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Heracles von Selana

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Der Gleiter, in dem sich O’Neill und Carter befanden, war größer als die normalen kleinen Angriffsgleiter der Goa’uld. In einer Ecke befanden sich noch einige Kisten und Container. Jack vermutete deshalb, dass dieses Flugzeug zusätzlich als Frachttransporter diente.
Carter und er saßen in der Mitte, bedroht von den Stabwaffen und einigen Zatnickatel, die O’Neill in Gedanken noch immer Zat-Kanone nannte. Schon einmal hatte er mit den Handstrahlern, in Form einer Schlange unliebsame Bekanntschaft gemacht. Das war vor einem Monat gewesen, als Apophis Raumschiffe die Erde angriffen und SG-1 sich an Bord von Skaaras Schiff geschlichen hatten. Und nur Bra’Tak, dem alten Lehrer von Teal’c, war es zu verdanken, dass sie alle noch lebten.
Die Frage war allerdings - wie lange noch?
O’Neill spürte, wie der Gleiter langsamer wurde. Er warf seiner Verlobten einen aufmunternden Blick zu, den die junge Frau erwiderte - sie landeten.
Die Jaffa trieben die beiden über eine Rampe nach draußen. O’Neill kniff vor Überraschung die Augen zusammen. Vor ihnen erstreckte sich eine Stadt größeren Ausmaßes. Bisher hatten sie auf den verschiedenen Planeten fast ausschließlich primitive Dörfer angetroffen, mit Ausnahme der fliegenden Städte der Nox, doch dies war eine moderne Großstadt, auch wenn die Bauweise - Pyramiden in unterschiedlicher Größe, gewöhnungsbedürftig aussahen. Zwischen den Pyramiden flogen Gleiter umher, am Boden bewegten sich auf breiten Straßen Transportfahrzeuge. O’Neill begriff sofort, dass sie zum ersten Mal eine Stadt der Goa’uld sahen. Ihr Gleiter war direkt vor einem der größeren Pyramidenbauten gelandet.
"Das muss eine Stadt der Goa’uld sein", flüstere Carter ebenso beeindruckt und bewies damit, dass sie gerade das gleiche wie O’Neill gedacht hatte.
"Schlangennest trifft wohl eher zu", gab O’Neill leise zurück. Er drückte beruhigend ihren Arm.
"Ruhe!" Der Schlag traf ihn von hinten. "Du hast nur zu reden, wenn du gefragt wirst."
O’Neill warf dem Schlangenkrieger einen bösen Blick zu, doch dieser grinste ihn nur erwartungsvoll an. Er wartete darauf, dass Jack sich wehrte. Doch der Colonel dachte nicht daran ihm diesen Gefallen zu tun. Ihre Chance zur Flucht würde noch kommen.
Man führte sie über das kleine Landefeld zu der Pyramide. Im Inneren wurden sie von einer Frau Mitte dreißig und einer Gruppe Schlangenkrieger erwartet. Die Frau trug auffallend bunte Kleider, überwiegend im Rot-Ton. Bei jeder Bewegung glitzerten die bunten, im Stoff eingewebten Schmucksteine oder Paletten. Dies war ohne Zweifel eine Goa’uld. Die Goa’uld liebten bunte Bekleidung. Ihr Haar war schwarz und lang - sie musterte die beiden Gefangenen gründlich.
"Ich bin Talena. Ihr seid also die Menschen von diesem Aufrührer-Planeten? Erstaunlich, ihr seht nicht anders aus, als die Menschensklaven, die ich bisher kennen lernte." Ihre Stimme klang tief und hart und passte nicht zu ihrem äußeren Erscheinungsbild. Das war allerdings bei allen Goa’uld so.
Der Blick der Frau blieb auf O’Neill haften, nachdem sie Carter lange gemustert hatte. "Der Ausdruck in euren Augen ist allerdings anders", meinte sie dann. "Ich erkenne Angst darin, doch auch den Willen, diese nicht zu zeigen." Sie sprach jetzt zu Jack: "Nenn mir deinen Namen."
"Colonel Jack O’Neill", antwortete er. Warum sollte er ihn verschweigen. Er zeigte auf Carter. "Und das ist Doktor Samantha Carter."
"Seltsame Namen", erwiderte die Goa’uld.
