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Daniels Geburtstag von Jenny

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Kapitel 2

Nach mehreren Minuten entschied O`Neill, sie wieder zurückzubringen.
Sam stand unter Schock, war mit den Nerven am Ende.
Er musste sie zurückbringen und ihre ein Beruhigungsmittel geben lassen, danach musste er...zurück zum SGC und Kasuf Bescheid sagen, dass sein Schwiegersohn zu Besuch kommen würde...
Nachdem er sich erneut die Tränen weggewischt hatte schnappte er sich Sams Rollstuhl und fuhr sie auf den Korridor.
Kein Wort wurde zwischen den beiden gewechselt, jeder konnte nur noch an das eine denken...
Jack sah die Ärztin auf sie zu kommen.
Na die konnte jetzt was erleben!
Er ließ Sam an der Wand stehen und lief ihr entgegen.
"Doktor..." begann er, doch die Ärztin hob die Arme, als sie ihn erreicht hatte.
"Colonel, ich hatte ihnen doch gesagt, sie sollen ihn schlafen lassen!"
Moment mal, hatte er da gerade richtig gehört?
"Das wird ja jetzt kaum mehr nötig sein! Hielten sie es nicht für wichtig, mir Bescheid zu sagen, dass er..."
Die Frau sah ihn fragend an.
"Das er was?...Hat sich sein Zustand verändert? Warum haben sie mir nicht vorher Bescheid gesagt?"
"Hey, halten sie mal für einen Moment die Luft an!" Jack war irritiert, "Sie hätten mir schließlich sagen können, dass er bereits gestorben ist, dann hätte ich meinem Major den Schock ersparen können!"
Die Augen der Ärztin weiteten sich.
"Was zum Teufel reden sie da? Ich war eben noch mal bei Daniel und da ging es ihm den Umständen entsprechend...!"
"Aber sein Bett war doch leer!"
Jack verstand überhaupt nichts mehr.
Er schüttelte nur noch den Kopf.
"Kommen sie," sprach er dann, " Ich zeig es ihnen!"
Konfus folgte die Ärztin ihm, erschrak, als sie das leere Bett sah.
"Was zum Teufel...das...das ist doch überhaupt nicht möglich. Daniel darf doch gar nicht transportiert werden!"
Sie rannte zurück zur Anmeldung, kam anschließend mit einigen anderen Ärzten wieder.
"Das kann doch gar nicht sein- ich war zuletzt bei dem Patienten und er war bewusstlos...er kann doch nicht einfach aus dem Krankenhaus verschwinden- lassen sie alles absuchen!"
Irgendetwas trieb Jack dazu, aus dem Fenster zu sehen.
Sein Herz schlug wild in seiner Brust, sein Atem ging rasend.
Als er hinunter auf die Straße sah entdeckte er einen blauen Transporter, in den gerade eine Person unter einem weißen Leichentuch verfrachtet wurde.
"Doktor!" sprach er," Wo bringen sie normalerweise ihre Toten hin?"
"Was soll die Frage?" sie kam auf ihn zu, " Wir schicken sie in die erste Etage in die Pathologie...warum?"
Jack verstand allmählich.
"Weil da unten gerade jemand meinen Freund entführt!"
Er öffnete das Fenster, sah die Feuerleiter.
"Hey!" schrie Jack nach unten, sah die Männer irritiert nach oben blicken und hektisch die Person in das Auto befördern.
Er wusste, dass es Daniel war.
Er wusste nicht wieso, aber er würde es herausfinden.
O`Neill kletterte die Leiter hinunter, stürzte fast über die Sprossen und erreichte die Straße nach wenigen Sekunden.
Doch der Wagen fuhr los, Reifen quietschten, verursachten Qualm, durch den Jack das Nummernschild nicht erkennen konnte.
"Verdammt!"
O`Neill hatte keine Chance hinter dem Wagen herzurennen, denn gleich an das Hospital grenzte die Schnellstraße.
Er sah wieder nach oben- die Ärztin blickte aus dem Fenster.
"Ich werde die Polizei rufen!" schrie sie doch Jack schüttelte den Kopf.
"Rufen sie im Cheyenne Mountain an, fragen sie nach General Hammond und erzählen sie ihm die Geschichte!"

