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Wenn Liebe schmerzt... von Lenari

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Kapitel Bemerkung: Anmerkung: ich liebe es einfach, wenn Jack traurig ist. Außerdem gibt es nichts Besseres als die Beziehung zwischen ihnen beiden.
Anmerkung 2: Ich möchte auch allen denen danken, die meine Geschichten gelesen haben und mir Feedback schickten. DANKE! DANKE! DANKE! DANKE!

Spoiler: Staffel 5
Wenn Liebe schmerzt...


„He Carter!“, begrüßte Colonel Jack O’Neill seine Freundin und setzte sich neben sie auf einen Stuhl. Samantha saß wie fast jeden Tag vor ihrem Laptop und tippte irgendetwas vor sich hin, wovon Jack nicht einmal die Hälfte verstand. Doch diesmal war sie nicht mit arbeiten beschäftigt, denn sie war in einem Chatrom und unterhielt sich mit jemanden. LuckyLover, las Jack und verzog amüsiert das Gesicht. Na, wer sich so nennt, kann doch nur eine Pfeife sein.

„Wollen sie was bestimmtes, Sir?“, fragte sie und sah ihn dabei nicht einmal an. Er erhaschte kein wundervolles Carter-Lächeln, das ihn immer zum Schmelzen brachte. Irgendetwas stimmte also nicht. Sie war die ganze Zeit schon so abwesend und ausweichend ihm gegenüber gewesen. Außerdem sah sie ihn morgens meist verlegen an oder wendete den Blick sofort von ihm ab. Das hatte sie sonst nie getan. Er vermisste die heimlichen Blickgefechte.

„Nur mit ihnen rede oder ist das verboten?“, meinte er und musterte sie. Ein leichtes Grinsen lang auf ihren Lippen, aber es galt nicht ihm, sondern ihrem LuckyLover.

„Können wir das nicht auf später verschieben, ich habe gerade zu tun.“, wandte Sam ein.

„Das sehe ich.“, gab Jack schmollend zurück. Dann sah er, was an ihr anders war. Ein Ring mit nicht zu übersehbarem Diamanten zierte ihren Ringfinger. Das konnte nur eines bedeuten, sie war verlobt. Wieso hatte sie ihm so etwas nicht gesagt, so von Freund zu Freund. „Ihr Verlobter?“ Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, sah sie ihn auch schon an. Sie war leicht verwirrt und schien sich ertappt zu fühlen.

„Ja!“, brachte sie zögernd hervor. „Sein Name ist Joshua. Wir haben uns auf dem Kongress kennen gelernt.“

„Ist er gut zu ihnen, Carter?“, hakte Jack ernst nach.

„Ja!“, antwortete sie abermals etwas verlegen. „Ich wollte es ihnen noch sagen, ich wusste nur nicht wie.“

„Mir? Dann wissen die anderen es wohl schon.“, folgerte er. „Wann lernen wir ihn kennen?“

„Um ehrlich zu sein, die anderen kennen ihn bereits.“, gestand Sam zögernd. Sie fühlte sich mies, weil sie es vor ihm geheim gehalten hatte, aber sie hatte Angst, dass er alles vermasseln könnte.

„Dann sollte ich ihn auch kennen lernen, finden sie nicht, Carter. Ich muss doch sichergehen, dass er sie auch verdient hat. Wie wäre es, wenn ich sie alle heute Abend zum Essen einlade?“ Abwartend sah Jack sie an. Sie wusste, sie konnte unmöglich nein sagen.

„Ich werde ihn fragen.“, meinte sie deswegen und tippte etwas in ihren Laptop ein. Kurz darauf kam seine Antwort. Ich freue mich schon drauf.

„Also dann bis heute Abend!“ Colonel O’Neill erhob sich und verließ den Raum. Äußerlich wirkte er gelassen, doch innerlich kochte er vor Wut. Nicht wegen Sam, sondern weil er zugelassen hatte, dass jemand anderes ihr Herz eroberte und das vor seinen Augen und ohne, dass er etwas mitbekam.

 

*~*~*~*~*~*

 

Es wurde Abend und alle trafen sich in einem netten kleinen Restaurant, welches Joshua vorgeschlagen hatte. Jack fand es ganz nett, zu kotzen nett. Zur Verstärkung und damit er diesem Casanova keine verpasste, hatte er Daniel Jackson und Teal’c eingepackt, was Janet veranlasste, sich selbst einzuladen. Die Rechnung wollte Jack gar nicht erst sehen. Das wird sicher ein lustiger Abend. Noch etwas, was ihm gar nicht passte, war das ständige Gefummel zwischen ihnen beiden.

„Was machen sie denn so?“, fragte Jack gelangweilt aufs Essen wartend.

„Ich bin Astrophysiker, genau wie Sam.“, antwortete er freundschaftlich lächelnd.

„Hätte ich mir eigentlich auch denken können. Was auch sonst.“ Jack kam gleich sein Frühstück wieder hoch. „Dann sind sie ja schon fast ein halbes Jahr zusammen. Komisch, Carter hat sie nie erwähnt.“ Ein verbitterter Unterton war in seiner Stimme und seine braunen Augen lagen eiskalt auf ihr. Er verstand einfach nicht, warum sie das getan hatte. Sie schämte sich doch nicht etwa für ihn. Bei seinem jetzigen Verhalten war es auch kein Wunder.

„Jack!“, ermahnte Daniel ihn zischend. Er hörte gar nicht darauf.

„Sam hielt es aus irgendeinem Grund für besser, ihnen vorerst nichts zu sagen. Ich habe nicht weiter nachgefragt. Über sie hat sie aber oft gesprochen.“, entgegnete Joshua unbeeindruckt. Auch wenn Jack ihn dafür umbringen könnte, er mochte diesen Typ doch tatsächlich. Er hatte Sam lange nicht mehr so glücklich gesehen. Dieser Typ war gut für sie, besser als Jack es je sein würde.

„Glauben sie ihr nicht alles, eigentlich bin ich gar nicht so ein Monster.“, meinte er grinsend. Joshua verzog kurz verwundert das Gesicht und lächelte dann. Auch Sam konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ein Trost für Jack war, dass er wenigstens in schlechte Witze reißen bei ihr ganz oben stand und selbst er nicht mithalten konnte.

„Wenn ihr mich kurz entschuldigen wollt.“, mischte sich Carter in die Unterhaltung ein. Ich geh mich mal frisch machen. Janet stand ebenfalls auf.

„Ich komme mit.“ Zusammen verschwanden beide auf die Toilette. Teal’c konnte nur die Augenbraue hochziehen.

Als Jack das sah, meinte er grinsend: „Tja Teal’c, ich lebe mindestens genauso lange wie du und ich verstehe auch nicht, warum Frauen immer zu zweit auf Klo müssen.“

 

*~*~*~*~*~*

 

Samantha Carter begutachtete ihr Gesicht im Spiegel und holte dann ihre Puderdose heraus, um ihre Augenringe etwas abzudecken, die dunkler zu sein schienen als je zuvor.

„Ich hoffe bloß, Jack bringt ihn nicht um, während wir uns schön machen.“, meinte sie nachdenklich.

Janet legte ihr aufmunternd die Hand auf die Schulter und entgegnete: „Keine Angst, Jack wird sich schon benehmen. Bis jetzt war er doch auch weitgehend harmlos und er scheint Josh sogar zu mögen.“

„Mir wäre es ehrlich gesagt lieber, wenn er ihn hassen würde.“, gab Sam zu. Dieser Abend war ein Desaster und sie traf die Schuld. Sie war zu feige gewesen, es ihm zu sagen, aus Angst etwas zwischen ihnen zu zerstören, was nicht sein durfte: sexuelle Spannung.

„Was?“, stieß Janet geschockt hervor. „Sei froh, dass sie sich nicht gegenseitig an die Gurgel springen. Josh wird noch genug Probleme mit deinem Vater bekommen.“

„Daran will ich schon gar nicht denken. Er wird es nicht verstehen und ich will ihn auch nicht mit reinziehen. Außerdem weiß ich nicht, wie er darauf reagieren würde. Ihm passte es ja schon nicht, dass ich unbedingt im Militär bleiben wollte.“, sagte Sam nachdenklich. Es war alles so verwirrend für sie. Der Mann, der sie so wollte, wie sie war, durfte sie nicht lieben und der, welcher nicht mit ihrem Rang klarkam, wollte sie unbedingt ehelichen. Wieso ist das nur alles so kompliziert?

„Josh hat sicher nur Angst um dich, genau wie Jack. Ich bin sicher, das ergibt sich alles. Und jetzt zieh nicht so ein Gesicht, das gibt nur hässliche Falten.“ Beide mussten lachen.

