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Buchstabensalat von Manu

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Vorwort

Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!
Kapitel Bemerkung: Anmerkung: Die Idee zu dieser FF kam mir durch ein Feedback von Antares, vielen Dank an dieser Stelle dafür.
Buchstabensalat


Weekend, endlich Weekend, keine neue Mission, freut euch ihr lieben Fische, noch ein paar Stunden und Onkel Jack ist wieder bei euch. Ich habe den Lift fast erreicht, als General Hammond auftaucht und mich aufhält.
"Colonel O´Neill!" Oha, wenn er Freitagnacht noch den Vorgesetzten rauskehrt, ist was im Busche.
"Ja Sir?"
"Haben Sie den Bericht zu der Mission nach PX-5248 fertig?"
"Nach PX- was?"
"Die Mission vor zwei Wochen, bei der Dr. Jackson verletzt wurde."
"Ach, die Mission bei der Daniel den Pfeil in den Hintern gekriegt hat. Nein Sir, ich hatte noch keine Zeit dazu."
Hammond wirft einen schiefen Blick auf meine Angelausrüstung, anscheinend glaubt er mir nicht so richtig.
"Colonel, die Berichte von Major Carter und Dr. Jackson liegen schon seit einer Woche auf meinem Schreibtisch. Selbst Dr. Fraiser´s medizinischer Bericht über Dr. Jacksons Verletzung liegt mir schon seit ein paar Tagen vor. Das einzige was noch fehlt ist Ihr Missionsbericht."
"Ich werde ihn gleich Montagmorgen schreiben, Sir."
"Tut mir leid Jack, aber das reicht nicht. Ich muss am Montagabend meinen eigenen Bericht für das Pentagon fertig haben. Das heißt, dass ich Ihren Bericht am Montagmorgen auf dem Tisch liegen habe, und zwar ohne Ausreden."
Da hilft wohl kein Jammern mehr um dem Schreibtisch zu entkommen.
"Ja Sir." murmele ich hinter Hammond her, als der General um die Ecke verschwindet. Tja liebe Fische, da habt ihr noch mal Glück gehabt. Also drehe ich auf dem Absatz um und gehe zurück zu meinem Quartier um mein Gepäck loszuwerden.
Nach einem kleinen Umweg durch die Kantine um eine große Kanne Kaffee zu holen komme ich zu meinem Büro, einem Raum im SGC um den ich normalerweise einen großen Bogen mache, solange es nur möglich ist. Heute Abend ist es leider nicht mehr möglich.
Also setzte ich mich an den Computer und schalte den Rechner ein. Erst startet die Kiste ganz normal, aber plötzlich wird der Bildschirm schwarz. Was ist denn jetzt los?
Nach einem kurzen Moment drücke ich auf den Reset- Knopf, aber es passiert nichts mehr, der Bildschirm bleibt schwarz. Mist, das hat mir gerade noch gefehlt, Hammond will seinen Bericht haben und die blöde Kiste funktioniert nicht. Carter, da kann nur noch mein Major helfen. Ich springe auf und laufe zu Carters Labor.
"Carter, mein Computer funktioniert…." Ich will die Tür aufstoßen, wie ich es immer tue, aber ich renne gegen die geschlossene Tür, da diese abgeschlossen ist. "…nicht." Autsch, das hat wehgetan. Ich reibe mir die lädierte Nase und ärgere mich.
Wieso ist Carter nicht hier? Sonst verbringt sie doch auch jede freie Minute in ihrem Labor. Und lässt sich von niemandem daran hindern. Gott, wie oft habe ich dieser Frau schon gesagt, sie soll nach Hause gehen, und sie hat nicht auf mich gehört. Ausgerechnet jetzt, wo ich ein technisches Problem habe und ihre Hilfe brauche ist sie nicht da. Da wird sich General Hammond wohl mit einem handschriftlichen Bericht zufrieden geben müssen.
Zurück in meinem Büro schnappe ich mir einen Kugelschreiber und einen Schreibblock. Dann fange ich an zu überlegen, was ich schreiben soll. Eigentlich ist es ja klar, ich brauche ja nur zu schreiben was auf PX- blablabla passiert ist.
Wir sind durch das Stargate gekommen, wurden von Indianern angegriffen, Daniel hat einen bunten Pfeil in den Hintern gekriegt und Carter hat die Erde angewählt während Teal´c uns Deckung gegeben hat. Dann sind wir ins SGC zurückgekehrt und das war's auch schon.
