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Heracles von Selana

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Cheyenne Mountain-Complex
Planet Erde
Wochen später

„Die Besprechung ist zu Ende“, sagte General Hammond und warf einen Blick in die Runde. „Sie können gehen.“
Die Mitglieder des SG-20-Team standen auf und verließen den Besprechungsraum.
Doktor Samantha Carter blickte ihnen einen Moment unschlüssig hinterher, dann wandte sie sich an Hammond und blickte ihn an.
„Doktor, Sie haben noch etwas auf dem Herzen?“
„Ja, General, aber sie hat nichts mit unserem Einsatz auf P7A-876 zu tun. Es geht um ...“
„... Colonel O’Neill, Skaara und Teal’c“, vollendete Hammond den angefangenen Satz. Der General sah Carter verständnisvoll an. „Ich habe nichts von ihnen gehört. Unsere Tok’ra-Verbündeten suchen nach ihnen, bisher aber ohne Erfolg.“
„Sir, es sind jetzt 10 Wochen.“
„Das ist mir klar, Doktor Carter. Haben Sie schon einmal die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass sie tot sind?“
„Das sind sie nicht, Sir!“ antwortete Carter heftiger als beabsichtigt.
„Es ist ihr gutes Recht, das zu glauben“, meinte Hammond. „Jack ist schließlich Ihr Verlobter.“
„Das hat damit nichts zu tun, aber Jack hat immer einen Ausweg gefunden, Sir. Egal, in was für einer Klemme wir auch steckten. Er hat nie aufgegeben.“
„Aber diesmal wurde SG-1 getrennt, Doktor. Vielleicht haben die drei nicht einmal die Flucht aus dem Raumschiff geschafft. Es könnte sein, dass sie in dem explodierenden Schiff umgekommen sind.“
„Ich bin sicher, dass sie es überlebt haben, General.“
„Begleiten Sie Major Lorne nach Kadar. Vielleicht haben wir Glück, und wenn Sie zurückkommen haben wir eine Nachricht von ihnen oder sie haben es von sich aus zur Erde geschafft“, versuchte der General Carter zu trösten.
„Vielleicht finden wir auch auf Kadar eine Spur von ihnen, Sir“, hoffte Carter.
„Vielleicht“, Hammond nickte Sam zu und sie verstand den Wink. Sie drehte sich um und verließ den Besprechungsraum. Carter spürte den Blick des Generals in ihrem Rücken.
Carter erreichte den Umkleideraum. Die anderen schienen schon fertig zu sein, denn sie traf niemanden mehr an. Um so besser, dann hatte sie den Raum für sich alleine. Es würde ihr dritter Einsatz mit SG-20 sein. P7A-876 oder besser Kadar, war ein neuer potenzieller Verbündeter für die Erde. Und im Moment war sie der Rest von SG-1, und so hatte Hammond sie SG-20 zugeteilt.
Daniel war zusammen mit Sha’re im Urlaub in der Welt des Lichtes. Highkanzler Tuplo hatte die beiden eingeladen. Gleich nach ihrer Rückkehr war Daniel mit seiner Frau zu den Tok’ra gegangen und dort hatte man Amonet entfernt. Daniel hatte sich auf unbestimmte Zeit beurlauben lassen, um einige Zeit mit seiner Frau zu verbringen.
Nicht, dass es Carter unangenehm gewesen wäre mit SG-20 zu gehen, denn die vier waren ihr sehr sympathisch, aber sie vermisste ihre alten Freunde doch sehr.
Nachdem Carter sich umgezogen hatte, ging sie zum Stargate-Raum, wo SG-20 schon auf sie wartete. Das Team wurde von Major Lorne angeführt. Er respektierte Carters Wissen und ihre Erfahrungen in Stargate-Reisen, denn Lorne und sein Team waren erst seit kurzem bei den SGC-Einheiten.