„Danke, was würde ich nur ohne dich tun?“ Sie umarmten einander. „Lass uns wieder reingehen, bevor sie uns alles wegessen.“

 

*~*~*~*~*~*

 

Samantha Carter und Janet Fraiser kehrten zum Tisch zurück. Joshua unterhielt sich angeregt mit Daniel Jackson während sie aßen, Teal’c war damit beschäftigt sein Essen zu begutachten und Jack starrte wie gebannt auf seinen Teller und stocherte in seinen Kartoffeln umher.

„Schmeckt es ihnen nicht, Sir?“, fragte sie, nachdem sie sich gesetzt hatte.

„Jack!“, stellte er richtig. „Wir sind nicht in der Basis.“

„Das beantwortet nicht meine Frage.“, konterte sie unbeeindruckt.

„Oh doch, alles bestens!“, wehrte Jack ab und nahm einen Bissen, auch wenn er sich dazu zwingen musste. Sein Appetit war ihm vergangen. Zu seinem Leidwesen schmeckte es hier. Langsam begann er diesen Typen zu hassen, so sehr war er ihm sympathisch.

„Haben sie eigentlich auch studiert, Jack?“, fragte Josh nach einer Weile.

„Ja.“, antwortete Jack zur Verwunderung aller. „Ein Jahr, aber es war nicht so mein Ding. Ich bin geflogen, als ich das Chemielabor in die Luft jagte.“ Als er die ungläubigen Blicke auf sich spürte, schüttelte er den Kopf. „Was, ich hatte schon immer ein Faible für Hochexplosives.“ Dabei sah er Carter direkt in die Augen, die sich verlegen eine Strähne aus dem Gesicht strich.

„Wieso hast du das nie erwähnt?“, fragte Daniel jetzt.

„Was hätte das geändert? Ist ja nicht so, dass ich meinen Doktor gemacht hätte.“, spielte Jack die ganze Sache runter. Er aß weiter und hoffte, dass ihn keine weiteren Fragen trafen.

„Wann ist dann nun die Hochzeit?“, fragte Janet einige Zeit später.

„In zwei Wochen.“, antwortete Josh freudig lächelnd. Jack traf diese Nachricht wie ein Schlag. In zwei Wochen würde es endgültig sein und er konnte ihr nicht einmal böse sein. Er sah auf die Uhr, es war kurz nach neun.

„So spät schon!“, meinte er plötzlich. „Ich habe ganz vergessen, dass ich noch verabredet bin. Wir sehen uns sicher noch mal. Ich bin doch zur Hochzeit eingeladen, oder?“

„Natürlich!“, meinte Joshua und gab ihm zum Abschied die Hand. Sam wäre es lieber gewesen, Jack wäre nicht dort, aber ihn auszuschließen wäre einfach zu viel für ihre Freundschaft, das hätte diese nicht überstanden.

„Bis morgen, Jack!“, sagte auch sie. Er schnappte sich seine Jacke vom Stuhl, warf Geld auf den Tisch und verließ das Restaurant. Er konnte den Anblick nicht länger ertragen. Er musste weg, einfach nur weg. In eine stinkende Bar, wo er sich besinnungslos saufen konnte.

 

*~*~*~*~*~*

 

Ein paar Minuten später verschwand auch Daniel Jackson, da er meinte, müde zu sein. In Wirklichkeit wollte er mit Jack reden, denn er kaufte ihm nicht ab, dass es seinen Freund kalt ließ. Zu Hause war dieser jedoch nicht, aber einige Straßen weiter parkte sein Wagen. Es war eine dreckige Bar, anscheinend genau das, was Jack jetzt brauchte. Daniel parkte ebenfalls und stieg aus. Ein Betrunkener torkelte ihm entgegen. Angewidert rümpfte er die Nase, dann betrat er das Lokal. Es war in schummriges Licht getaucht und nicht gerade sehr voll. Daniel entdeckte Jack an der Bar und setzte sich neben ihn. Dieser nahm gerade einen kräftigen Schluck Whiskey.

„Glaubst du echt, dass das etwas ändert?“, fragte Daniel und sah ihm dabei zu, wie er das Glas nachschenkte.

„Nein!“, gab er schon leicht angetrunken zurück. „Aber es hilft wenigstens vorübergehend darüber hinweg.“

„Du wirst morgen einen tierischen Kater haben.“, wandte Daniel erneut ein.

„Mir gleich! Habe ich wenigstens eine Ausrede, wenn ich sie anschnauze.“ Jack leere das Glas erneut und goss es dann abermals voll. Daniel bestellte sich ein Bier, als die Barkeeperin zu ihm kam.

„Freund von Jack?“, fragte sie, als sie mit dem Bier zurückkam. Er musste wohl öfter hier sein.

„Ja!“, antwortete er.

„Dann müssen sie Daniel sein. Jack spricht viel von ihnen, besonders in leicht angetrunkenem Zustand. Aber lang nicht soviel wie von Carter. Sie ist sicher auch der Grund seines Besuches. Sonst kommt er eigentlich nur an bestimmten Tagen.“, fuhr sie fort. „Ich würde ihm ja den Harn zudrehen, aber dann würde er woanders hingehen und einige achten nicht auf ihre Gäste. Ich weiß, wie viel er verträgt.“

„Kathy, misch dich nicht ein!“, brummte Jack und kippte sich ein weiteres Glas hinter.

„Bringen sie ihn nach Hause! Er hat schon bezahlt.“, gab sie Daniel den guten Rat und ging

„Hör nicht auf sie!“, warf Jack ein und nahm noch einen Schluck von der goldbraunen Flüssigkeit, diesmal jedoch gleich aus der Flasche. Das Brennen im Hals spürte er längst schon nicht mehr.

Daniel erhob sich und meinte: „Komm, lass uns fahren. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.“

„Ich scheiß auf morgen!“, lallte Jack jetzt bereits etwas. „Ich scheiß auf das Programm. Ich scheiß auf alles!“ Dafür fing er sich von Daniel eine ein. Er hasste es, seinen Freund so zu sehen und so reden zu hören. O’Neill rieb sich sein Kinn und stand dann auf. Er war wacklig auf den Beinen, aber mit Daniels Hilfe schaffte er es nach draußen und ins Auto. Daniel schaffte ihn nach Hause und bugsierte ihn ins Bett. Er selbst schlief auf der Couch ein, da er sichergehen wollte, dass Jack keine Dummheiten machte. Ich hoffe, er fängt sich wieder.

 

*~*~*~*~*~*

 

Es verging eine Woche und kein Tag, wo Daniel Jack nicht aus dieser Kneipe schleifen musste. Mittlerweile zierte ein blaues Auge Jacks Gesicht, da Daniel mit Nachdruck an die Sache gehen musste. Er schmiss sich gerade zwei Schmerztabletten gegen den Kater rein, als Major Samantha Carter den Raum betrat.

„Wie geht es ihnen, Sir?“, fragte sie vorsichtig.

„Bestens, wieso auch nicht.“, konterte er schlecht gelaunt und rieb sich seine schmerzende Stirn.

„Haben sie gestern Abend etwa schon wieder getrunken?“, hakte sie besorgt nach. Es gab keinen, der das nicht bemerkt hatte.

„Yepp! Was dagegen?“, gab er gereizt zurück.

„Um ehrlich zu sein, ja!“ Jetzt wurde auch Sam wütend. „Ich muss mich auf sie verlassen können, aber wenn sie jeden Tag mit Kater oder sogar noch angetrunken zur Arbeit kommen, kann ich das nicht. Deswegen habe ich General Hammond darum gebeten, uns allen Urlaub zu geben, besonders ihnen. Sie sind eine Gefahr für sich selbst und andere.“

„Lassen sie mich raten, Carter, er hat zugestimmt.“, entgegnete Jack patzig. „Mich würde auch nicht verwundern, wenn er gleich noch die Trauung vornimmt und sie zum Altar führt oder macht das Jakob? Was sagt der eigentlich dazu?“

„Ich hatte noch nicht die Chance, es ihm zu sagen.“, gab Sam zögernd zurück. Sie hatten die ganze Woche versucht, die Tok’ra zu erreichen, doch niemand meldete sich. Sie machte sich Sorgen und er wusste das. Er schallte sich innerlich für diese dumme Bemerkung, doch war er einfach zu wütend auf sie, um fair zu bleiben. Er war dabei sie an einen anderen zu verlieren und wenn er sie nicht ganz haben konnte, wollte er sie gar nicht mehr.

„Richtig, er ist ja ein Tok’ra. Sie haben das ihrem LuckyLover sicher schon gesagt und auch alles andere. Ich bin sicher, er hatte Verständnis.“ Dafür knallte sie ihm eine. Tränen standen ihr in den Augen, denn er hatte sie gerade mit dem konfrontiert, wovor sie am meisten Angst hatte, dass er es gerade nicht verstehen würde.

