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Die Wraithgeisel von Noel McKey

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Kapitel 3. Ein neues Leben

"Wie geht es der Patientin, Carson?", fragte Elizabeth und sah dabei zu dem einzigen belegten Bett hinüber.
"Sie wird wieder. Wir haben die Wunden versorgt, so gut es uns möglich war. Die Sehne wird heilen, ansonsten fehlte ihr kaum etwas.", erläuterte Dr. Carson Beckett den Zustand der jungen Frau, bevor er seine Arbeit fortsetzte.
Elizabeth ging langsam zu der Patientin hinüber. Sie sah ihr nachdenklich ins Gesicht.
"Sie sieht so jung aus...", bemerkte sie gerade, als die junge Frau die Augen aufschlug.

Es war eine blitzartige Reaktion, da war sie schon aus dem Bett. Sie stöhnte auf vor Schmerz und musste sich festhalten. Elizabeth wich einige Schritte zurück, da die junge Frau unerwartet ein Skalpell in der Hand hielt, das vorher unbeachtet auf einem Tisch gelegen hatte. Die junge Frau sah sich panisch um und hielt ihre Waffe drohend vor sich.
"Ganz ruhig Miss, Sie sind hier in Sicherheit. Niemand wird Ihnen etwas tun.", rief Carson und stellte sich neben Elizabeth. Die junge Frau verzog das Gesicht und versuchte ihr Gewicht zu verlagern. Sie atmete schwer und schwankte leicht. Sie wich zurück zur Wand, als auch noch Ronon und Sheppard die Krankenstation betraten.
"Wow, wow, wow...was ist denn hier los?", fragte Sheppard irritiert.
"Hallo, mein Name ist Ronon. Kannst du unsere Sprache verstehen?", fragte Ronon stattdessen und näherte sich ihr langsam. Sie nickte unsicher. "Weißt du, du bist hier in Sicherheit, also leg bitte die...Waffe weg." Dabei beäugte er das Skalpell äußerst kritisch. Die junge Frau schüttelte den Kopf, sie war plötzlich blass geworden. "Was ist mit dir?", fragte Ronon deshalb besorgt. Mit einem Klimpern fiel das Skalpell zu Boden und er fing die junge Frau auf, als sie zusammenbrach. Behutsam legte er sie auf das Bett zurück und deckte sie zu. Carson nutzte diesen kurzen Moment für eine schnelle Untersuchung.
"Ihr Puls rast...ich muss mir die Wunden noch einmal ansehen.", erklärte er und schickte die anderen hinaus.

Xoxox

"Was ist mit ihr?" Der Arzt zuckte zusammen, als die beiden Männer ihn ansprachen. Sie hatten ungeduldig vor der Tür gewartet und sahen ihn nun fragend an. Carson sah kurz zu dem Monitor am Bett der jungen Frau, dann winkte er die beiden zu seinem Schreibtisch.
"Es waren die Bisswunden. Diese Tiere müssen giftige Substanzen in ihrem Maul haben. Die Wundränder hatten sich entzündet und eine Blutvergiftung ausgelöst. Aber wenn die Medikamente anschlagen, müsste sie es überleben."
"Und wann wissen wir das sicher?", fragte Sheppard leise. Sein Blick ruhte auf dem Gesicht der jungen Frau, wie sie da so friedlich schlief.
"Wenn die Patientin die Nacht überlebt, ist sie über den Berg.", erklärte Carson.
"Sie wird leben...sie hat schließlich auch den Wraith überlebt.", bemerkte Ronon ernst.
"Hoffentlich haben Sie Recht, Ronon!", murmelte Carson und sah den beiden nach, als sie die Krankenstation verließen.

Xoxox

Mit einem leisen Stöhnen schlug die junge Frau ihre Augen auf und blinzelte. Vorsichtig sah sie sich um. Sie war wieder nicht allein, aber sie hatte den Mann, der hier neben ihrem Bett saß, schon einmal gesehen. In der Höhle, er hatte sie von dem Kokon befreit. Er schlief, zumindest waren seine Augen geschlossen. Die junge Frau drehte sich leise auf die Seite, wobei die versuchte, nicht aus dem schmalen Bett zu fallen.

Das leise Rascheln veranlasste Sheppard die Augen zu öffnen. Er blickte direkt in die grünen Augen der jungen Frau.
"Hi!" Ein erfreutes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. "Fühlst du dich besser?" Die junge Frau nickte langsam. "Dann sollte ich mich wohl mal vorstellen, hm? Colonel John Sheppard." Sheppard setzte sich gerade hin und streckte der jungen Frau die Hand entgegen. Sie ergriff seine Hand nur zögerlich, dann deutete sie auf sich selbst.
"Myra...Myra Ydnám."
"Myra? Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Meine Retterin...du hast den Wraith erledigt, danke!" Myra lächelte leicht und senkte den Blick.

