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Schöne Bescherung von Nyada

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Yes they went home by another way
Home by another way
Maybe me and you can be wise guys too
And go home by another way
We can make it another way
Safe home as they used to say
Keep a weather eye to the chart on high
And go home another way
James Taylor – Home By Another Way



John Sheppard glaubte Carson Beckett noch nie dermaßen gereizt gesehen zu haben, wie an diesem Tag. Für ihn war der Schotte der wohl freundlichste, gutmütigste und einfühlsamste Mensch, dem er je hatte begegnen hatte dürfen und er hatte ihn noch nie ausfallend werden sehen. Selbst in den haarsträubendsten Situationen blieb der Arzt aus der Nähe von Edinburgh ruhig und gelassen und behielt die Nerven. Dass er diese, jedoch, irgendwann einmal verlieren würde, hatte John nie für möglich gehalten, aber wenn man erst einmal drei Stunden lang Rodney McKays Gezeter über sich hatte ergehen lassen müssen, war bekanntlich alles möglich.

Carson Becketts Wangen glühten, als er tief Luft holte und ein paar Sekunden später wieder ausatmete.

„Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen, Rodney?“, fragte er den Kanadier, der ihm mit vor der Brust verschränkten Armen gegenübersaß. „Es tut mir ja leid und wenn ich-“

„Wenn Sie was?“, blaffte Rodney ihn an. Fassungslos schüttelte er mit dem Kopf. „Ich kann nicht verstehen, wie man so etwas Wichtiges einfach vergessen kann! An so etwas denkt man doch! Also wirklich, nicht einmal Sheppard wäre so dusselig.“

„Hey“, brüskierte sich John und warf dem Wissenschaftler einen eisigen Blick zu, „ich bin rein zufällig noch im Raum, also pass auf, was Du sagst.“

Rodney würdigte ihn keines Blickes und machte nur eine unwirsche Handbewegung, die soviel aussagen sollte, wie: Jaja, schon gut, zur Kenntnis genommen, jetzt sei still. Stattdessen galt seine ganze Aufmerksamkeit dem ihm gegenübersitzenden Carson Beckett.

„Ich… ich kann’s echt nicht glauben“, schimpfte er schließlich und starrte den Mediziner finster an.

„Es tut mir leid, Rodney“, sagte Carson zum wiederholten Male und mit stetig nachlassender Geduld und Ruhe. „Wenn ich es ändern könnte, würde ich es tun, glauben Sie mir.“

„’Wenn ich es ändern könnte…’“, echote Rodney mit schriller Stimme, die nicht nur Carson und John zusammenzucken ließ; auch Ronon, der seit der Ankunft der drei nicht viel gesagt hatte, zeigte nun endlich eine Reaktion auf das andauernde Gezeter des Kanadiers. Teyla, die neben dem Sateder saß, dessen Augenbrauen gerade in ungeahnte Höhen entschwanden, runzelte die Stirn.

„Was ist denn überhaupt passiert?“, wollte sie wissen und John warf seiner Frau einen dankbaren Blick zu. Seit einer halben Stunde saßen sie hier und ließen Rodneys ausgelassene Schimpftirade über sich ergehen, aber den Grund für das plötzliche Erscheinen ihrer drei Freunde hatten sie bisher noch nicht erfahren. Rodney hatte ohne Punkt und Komma geredet und seinen Frust an Carson ausgelassen, während sich der Schotte fortwährend entschuldigt hatte. Einzig und allein Ronon hatte erkannt, dass es besser war die beiden nicht zu unterbrechen, und schwieg seither.

„Was… was passiert ist?“, stammelte Rodney, den Teylas Frage scheinbar etwas aus dem Takt gebracht hatte. „Du willst wissen, was passiert ist?“

„Wir bitten darum“, antwortete John und verdrehte die Augen. „Ich meine, ihr taucht einfach so, aus heiterem Himmel hier auf… Nicht, dass wir uns nicht… freuen, aber 'ne Erklärung wäre schon ganz nett.“

„Eine Erklärung?“, wiederholte Rodney und fuhr, als John nickte, fort: „Der Grund, warum wir hier sind, ist jener, dass unser werter Carson Beckett sämtliche, ich wiederhole sämtliche, Papiere einfach so ‚vergessen’ hat.“

Johns Augenbrauen hoben sich.