„Ich hasse sie!“, gab sie gepresst zurück, um ihn nicht anzuschreien. „Sie widern mich an!“ Sie drehte sich um und verließ den Raum. Jack ließ sich in einen Stuhl sinken und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Er hatte, was er wollte, sie hasste ihn, doch jetzt fühlte er sich nur noch mieser als zuvor. Ihn überkam der Wunsch, all das in Alkohol zu ertränken, aber da das auch nichts brachte, beließ er es bei dem Verlangen.

 

*~*~*~*~*~*

 

„Herein!“, sagte General Hammond auf das Klopfen hin und Colonel O’Neill trat ein. „Was kann ich für sie tun?“

„Haben sich die Tok’ra schon gemeldet?“, fragte dieser und setzte sich.

„Noch nicht. Wieso fragen sie?“

„Ich mache mir Sorgen, so komisch das auch klingt.“, gab Jack zurück und starrte auf seine Hände.

„War das ihr einziges Anliegen?“, hakte General Hammond nach. Er kannte Jack zu gut, um nicht zu wissen, dass irgendetwas ihn bedrückte.

„Ich dachte, da wir jetzt Urlaub haben, könnte ich Laira besuchen gehen. Ich war lange schon nicht mehr dort und würde ihnen gerne einen Besuch abstatten, schließlich hatte ich dort drei Monate meines Lebens erbracht.“, fuhr er fort.

„Erlaubnis erteilt, aber seien sie in fünf Tagen wieder da, wenn Major Carters Hochzeit nicht verpassen wollen.“, sagte Hammond nach kurzer Überlegung.

„Wie könnte ich. Ich bin in sechs Tagen sicher wieder zurück.“ Jack erhob sich und verließ das Büro seines Vorgesetzten. Irgendetwas an Jacks Art hatte ihm ganz und gar nicht gefallen. Sein plötzlicher Wunsch, zu Laira zu gehen und seine Sorge um die Tok’ra, vor allem um Jakob, bereiteten ihm Kopfzerbrechen. Da musste es einen Zusammenhang geben. Hoffentlich macht er keine Dummheiten.

 

*~*~*~*~*~*

 

„Wir sehen uns dann in sechs Tagen!“, meinte Jack O’Neill nachdenklich und umarmte dann seinen Freund Daniel. Sie standen zusammen im Stargateraum vor dem geöffneten Ereignishorizont. Daniel wurde mulmig zumute. Er kannte seinen Freund, er wusste, dass dieser irgendetwas im Schilde führte.

„Und du willst wirklich nicht, dass ich mitkomme?“, fragte Doktor Jackson noch einmal.
„Oh, ich denke, die sechs Tage ohne dein Fachchinesisch werde ich schon überleben.“, scherzte Jack aufmunternd grinsend. „Sorge lieber dafür, dass Carter sich nicht so viele Gedanken macht und auch mal für eine Minute zur Ruhe kommt.“ Sie gaben sich die Hand und Jack trat auf die Eisenrampe. Als er in den Kontrollraum hinauf blickte, sah er in die blauen Augen von Samantha und lächelte ihr zu. Sie schenkte ihm eines ihrer berühmten Lächeln und winkte zum Abschied. Sie hatte ihren Streit vergessen, denn sie wusste, wie gekränkt er doch war und ihr ging es jetzt auch nicht anders. Innerlich brach es ihr das Herz, zu wissen, dass er zu einer anderen ging.

„Pass auf dich auf!“, rief Daniel ihm zu.

„Ihr tut alle so, als würde ich gleich sterben. Obwohl, es könnte ohne Fernseher langweilig werden.“ Er grinste und verschwand durch den Ereignishorizont.

 

*~*~*~*~*~*

 

Kaum war er auf Edora angelangt, zog er sich um und wählte den Stützpunkt der Tok’ra an. Er war verlassen und alles wies auf einen Kampf hin. Jack hoffte, irgendwelche Anhaltspunkte zu finden, die ihm verrieten, wo die Tok’ra sich jetzt gerade aufhielten, also sah er sich etwas um. Es war das Übliche, Wiese, Wald und viel zuviel frische Luft. Hier würde er nichts finden, also machte er sich daran, die Nox zu kontaktieren. Wenn einer ihm helfen konnte, dann waren sie es. Er hatte extra das Gerät der Tolaner mitgehen lassen und noch Einiges mehr, falls es zu einem Kampf kommen sollte. Dann wartete er und dachte über alles nach. Sam, ihre Hochzeit und ihren neuen Ehemann. Er würde gut zu ihr sein. Josh war nett und er trug sie auf Händen. Mehr konnte er nicht erwarten und Sam auch nicht. Ihm wurde klar, dass es für alle, aber besonders für Sam, das Beste war, wenn sie ihn heiratete. Als sich das Tor aktivierte, zog sich Jack zurück. Nafrayu trat durch die schimmernde Flüssigkeit und deutete Jack an, ihm zu folgen. Auf dem Heimatplaneten der Nox wurde er herzlich empfangen.

„Womit können wir dir helfen, Colonel O’Neill?“, fragte Opher neutral.

„Habt ihr irgendetwas von den Tok’ra gehört?“, entgegnete er in Eile. Zu lange hatte er bereits mit Warten vertrödelt.

„Sie haben sie uns vor ein paar Minuten kontaktiert. Sie sind angegriffen worden und haben viele Verluste erlitten.“, antwortete Nafrayu.

„Wisst ihr, ob es General Carter, Selmak, gut geht?“

„Das musst du schon selbst sehen. Wir schicken dich hin.“

„Danke.“ Er war erleichtert, dass sie ihn so ohne weiteres gehen ließen und keine unnötigen fragen stellten. Die Koordinaten wurden eingegeben und Jack trat zum Stargate. „Kommt uns mal wieder besuchen. Wir würden uns freuen.“, meinte er und verschwand.

 

*~*~*~*~*~*

 

Sam war mit Joshua verabredet. Sie wollten sich bei ihr treffen. Den ganzen Tag hatte sie so ein komisches Gefühl gehabt, dass mit Jack irgendetwas nicht stimmte, doch sie hatte nicht viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken, denn die Planung der Hochzeit hatte sie voll in Beschlag genommen.

„Hallo Schatz!“, begrüßte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Als er ihren Blick sah, fragte er sofort: „Ist was?“

„Ach nichts! Ich mache mir bloß Sorgen um meinen Vater.“, log sie wenigstens halb. Sie konnte ihm doch nicht sagen, dass sie sich Gedanken um Jack machte. Sie hasste es, ihm etwas vorzuschwindeln, doch wollte sie ihm nicht wehtun.

„Hat er sich immer noch nicht gemeldet?“, hakte Josh nach und setzte sich mit ihr auf die Couch.

„Leider nicht. Das ist sonst gar nicht seine Art.“ Er nahm sie liebevoll in den Arm.

„Ich bin sicher, es geht ihm gut. Mach dir keine Sorgen, Morgen wird er sicher anrufen.“, machte er ihr Hoffnung. Sie musste bei seiner Formulierung lächeln. So hatte Jack eine Reise durchs Stargate auch mal bezeichnet, eigentlich war es auch nichts weiter aus ein überdimensionales Telefon. Sie verdrängte die Erinnerung an Jack und versuchte sich auf Josh zu konzentrieren.

„Du hast sicher Recht.“ Sie erhob sich und ging in Richtung Küche. „Man habe ich einen Hunger. Was gibt es denn Schönes?“

„Pasta!“, antwortete Joshua und folgte ihr. Zärtlich schloss er die Arme um sie und küsste ihren Hals. „Aber ich hätte eher Lust auf was anderes.“

„Dazu bin ich zu müde.“, gab sie mit geschlossenen Augen zurück. „Aber eine Massage wäre nicht schlecht.“

„Erst wird gegessen!“, bestimmte er und ließ sie los. Unwillkürlich wurde sie in die Wirklichkeit zurück gerissen. Sie aßen und danach legte sie sich aufs Bett, damit er sie massieren konnte.

„Das tut gut!“, meinte sie zufrieden.

„Du solltest endlich hier einziehen.“, hauchte Josh ihr ins Ohr.

„Darüber haben wir doch schon gesprochen. Die Hochzeit nimmt mich schon in Anspruch und meine Arbeit wird auch bereits vernachlässigt. Lass uns bis nach der Hochzeit warten, bitte.“, gab sie verschlafen zurück.