Binnen weniger Stunden war das Hospital von Militärs umringt.
Jack zählte mehr als vierzig Hummer Jeeps als er zusammen mit Teal`c um das Krankenhaus lief um weitere Spuren zu entdecken.
Zwei Hubschrauber waren gelandet und hatten Hammond und Major Davis, der extra aus Area 51 kam, gebracht.
Duzende Militärlastwagen standen in der Einfahrt, bepackt mit modernster Spurensuchtechnik und weiteren Soldaten.
Wachen waren vor jedem Eingang positioniert, ließen niemanden ohne Genehmigung durch.
"General Hammond hat erhöhte Alarmstufe ausgerufen. Er lässt das ganze Gebiet im Radius von 500 Meilen nach dem blauen Transporter und Daniel Jackson absuchen." sprach Teal`c.
So sehr er sich dagegen sträubte, Jack wusste es besser.
"Das kann er vergessen- das waren Profis!"
"Woher weißt du das, O`Neill?"
Teal`c war stehen geblieben und blickte ihn an.
"Die haben erst versucht, sie auf der Brücke zu erledigen- jetzt haben sie erfahren, dass Sam und Daniel überlebt haben. Aus irgendeinem Grund sind die an ihm interessiert. Hätten sie ihn tot sehen wollen, hätten sie nur warten müssen- aber sie wollten ihn lebend, falls er jetzt überhaupt noch am Leben ist..."
"Du glaubst, sie haben ihn entführt? Vielleicht wollen sie etwas über das Stargateprogramm erfahren?"
"Keine Ahnung- die haben genau gewusst, wann sie zuschlagen konnten. Davis überprüft gerade mit seinen Leuten die Krankenhausbelegschaft- die Ärztin sagt, dass zwei Krankenschwestern und ein Chirurg fehlen, ohne sich abgemeldet zu haben. Wenn du mich fragst, ist hier irgendetwas faul, Teal`c!"
Der Jaffa hob eine Augenbraue und beobachtete, wie ein weiterer Hubschrauber zur Landung ansetzte.
"Du glaubst, es war alles geplant, O`Neill?"
Jack nickte.
"Zeit, unseren Freunden beim NID mal einen Besuch abzustatten!"

"Colonel, wie geht es ihnen?"
Hammond nickte dem salutierendem Mann zu.
"Nicht gut, solange ich weiß, dass Daniel bei diesen Killern ist!"
Jack kam auf ihn zu.
"General- das war geplant! Die haben genau gewusst, was sie zu tun hatten! Ich war nur für sechs oder sieben Minuten weg!"
"Das nehme ich auch an, Colonel. Wir suchen gerade alle Straßen und Waldwege ab, vielleicht finden wir irgendeine Spur."
"Sir..." Jack kam auf ihn zu," Mit all dem- bei mir nicht vorhandenen- Respekt, das waren Profis. Die wussten genau, was passieren würde. Die müssen Daniel, Makintyre und Sam gekannt haben. Wir nehmen an, als sie raus bekamen, dass ihr Mordversuch in die Hose gegangen war haben sie Daniel entführt, um etwas über das Stargateprogramm zu erfahren."
Hammond stieg auf.
"Ich werde alle Angestellten des SGC ebenfalls durchchecken lassen- aber Colonel, was hätte es für einen Sinn, einen schwerverletzten, so gut wie toten Mann zu entführen?"
Jack schüttelte den Kopf.
"Das sollten wir herausfinden, und..." O`Neill stellte sich nur Zentimeter von dem Mann weg, damit kein anderer hören konnte, was er sprach.
"Vielleicht sollten wir mal in Erfahrung bringen, was es Neues bei unseren NID- Freunden gibt..."
Hammond nickte.
"Ja, das werden wir. Am besten sollten sie versuchen, Colonel Maybourne zu erreichen, möglicherweise kann er uns weiterhelfen."
Jack war kurz davor, den Raum zu verlassen.
"Sie können tatsächlich Gedanken lesen, General!"
Damit machte der Colonel sich auf den Weg zum Telefon.
Verdammt, er würde jeden vom Geheimdienst zur Verantwortung ziehen, aber zuerst musste er mit Maybourne sprechen.
Wenn jemand seine Finger ständig im Gewirr der verdeckten, unautorisierten Operationen hatte, dann war er es.

Der blaue Van hielt sechzehn Meilen weiter an einer alten Lagerhalle am Bahnhof.
Die zwei Männer stiegen aus, öffneten nach reichlichen Vorsichtsmaßnahmen die Heckklappen und zogen die Liege heraus.
Als sie sich ein weiteres Mal vergewissert hatten, dass niemand in der Nähe war sah einer der Agenten nach der Person auf der Liege.
"Ich finde keinen Puls- wir sollten ihn schleunigst zu dem Major bringen, damit er in den Sarkophag kommt!"
Mit diesen Worten rollten sie die Liege Richtung Lagerhalle.