„Sie haben die Papiere vergessen?“, wandte er sich an Carson Beckett, doch bevor dieser ihm etwas erwidern konnte, kam Rodney ihm zuvor.

„Nicht nur die Papiere, oh nein“, höhnte er. „Alles, er hat alles vergessen. Die Tickets von uns eingeschlossen. Wegen seiner Unfähigkeit muss ich jetzt meiner kleinen, armen zweijährigen Tochter erklären, dass ich dieses Weihnachten nicht mit ihr verbringen kann.“

„Nun übertreiben Sie aber, Rodney“, setzte sich Carson zur Wehr. „Sie hätten auf ihren Papierkram auch selbst aufpassen können.“ Er wandte sich an John. „Er hat ihn mir nämlich selbst in die Hand gedrückt. Und jetzt dürfen Sie raten mit welcher Begründung.“

„Carson, das tut jetzt nichts zur Sache.“

Der Schotte ignorierte Rodneys Einwand.

„Damit er sie nicht verliert“, beantwortete er seine eigene Frage. „Er hat mir seine Papiere gegeben, damit er sie nicht verliert. Nicht ich, er.“

„Du hast Carson deine Papiere gegeben, damit Du sie nicht verlierst, beschwerst Dich jetzt aber, dass er sie aus Versehen vergessen hat? Wirklich?“ John konnte sich ein amüsiertes Mundwinkelzucken nicht verkneifen, was ihm augenblicklich einen bitterbösen Blick von Rodney bescherte.

„Ja, wirklich“, zischte der Kanadier, „aber ich wüsste nicht, was Dich das angeht. Dich… und Dein jämmerliches Gipsbein.“ Seine blauen Augen blitzten und noch bevor er den Mund auftat, wusste John, dass ihm die nächsten Worte seines Freundes nicht gefallen würden. Zum Glück schien auch Teyla zu ahnen, dass Rodneys folgende Worte alles andere als nett werden würden, weshalb sie rasch das Wort erhob.

„Es ist auf jeden Fall… schön, dass ihr jetzt alle hier seid“, meinte sie, in die Runde blickend. „Wir freuen uns, mit euch Weihnachten feiern zu dürfen.“

„Als ob uns etwas anderes übrig bleibt“, brummelte Rodney beleidigt. „Ich hätte längst im Flieger sitzen sollen.“

„Nicht nur Sie sind ärgerlich darüber, wie die ganze Sache verlaufen ist“, tadelte Carson ihn und sein Blick glitt träumerisch aus dem mit Eismustern überzogenem Fenster. „Ich hatte mich schon so auf ein Wiedersehen mit meiner Familie gefreut. Edward, mein Cousin dritten Grades“, berichtete er, „hatte dieses Jahr extra eine Wandertour durch die Highlands für uns geplant.“

„Eine Wandertour.“ Aus Rodneys Mund klang es beinahe abfällig. „Wissen Sie, Carson, Sie sollten echt lernen, Prioritäten zu setzen. Irgendwo, was-weiß-ich-wie-viele Meilen von hier sitzt mein armes, kleines Mädchen und wartet darauf, dass ich komme, um mit ihr Geschenke auszupacken. Nur leider werde ich nicht kommen, denn ich sitze hier. Hier!“

„Also, mir gefällt’s hier“, meldete sich nun endlich auch Ronon zu Wort, woraufhin Teyla ihm ein Lächeln schenkte und ihre Hand auf seinen Arm legte.

„Wie gesagt, wir freuen uns, dass ihr hier seid“, sagte sie und warf ihrem Mann einen schnellen Blick zu. John runzelte die Stirn, nickte dann aber zustimmend.

„Es dürfte kein Problem werden, euch unterzubringen“, meinte er. „Das Haus ist ja groß genug. Ich müsste nur Mrs. Broderick Bescheid geben, dass sie fürs Essen drei Personen mehr einplanen muss.“

„Das kann ich machen“, bot Teyla sich an. „Ich wollte sowieso gerade nachschauen, ob Torren bei ihr ist.“

„Sagen wir lieber vier“, gab Ronon mit einem kurzen Seitenblick auf Rodney zu Bedenken, dem das natürlich nicht entging.

„Hey! Was soll denn das jetzt schon wieder heißen?“

Ronon zuckte unschuldig mit den Schultern.