„OK. Ich liebe dich, Sam.“

„Ja, dir auch eine gute Nacht.“ Sam war eingeschlafen und Joshua fühlte sich gekränkt, dass sie es nicht erwidert hatte. Im Grunde hatte sie es ihm nie gesagt, nie mit diesem Worten. Wenn es um Themen wie ihre Liebe, ihren Einzug oder die Hochzeit ging, winkte sie sowieso immer ab, als wollte sie es gar nicht wirklich. Josh war weder blind noch blöd, er hatte ihre Blicke gesehen, die sie Jack zugeworfen hatte, sie hatte sogar vor seinen Augen mit diesem geflirtet. Immer mehr wurde Joshua klar, dass er sie nie haben konnte, denn ihr Herz gehörte schon längst einem anderen. Er würde sie nicht heiraten können, nicht solange es diesen anderen Mann gab. Diese Erkenntnis schmerzte ihn sehr, doch die Zeit, die ihm mit ihr noch blieb, genoss er, indem er neben ihr einschlief.

 

*~*~*~*~*~*

 

Samantha Carter hatte einen merkwürdigen Traum. Sie saß in ihrem Büro und arbeitete, als sie plötzlich zwei starke Hände an den Schultern packten und zu massieren begannen. Sie stöhnte zufrieden auf.

„Ich wusste doch, dass dir das gefallen würde.“, hauchte ihr eine wohlbekannte Stimme ins Ohr. Sie gehörte zu Jack O’Neill. Sie wandte sich nicht um, genoss es einfach von ihm berührt zu werden. Die Tür war geschlossen, sie würde niemand sehen. Zärtlich begann er ihren Hals zu küssen und auch das ließ sie zu. Seine Hände wanderten über ihre Arme, streiften ihre Brüste und zogen ihr dann das T-Shirt aus der Hose, um es ihr auszuziehen. Sie wehrte sich nicht, es fühlte sich so richtig an. Jack ergriff ihre Hände und forderte sie auf, sich zu erheben, dann schlang er seine Arme von hinten um ihre Taille und begann wieder ihre jetzt nackten Schultern zu küssen. Sie stöhnte abermals leise auf, seine Berührungen erregten sie. Er öffnete ihre Hose und fuhr mit einer Hand hinein.

„Oh Jack!“, murmelte Sam und wandte sich zu ihm um. Sie wollte ihm in die Augen sehen. Sanft küsste er sie auf den Mund und jetzt war sie es, die ihm das T-Shirt über den Kopf zog und achtlos in die Ecke schmiss. Als nächstes machte sie sich an seiner Hose zu schaffen.

„Sam, ich liebe dich.“, brachte er unter ihren Küssen hervor.

„Ich liebe dich auch, Jack!“, gab sie zurück und presste ihn gegen die an der Wand stehenden Geräte. Er stolperte mit ihr ein paar Schritte vorwärts und setzte sie auf ihren Schreibtisch, nachdem er mit einer schnellen Handbewegung Platz geschaffen hatte. Sie zog sich die Schuhe mit den Füssen aus und zog ihn ganz nah an sich heran. Er legte sich auf sie und sie öffnete bereitwillig die Beine. Er begann ihre Brüste zu küssen und zog ihr dabei die Hose samt Slip aus. Sam setzte sich wieder auf und riss ihm fordernd seine Hose vom Hintern. Er drang in sie ein, umfasste ihr Schenkel und hob sie hoch. Sie stöhnte laut auf und sein Kuss erstickte einen Lustschrei. Er drückte sie mit dem Rücken gegen die Schrankwand und stieß immer wieder in sie. Sie krallte sich an ihn, vergrub ihr Gesicht seinen breiten Schultern und versuchte so, ihre Schreie zu unterdrücken, die sie sonst verraten hätten. Letztendlich ergoss er sich in ihr und vergrub sein Gesicht in ihrem duftenden Haar. Er saugte ihr Aroma tief in sich ein.

Eine Weile verharrten sie so, dann sagte Jack: „Ich hoffe, mein Geschenk gefällt dir.“

„Geschenk?“, fragte Sam verwundert. Er verschwand vor ihren Augen. Ängstlich rief sie: „Jack!“, und wachte auf. Neben ihr lag Joshua und schlief tief und fest. Sie stand vorsichtig auf und verließ seine Wohnung. Nach diesem Traum konnte sie unmöglich hier bleiben. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie so einen Traum gehabt hatte, doch nie war er so realistisch gewesen. Was ist nur los mit mir? Reiß dich zusammen, Sam, du heiratest bald.

 

*~*~*~*~*~*

 

Jack erwachte schweißgebadet. Schon wieder so ein Traum. Er hatte sie öfter, doch dieser war mehr als realistisch gewesen. Er hatte sich nur kurz bei den Tok’ra ausruhen wollen, bis sie Nachricht von den Spionen hatten, ob die Tok’ra nicht irgendwo aufgetaucht waren, doch er wahr anscheinend doch eingeschlafen. Er schüttelte die Gedanken an den Traum ab und stand auf. Reiß dich zusammen, Jack, sie wird bald heiraten.

„Irgendetwas herausgefunden?“, fragte Jack neugierig, als er Aldwin begegnete.

„Sie sind auf einem Stützpunkt von Yu. Näheres war nicht herauszufinden.“, antwortete dieser. „Wir überlegen gerade, wie wir vorgehen werden. Ich berate mich mit dem Hohen Rat, wenn du willst, kannst du mich begleiten.“

„Was gibt es da groß zu überlegen? Ich gehe rein, hole sie raus und dann wird groß Hochzeit gefeiert. Was glaubst du, warum ich hier bin?“, entgegnete Jack ungeduldig.

„Das ist viel zu gefährlich. Ein Mann alleine kann das nicht schaffen.“, wehrte Aldwin ab.

„Glaub mir, ich kann. Ich habe das schon mal gemacht. Es waren zwar keine Jaffa, aber ein Lager voller Terroristen ist auch nichts anderes. Ich pack das schon, außerdem habe ich nichts zu verlieren.“, wandte Jack ein.

„Wir werden es dem Rat vortragen und dieser wird entscheiden.“, meinte Aldwin ausweichend. „Wo ist eigentlich der Rest deines Teams.“

„Zu Hause, dort, wo sie hingehören.“

 

*~*~*~*~*~*

 

Die Tok’ra hatten ihm zugestimmt, doch waren drei von ihnen zu seiner Begleitung mitgekommen. Ihm sollte es recht sein. Dann hatte er eben drei von ihnen am Bein. Vielleicht würden sie ihm noch nützlich sein. Sie schlichen sich an den Stützpunkt heran, welcher von Bäumen umringt wurde und schalteten die Wachen mit den Zat’s aus. Unbemerkt gelangen sie ins Innere und lokalisierten sogar die Position der anderen Tok’ra mit Leichtigkeit. Yu wiegte sich in Sicherheit, deswegen waren kaum Jaffa zu sehen oder er brauchte sie woanders. Es war zu einfach. Sie befreiten die Freunde und machten sich auf den Weg zurück. Jack hatte ein paar Sprengladungen angebracht, um alles dem Erdboden gleich zu machen. Auf dem Rückweg stießen sie auf Widerstand.

„Jakob, runter!“, schrie Jack, welcher den Jaffa als Erster entdeckte und stieß General Carter zu Boden. Die Energiesalve traf ihn an der Schulter und er wurde zurückgeworfen. Jakob zog ihn in eine Nische. Einer der Tok’ra erschoss den Gegner kurz darauf.

„Jack, halte durch. Wir holen dich hier raus.“, versprach Jakob.

„Geht, lasst mich hier! Ich bin es nicht Wert, dass auch nur einer von euch stirbt.“, wandte Jack ein. „Kümmere dich lieber um deine Tochter. Sie braucht dich jetzt.“

„Ich kann dich doch nicht hier liegen lassen?“, protestierte Jakob.

„Du musst!“, gab Jack eindringlich zurück. „Wenn du auf der Erde bist, wirst du es verstehen.“ Jack drückte ihm den Decoder in die Hand und stieß ihn mit letzter Kraft von sich weg. Seine Wunde schmerzte höllisch und er drohte den Verstand zu verlieren.

„Danke für alles, mein Freund!“, sagte Sams Vater melancholisch.

„Wie rührend.“, entgegnete er kalt. „Verschwinde endlich!“ Jakob Carter und die anderen Tok’ra bahnten sich ihren Weg zum Stargate. Jack rappelte sich auf und schaffte es sogar, sich aufrecht hinzustellen, wenn er sich dennoch an der Wand abstützen musste.

„Euch wird das Lachen noch vergehen!“, murmelte er und schleppte sich mühsam aus dem Stützpunkt. Er hatte sich gerade hinter einen Hügel gerettet, als der ganze Komplex in die Luft ging. Er kommentierte schwach: „Wie beim Chemielabor!“, brach dann bewusstlos zusammen. Der Schmerz hatte ihn übermannt. Von weitem hörten die Tok'ra die Explosion und flüchteten sich durch das Stargate auf ihren derzeitigen Planeten.