"Oh...meine Patientin ist wach! Colonel." Carson hatte gerade erst die Krankenstation betreten und kam nun herangeeilt. "Hallo, ich bin Dr. Beckett. Darf ich mir kurz Ihre Wunden ansehen?" Myra sah ihn argwöhnisch an.
"Es dauert bestimmt nicht lange und Dr. Beckett ist ein guter Arzt.", meinte Sheppard und trat vom Bett zurück.
"Ich tue Ihnen nicht weh.", versprach Carson und entfernte die Verbände. "Das sieht doch schon viel besser aus und die Farbe wirkt auch schon gesünder." Er erneuerte die Verbände und sah sich auch die Wunde auf ihrer Brust an, bevor er lächelnd zurücktrat. "Und wie fühlen Sie sich sonst?" Myra kam gar nicht dazu zu antworten, das übernahm schon ihr knurrender Magen. "Oh, gegen den Hunger werden wir gleich etwas unternehmen.", rief Carson lachend und eilte davon. Sheppard aber ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder.

"Quida?" Er sah Myra fragend an.
"Entschuldige, aber das verstehe ich nicht. Ich hab es nicht so mit Fremdsprachen.", erklärte er geknickt. Myra nickte langsam und überlegte.
"Warum?", fragte sie dann. Sheppard sah sie verständnislos an.
"Warum was?", fragte er nach.
"Warum habt ihr mich hergebracht?"
"Hätten wir dich denn dort lassen sollen? Du hättest nicht lange überlebt.", bemerkte er murmelnd. Myra sah zum Fenster und dann wieder zu Sheppard, mit einem traurigen Lächeln im Gesicht.
"Ich denke, ich weiß, was sie damit sagen will.", kam es von der Tür.
"Ronon, was meinst du damit?", fragte Sheppard verunsichert. Myra sah Ronon nachdenklich an, als er zu ihnen herüberkam.
"Du denkst, du bist nun ganz allein, oder? Weißt du, ich fühlte mich damals genauso, als ich hierher kam. Auch wenn du die einzige von deiner Welt sein solltest, du bist nicht allein...", erklärte er und zog sich einen Stuhl heran.
"Hör mal, Ronon...", begann Sheppard. Er war überrascht, Ronon so einfühlsam reden zu hören.
"Sheppard hier zum Beispiel, er ist von einer anderen Welt hierher gekommen, und doch ist er nicht allein. Er hat neue Freunde gefunden. Dr. Beckett kommt auch von dort, er hat seine Mutter zurückgelassen, obwohl er sie von Herzen lieb hat." Myra sah zur Tür, wo Carson mit ihrem Frühstück stand. Er wischte sich gerade verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Ronon hat Recht. Sie werden hier Freunde finden. Viele von uns haben liebe Menschen zurückgelassen und doch sind wir nie allein. So, und nun ist es Zeit fürs Frühstück." Mit einem Lächeln stellte er das Tablett vor Myra aufs Bett. "Wie kommt es, dass Sie hier sind, Ronon? Fehlt Ihnen etwas?", fragte er dann.
"Nein, Dr. Weir schickt mich. Sie wollte Sheppard sprechen...um acht im Konferenzzimmer." Kaum ausgesprochen, war Sheppard auch schon bei der Tür.
"Bis später."

Ronon blieb bei Myra sitzen.
"Willst du darüber reden?" Sie sah ihn fragend an, während sie aß. "Wie deine Welt war? Die anderen in der Höhle, worüber du willst.", erklärte er.
"Mariquana..." Myra kaute aus. "...das war der Name meiner Welt. Sie wurde zerstört, das sagte der Wraith. Als wir in seinem Schiff waren, konnten wir die Druckwelle spüren.", erzählte sie leise.
"Weißt du, warum er euch in die Höhle gebracht hat?", fragte Ronon neugierig. Myra schüttelte den Kopf.
"Ich weiß es nicht, er hat nur uns dorthin gebracht. Vielleicht vertraute er seinen Leuten nicht mehr."
"Du kanntest die anderen?"
"Sehr gut sogar...Sie waren meine Familie. Mutter, Vater und Serafina, meine Schwester. Er nährte sich zuerst an ihnen, es war grausam. Serafina war so jung."
"Darf ich dich etwas fragen?" Ronon wartete ab, bis Myra unsicher nickte. "Woher wusstest du, wie du die Waffe benutzen musst? Soviel ich weiß, hatte ich sie auf Betäubung eingestellt.", erklärte er.
"Ich weiß nicht...ich habe es einfach getan.", meinte sie vage. Ronon schmunzelte.
"Egal, was dich dazu bewogen hat, aber es war gut. Wir brauchen den Colonel nämlich noch." Myra grinste. "So, jetzt muss ich leider wieder gehen. Aber ich denke, du bleibst nicht lange allein.", versprach er und erhob sich.

Xoxox

Carson behielt Myra etwa eine Woche auf der Krankenstation fest, aber sie war dort nie lange allein. Sheppard, Ronon und auch Teyla besuchten sie täglich.
"Du scheinst gut mit den Krücken zurecht zu kommen."
"Teyla!"
"Hallo Myra, Lust auf einen Spaziergang? Dr. Weir möchte dich gern sehen.", erklärte Teyla und nahm die wenigen Kleidungstücke, die man Myra überlassen hatte vom Bett. Sie gingen nebeneinanderher durch die Gänge der Stadt. Myra sah sich aufmerksam um, es gab hier so viel neues zu sehen. Sie begegneten vielen Menschen und alle nickten ihnen freundlich zu.
"Das ist der Gateraum. Wir müssen nur noch die Treppe dort rauf, schaffst du das?" Teyla sah sie fragend an, da sie plötzlich stehen geblieben war. "Myra?"


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