Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Das Portal zu den Sternen von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Sam gewann den Eindruck, dass die Situation O'Neill Spaß machte, und als sie auf seine Bemerkung nichts erwiderte, begab er sich an den Rand des Vorsprungs.

"Moment! Wollen Sie mich etwa alleine zurück lassen?", rief Carter und begann sich hastig ihrer schweren Kleidung zu entlegen und zum Bündel zusammenzuschnüren. Der Packen landete mit lautem Platsch im Wasser.

Ihre Blicke trafen sich.

"Zusammen?", fragte Sam.

O'Neill nickte und gemeinsam holten sie tief Luft und sprangen nach unten.

Das zahle ich dem Colonel heim, dachte Sam noch, als auch schon das Wasser über ihnen zusammenschlug. Der Aufprall war so hart, dass Carter Mühe hatte, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Sie verlor die Orientierung, wusste nicht mehr wo oben und unten war und geriet in Panik. Die Atemluft wurde ihr knapp und sie begriff, dass sie dabei war zu ertrinken. Eine Hand ergriff ihren rechten Arm und zog sie mit sich. Im nächsten Moment durchbrachen sie die Oberfläche. Erleichtert sog Sam die frische Luft ein und spuckte Wasser und begriff das O'Neill ihr das Leben gerettet hatte.

"Alles in Ordnung?", fragte er besorgt neben ihr und blickte sie fest an. Aller Spott war aus seinen Augen verschwunden. Er hatte bemerkt, dass Sam nach unten anstatt nach oben schwamm und war ihr nach geschwommen. Er selbst hatte keine Mühe gehabt, denn solche Aktionen hatten zu seiner Spezialausbildung gehört.

Carter nickte hastig und die Panik verschwand aus ihren Augen. "Danke, diesmal verdanke ich Ihnen mein Leben.“

"Womit wir quitt wären", meinte er lächelnd. Er blickte sich um. "Das Ufer ist in der Nähe. Schwimmen wir hinüber.“

Kurz darauf saß Carter noch immer schwer atmend am Ufer, während O'Neill nach ihren Bündeln tauchte. Eines hatte er gefunden und hielt es triumphierend hoch. Es war ihr Bündel. Er kam ans Ufer geschwommen und warf es Carter zu und tauchte wieder weg, um auch seine Kleidung zu suchen.

Sam bewunderte seine Ausdauer und blickte dann zu dem Felsvorsprung hoch. Sie schauderte, als sie bemerkte, wie hoch dieser lag. Kein Wunder, dass sie fast ertrunken war. Sam hatte ihren Schreck überwunden und sah sich um. Sie begann langsam vor Kälte zu zittern. Es würde das vernünftigste sein, ein Feuer anzuzünden, um ihre Kleidung zu trocknen und sich aufzuwärmen.

An den See mündete der Wald, und Carter begann Feuerholz zu sammeln. Als O'Neill mit seinen Sachen zurückkam, brannte schon knisternd und Funken sprühend ein Feuer. In ihrem Bündel hatte sich ein Feuerzeug befunden, dem der Aufenthalt im Wasser nicht geschadet hatte.

"Mann!", O'Neill warf sein Bündel mit einem Seufzen neben das Feuer. "Ich dachte schon ich würde es niemals finden!" Sein Blick fiel auf die Flammen. "Eine gute Idee, Carter. Ich bin schon ganz steif gefroren.“

Als er damit begann sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen, um die nassen Sachen am Feuer trocknen zu können, bemerkte er Sams anzügliches Grinsen.

Jack sagte: "Ich glaube für falschen Scham ist jetzt kein Platz, Carter. Sie sollten das gleiche tun. Ich verspreche auch, den perfekten Gentlemen zu spielen.“

"Das will ich auch geraten haben", meinte Carter und begann sich ebenfalls auszuziehen. Wenig später saßen sie dicht am Feuer, um sich zu wärmen und darauf zu warten, dass ihre Sachen trocken wurden. O'Neill versuchte mit aller Kraft Carter nicht zu aufdringlich anzublicken, doch er konnte nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder zu ihr wanderte. Einmal traf sich ihr Blick und Carter lächelte ihn an.

"Wo wohl die anderen sind?", fragte O'Neill schließlich, als ihr Schweigen zu bedrückend wurde. Carter zuckte mit den Achseln: "Ich hoffe in Sicherheit.“

"Und irgendwo muss schließlich das Dorf liegen. Wir werden es suchen sobald unsere Sachen trocken sind", meinte O'Neill.