 

*~*~*~*~*~*

 

Jakob Carter trat am Nachmittag durch das Sternentor der erde und wurde von SG-1 und General Hammond begrüßt. Diese waren sichtlich überrascht, ihn und nicht Jack zu sehen.

„Wo ist Colonel O’Neill?“, fragte dieser sofort.

Er sah einmal in die Runde und antwortete betrübt: „Er ist tot. Er wurde bei dem Versuch, uns zu retten, schwer verwundet und wir mussten ihn zurücklassen.“

„Du hast ihn einfach so sterben lassen?“, schrie Sam ihren Vater an. „Wie konntest du nur?“ Die Tränen liefen ihr nur so die Wange hinunter. Mitfühlend schloss er sein Kind in die Arme.

„Es tut mir so leid, Kleines.“, entschuldigte er sich. „Es tut mir so leid.“

Mit zitternder Stimme fragte Daniel Jackson: „Bist du dir sicher, dass er tot ist?“

„Ziemlich sicher! Mit seiner Verletzung konnte er es unmöglich nach draußen geschafft haben, bis er Stützpunkt explodierte. Er war viel zu schwer verletzt.“ Jakob senkte den Kopf. Er selbst war bestürzt über diesen Verlust und gab sich die Schuld daran, dass es soweit kam. Er hätte besser aufpassen müssen.

„Bringen sie ihre Tochter in ihr Quartier.“, meinte General Hammond nachdenklich. „Alles Weitere wird später entschieden.“

 

*~*~*~*~*~*

 

Samantha Carter schlief unter Tränen ein. Wieder hatte sie einen Traum und wieder handelte er von Jack O’Neill. Eine Lampe in ihrem Quartier erlosch, deswegen holte sie sich einen Stuhl, um sie auszutauschen. Als sie die neue Birne gerade eingeschraubt hatte, umfassten sie zwei Hände von hinten. Sie erschrak, wandte sich aber nicht um. Ihr T-Shirt wurde aus ihrem Hosenbund gezogen und riesige Hände strichen über ihren Bauch. Genussvoll schloss sie die Augen und stöhnte leise auf, als eine Zunge über ihren Bauch fuhr.

„Du schmeckst gut!“, hauchte die wohlbekannte Stimme und liebkoste ihren Bauchnabel.

„Dann hör nicht auf, Jack.“, gab sie erregt zurück. Er packte sie fest und hob sie vom Stuhl, um sie auf den Boden zu stellen und in ihre Augen zu sehen. Leidenschaft war darin zu erkennen. Er gab ihr einen langen Kuss und streifte dann  ihr T-Shirt über ihren Kopf. Sie tat es ihm gleich und betrachtete seine Brust. Mit der Hand strich sie über seine Brusthaare und befeuchtete dabei mit ihrer Zunge die Lippen. Jack zog sie fest an sich und begann ihren Hals zu küssen. Das erregte sie am Meisten, aber auch die Tatsache, seine starken Hände auf ihrem Rücken zu fühlen. Mit einer machte er ihren BH auf und streifte ihn ihr ab. Er landete neben ihrem T-Shirt. Sanft massierte er ihre Brüste. Sie stöhnte immer wieder leise auf. Abermals machte sie sich fordernd an seiner Hose zu schaffen. Sie drückte ihn gegen die Wand, er drehte sich und presste nun sie gegen den harten und kalten Beton. Das erregte sie nur noch mehr. Sie zog ihm seine Hose herunter und er öffnete die Ihrige, um sich dann derer zu erledigen. Seine Hände umfassten ihre Handgelenke und pressten diese gegen die Wand.

„Du bist wunderschön.“, hauchte Jack, während er Sam betrachtete.

„Dann bringe es endlich zu Ende, Jack.“, gab sie zurück und presste ihren Unterleid fordernd gegen seinen. Er küsste sie wieder, machte jedoch keine Anstalten, ihre Bitte zu erfüllen. Sein Griff war zu fest, um sich zu befreien, aber Sam versuchte es dennoch. Sie wollte ihn ganz und das sofort.

„Habe Geduld!“, flüsterte er ihr ins Ohr und rieb seinen Unterleib an den Ihrigen. „Mein Geschenk hast du doch bereits erhalten.“

„Was für ein Geschenk?“, fragte sie stöhnend, denn er hatte begonnen, ihre Brust zu küssen und an ihrer Brustwarze zu knabbern und zu saugen.

„Du wirst es schon halb wissen.“, gab Jack zurück, ließ ihre Handgelenke los und zog eines ihrer Beine am Schenkel zu sich an die Hüfte. Langsam drang er in sie ein und ließ einen Lustschrei abermals durch einen Kuss verstummen. Sie krallte sich an ihn, so dass Kratzer auf seiner Haut zurückblieben. Er stöhnte vor Schmerz und Lust auf und drang tiefer in sie ein. Sams Gesicht vergrub sich wieder in seiner Schulter, um nicht verratende Schreie auszustoßen und seine Lippen lagen an ihrem Hals. Er hauchte, während er nochmals in sie stieß: „Ich liebe dich, Sam!“, dann ergoss er sich in ihr.

„Ich liebe dich auch, Jack!“, erwiderte sie nach einer Weile des Schweigens geschafft. Sie öffnete ihre Augen und starrte auf eine klaffende Wunde, die stark blutete.

„Jack.“, stieß sie erschrocken hervor. Er sah auf seine Schulter, dann verschwand er abermals vor ihren Augen. „Jack!“ Seinen Namen schreiend wachte Samantha Carter auf. Neben ihr saß Daniel, der sie besorgt ansah. Sie fiel ihm schluchzend um den Hals und er nahm sie schützend in die Arme. Auch ihm kamen die Tränen, denn er vermisste seinen Freund mindestens genauso wie sie.

 

*~*~*~*~*~*

 

Colonel Jack O’Neill erwachte unter großen Schmerzen und musste feststellen, dass er nicht mehr im Wald war. Er befand sich in einer kleinen Holzhütte. Er fühlte sich benebelt, als wäre er high oder so. Jemand beugte sich über ihn, ein Mann mit dunkler Haut und pechschwarzen Augen, der ihm irgendwie bekannt vorkam.

„Habe keine Angst, du bist in Sicherheit.“, sagte dieser.

„Wo bin ich?“, brachte Jack nur gepresst heraus, da er seinen Körper nicht unter Kontrolle zu haben schien. Die Schmerzen ließen nach.

„Bei den Borken, den Bewohnern dieses Planeten. Du hast uns vor den Dämonen errettet, deswegen versorgten wir deine Wunden.“, antwortete der Mann ruhig.

„Die Goa’uld, sind sie tot?“

„Die Meisten von ihnen, ja. Einige konnten entkommen.“

Jack hakte nach: „Und meine Begleiter?“

„Sie entkamen durch den Ring aus Wasser, unversehrt.“

„Ganz ehrlich, werde ich sterben?“ Der Einheimische schüttelte den Kopf.

„Nein, du wirst leben und lernen damit klarzukommen. Aber vorher schlaf und sammle Kräfte.“ Jack schlief wieder ein, aber diese merkwürdigen Träume blieben aus, in denen er über Sam herfiel.

 

*~*~*~*~*~*

 

Abends kamen Samantha und Jakob Carter bei ihr zu Hause an. Zu beider Überraschung fanden sie Joshua vor, welcher auf sie gewartet hatte.

„Josh, was machst du denn hier?“, fragte sie verunsichert. Sie konnte ihm nicht unter die Augen treten, nicht so, wie sie war.

„Wir müssen reden.“, entgegnete er ernst.

„Ist das dein Verlobter?“, fragte Jakob und musterte den Mann genau. Ziemlich gewöhnlich, musste er feststellen.

„Joshua Chrichton, freut mich!“ er war aufgestanden und gab Sams Vater nun die Hand.

„Können wir das mit der Unterhaltung nicht auf morgen verschieben? Ich wäre jetzt doch lieber gerne allein.“, meinte Sam abwesend und ging in ihr Schlafzimmer. Sie hatte das dringende Bedürfnis, duschen zu gehen. Sie fühlte sich schmutzig, ausgelaugt und wie eine schäbige Lügnerin.

„Ich werde es ihnen erklären.“, meinte Jakob Carter und setzte sich neben Josh auf die Couch. „Sie hat gerade erfahren, dass Jack O’Neill bei einem Einsatz ums Leben kam, als er mir das Leben rettete. Sie ist deswegen noch etwas durcheinander. Lassen sie ihr Zeit bis morgen.“

„Das ist ja furchtbar.“, stieß Joshua hervor und versuchte geschockt und traurig zu klingen, aber im Inneren war er ganz froh über diese Wendung. So hatte er Sam endlich für sich und musste sie nicht mehr aufgeben. Sie würde ihn schon noch lieben lernen. „Dann werde ich morgen wiederkommen.“

„Tun sie das.“ Kaum war Joshua gegangen, suchte Jakob auch schon nach seiner Tochter. Er fand sie mit dem Kopf über dem Klo. Besorgt fragte er: „Was ist los, Kleines, geht es dir nicht gut?“

„Doch!“, gab sie nach einem weiteren Anfall zurück. „Ich glaube nur, ich bin Schwanger.“

„Schwanger?“, hakte Jakob ungläubig nach.