"Eigentlich ist mein Name nur Jack O’Neill. Colonel ist ein militärischer Rang.“
Die Goa’uld grinste hinterhältig. "Dann bist du ein Krieger wie unsere Jaffa?"
O’Neill nickte knapp.
Carter stieß ihn leicht an. "Vorsicht, Jack, sie hat etwas vor."
Die Goa’uld hatte gute Ohren. "Deine Begleiterin ist sehr schlau. Ich suche noch einen passenden Wirt für einen der unseren. Er ist mein Gefährte und sein Wirt ist leider gestorben. Selbst unsere Heilkräfte konnten ihn nicht mehr retten. Und ein Sarkophag stand leider nicht zur Verfügung." Sie musterte Jack noch einmal von oben bis unten. "Der alte Wirt gefiel mir, aber du gefällst mir noch besser."
O’Neill konnte nicht verhindern, dass er blass wurde. Die Frau stieß ein hässliches Lachen aus. "Bringt sie fort, doch behandelt den Mann gut. Er wird bald euer Herr sein. Ich muss nur noch Lord Klorel überzeugen, dass er ihn mir gibt."
Mit dieser nicht gerade erfreulichen Aussicht, als Wirt für einen dieser Parasiten zu dienen, wurden sie fortgebracht.
"Jack", versuchte Carter es abzuschwächen, "noch ist nicht alles verloren. Wir werden von hier fliehen."
Jack schüttelte den Kopf. "Diesmal sitzen wir wirklich in der Tinte, Sam."
"An Bord von Klorels Raumschiff waren wir in einer ähnlichen Situation. Damals hast du uns aufgefordert nicht aufzugeben."
O’Neill lächelte wieder. "Du hast wie immer Recht, Sam. So lange ich lebe, werde ich kämpfen." Er nahm sie in die Arme und sie setzten sich in einander verschlungen auf den Boden.
Carter atmete erleichtert auf, denn ein pessimistischer O’Neill war das letzte, dass sie in einer solchen Situation gebrauchen konnten. Außerdem liebte sie diesen Sturkopf über alles.
Sie hingen beide ihren Gedanken nach, als das öffnen der Tür sie aufschreckte. O’Neill war nicht bereit sich kampflos zu ergeben. Doch noch kam niemand um ihn zu holen. Es war ein weiterer Gefangener, welcher in ihren Raum gestoßen wurde. "Daniel!" O’Neill war enttäuscht. Also hatte man die anderen doch gefangen. "Wo ist Teal’c?"
"Auf der Erde. Ich habe mich freiwillig einfangen lassen", erklärte Jackson.
"Bist du verrückt geworden? Warum machst du immer so einen Blödsinn?" fragte O’Neill entgeistert.
"Sha’re", antworte Daniel nur.
"Ach, und du dachtest sie wäre hier? Das ist Unsinn, Daniel. Warum bist du nur so dämlich gewesen?" fuhr O’Neill ihn an. "Das einzige, was du damit erreichst ist, als Wirt für diese Ungeheuer zu dienen."
Daniel zuckte bedauernd mit den Achseln. "Inzwischen glaube ich auch, dass es keine gute Idee gewesen ist."
O’Neill hatte sich beruhigt und winkte ab. "Schon gut, Daniel. Vielleicht finden wir gemeinsam einen Ausweg."
Daniel ließ seinen Blick durch das Gefängnis schweifen, doch es gab keine Aussicht auf Flucht. Die Wände waren kahl und ohne Fenster. Die Tür schloss sich fugenlos in die Wand, und von ihrer Seite aus gab es keinen Öffnungsmechanismus. Der Raum selbst war leer - nicht einmal ein Stuhl oder eine Liege stand darin. So setzten sie sich auf den Boden und warteten.
Drei Stunden später hörten sie erneut Geräusche vor der Tür und schraken auf. Mit einem hässlichen Laut öffnete sich die Tür und drei Jaffas und die Goa’uld traten in den Raum.
Talena ließ ihren Blick von einem zum anderen wandern. Auf Daniel blieb ihr Blick einen Moment haften: "Wie ich sehe haben wir Zuwachs bekommen."
Daniel erwiderte ihren Blick trotzig. "Ich bin Daniel Jackson", stellte er sich vor.