Nach diesen Worten hing wieder jeder seinen Gedanken nach. O'Neill fragte sich, was Sam wohl dachte. Seine Gedanken drehten sich um sie und er wünschte sich, den Mut aufzubringen Sam zu sagen, dass er mehr als Sympathie für sie empfand.

Daniel Jackson machte sich die größten Vorwürfe. Der Verlust von Colonel O'Neill und Captain Carter hätte nicht passieren dürfen. Sie hatten von der Ferne beobachtet, wie der Saurier sie verfolgte, doch sie waren zu weit entfernt gewesen, um einzugreifen.

Sie hatten nach den beiden gesucht, nachdem der Saurier verschwunden war, doch leider keine Spur gefunden. Zum Glück auch keine Blutspuren die bedeutet hätten, dass der Saurier die beiden getötet hatte.

Jackson konnte es noch immer nicht glauben, dass er das Tier gesehen hatte. So etwas durfte es doch nicht mehr geben!

Aber dann hielt er sich vor Augen, dass sie sich nicht auf der Erde befanden, sondern Tausende von Lichtjahren entfernt, auf einem unbekannten Planeten. Hier hatten die Saurier anscheinend überlebt.

Livius hatte ihnen erklärt, dass es nur noch wenige von ihnen gab und darauf gedrängt sein Dorf aufzusuchen. Seine Leute mussten wissen das ein Orlon, wie er den T'Rex nannte, in der Nähe war.

Livius war besorgt, denn noch nie war ein Orlon so dicht an sein Dorfes gekommen. Normalerweise bevorzugten die seltenen Tiere die Wälder bei der großen Ebene, weil es dort reichlich Nahrung für sie gab.

Nachdem ihre Kleider endlich trocken waren, machten sich O'Neill und Carter auf den Weg. Dicht am See führte ein schmaler Fußweg entlang, welcher ihnen bewies, dass Menschen in der Nähe wohnen mussten. Kurze Zeit darauf mündete der Weg in eine breite gepflasterte Straße. Die Straße bestand aus einem etwa ein Meter hohen Unterbau, der aus mehreren Lagen Steingeröll, Schotter und Ziegeln gebaut war. Der Abschluss bildete eine Kiesschicht. Nach einer halben Stunde sahen sie vor sich die Mauer einer größeren Stadt liegen.

"Ob dies die Siedlung ist, von welcher der junge Livius gesprochen hat?", fragte Carter.

"Das bezweifle ich, denn er redete von einem Dorf und dort leben bestimmt Tausende von Menschen", stellte O'Neill klar.

Carter konnte dem nur zustimmen. "Was machen wir jetzt? Sollen wir die Stadt betreten oder daran vorbeigehen?“

"Ich glaube die Entscheidung wird uns gerade abgenommen", erklärte O'Neill und zeigte in Richtung der Stadt. Von dort kam ihnen eine Frau entgegen. Sie stutzte, als sie das Paar in der fremdartigen Bekleidung sah.

O'Neill ging entschlossen auf sie zu. Er versuchte dabei einen möglichst harmlosen Eindruck zu erwecken, denn er wollte die junge Frau nicht erschrecken. So gut es ging versuchte er sich in dem altertümlichen italienisch zu verständigen. Als er das Tor der Götter erwähnte, erschrak sie furchtbar und lief davon. Kurz darauf war sie in einem der weit offen stehenden Stadttore verschwunden.

Irritiert sah O'Neill ihr hinterher. Die Erwähnung des Sternentores musste sie erschreckt haben. "Sie hält uns für einen Goa'uld oder zumindest für einen Abgesandte von diesen.“

Carter antwortete nicht, denn sie hatte das Tor, durch welches die junge Frau verschwunden war, nicht aus den Augen gelassen. Die Delegation, die sich ihnen näherte, bemerkte sie deshalb sofort.

"Colonel!", Sam deutete auf die Menschengruppe.

O'Neill hatte sich herumgedreht und bemerkte die Römer ebenfalls. Er versuchte abzuschätzen, ob sie friedliche Absichten hatten. Die Menschen machten keinen bedrohlichen Eindruck auf ihn. Sie näherten sich ihnen langsam und respektvoll.