Fertig, ich setzte noch das Datum und meinen George Washington drunter und gehe zu Hammond´s Büro. Da brennt tatsächlich noch Licht, offenbar muss auch der General noch ein paar Berichte aufarbeiten. Nachdem ich angeklopft habe und Hammond mich rein gebeten hat, trete ich ein und übergebe ihm den Bericht.
Der General schaut etwas skeptisch und murmelt ein "Das ging aber schnell." vor sich hin. Er liest sich die paar Zeilen durch und blickt mich dann an, als ob er mich das erste Mal sehen würde.
"Jack, das ist doch nicht ihr Ernst?" Er wedelt mit dem Blatt vor mir herum. "Selbst die Aufsätze meiner Enkelkinder sind besser als dieser Missionsbericht."
"Aber General, so ist es doch gewesen, wir sind da angekommen, angegriffen worden und gleich wieder zurückgekehrt. Was soll ich denn noch rein schreiben?"
"Das hier sind gerade Mal zwei Sätze Jack, das kann ich so unmöglich bei meinen Vorgesetzten abgeben. Schmücken Sie den Bericht noch ein bisschen aus, so dass wenigsten eine Seite voll wird. Das kann doch nicht so schwer sein."
Hat der eine Ahnung wie schwer das ist, ich währ jetzt lieber bei meinen Fischen.
Einige Minuten später sitze ich wieder an meinem Schreibtisch, den Block vor der Nase, den Kuli in der Hand und grübele rum was ich schreiben soll.
Ich fange einfach an und bin nach einigen Minuten fertig. Ein skeptischer Blick auf den Block zeigt nichts Gutes. Das Blatt ist nicht mal halb voll. Ich reiße es ab, zerknülle es und werfe es in den Papierkorb neben der Tür. Eine Stunde später ist der Block leer, der Papierkorb halb voll und die Strecke zwischen Schreibtisch und Korb mit zerknülltem Papier markiert.
Zu allem Überfluss fängt auch noch mein Magen an zu knurren. Ich mache mich also auf den Weg zur Kantine um etwas Essbares zu finden. In einer Ecke steht ein Regal mit Tütensuppen und einem Wasserkocher, extra für die Leute die Nachtdienst haben. Ich mache den Kocher an und durchsuche das Suppensortiment. Das ist doch wohl ein schlechter Witz, da sind ja nur noch Buchstabensuppen drin. Heute hat sich wohl alles gegen mich verschworen. Aber der Hunger ist größer als der Frust, also reiße ich eine Tüte auf und schütte den Inhalt in einen Teller. Wasser drauf, ein paar Minuten abwarten und fertig. Ich löffele den Teller leer und überlege, wo ich jetzt kurz vor Mitternacht einen neuen Schreibblock herkriege. Das Materiallager ist schließlich um diese Zeit geschlossen.
Daniel, natürlich, Dannyboy hortet doch jeden Papierschnippel zum Notizen machen. Da kriege ich sicher einen Schreibblock.
Das Geschirr ist schnell weggeräumt und schon bin ich auf dem Weg zu Daniels Büro. Die Tür steht offen und es brennt Licht. Von der anderen Seite des Flures kommt mir Daniel mit einer Schüssel und einer Kaffeekanne in den Händen entgegen. Er macht einen ziemlich übermüdeten Eindruck.
"Daniel." Der Angesprochene schafft es sogar ein Augenlid anzuheben und mich anzusehen.
"Jack, ist schon Montagmorgen?"
"Sehr witzig Daniel. Es ist Freitagnacht, oder besser gesagt Samstagnacht, ist ja schon nach Mitternacht."
"Ich dachte du wolltest angeln gehen." kommt die verschlafene Antwort.
"Das habe ich auch gedacht, aber der General will unbedingt noch den Bericht von unserer Mission nach PX- blablabla haben."
"Hä?"
"Die Mission, bei der du den Pfeil in den Hintern gekriegt hast." helfe ich seiner Erinnerung auf die Sprünge.
Daniel murmelt nur irgendwas vor sich hin, reibt sich Gedankenverloren das Hinterteil und geht in sein Büro. Ich folge ihm und sehe zu, wie er die Kaffeekanne und die Schüssel auf dem Tisch abstellt. Dann beugt er sich über die Steintafel, die auf dem Tisch liegt.