Die Goa’uld sagte nichts. Ihr Blick ging weiter und blieb auf O’Neill haften. "Es ist soweit, Geliebter. Bald sind wir ein Paar."
O’Neill wich zurück. "Niemals! Du wirst mich töten müssen. Ich werde mich nicht kampflos ergeben."
"Du wirst, Talos!" Ihr Befehl galt dem Schlangenkrieger hinter ihr.
Der Jaffa trat vor und hob einen Handstrahler und drückte ab. Der Strahl traf jedoch nicht O’Neill sondern Carter, die mit einem Schmerzlaut zu Boden sank.
"Wenn Talos ein zweites Mal abdrückt ist sie tot. Also?" Als O’Neill einen Augenblick zögerte und verzweifelt auf Carter blickte: "Talos...!"
"Nein!" O’Neill trat vor. "Ich komme mit." Jack warf noch einen resignierten Blick auf Daniel, der neben Carter kniete und ihren Kopf in seinen Schoß genommen hatte. "Macht’s gut, ihr beiden."
"Jack...!" Daniels Ruf verklang, als O’Neill den Schlangenkriegern und Talena folgte.
Er wurde in einen angrenzenden Raum gebracht. Talena wandte sich an die Jaffa. "Geht alle! Das ist ein sehr persönlicher Moment. Nur Talos und Etan werden zu meinem Schutz bleiben und natürlich Kiros."
Kiros musste der Jaffa sein, der sich bei ihrem Eintritt von einem Stuhl erhoben hatte. "Es ist soweit, Knossos. Endlich werden wir wieder zusammen sein."
O’Neill sah, wie sich aus dem Bauch von Kiros eines dieser Monster hervorschob. Wie er diese Viecher hasste und nun sollte er eines dieser Monster in seinem Körper tragen?
Niemals!
Talena hatte ihn nicht aus den Augen gelassen, und als O’Neill sich bewegte, hob sie ihre Hand an der sie den Energiehandschuh trug. Der Strahl traf O’Neill und er konnte sich nicht mehr bewegen. Talena gab Talos und Etan ein Zeichen. Die beiden Diener stürzten sich auf O’Neill und hielten ihn fest. Er wurde zu Boden gedrückt. Kiros näherte sich ihm drohend. Der Goa’uld-Parasit in ihm zirpte schon ungeduldig. ER wollte endlich wieder seinen eigenen Wirt haben.
Talena hielt plötzlich eine Zatnickatel in der Hand. Weder Kiros noch Knossos begriffen, was mit ihnen geschah. Talena schoss dreimal auf ihn und der Schlangenkrieger löste sich mitsamt dem Parasiten auf.
O’Neill sah überrascht auf Talena. "Was soll das?"
"Auf diesen Moment habe ich lange gewartet und ich habe keine Zeit dir alles zu erklären, Tau’ri. Nur soviel – ich bin keine Goa’uld sondern eine Tok’ra. Wir verabscheuen alles, was die Goa’uld machen und leben in Koexistenz mit unseren Wirten."
„Natürlich!“ sagte O’Neill verächtlich. Er glaubte der Frau kein Wort. Positive Goa’uld? Wer hatte davon schon gehört?
Talena sprach weiter: "Ich brauche deine Hilfe. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten."
"Du willst mich um einen Gefallen bitten?" fragte O’Neill misstrauisch. Seltsam benahm sich diese Goa’uld schon.
"Ich möchte, dass du jemanden für uns in Sicherheit bringst", erklärte die Goa’uld. O’Neill lag immer noch am Boden und wurde von den beiden Jaffa festgehalten. Der Druck der Hände lockerte sich keinen Augenblick.
Talena sah O’Neill bedeutsam an. Im Augenblick wirkte sie nicht bedrohlich sondern gehetzt. "Er ist wichtig für uns, und auch für euch Menschen von der Erde. Mein Freund muss sofort von hier verschwinden, und du sollst ihn an seinen Bestimmungsort bringen."
"Wer ist es? Und wie soll ich das machen? Außerdem sind wir Gefangene", warf O’Neill ein.