„Nichts“, erwiderte er, sich keiner Schuld bewusst, „mir ist nur aufgefallen, dass Sie in letzter Zeit mehr futtern als sonst.“

„Frechheit“, schnaubte Rodney erbost und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Nur zu Ihrer Information, Conan. Ich wiege fast noch genauso viel wie bei meiner Ankunft. Ganz im Gegensatz zu manch anderen hier in diesem Raum.“ Sein Blick fixierte John. „Ja, sehr richtig. Ich meine Dich, Mr. Wohlstandsbäuchlein.“

John reagierte schnippisch.

„He, was erwartest Du? Ich habe zwei Schwangerschaften hinter mir! Das hinterlässt auch bei mir Spuren.“

„Als ob Du der Hauptleidtragende wärst“, schmunzelte Teyla und legte die Hände auf ihren Bauch. „Allerdings muss ich Rodney recht geben. Sei mir nicht böse, John, aber deine Uniform hat Dir auch schon mal besser gepasst.“

„Wolltest Du nicht nachsehen, ob unser Sohn bei Mrs. Broderick ist?“, fragte John sie mit einem bittersüßen Lächeln, welches Teyla erwiderte und etwas murmelte, das klang wie Ich wollte es nur einmal erwähnt haben, ehe sie beide Hände auf den Armlehnen des Stuhls, auf dem sie gesessen hatte, abstützte, um sich hochzuhieven.

„Ich werde Sie begleiten, meine Liebe“, meinte Carson. „Sie glauben ja gar nicht, was ich alles für eine heiße Tasse Kaffee tun würde“, fügte er augenzwinkernd hinzu, erhob sich und hielt der Athosianerin dann seine Hand hin, um ihr aus dem niedrigen Sessel hochzuhelfen.

„Es geht schon, danke“, lächelte Teyla, als auch Ronon aufsprang und sich anschickte, ihr zu helfen. Arm in Arm mit dem sympathischen schottischen Arzt, der es auf einmal sehr eilig zu haben schien, wegzukommen, verließ sie die Bibliothek und ließ John und Ronon mit einem schmollenden Rodney McKay zurück.

„Jennifer und Jeannie werden das sicherlich verstehen“, versuchte John seinen Freund aufzumuntern, obwohl er ihn gleichzeitig verstand. Die Vorstellung das Fest der Liebe ohne seine Frau und seinen Sohn verbringen zu müssen, fiel ihm schwer und er wünschte sich, ehrlich gesagt, nicht an Rodneys Statt.

Der Kanadier schürzte die Lippen, wirkte aber, nachdem Carson das Zimmer verlassen hatte, sichtlich entspannter.

„Ja, hhm… okay“, murmelte er schließlich und seufzte. „Und das geht wirklich in Ordnung?“, fragte er John schließlich. „Dass wir hierbleiben? Wir wollen euch nicht zur Last fallen.“

John grinste.

„Ich arbeite jeden Tag mit euch zusammen- was machen da zwei, drei Tage mehr für einen Unterschied?“ Er lächelte. „Und außerdem glaube ich, dass T.J. ganz begeistert davon ist, dass ihr hier seid.“

„Apropos, T.J.“ Rodney fasste grinsend Johns Gipsbein ins Auge, das unter seinem hochgerutschten Hosenbein zum Vorschein kam und über und über mit T.J’s kindlichen Kritzeleien bedeckt war; Dave hatte seinen Neffen tatsächlich mit einer Packung Filzstiften auf seinen Bruder losgelassen und ehe sich John versah, war sein Gips von oben bis unten mit T.J’s Kunstwerken übersäet gewesen.

„Kein Wort“, warnte der Soldat seinen Kollegen mit erhobenem Zeigefinger. Rodney schien sich davon, jedoch, nicht abschrecken zu lassen.

„Du bist vom Dach gefallen? Wirklich?“ T.J. hatte sich sehr gesprächig gezeigt und seinem ‚Onkel Meredith’ den Vorfall sehr genau geschildert und mit ausschweifender Mimik und Gestik untermalt.

„Es war ein Unfall“, zischte John, während sich Rodney und nun auch Ronon über seinen, zugegeben etwas jämmerlichen Anblick amüsierten.

John seufzte tief.