Etwa zehn Meter entfernt blieben sie stehen. Nur ein Mann löste sich aus der Gruppe und näherte sich vorsichtig. Er machte keinen so unterwürfigen Eindruck wie die meisten Menschen, denen sie bisher begegnet waren und welche sie für Götter gehalten hatten. O'Neill entschied, dass sie nicht in Gefahr waren und nahm seine Hand von dem Gewehrlauf. Jack hob die Hände und bekundete damit seine friedfertige Absicht. Diese Geste wurde sofort verstanden, und das Gesicht seines Gegenübers entspannte sich etwas.

Der Colonel setzte sein freundlichstes Lächeln auf. Sein Gegenüber lächelte sofort zurück. Er war ohne Zweifel eine wichtige Persönlichkeit, was nicht nur seine vornehme Bekleidung unterstrich. Sein ganzes Auftreten zeugte davon, dass er das Befehlen gewohnt war. Zwar zollte er dem vermeintlichen Gott seinen Respekt, doch war zu erkennen, dass er dies nur widerwillig tat.

Die Menschen waren ohne Zweifel römischer Abstammung. Sein Gegenüber trug eine Toga aus gelblichweißem Wollstoff, die aus einem Stück gewebt war. Zusammengehalten wurde das Gewand durch einen breiten, mit Goldfäden bestickten Gürtel. An den Füßen trug er Schuhe aus rotem weichem Leder. Soweit sich O'Neill in der römischen Geschichte auskannte, trugen solche Sachen nur hochgestellte Persönlichkeiten. Der Mann war ungefähr fünfzig Jahre alt, mittelgroß und schlank. Seine schwarzen Haare waren kurz geschnitten und die braunen Augen musterten ihn durchdringend.

Jack gab den Blick ungerührt zurück, schließlich war es der Römer, welcher das Schweigen brach: "Ihr kommt aus dem Tor der Götter? Warum kommt ihr nach dieser langen Zeit hierher? Haben wir irgendwie euren Ärger verursacht?“

O'Neill versuchte dem Mann zu erklären, dass sie keine Götter waren sondern Menschen wie sie, die allerdings von einer anderen Welt stammten. Das war für die einfachen Menschen schwer zu verstehen.

"Ich bin Consul Lucius Servius Tullius, der oberste Verwalter unserer Stadt, und ich möchte euch in mein Haus einladen", stellte sich der hohe Römer vor.

O'Neill begriff sofort, dass er sich im Rang von Tullius nicht geirrt hatte. Normalerweise war Geschichte Daniels Gebiet, doch die römische Geschichte bildete eine Ausnahme. Diese Zeit war ein Hobby des Colonels, und jetzt war er froh darüber. Ein Consul war der oberste Beamte einer Stadt - Verwalter, Richter, Feldherr und Priester in einer Person. Er wurde vom Volk auf eine bestimmte Zeit gewählt, im alten Rom auf ein Jahr. Wie es sich hier verhielt konnte O'Neill nur raten.
Jack verbeugte sich knapp und erwiderte: "Mein Name ist Colonel Jack O'Neill und das ist Captain Samantha Carter. Es ist uns eine Ehre, Ihre Einladung anzunehmen, Consul.“

"Ihr seid Soldaten?", fragte der Consul. "Und eine Frau ist dabei?“

"Da, wo ich herkomme ist das normal", erklärte Carter schnell, die sich inzwischen ebenfalls an das italienisch gewöhnt hatte und das meiste nun verstand. Sie wollte nicht schon wieder aufs Abstellgleis gestellt werde. "Bei meinem Volk ist es üblich, Frauen in solchen Positionen zu haben. Ich hoffe, Sie stören sich nicht daran?“

"Nein, wir respektieren die Sitten anderer Völker, und wollen mit jedem in Frieden leben.“

"Gut!", sagte Carter und die Genugtuung in ihrer Stimme war nicht zu überhören. So leise, dass nur Jack es hören konnte, sagte sie: "Das will ich ihm auch geraten haben.“

O'Neill konnte seine Erheiterung nur mit Mühe verbergen und schloss sich deshalb schnell Consul Tullius an, welcher schon voranging. Seine Begleiter bildeten die Ehrengarde.

Die Ankunft der fremden Götter schien sich herumgesprochen zu haben, denn die Straßen der Stadt waren mit Neugierigen gesäumt, die unbedingt einen Blick auf sie werfen wollten. Manche versuchten sogar, sie zu berühren. Schnell waren sie von den Neugierigen so eingekeilt, dass ein Vorwärtskommen unmöglich wurde.

Consul Tullius gab einige Befehle an seine Begleiter, und innerhalb kürzester Zeit konnten sie durch eine von den Soldaten freigehaltene Gasse gehen.
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.