"Ich werde euch zur Flucht verhelfen. Mein Freund ist einer unserer Anführer. Er ging Apophis vor kurzem in die Falle, und ich suchte verzweifelt einen Weg um ihn zu befreien. Als Apophis dann den Plan entwarf um euch Tau’ri zu fangen sah ich meine Chance. Apophis ist sehr wütend auf euch. Noch nie haben ihm Menschen solche Schwierigkeiten bereitet und ihm sogar zwei seiner besten Schiffe vernichtet. Als er zurückkam schäumte er vor Wut und der Gedanken euch die Schmach heimzuzahlen beherrschte ihn völlig. Die anderen System-Lords lachten vor Schadenfreude und Apophis musste sich viel Hohn und Spott anhören. Das machte ihn noch rasender. Ich selbst arrangierte den Unfall, dem Knossos, mein geliebter Gefährte, zum Opfer fiel. Leider wurde nur sein Wirt getötet. Als treuer Gefolgsmann von Apophis bekommt er selbstverständlich einen neuen Wirt. Niemand wird mich verdächtigen. Es fiel mir leicht Knossos zu töten, da ich ihn insgeheim verabscheue. Du wirst anstelle von Knossos Heracles in dir tragen und in Sicherheit bringen."
O’Neill hatte dies geahnt und versuchte sich zu befreien, doch die Hände drückten ihn gnadenlos zu Boden. Talena hielt plötzlich ein kleines Gefäß in den Händen und schraubte den Verschluss auf.
"Tut mir leid, Jack, normalerweise nimmt kein Tok’ra einen Wirt gegen dessen Willen, doch wir haben diesmal keine Wahl. Aber ich verspreche dir, dass Heracles dich verlassen wird, sobald du ihn an seinen Bestimmungsort gebracht hast. Haltet ihn fest", befahl sie dann den Jaffa, die daraufhin O’Neill noch fester auf den Boden drückten."
"Nein!" O’Neill versuchte sich zu befreien, als das Wesen sich ihm näherte, doch er hatte keine Chance...
Es war ein seltsames Gefühl. Er war immer noch er selbst und doch...
"Ich danke dir, O’Neill", hörte er eine Stimme sagen. "Und ich entschuldige mich jetzt schon dafür, doch nun muss ich mir deinen Körper ausleihen."
O’Neill wurde schwindelig und alles wurde seltsam verschwommen. Er gab seinen Muskeln den Befehl zu gehen, doch nichts geschah. Sein eigener Körper gehorchte ihm nicht mehr. Und er begriff, dass der Goa’uld die Kontrolle über seinen Körper übernommen hatte. Es war, als würde er alles durch einen Schleier betrachten und doch sah und hörte er alles.
"Heracles, du verdammter..." O’Neill nahm seine ganze Willenskraft zusammen und versuchte gegen den Goa’uld anzukämpfen und einen Augenblick war ihm, als würde ihm sein Körper wieder gehorchen.
"Hör auf, O’Neill", sagte der Goa’uld unhörbar für die anderen. "Wenn du nicht sterben willst überlasse deinen Körper jetzt mir. Wir müssen zusammenarbeiten um zu überleben."
O’Neill sah Schlangenkrieger in den Raum zu Talena und ihm treten und hörte auf sich zu wehren. Er wusste, wann es besser war aufzugeben und bezog für den Augenblick die Position eines Beobachters.
An der Spitze der Schlangenkrieger stand Skaara und beobachtete ihn. Heracles/O’Neill verbeugte sich tief: "Mein Lord, Klorel."
Klorel nickte anerkennend und meinte: "Dein neuer Körper gefällt mir und es bereitet mir Genugtuung, ausgerechnet diesen Menschen als neuen Verbündeten zu sehen. Ich hoffe, du bereitest ihm große Pein bis sein Geist endgültig aufgibt und stirbt?"
"Wie mein Lord wünscht. O’Neill hat einen starken Willen, doch er kann mich niemals besiegen. Im Grunde sind die Tau’ri auch nur schwache Menschen."
Klorel nickte befriedigt.
"Mein Lord", mischte sich Talena ein. "Was geschieht mit den zwei anderen Menschen?" "Sie werden ebenfalls Wirte werden. Lasst sie solange eingesperrt, aber passt gut auf sie auf", antwortete Klorel nach kurzem überlegen.