„Ja und ich glaube, Josh ist nicht der Vater.“, gab sie zurück und kam wieder auf die Beine. Sie ging hinüber zum Spiegel und betrachtete sich darin, nachdem sie es sich gewaschen hatte.

Jakob hatte sich wieder gefasst und fragte nun ruhig: „Und wer ist dann der Vater, wenn ich fragen darf.“

„Jack!“, antwortete Sam zögernd, auch wenn sie wusste, dass er es nicht verstehen würde.

„Jack?“ Sam nickte.

„Es ist kompliziert und ich kann auch nicht erklären, wie das passieren konnte, aber ich denke, es ist von ihm. Ich fühle es einfach. Nimm es einfach hin, OK.“ Sie war müde, sie wollte nur schnell duschen und dann schlafen gehen.

„Wirst du es Josh sagen. Das mit dem Baby meine ich?“

„Keine Ahnung. Vielleicht, wenn ich Gewissheit habe, wer der Vater ist.“ Jakob gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn, drückte sie kurz und ließ sie dann alleine. Er hoffte, dass das Kind von Jack war, dann würde es wenigstens nicht so ein sinknormaler Mann werden, sondern durchgeknallt und klug. Einfach ausgedrückt, perfekt. Außerdem würde Jack so weiterleben, wie seine Frau in Samantha.

 

*~*~*~*~*~*

 

„Wie lange hast du diese Träume schon?“, fragte Doktor Janet Fraiser nachdem Samantha Carter ihr alles erzählt hatte.

„Ich weiß nicht, schätzungsweise einen Monat.“, antwortete Sam ehrlich. „Erst kamen sie nur ab und zu, dann setzten sie die ganze letzte Woche aus und jetzt kommen sie, sobald ich einschlafe. Ich kann sie nicht abstellen, nicht kontrollieren, als würde ich noch ein anderes Leben neben diesem haben, in welchem ich mit ihm diese Dinge tue.“

„Dinge?“, hakte Janet ungläubig nach. „Ich dachte, es wäre nur Sex.“

„Ich schreie, Janet. Jedes Mal habe ich das Bedürfnis zu schreien, aber ich kann nicht. Ich unterdrücke es. Er tut mir nicht wirklich weh mit dem, was er macht, es ist sanfte Gewalt und es scheint mir zu gefallen. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Es ist alles so verwirrend.“

„Wo seit ihr, wenn ihr miteinander Sex habt?“, wollte Janet wissen. Sie wusste, dass es ihrer Freundin peinlich war, aber wenn sie wissen wollte, wo diese Träume herkamen und vor allem das Baby, dann musste sie es wissen. Außerdem war sie neugierig. Es passierte nicht gerade viel, was das Sexleben einer von ihnen betraf.

„In der Basis. In unseren Quartieren, den Labors, der Krankenstation, dem Besprechungsraum, den Umkleiden, den Duschen und dem Trainingsraum. Überall dort, wo man auch mal ungestört ist, aber dennoch jeden Moment jemand reinkommen kann. Niemals bei einem von uns zu Hause.“, sagte Sam zögernd. Es war ihr unangenehm, schließlich sprach sie hier über Jack O’Neill, ihren Vorgesetzten, den Colonel. Dennoch erleichterte es sie auch, da sie es sich endlich von der Seele reden konnte.

„Dann unterdrückst du deine Schreie, weil du nicht gehört werden willst.“, folgerte Janet Fraiser. „Was passiert, bevor ihr miteinander Sex habt?“

„Ich arbeite an irgendetwas oder mache alltägliche Sachen, wie aufräumen, Staubwischen oder eine Lampe auswechseln. Er schleicht sich dann immer von hinten an mich ran und berührt mich sanft. Meist küsst er meinen Hals. Auch wenn er nichts sagt, weiß ich dennoch, dass er es ist. Es ist unbeschreiblich.“ Sam wurde warm beim Gedanken daran.

„Klingt, als würdest du ihn lieben. Wieso willst du dann Josh heiraten. Mit ihm hattest du meines Wissens nie so guten Sex.“ Beide mussten Lachen, auch wenn ihnen nicht wirklich danach war.

„Ich weiß nicht, weil ich ihn im Gegensatz zu Jack bekommen kann, weil es nicht verboten ist und weil ich mich dann zwinge, Jack zu vergessen.“ Ihr kamen die Tränen, denn ihr wurde klar, dass er tot war. Janet nahm sie in die Arme und kämpfte ebenfalls mit den Tränen. Auch ihr ging Jacks Tod sehr nahe, sie waren schließlich Freunde. Sie würde seine Sprüche, schlechten Witze und Nörgeleien vermissen. Er war ihr immer der liebste Patient gewesen und der, der sie am Häufigsten aufsuchte.

„Es wird alles wieder gut werden, Sam, versprochen!“, redete sie ihrer Freundin gut zu, glaubte es jedoch selbst nicht.

„Glaubst du, er hatte die selben Träume?“, fragte Sam plötzlich, als hätte sie eine Art Eingebung. „Könnte das sein, dass sie nur kommen, wenn wir beide Träumen?“

„Das wäre möglich, aber sicher bin ich mir nicht.“ Sam nickte leicht gekränkt. „Soll ich den Test dennoch machen?“

„Ja, ich will wissen, wer der Vater ist.“

 

*~*~*~*~*~*

 

Jack erwachte wieder. Er fühlte sich immer noch high, aber es ging ihm schon besser. Dieser Fremde saß wieder neben ihm.

„Wer bist du?“, fragte er schwach.

„Du kennst mich und du kennst meinen Namen.“, antwortete dieser ruhig.

Jack überlegte einen Moment und sagte dann: „Barakes.“

„Ich schenkte dir eine Nacht und ich schenkte dir die Träume.“, meinte dieser.

„Wieso konnte ich mich bis eben nicht daran erinnern?“, hakte Jack nach.

„Weil wir es so wollten. Weil ihr es so wolltet.“

„Richtig.“ Jack fiel alles wieder ein. Wie sie hier her gekommen waren, diese Leute vor den Goa’uld retteten, Sam leicht verletzt wurde und er mit ihr eine leidenschaftliche Nacht verbrachte. Wie in seinen Träumen hatte sie ihre Lustschreie in seiner Schulter erstickt, denn ihre Freunde durften es nicht merken. Dann wurden sie zurückgeschickt und eine andere Erinnerung nahm diesen Platz ein. Er hatte es einfach vergessen. Sie beide hatten das. Sie hatte Joshua wissentlich betrogen für eine Nacht, die sie wieder vergessen würde. Doch sie wurde unbeabsichtigt Schwanger und er war der Vater. Das war sein Geschenk an sie. Das hatte er im Traum immer gemeint. Ihr gemeinsames Kind.

„Ich muss zu ihr.“, stieß Jack hervor und wollte aufstehen, doch der Schmerz zwang ihn, sich wieder hinzulegen. „Sie wird denken, ich bin tot.“

„So lange sie die Träume hat, wird sie die Hoffnung nicht verlieren.“, wandte Barakes ein und begutachtete Jacks Wunde. Sie blutete nicht mehr und war bereits am Verheilen, doch das war nur Äußerlich. Innerlich würde es noch eine ganze zeit dauern bis er genesen war.

„Du verstehst das nicht, sie wird heiraten, wenn ich nicht zurückkomme. Kannst du nicht wenigstens jemanden zu den Tok’ra schicken, damit sie Bescheid sagen?“ Panik machte sich in ihm breit. Er war dabei sie endgültig zu verlieren und konnte nichts dagegen tun.

„Es wird nichts geschehen, was ihr Herz nicht will. Habe Vertrauen, habe Geduld.“ Jack merkte, wie er schläfrig wurde und versank kurz darauf in einem Traum.

 

*~*~*~*~*~*

 

Jack erinnerte sich an ihre erste gemeinsame Nacht in der kleinen Hütte dieses Dorfes. Sie hatte aus dem Fenster in die Sterne gesehen und er hatte sie von hinten umarmt. Sie hatte ihn zuerst nicht kommen hören, doch als er sie berührte, erschauerte sie wohlig am ganzen Körper. Sie hatte einfach gewusst, dass er es war, der sie so liebevoll festhielt. Sie hatte sich nicht gewehrt, denn sie wollte es auch. Irgendetwas hinderte sie.

