienen wollen?“
„Natürlich“, antworte O’Neills Gegenüber. „Und deshalb will die Göttin dich auch sehen. Sie ist schon sehr gespannt auf dich, denn sie hat schon viel von dir gehört.“
„Von mir? Aber ich bin nur ein unbedeutender Ashrak. Robin ist unser Anführer“, sagte O’Neill Heracles Tarnnamen benützend.
„Das wissen wir. Auch sie werden von der Herrin empfangen werden. Aber dich will sie zuerst sehen.“
Langsam begann O’Neill zu ahnen, dass etwas passiert war, dass die Bemühungen der letzten Wochen zunichte machten, und begann sich unauffällig umzusehen. Zwar war er mit Dragan und einigen menschlichen Sklaven allein im Raum, aber eine Flucht würde ihm schwerlich gelingen. Außerdem wollte er seine Freunde nicht im Stich lassen. So beschloss er abzuwarten. Vielleicht irrte er sich auch.
„Wenn das so ist, bitte.“
„Dann komm mit mir“, befahl Dragan, und ein nicht zu deutendes Lächeln umspielte seine Gesichtszüge.
Mit gemischten Gefühlen folgte O’Neill Dragan durch eine angrenzende Tür. Die Diener blieben zurück. Dragan ging voran. Er wandte ohne Scheu O’Neill den Rücken zu, so als sei er sicher, dass dieser ihm nichts tun würde. Und so war es auch. Was hätte er auch unternehmen können?
Auf einem Thron, mitten im Raum, saß eine hochgewachsene Frau, mit langen braunen Haaren. Sie war in ein weit fallendes goldenes Gewand bekleidet, das mit Perlen und Silberstickereien verziert war. In ihr Haar waren kleine Perlenketten eingearbeitet.
Sie erhob sich bei O’Neills eintreten und sprach ihn mit wohlklingender normaler Stimme an: „Wir begrüßen Dich und freuen Uns dich kennen zu lernen.“
O’Neill stockte der Atem. Sie sprach von sich in der dritten Person, sie war eine Goa’uld-Königin!
Warum aber sprach sie nicht mit verzerrter, sondern mit normaler menschlicher Stimme? Die Erklärung bekam er sofort.
„Wir nehmen an, dass Du lieber Unsere menschliche Stimme hören möchtest? Willkommen, Colonel Jack O’Neill von den Tau’ri!“

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