SG-20 war, wie SG-1 ein Forschungs-Team, was bedeutete, dass sich auch ein Archäologe im Team befand. In diesem Fall hieß diese Ruth Wegener. Ruth kam aus Deutschland und gehörte zu den neuen internationalen Stargate-Mitgliedern. Die Teams wurden nun gemischt zusammengestellt, denn inzwischen waren alle wichtigen Regierungen der Erde über das Stargate-Projekt informiert worden.
Deshalb hatte jede Regierung verlangt, dass Leute von ihnen den Teams zugeteilt wurden. Einige Länder wie China, Frankreich, Russland, England und Deutschland besaßen zudem noch eigene Teams.
Carter fand das in Ordnung, denn die Verteidigung des Planeten ging jede Nation auf der Erde an. Die Oanas hatten diese Bedingung gestellt. Als Gegenleistung bekamen die Menschen von ihnen hochwertige Verteidigungs-Technologien zur Verfügung gestellt. Die Oanas wachten darüber, dass diese Technik wirklich nur zur Verteidigung der Erde eingesetzt wurde und nicht gegeneinander. Jede Regierung stellte deshalb Geld, Techniker und Wissenschaftler zur Verfügung, um die Techniken nutzbringend für alle zu entwickeln.
Major Lorne, ein Mann Anfang dreißig, mit kurzen schwarzen Haaren und drahtiger Figur, nickte ihr zu.
„Entschuldigen Sie die Verspätung, Major“, begrüßte Carter ihn.
„Sie hatten sicher Ihre Gründe“, meinte Lorne. Er warf einen kurzen Blick auf sein Team. „Alle bereit?“
Ein allgemeines Nicken erfolgte und so sah Lorne zu General Hammond hoch. Hammond stand hinter dem Sicherheitsglasfenster einen Stock höher im Computerraum und blickte zu ihnen hinunter.
Hammond bemerkte den Blick und beugte sich zu seinem Mikrofon hinunter: „SG-20, Sie können gehen.“
Als der Sergeant am Computer seine Finger über die Tasten huschen ließ, begann das Rad am Stargate sich zu drehen und das erste Chevron rastete ein. Nach dem siebten Chevron baute sich das Wurmloch auf und SG-20 begann, die Rampe hochzugehen.
Carter ging als letzte durch den Ereignishorizont und fühlte, wie ihr Körper sich in seine Atome aufzulösen begann, durch den Schlauch des Wurmlochs geschleudert wurde, um am anderen Ende vom Empfangsgerät in ihre ursprüngliche Form zurückversetzt und vom Tor ausgespuckt zu werden.
Carter hatte sich inzwischen daran gewöhnt, auch an die Kälte und die damit verbundene Steifheit ihrer Glieder. Deshalb machte sie einige Schritte und sah sich dabei um. Wie erwartet waren sie auf einer ähnlichen Rampe wie im Stargate-Center herausgekommen, jedoch nicht in einer unterirdischen Anlage sondern ihm Freien, mit Sicht auf einen weißen Sandstrand. In der Ferne waren die Häuser einer Kleinstadt zu erkennen. Die beiden Sonnen des Planeten, eine kleine blaue und eine erdgroße gelbe Sonne, standen hoch am azurblauen Himmel. Es roch nach Salzwasser, die Luft besaß eine angenehme Temperatur um die 25° Grad Celsius.
Die Schwerkraft war eine Winzigkeit höher, als auf der Erde und bereitete ihr im ersten Moment Schwierigkeiten. Carter kam sich vor, als hätte sie auf einen Schlag einige Kilo zugenommen. Aus Erfahrung wusste sie aber, dass sie sich schnell daran gewöhnen würde.
Sie sah Major Lorne und Ruth Wegener am Fuße der Rampe mit einigen Einheimischen sprechen. Der Rest von SG-20 hatte sich schon zu den wartenden autoähnlichen Fahrzeugen begeben. Sam ging die Rampe hinunter und blieb bei Ruth stehen.