„Was ist? Ich dachte, du wärst einverstanden?“, hauchte Jack ihr verwundert ins Ohr.

Sie lehnte sich an ihn und antwortete: „Bin ich auch, aber ich muss dir vorher noch etwas sagen.“

„Ich werde es aber wieder vergessen.“, wandte er ein und begann ihren Hals zu küssen.

„Ich bin verlobt.“, meinte sie abwesend und starrte weiterhin verloren in die Sterne. Jack glaubte einen Moment sich verhört zu haben, doch sie hatte es wirklich gesagt.

„Liebst du ihn?“, fragte er vorsichtig.

„Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht.“

„Wieso heiratest du ihn dann?“

„Weil ich dich nicht haben kann.“, gab sie ehrlich zurück. Er drehte Sam zu sich um und sah ihr in die Augen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Leise gab er zurück: „Oh doch, das kannst du, wenn es auch nur heute Nacht ist.“

„Eine Nacht, an die ich mich nicht erinnern werde.“, wandte sie den Tränen nahe ein.

„Aber dennoch unsere einzige Chance.“ Er strich ihr leicht über die Wange. „Ich liebe dich, Sam. Ich werde immer in deiner Nähe sein, wenn du mich brauchst und in unseren Träumen werden wir diese Nacht immer wieder aufleben lassen.“

„Versprochen?“, hauchte sie.

„Versprochen!“, gab Jack genauso leise zurück. Er küsste sie sacht auf den Mund und fuhr mit den Händen unter ihr T-Shirt. Er zog es ihr über den Kopf und seines folgte einige Zeit später. Er presste sie gegen die Holzwand neben dem Fenster und massierte ihre Brüste.

„Ich liebe dich, Jack!“, stöhnte sie erregt.

„Ich liebe dich auch, Sam.“, gab er zurück und zog sie noch enger an sich heran. Er öffnete ihre Hose und glitt hinein. Sie wandte sich unter seinen Berührungen, versuchte vergebens ihren Körper unter Kontrolle zu bekommen. Alle unterdrückten Gefühle kamen wieder hoch und diese machten sie besinnungslos. Fordernd begann sie ihn zu küssen und ihren Unterleib an dem Seinigen zu reiben. Sie zog sich mit den Füßen die Schuhe aus, genau wie er es getan hatte und ließ ihre Hose zu Boden gleiten, um sich auch derer zu entledigen. Jack packte Sam mit sanfter Gewalt am Arsch und hob sie an, so dass sie ihre Beine um seinen Körper schlingen konnte. Küssend trug er sie hinüber zum Bett, welches lediglich aus einem Haufen Fellen bestand und legte sie vorsichtig darauf. Mit spielender Leichtigkeit öffnete er ihren BH und streifte ihn ihr ab. Dieser landete bei den übrigen Sachen. Sam machte sich an Jacks Hose zu schaffen und zog sie ihm samt Shorts vom Po. Sie wollte ihn, ihr ganzer Körper verlangte nach ihm und sie hatte nicht vor diesem Gefühl länger entgegenzuwirken. Er liebkoste währenddessen ihre Brüste, knabberte und saugte an ihnen.

„Du tust so gut.“, stöhnte Sam auf.

„Ich habe so lange auf dich gewartet.“, entgegnete er ebenso erregt und presste seinen Körper gegen den Ihrigen.

„Dann bringe es zu Ende.“ Ein Lächeln huschte über Jacks Lippen, bevor er wieder begann, ihren Hals zu küssen. Er drang in sie ein. Sam wollte schreien, doch erstickte er ihren lustvollen Ausstoß durch einen heftigen Kuss. Daniel und Teal’c durften sie nicht hören, niemand durfte das. Das war etwas zwischen ihnen beiden. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner starken Schulter, um weitere Lustschreie zu unterdrücken, die unwillkürlich aus ihr herausbrachen, jedes Mal, wenn er zustieß und tiefer in sie drang. Mit einem letzten kräftigen Stoss ergoss er sich in ihr und brach erschöpft auf ihr zusammen.

„Ich werde dich immer lieben.“, stieß er erschöpft hervor und küsste sie wieder.

„Ich weiß.“ Sie klammerte sich an ihn, als könnte er jeden Moment verschwinden. Ihr kamen erneut die Tränen.

 

*~*~*~*~*~*

 

Samantha Carter traf sich mit ihrem Verlobten in einem kleinen Café am Rande der Stadt.

„Du wolltest mit mir reden?“, kam sie gleich zur Sache.

„Es geht um uns und unsere Hochzeit. Ich frage mich, ob du das überhaupt noch willst.“, begann er zögernd. „Du benimmst dich so komisch seit Jack davon weiß.“

„Wusste.“, berichtigte Sam ihn sofort.

„Richtig.“

„Ich liebe ihn, Josh. Ich wünschte, ich könnte es ändern, aber ich kann nicht. Ich liebe ihn. Du bist süß, zuvorkommend und aufmerksam, aber nicht das, was ich will. Es tut mir leid.“, entgegnete Sam, um es endlich hinter sich zu bringen. Sie nahm ihren Verlobungsring vom Finger und legte diesen auf den Tisch.

„Was hat er, was ich nicht habe?“, fragte Josh nach einer geraumen Zeit des Schweigens.

„Er kannte mich. Er wusste, wer ich bin, wie ich fühle und wie es in meinem Leben aussieht. Er kannte fast all meine Geheimnisse. Mit ihm konnte ich über das reden, was wir erlebten und das kann ich mit dir nicht.“, antwortete sie ehrlich.

„Wir können das auch haben, Sam. Wir gehen es langsam an, wir verschieben die Hochzeit einfach. Ich könnte mich bei deinem Stützpunkt bewerben und wir könnten dann auch über alles reden.“ Joshua klammerte sich verzweifelt an einen Strohhalm, denn er wollte Sam einfach nicht verlieren. Für sie stand jedoch schon fest, dass sie es nicht weiter mit ihm probieren würde. Sie konnte sich nicht mehr dazu zwingen, einen Mann zu lieben und ihre Gefühle zu einem anderen zu verleugnen, auch wenn dieser tot war.

Entschieden schüttelte sie den Kopf und sagte: „Das hätte keinen Sinn. Ich würde dir nur noch mehr wehtun, als ich es sowieso schon getan habe. Außerdem bin ich schwanger und das Kind ist nicht von dir.“ Sie wusste, dass sie ihm damit gleich noch einen Stich versetzt hatte, aber besser war es, wenn er alles wusste.

„Dann hast du mich mit ihm betrogen?“, fragte er ungläubig und wütend.

„Ja!“, entgegnete sie ernst. „Ich habe dich mit ihm betrogen.“ Josh fuhr sich frustriert durchs Haar. Tränen standen ihm in die Augen, doch er war zu verletzt und zornig, um zu weinen.

„Wie konntest du mir so etwas antun und dann dennoch mit mir Zusammensein?“, brachte er schließlich hervor.

„Ich weiß es nicht. Um ihn zu vergessen, denke ich. Ich wollte nicht, dass er weiterhin durch meine Gedanken spuckt und mich aus dem Konzept bringen. Ich wollte dich wirklich lieben, aber mein Herz ließ das nicht zu.“ Sam erhob sich und auch Joshua stand auf. „Wenn du mir irgendwann verzeihen solltest, würde ich mich über eine Nachricht freuen.“ Sie schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln und ließ ihn dann stehen. Sie wollte nur noch nach Hause und von ihrem Liebsten träumen, denn nur so konnte sie ihm noch nahe sein.

 

*~*~*~*~*~*

 

Einige Tage vergingen und Jack O’Neill war mittlerweile wieder über den Berg. Er durfte sogar schon wieder aufstehen. Seine Schulter schmerzte noch etwas, doch sie war so gut wie verheilt. Er lernte viel über die Einheimischen, ihre Bräuche und Sitten, welche Götter sie verehrten und was für Technologie sie besaßen. Er wäre froh über Daniels Anwesenheit gewesen und auch über Sams in mehr als nur einer Hinsicht. Die Träume kamen jetzt jede Nacht und manchmal auch am Nachmittag, als würde sie so mit ihm kommunizieren. Jack wurde jeden Tag nervöser, wollte er doch endlich zurück nach Hause, doch Barakes wimmelte ihn immer wieder ab.

„Komm schon, es geht mir gut und ewig kannst du mich hier auch nicht festhalten.“, schrie er schon fast. Barakes sah ihn nur unbeeindruckt an.

„Ich versuche dich zu lehren, zu leben und du willst nur nach Hause. Wieso?“

„Um zu leben!“, gab Jack genervt zurück. „Es ist toll hier, wirklich und sicher darf ich euch auch mal besuchen kommen, aber das ist nicht meine Welt, nicht mein Leben. Meine Zukunft liegt auf der Erde.“

„Aber deine Geliebte ehelicht einen anderen.“, wandte Barakes ein.