"Ich selbst werde dafür sorgen, mein Lord", Heracles verbeugte sich erneut vor dem jungen Goa’uld. "Darf ich fragen, wann mit Apophis Ankunft zu rechnen ist?"
Klorel sah ihn tiefgründig an: "Mein erhabener Vater wird in Kürze erwartet. Er ist noch mit anderem beschäftigt." Ohne ein weiteres Wort drehte sich Klorel um und ging inmitten seiner Leibgarde davon.
Heracles und Talena sahen ihm erleichtert hinterher. "Wir dürfen keine Zeit verschwenden", meinte Talena und sah Heracles an. "Du musst sofort in Sicherheit gebracht werden."
"Ich möchte, dass du mich begleitest. Es ist viel zu gefährlich für dich noch länger im Wirkungsbereich von Apophis zu bleiben", sagte Heracles.
Ihre Augen fingen an zu glühen, ein Zeichen dafür, dass Talena erregt war: "Du weißt genau, dass ich für unsere Sache hier viel mehr erreichen kann."
"Aber wenn ich mit den Menschen fliehe, wird dann nicht der Verdacht auf dich fallen? Klorel und auch Apophis werden dich umbringen", befürchtete Heracles.
"Nicht, wenn wir es geschickt anstellen. Still jetzt, wir erreichen gleich das Gefängnis der Menschen. Wir werden etwas Theater spielen." Talena wandte sich an ihre beiden Jaffa-Diener. "Ihr bleibt zurück, damit kein Verdacht auf euch fällt." Die beiden Diener gehorchten wortlos und verschwanden.
Die beiden Wächter sahen auf, als die beiden Goa’uld erschienen. Besonders Heracles/O’Neill erregt ihre Aufmerksamkeit, denn vor kurzem war er noch einer der Gefangenen gewesen.
Heracles Augen glühten vor Wut auf, als er die Energiewaffen auf sich gerichtet sah. "Ihr bedroht einen eurer Herren?" donnerte er die verdutzten Wächter an.
"Herr!" beeilte sich einer zu versichern. "Verzeih uns den Irrtum, aber wir hielten dich im ersten Moment für den Tau’ri."
"Ich verzeihe keinen Irrtum", herrschte der Goa’uld die Wachen an. Sein Schlangenstrahler hob sich und schleuderte zweimal seine Energie gegen die Wächter. Heracles feuerte noch einmal und tötete damit einen der Wächter. Den zweiten ließ er am Leben, als Zeuge des weiteren Geschehens.
"Vorwärts", herrschte er in gespielter Wut Talena an. "Öffne endlich die Tür". Er gab der Frau einen Stoß und schleuderte sie dicht neben den Jaffa.
"Hilf mir, Krieger", flehte sie den Wächter an. "Er will mich töten", doch der Krieger war noch zu keiner Aktion fähig. Er musste hilflos mit ansehen, wie der Mensch, den er für Knossos hielt, die Goa’uld hoch zerrte und mit einem brutalen Stoß an die Mauer neben dem Gefängnis schleuderte.
Mit bebenden Fingern betätigte sie den Öffnungsmechanismus und die Gefängniszelle öffnete sich. Der Mann hob eine der Energielanzen auf und richtete sie auf die Frau. Der Energiestrahl warf sie zu Boden, wo sie schwer verletzt liegen blieb.
Endlich konnte der Jaffa sich wieder bewegen und sprang auf. Heracles stürzte sich auf ihn zu und schlug mit dem Schacht der Lanze zu. Der Jaffa sank bewusstlos zu Boden.
Heracles war bei Talena und untersuchte sie. Sie konnte gerettet werden. Schnell betrat er das Gefängnis, wo ihn Carter und Daniel erstaunt ansahen.
"Dein Körper gehört wieder dir, O’Neill. Doch vergaß nicht, wenn du mich verrätst, sterben deine Freunde", hörte O’Neill die Gedanken und im nächsten Augenblick hatte er die Kontrolle über seinen Körper zurück.
„Ich dachte ihr verletzt oder tötet keine Menschen“, gab O’Neill.
„Wenn es notwendig ist, opfern wir uns sogar selbst“, klang es zurück.