Es war der zweite Besuch von SG-20 auf Kadar. Beim ersten Mal hatten sie Kontakt mit der hiesigen Bevölkerung aufgenommen. Die Kadaner befanden sich entwicklungsmäßig auf der gleichen Stufe wie die Erde, mit dem Unterschied, dass sie nie Krieg miteinander geführt hatten. Sie hatten die Sternenreisenden mit offenen Armen aufgenommen.
Die Bevölkerung von Kadar war zahlenmäßig nicht sehr hoch. Etwa 10 Millionen Menschen lebten in 50 Städten mit jeweils ca. 200.000 Einwohner verteilt auf einem Insel-Kontinent von der Größe Australiens. Sie hielten nicht viel von größeren Städten und lebten in völligem Einklang mit der Natur. Ihre Technik stand den Menschen in nichts nach, nur, dass sie keine Vernichtungswaffen erfunden hatten.
Das Kadar nicht auf der auf Abydos gefundenen Stargate-Kartusche stand, sondern in der Antiker-Kartusche, hatten die Kadaner es zu verdanken, dass noch kein Goa’uld seinen Fuß auf ihren Planeten gesetzt hatte. Sie verehrten allerdings überirdische Wesen, die vor vielen Generationen ihre Vorfahren mit großen Raumfahrzeugen auf diesen Planeten gebracht hatten. Carter und Wegener stellten deshalb die Vermutung auf, dass es die Asgard oder eine der anderen fortschrittlichen Rassen gewesen war, die den Menschen freundlich gesinnt war.
Die Kadaner waren Wissenschaftler und Forscher, und so untersuchten sie auch die Vergangenheit ihres Volkes. Und nun schienen sie einen interessanten Fund gemacht zu haben.
Carter begab sich zu den anderen. Ruth Wegener sah Sam an. Sie war etwa 10 Jahre älter als Sam, mit mittellangen braunen Haaren. Sie war etwas kleiner als Carter und entsprach nicht ganz dem heute üblichen Schönheitsideal. Doch sie strahlte eine natürliche Schönheit aus und besaß Charme, sodass man die kleinen Schönheitsfehler übersah.
Obwohl ihr Englisch sehr gut war, hörte man ihren deutschen Akzent heraus. „Cullum hier hat mir gesagt, dass sie uns die Fundstätte gleich zeigen wollen“, begrüßte Ruth ihre Kollegin. „Ich bin schon sehr neugierig.“
Sie begaben sich zu den Fahrzeugen der Kadaner und setzten sich hinein. Auf einer breiten geteerten Straße fuhren sie am Strand entlang, auf die nahe Hauptstadt zu. Wären nicht die zwei Sonnen und die etwas höhere Schwerkraft gewesen, hätte man glauben können, sich auf der Erde zu befinden. Altor, die Hauptstadt, war die größte der fünfzig Städte der Kadaner. Die Häuser lagen verstreut in der Bucht am Meer, zwischen grünen Hügeln und Gartenanlagen. Keines der Häuser war höher als drei Stockwerke und passten sich auch farblich ideal der Landschaft an.
„So stelle ich mir immer das Paradies vor“, seufzte Ruth und blickte sehnsüchtig auf die kleine Stadt, mit ihren fröhlichen Menschen.
„Ein Paradies, das vielleicht bedroht ist“, warf Sam ein.
„Nur, wenn wir die Gefahr herbringen“, meinte Ruth. „Die Menschen wurden noch nie von den Goa’uld bedroht und fühlten sich sicher. Und nun kommen wir und zerstören diese Sicherheit. Wir sind die Schlange in ihrem Paradies. Haben wir das Recht, diesen Menschen das anzutun?“
„Das die Goa’uld noch nicht hier waren, bedeutet nicht, dass sie diesen Planeten nicht finden können. Sie reisen mit Raumschiffen und könnten durch einen dummen Zufall den Planeten entdecken. Dann erst taucht deine Schlange im Paradies auf, und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Durch uns haben diese Menschen eine Chance sich darauf vorzubereiten. Außerdem muss es ja nicht zum schlimmsten kommen“, antwortete Sam.