"Daniel, ich brauche einen Schreibblock."
"Was?" Offenbar wird er langsam wacher.
"Einen Schreibblock für den Missionsbericht."
"Wieso benutzt du nicht den Computer?"
"Der ist kaputt und Carter ist nicht da."
Daniel richtet sich auf und deutet zu einer Ablage an der Wand. Dabei schmeißt er fast die Schüssel vom Tisch, schafft es aber gerade noch sie wieder aufzufangen. Jetzt ist er endgültig wach und drückt mir die Schüssel in die Hand.
"Bedien dich, ich sehe mal nach wo ich die Blöcke hingelegt habe." Daniel fängt an auf der Ablage herumzuwühlen und ich schaue in die Glasschüssel. Die enthält doch tatsächlich braune Kekse in Form von Großbuchstaben!
"Daniel was ist das denn für ein Zeug?"
"Russisch Brot, hat mir eine Bekannte aus Europa geschickt."
"Russisches Brot? Aber das Zeug sieht aus wie Buchstaben."
"Deswegen wird es auch Buchstabengebäck genannt. Ah, da sind sie ja." Mit den letzten Worten zieht er einen ganzen Stapel Schreibblöcke aus einem Regal.
"Kariert oder liniert?"
"Was?"
"Willst du einen karierten oder linierten Block Jack?" hackt Daniel nach und ich werde das Gefühl nicht los in einem Albtraum festzustecken, meinem ganz persönlichen Albtraum.
"Kneif mich mal."
"Was?" Daniel sieht mich an, als ob ich den Verstand verloren habe.
"Du sollst mich mal kneifen, damit ich weis ob ich wach bin oder schlafe."
"Du bist wach Jack." Daniel mustert mich noch mal von oben bis unten. "Ist alles in Ordnung? Soll ich Doktor Fraiser benachrichtigen?"
Oh nein, Doc Death hat mir gerade noch gefehlt. Ich stelle die Keksschüssel auf den Tisch, reiße Daniel einen Block aus der Hand und verlasse fluchtartig sein Büro.
"Nicht nötig Daniel, ich muss nur noch den Bericht für den General fertig schreiben, dann bin ich weg. Gute Nacht."
Daniels Antwort höre ich nicht mehr, da ich die Tür hinter mir zuschmeiße. Statt in mein Büro zu gehen begebe ich mich lieber in mein Quartier, da kann ich hoffentlich in aller Ruhe diesen blöden Bericht schreiben. Ich lasse mich aufs Bett fallen und überlege was ich schreiben soll. Irgendwann schlafe ich ein.
Ein lautes Läuten neben meinem Kopf weckt mich auf. Verschlafen drehe ich mich um und haue mit einer Hand auf den Wecker ein. Nach dem dritten Schlag herrscht wieder Ruhe und ich wälze mich auf die andere Seite. Aber irgendwas liegt im Weg und sticht mir in die Seite. Schlaftrunken taste ich nach dem Störenfried und halte schließlich einen Kugelschreiber in der Hand.
Schlagartig bin ich wach und sitze aufrecht im Bett, der Bericht für den General!
Mist, wo ist der Schreibblock geblieben? Ich blicke mich suchend um, der Boden rund ums Bett ist mit zerknüllten Blättern bedeckt und der Schreibblock ist zusammen mit dem Wecker neben dem Nachttisch auf dem Fußboden gelandet.
Als ich nach dem Block angele falle ich fast aus dem Bett, verdammt, ich will endlich zu meinen Fischen.
Endlich habe ich es geschafft und den Block in der Hand. Ungläubig starre ich auf das oberste Blatt, es ist tatsächlich voll geschrieben. Wann habe ich das denn geschafft? Es klingt sogar noch gut, der Bericht fängt mit der Einsatzbesprechung vor der Mission an, die Mission wird zwar immer noch nur mit zwei Sätzen beschrieben, aber danach wird noch die Nachbesprechung erwähnt und so ist das Blatt wirklich voll geworden.
Jack, du bist ein Genie, schießt es mir durch den Kopf. In Windeseile habe ich meine Sachen zusammen gekramt und bin mit dem Blatt in der Hand auf dem Weg zu Hammond´s Büro. Niemand da, also lege ich den Bericht auf den Schreibtisch und verlasse die Basis. Freut euch ihr Barsche, ich komme.


Ende

© Manu 10/2003


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