„Ich schwöre euch, ein Wort und ihr könnt Weihnachten im Pferdestall verbringen“, warnte er die beiden. Rodney und Ronon wechselten vielsagende Blicke.

„Vom Dach gefallen“, brummte Ronon und konnte gerade noch rechtzeitig dem Kissen ausweichen, welches John nach ihm schleuderte.

„Ein Wort“, wiederholte John und blickte zwischen seinen beiden Freunden hin und her; beide nickten, dennoch glaubte er nicht daran, dass sie ihn zufrieden lassen würden. Nein, er befürchtete sogar, dass die Geschichte schon bald nach ihrer Rückkehr die Runde in Atlantis machen würde.

John ballte die Fäuste und verfluchte Mr. Frosty für sein verdammt breites, verdammt unheimliches und verdammt falsches Lächeln. Er hasste dieses Ding!

ooOOoo


Als Carson Beckett die Küche des Anwesens betrat, blieb er kurz im Türrahmen stehen und nahm den Duft in sich auf, der ihm entgegenschlug. Es war der Geruch nach Weihnachten… oder besser gesagt der des im Ofen garenden Weihnachtsbratens. Diese wohlduftende Mischung aus allerhand Gewürzen erinnerte Carson an die Weihnachtsfeste in seiner Kindheit und hinsichtlich dieser Erinnerungen blieb ihm schlichtweg nichts anderes übrig, als lobende Worte für die Köchin zu finden.

„Du meine Güte, meine Teure, das riecht ja hervorragend“, flötete er und die kleine Hausdame, deren Name Mrs. Percy Broderick war, errötete bis tief unter ihren grauen Haaransatz.

„Ach, was.“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Sie, Charmeur, Sie. Das ist doch nichts Besonderes.“ Wie ein schüchternes Schulmädchen, schlug sie kokett die Augen nieder und Carson lächelte.

„Das muss eine ganz schöne Arbeit sein, für so viele Leute zu kochen“, bemerkte er anerkennend, als er sich in der geräumigen Küche umsah; überall kochte und brutzelte es und in dem Gewirr aus Töpfen und Pfannen fiel es ihm schwer, den Überblick zu behalten- ganz im Gegenteil zu Mrs. Broderick.

„Iwo, das mache ich doch gerne“, winkte die Hausdame ab. „Ich nehme an, Sie und Ihre beiden Freunde bleiben zum Essen?“, fragte sie ihn, blickte aber zu Teyla, die auf einem der Barhocker Platz genommen hatte. Die Athosianerin nickte.

„John bat mich, Ihnen auszurichten, dass Sie wir mit den drei zu rechnen haben“, erklärte sie, woraufhin Mrs. Broderick seufzte.

„Nun ja, das könnte schwierig werden“, sagte sie, „aber nicht unmöglich. Ich werde die Sauce einfach etwas strecken“, flüsterte sie augenzwinkernd. „Aber ich könnte etwas Hilfe gebrauchen. Vielleicht könnten Sie mir helfen, Mister…“

„Carson Beckett“, sprang Carson ein und schüttelte der Hausdame die Hand. „Wir wurden einander noch gar nicht vorgestellt. Doktor Carson Beckett.“

„Doktor?“, wiederholte Mrs. Broderick und hob anerkennend ihre dünnen Augenbrauen. „Dann nehme ich an, Sie arbeiten mit unserem Jonathan zusammen. Bei der Air Force?“

Carson nickte.

„Kann man so sagen“, antwortete er. „Ich bin eher ein freiwilliger Mitarbeiter, aber mit Leib und Seele dabei.“

„Ein Freiwilliger.“ Mrs. Brodericks braune Augen begannen zu leuchten. „Wie schön. Es ist schön zu wissen, dass sich noch immer so adrette, junge Burschen wie Sie engagieren, um etwas für ihr Land zu tun. Das finde ich toll!“

„Sie werfen ja heute mit Komplimenten nur so um sich“, schmunzelte Teyla, die es inzwischen irgendwie geschafft hatte, sich ohne Hilfe wieder zu erheben. Sie kam um den Tresen herum und stellte sich neben Mrs. Broderick. „Gibt es irgendetwas, wobei ich Ihnen helfen kann?“, fragte sie.

Mrs. Broderick verneinte dies.