Daraufhin zögerte O’Neill nicht länger, sondern winkte Carter und Daniel zu: "Worauf wartet ihr noch? Auf eine Extraeinladung? Wir müssen weg hier, bevor der ganze Planet auf unsere Flucht aufmerksam wird."
"Jack?" misstrauisch musterte Daniel sein Gegenüber.
Carter hatte weniger Hemmungen: "Bist du es wirklich, Jack? Ich dachte, ich würde dich als eines dieser Monster wieder sehen."
"Wie du siehst hast du dich geirrt, Sam. Ich bin immer noch ich selbst. Kommt jetzt! Ich erkläre alles unterwegs. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
Die beiden folgten O’Neill nach draußen. Carter warf einen Blick auf die beiden Jaffa und auch auf die tote oder schwer verletzte Goa’uld. "Du hast sie getötet?"
"Ich hatte keine Wahl", erklärte O’Neill und lief weiter. Heracles gab die Richtung an und irgendwie wusste O’Neill, dass er dem Goa’uld im Moment vertrauen konnte.
"Ihr müsst den unterirdischen Kanal benutzen", riet Heracles. "Talena hat mir den genauen Weg gezeigt. Tue genau, was ich dir sage, dann haben wir eine gute Chance zu entkommen."
O’Neill wusste, dass sie im Moment keine andere Wahl hatten und befolgte die Anweisungen des Goa’uld. Es gab Wartungsschächte in den Wänden und an einem stoppte O’Neill. "Seht euch das an!" rief er seinen Freunden zu und tat, als wäre er durch Zufall auf den Schacht gestoßen.
Daniel sah hinein. "Das muss ein Wartungsschacht sein."
"Worauf wartest du dann noch?" fragte O’Neill. "Kriech hinein, wir folgen dir."
Daniel gehorchte und kroch hinein. O’Neill und Carter folgten ihm dichtauf. Die nächste halbe Stunde krochen sie keuchen und schweratmend durch unterirdische Anlagen. Der Geruch war manchmal unbeschreiblich und auch die Luft wurde immer schlechter. Mehrmals endete ihr Weg in einer Sackgasse und sie mussten umkehren. Doch immer wieder führte sie O’Neill unmerklich in die richtige Richtung. Für die anderen sah es aus, als wäre dies Zufall.
Nach einer kleinen Ewigkeit stießen sie auf das Ende eines schmalen Schachtes. Eine kleine Klappe bildete den Abschluss. O’Neill stieß mit den Füßen dagegen und die kleine Klappe fiel nach draußen. Frische und reine, wenn auch kalte Luft, schlug ihnen entgegen. Erleichtert atmeten sie diese ein. Nach der Enge der Gänge und dem schlechten Geruch war dies die reinste Wohltat für die strapazierten Lungen der drei Menschen.
O’Neill schwang sich nach draußen, dicht gefolgt von Carter und Daniel.
Carter sah sich um. Sie befanden sich in einem Abflußbecken der Kläranlage der großen Stadt. Dem Aussehen nach musste es sich aber um ein stillgelegtes Becken handeln. Die Wände waren mit Algen und Gewächsen bedeckt. Der Betonboden rissig und mit Löchern übersät.
O’Neill sah in den Himmel, der sich langsam grau zu färben begann. Wolken zogen auf und ein frischer Wind wehte ihnen um die Nasen. Alle drei schlossen ihre Jacken und zogen die Kragen der Kampfanzüge hoch. O’Neill gönnte ihnen keine Verschnaufpause sondern zeigte nach vorne. "Wir müssen da entlang, Leute", erklärte er. "Dort geht es hinaus und wir könnten in den nahen Bergen verschwinden."
O’Neill wollte sich aufrichten, doch Daniel hielt ihn zurück. Er sah ihm tief in die Augen und misstrauen war darin zu sehen: "Jack, ich rühre mich nicht von der Stelle, bevor du mir nicht erklärt hast, was passiert ist."
"Ich kann mir vorstellen, dass du misstrauisch bist, Daniel, doch glaube mir, ich bin wirklich O’Neill." Er sah seinen Freund beschwörend an.
Carter ergriff blitzschnell den Handstrahler, den O’Neill mit sich trug und richtete ihn auf Jack: "Tut mir leid, Jack, aber Daniel hat recht. Wer bist du? Jack oder eines dieser Ungeheuer?"
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