Ihr Weg führte sie durch die Stadt. Entlang der breiten Hauptstraße spazierten buntgekleidete Menschen. Andere saßen in kleinen Restaurants unter schattigen Markisen. Eile schien es hier nicht zu geben. Am anderen Ende erreichten sie eine weitere noch breitere Straße, auf der reger Verkehr herrscht, weil sie zu der Nachbarstadt führte. Auf den Feldern neben der Straße arbeiteten Menschen aller Altersgruppe und winkten ihnen fröhlich zu, als sie vorbeifuhren.
Von Zeit zu Zeit zweigten schmale Straßen von der Hauptstraße ab, die entweder an den Strand oder in das Landesinnere führten. In eine dieser Straßen bog ihr Fahrer ab und fuhr zum Strand hinunter. Das Meer lag einige Meter tiefer. Mächtige Felsenriffe ragten weit ins Meer hinein. Am Fuße einer Klippe, direkt am von heftigen Wellen umtosten Strand, befand sich die Höhle, in welcher der Fund gemacht worden war.
Sie mussten nur einige Schritte gehen, um die Höhle zu erreichen. Bei Flut lag der Eingang unter Wasser, deshalb hatten die Kadaner weiter oben eine kleine Öffnung erweitert, sodass man auch bei Flut über eine Leiter, in die Höhle steigen konnte. Da jetzt gerade jedoch Ebbe herrschte, konnten sie den bequemeren Weg in die Höhle benutzen.
Im Inneren erweiterte sich die Höhle, und man musste über Steine hochsteigen, um zur Fundstätte zu gelangen. Kadaner arbeiten an einer Wand und waren dabei die Schriftzeichen abzuzeichnen, zu fotografieren oder vom Dreck und Staub vergangener Jahrhunderte zu befreien.
Als die Neuankömmlinge bemerkt wurden, näherte sich ihnen einer der Arbeiter, um sie zu begrüßen: „Willkommen auf Kadar, Forscher von den Sternen. Ich bin Willan, der Leiter dieser archäologischen Fundstätte. Vielleicht könnt ihr uns helfen? Wir haben solche Zeichen noch nie gesehen. Sie stammen nicht von unseren Vorfahren.“
„Wenn wir können, helfen wir gerne“, erwiderte Ruth und blickte sich neugierig um. Sie trat näher an die Mauer heran und studierte sie aufmerksam von oben nach unten.
Nach einer Weile fragte Willan: „Können Sie diese Zeichen lesen?“
„So schnell auch nicht, aber ich erkenne die Schriftzeichen. Mein amerikanischer Kollege, Daniel Jackson, hat diese Zeichen von dem Planeten gebracht, den er Heliopolis nannte. Ich habe sie zusammen mit Daniel studiert. Es ist die Schrift der Antiker, der Erbauer der Sternentore. Wenn Sie mir etwas Zeit lassen, kann ich sie vielleicht übersetzen.“
„Sie bekommen diese Zeit, Ruth“, sagte Major Lorne. „Mein Team und ich werden in die Stadt zurückkehren und dort die Verhandlungen im Namen der Erde aufnehmen. Sie und Doktor Carter können solange hier bleiben.“
„Einverstanden, Major“, sagte Sam. Auch wenn sie selbst nicht die Schriftzeichen übersetzen konnte, gab es vielleicht noch andere Sachen in der Höhle zu finden. Technik, die sie studieren konnte, ihr Fachgebiet.
Lorne sah den beiden Frauen noch einen Augenblick zu und schüttelte dann den Kopf. „Wissenschaftler, die sind alle gleich.“ Dann ging er nach draußen, um sich und den Rest seines Teams in die Stadt zurückbringen zu lassen.
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