„Nicht, wenn ich es verhindern kann. Das kann ich aber nur, wenn ihr mich endlich gehen lasst.“, stellte er richtig.

„Und du bist bereit, die Konsequenzen für dein Handeln zu tragen und zu akzeptieren, wie sie sich auch entscheiden mag?“, hakte Barakes nach.

„Ja, das bin ich!“

„Dann geh!“ Vor Jack erschien das Stargate.

„War das etwa die ganze Zeit da? Ihr macht mich fertig.“ Kopfschüttelnd ging er zum DHD. „Jetzt fehlen nur noch die Koordinaten der Tok’ra. Wisst ihr die ganz zufällig?“ Das Stargate aktivierte sich und Jack sparte sich zu fragen, wie das funktionierte. Er winkte zum Abschied und trat durch den Ereignishorizont. Er hoffte und betete, dass Sam diesen Joshua nicht heiraten würde, denn sonst würde er wohl an dem Verlust zerbrechen. Er würde nicht nur die Liebe seines Lebens, sondern auch sein Kind für immer verlieren.

 

*~*~*~*~*~*

 

Sam stand an Jack O’Neills Grab. Sie weinte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Jemand stand hinter ihr und sah sie an. Sie achtete nicht auf ihn. Sie wusste, dass es nicht Jack sein würde. Sie stand vor seinem Grab, auch wenn es keine Leiche gab. Sie hatten zu dem Planeten zurückkehren wollen, doch die Koordinaten schienen alle gelöscht worden zu sein, der Tok’ra, welcher ihnen diese Nachricht hatte zukommen lassen, existierte gar nicht und alle, die diesen siebenstelligen Code gesehen hatte, wussten nicht mehr, wie er lautete. Es war, als wollte jemand verhindern, dass jemand auf diesen Planeten zurückkehrte. Carter hatte geflucht und geweint, doch es hatte nichts gebracht. Sie hatte sich damit abfinden müssen, dass dieses Grab immer leer bleiben würde und seine Leiche wahrscheinlich den wilden Tieren als Futter dienen würde.

Jemand legte ihr eine Hand auf die Schulter und fragte: „Willst du nicht doch mit reinkommen?“ Samantha drehte sich um und sah in Daniels Gesicht. Sie schüttelte entschieden den Kopf und wandte sich wieder dem Grab zu.

„Nein, ich denke nicht.“, antwortete sie schließlich. „Mir ist nicht nach feiern zumute, auch wenn Jack genau das gewollt hätte.“

„Ja, das hätte er wohl.“, lachte er. „Er hat mir mal gesagt, dass...“

„...mein Tod nur ein weiterer Grund dazu ist, sich sinnlos zu besaufen und über mich zu lästern.“, unterbrach ihn eine graue Männerstimme. Sie erkannten diese sofort und fuhren herum. Er stand an einen Baum gelehnt in ihrer Nähe und musterte sie eingehend, als hätte er sie Jahre nicht gesehen. Ihre Gesichter waren starr und fassungslos, als hätten sie gerade einen Geist gesehen, was irgendwie auch stimmte.

„Jack.“, hauchte Daniel Jackson überrascht. „Wir dachten, du wärst tot.“

„Also wirklich, ihr müsstet mich eigentlich besser kennen.“, wandte Jack ein und kam auf seine Freunde zu. Er umarmte Daniel freundschaftlich und bat ihn flüsternd, doch beide alleine zu lassen, was dieser auch ohne zu zögern tat. Sam stand ihm jetzt gegenüber und blickte ihn immer noch an, als wäre er nicht wirklich da, als würde sie sich alles nur einbilden, doch es entsprach der Wahrheit. Daniel hatte ihn schließlich auch gesehen.

„Du bist tot!“, flüsterte sie verstört.

„Habe ich auch schon gehört.“, entgegnete O’Neill sarkastisch. Er streichelte sanft ihre Wange und sie fiel ihm erleichtert um den hals, nachdem ihr diese Berührung den endgültigen Beweis seiner Existenz geliefert hatte. Sie küsste ihn überschwänglich, so dass er fast keine Luft mehr bekam, aber das hinderte ihn nicht daran, ihr ebenfalls mit der gleichen Intensität entgegenzugehen. Letztendlich wurden sie jedoch durch ein lautes Räuspern getrennt. Jack löste sich von ihr und sah Jakob grinsend an. „Einen Moment.“, sagte er, bevor die anderen etwas hätten einwerfen können und küsste Sam abermals stürmisch. „OK, jetzt bin ich bereit zu sterben.“ Jakob konnte nur lachend den Kopf schütteln und umarmte ihn dann.

„Schön, dass du wieder da bist.“, meinte er glücklich. „Und das du meiner Tochter ja nie wieder so wehtust.“

„Werde ich nicht. Dafür liebe ich sie zu sehr.“

 

*~*~*~*~*~*

 

Abends waren Samantha Carter und Jack O’Neill endlich allein, nachdem sie die letzten Stunden damit verbracht hatten, sich zu rechtfertigen. Jack hatte kein Wort über seine Freunde verloren und auch nicht über das Abkommen, er hatte es einfach mit einer Amnesie abgetan. Sam hatte ihm das natürlich nicht geglaubt, aber gesagt hatte sie auch nichts. Jack trat von hinten an sie heran und legte seine Arme sanft um sie und streichelte zärtlich ihren Bauch. Bald würde man das Wunder sehen und das konnte er kaum erwarten.

„Und was wird jetzt aus uns?“, fragte er nach einer geraumen Zeit.

„Ich weiß es nicht.“, gab Sam offen zu. „Aber wir sollten es langsam angehen lassen, außer du erklärst mir, wie es so kommen konnte. Ich weiß, dass du es weißt.“

„Du hast recht, ich weiß wie dieses Wunder passieren konnte.“ Jack küsste liebevoll ihren Hals und fuhr fort: „Wir waren auf diesem Planeten, auf dem Gleichen, auf welchem ich verwundet wurde, als ich Jakob bereite und die Einheimischen schenkten uns zum Dank eine Nacht. Sie waren hoch entwickelt, auch wenn sie sich nicht so ausgaben. Sie nahmen uns danach die Erinnerungen. Bis vor Kurzem konnte ich mich auch nicht daran erinnern.“

Sam dachte einen Moment nach und meinte dann: „Ich glaube, ich kann mich erinnern. Ich sagte dir damals, dass ich verlobt sei, doch dir war das egal. Du wolltest mich nur einmal ganz.“

„Um ehrlich zu sein, war das gelogen. Es hat mir das herz gebrochen, doch da ich es sowieso vergessen hätte, interessierte es mich nicht. Außerdem hoffte ich innerlich, dass du ihn nicht heiraten würdest.“, gab Jack zu.

„Warst du deswegen die eine Woche betrunken?“

„Ja, denn mein Herz wollte sich einfach nicht damit abfinden, bis du mich dann angeschrieen hast.“

„Hast du deshalb diese Selbstmordmission durchgezogen?“, hakte Sam nach.

„Ich wollte, dass deine Hochzeit perfekt wird und dein Vater ist nun mal ein wichtiger Teil deines Lebens. Wenigstens er sollte dich an deinem großen Tag bewundern, wenn ich es schon nicht konnte.“, antwortete er nachdenklich. Sam drehte sich zu ihm um und sah ihm in die Augen.

„Heißt das etwa, du wärst nicht gekommen?“, wollte sie verständnislos wissen.

Jack schüttelte entschieden den Kopf und sagte: „Ich wäre lieber gestorben, als mit anzusehen, wie du einen anderen heiratetest.“ Sie küssten sich, dann ging Jack vor ihr auf die Knie und holte einen Ring aus seiner Tasche. „Major Doktor Samantha Carter, ich lege dir mein Leben, mein Herz und meine Seele zu Füssen, willst du mich heiraten?“ Sam stand einfach nur da und starrte auf den Ring, welcher mit einem riesigen Stein besetzt war. Jack meinte nach einer Zeit des Wartens: „Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicken würdest.“ Sie tat, wie ihr aufgetan, sie nickte. Jack stand wieder auf und streifte ihr den Ring über den Finger.

„Samantha O’Neill, klingt nicht schlecht, aber ich mag meinen Namen.“, bemerkte sie, als sie ihre Stimme endlich wieder gefunden hatte.

„Ich auch, an dir meine ich. Wie wäre es, wenn wir uns einfach Carter-O’Neill nennen. Klingt doch auch nicht schlecht.“, schlug Jack vor und Sam lächelten zur Bestätigung, dann küssten sie sich.


ENDE
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