„Ich befürchte nicht, meine Liebe“, bedauerte sie. „Amanda hat mir schon einen Großteil der Arbeit abgenommen. Ruhen Sie sich lieber aus. Wir wollen doch nicht, dass Ihnen oder dem Baby etwas passiert.“

„Ich bin schwanger“, lachte Teyla, „nicht krank. Und bis zu meinem Termin sind es noch zwei Wochen. Als ich mit T.J. schwanger war, habe ich fast bis zum letzten Tag gearbeitet.“

„Was der Colonel und ich mehr mit einem weinenden als einem lachenden Auge gesehen haben“, ergänzte Carson streng und lehnte sich mit der Hüfte gegen die Arbeitsplatte. „Sie sollten wirklich langsam einen Gang zurückschalten, Teyla. Ihnen und Ihrem Baby zuliebe. Es wäre besser für Sie beide.“

Teyla seufzte und nickte. Carson wusste sehr wohl, dass sie sich dessen, was er nicht gesagt hatte, bewusst war. Ihre erneute Schwangerschaft hatte von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden, allein die Tatsache, dass sie erneut schwanger geworden war, grenzte an ein Wunder. Viele Jahre zuvor war sie während eines Einsatzes schwer verwundet worden und Carson hatte ihre Chancen, ein zweites Mal zu empfangen, als sehr gering eingestuft. Als sich dann ein paar Jahre später bei einer Routineuntersuchung herausstellte, dass die Athosianerin ein Kind erwartete, war nicht nur bei Teyla die Freude groß gewesen. Von Anfang an hatte Carson ihr mit Rat und Tat beiseite gestanden und ihr besonders in den letzten Wochen zur Vorsicht geraten.

„Es geht mir nur um Sie und um den kleinen Wurm“, erinnerte Carson sie. „Ich bin mir sicher, dass der Colonel es nicht gerne sehen würde, wenn Sie sich überanstrengen“, fügte er mit gekräuselter Stirn hinzu, als Teyla sich schickte, einen Topf von der Kochstelle zu heben.

„Mir geht es gut, Carson“, beharrte sie. „Es ist alles in Ordnung.“

„Na, und wenn schon“, meinte Mrs. Broderick, „wir haben ja jetzt einen richtigen Doktor im Haus. Da kann doch eigentlich gar nichts mehr schief-“


Carson hatte es kommen sehen, erschrak dennoch zu Tode, als es geschah. Er hatte schon ein schlechtes Gefühl gehabt, als sie den Topf angehoben hatte, als sie ihn nun fallen ließ und er mit lautem Getöse auf dem Küchenboden aufschlug, bestätigte sich seine Vermutung, dass etwas schief laufen würde.
Mit einem lauten Scheppern krachte der Kochtopf zu Boden, nachdem er der Athosianerin aus den Händen geglitten war. Kochendheißes Wasser ergoss sich über die terracottafarbenen Fliesen und der Inhalt des Topfes, Kartoffeln, verteilte sich über den ganzen Küchenboden.

„Ach du meine Güte!“ Mrs. Broderick machte einen Satz zurück und wich dem Wasser aus, das sich seinen Weg über die Fliesen und in deren Fugen bahnte. Auch Carson wich zurück, nur um gleich darauf einen Schritt auf Teyla zu zu machen, die erschrocken auf das Chaos zu ihren Füßen blickte.

„Teyla?“ Vorsichtig berührte er die Athosianerin an der Schulter. „Teyla, ist alles in Ordnung?“

„Ich… ich…“ Die Athosianerin, deren Gesicht aschfahl geworden war und die am ganzen Leib zitterte, stammelte. Ihre Miene war verzogen, aber Carson konnte nicht sagen, ob es wegen des Schocks war oder wegen etwas anderem. Auf ihrer Stirn standen plötzlich Schweißperlen und sie kniff die Lippen aufeinander- ein sicheres Zeichen dafür, dass sie Schmerzen hatte.

„Kommen Sie, meine Liebe“, sagte Carson, der inzwischen beschlossen hatte, dass es besser war die werdende Mutter an einen etwas ruhigeren Ort zu bringen. „Kommen Sie, wir bringen Sie erst einmal hier weg und dann legen Sie sich hin und gönnen sich und Ihrem Baby etwas Ruhe, okay?“

Teyla nickte und folgte ihm widerstandslos.

TBC
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