"Sind sie völlig verrückt geworden?!"
Musste Jack sich das anhören nach zwei Stunden endlosen Herumtelefonieren?
Er ließ ihn sich erst beruhigen, versuchte sich dann in einer Erklärung.
"Hören sie mir zu Maybourne..."
Der Colonel schien sich tatsächlich wieder zu fangen.
"So seltsam sich dass jetzt auch anhört, aber wir brauchen ihre Hilfe. Tut mir Leid sie auf Haiti oder wo auch immer gestört zu haben, doch wir haben hier ein kleines Problem."
"Hawaii!" unterbrach ihn Maybourne.
"Wie auch immer!...Irgendwelche Typen vom Geheimdienst haben versucht, drei unserer Leute zu töten. Jetzt haben sie Daniel in ihrer Gewalt- er ist schwer verletzt und wir haben keine Zeit zu verlieren, um ihn zu finden. Aber dazu brauchen wir ihre Verbindungen!"
Maybourne schwieg lange und Jack hörte die Musik von irgendwelchen Feierlichkeiten im Hintergrund.
"Also gut- aber ich verlange als Gegenleistung ein entsprechend hohes Festgehalt vom SGC für die nächsten fünf Jahre!"
Jack nickte.
"Ich werde dafür sorgen- wann sind sie hier?"
"In vier Stunden."
O`Neill legte auf und sah sich Teal`c gegenüber, der ihm offensichtlich zugehört hatte.
"Wird Colonel Maybourne kommen?"
"Ja...aber ich glaube, wir haben hier gerade einen Pakt mit dem Teufel geschlossen..."

"Haben sie Daniel schon gefunden?" fragte Carter besorgt, während sie auf Krücken einen ehemaligen Schlafraum des Krankenhauses betrat, der jetzt dem SGC als Kommunikationsbasis diente.
"Major- sie sollten doch im Bett bleiben!"
Hammond kam ihr entgegen, ließ sie auf einem Drehstuhl neben Davis Platz nehmen.
"Wir haben noch keine Spuren von dem Wagen oder Doktor Jackson gefunden," antwortete dieser.
"Es ist möglich, dass die Täter sich in irgendeiner unterirdischen Höhle aufhalten- wir lassen gerade den Wald in der näheren Umgebung mit Wärmebildkameras absuchen; alle Straßen werden abgesperrt, alle Flüge gecheckt und alle Häfen überprüft."
Sam rieb sich die schmerzenden Augen.
"Wer zum Teufel könnte an Daniel in seinem momentanen Zustand interessiert sein?" fragte sie sich selbst, doch der General antwortete trotzdem.
"Wir informieren uns gerade bei sämtlichen Geheimdiensten und Untergrundorganisationen- Colonel O`Neill könnte Recht haben- irgendjemand beabsichtigt wahrscheinlich, durch Doktor Jackson etwas über das Stargateprogramm zu erfahren, jedenfalls gehen wir ab jetzt davon aus. Die Ärztin hat gesagt, er sei so gut wie tot gewesen und das hätten auch die drei Krankenhausangestellten gewusst, die jetzt unerlaubt abwesend sind. Wir lassen nach ihnen fahnden, aber sie sind genauso verschwunden wie Doktor Jackson und der Transporter.
Vielleicht glauben sie, ihm helfen zu können, denn wenn sie ihn töten wollten, hätten sie sich den ganzen Aufwand sparen können- das ist im Moment unser einziger Trost."

Noch nie in seinem Leben hatte O`Neill so viel Kaffee getrunken wie heute.
Trotzdem schien sein Körper davon nicht besonders beeindruckt zu sein- immer wieder döste er in dem Anmeldungsraum ein, in dem er auf Maybourne wartete, der schon vor einer halben Stunde im Hospital sein wollte, das wegen Spurensuche für die Öffentlichkeit mittlerweile gesperrt war.
Er selbst war erst vor einer Stunde von der Suchaktion mit Teal`c per Helikopter zurückgekehrt, die sie erwartungsgemäß erfolglos beendet hatten.
Verdammt, die konnten doch nicht einfach verschwinden!
Seit sieben Stunden war der gesamte SGC- Stab in erhöhter Alarmbereitschaft und suchte nach Daniel- nichts!
Sie fanden weder Reifenspuren noch irgendwelche Lebenszeichen von seinem Freund.
Jack begann sich langsam wirklich Sorgen zu machen.
Was zur Hölle wollten die von ihm?
Wissen über das Programm?
Warum hatten sie dann- so hart es klang- nicht Sam entführt?
Daniel war so gut wie tot!
Was wollten die mit einem toten Wissenschaftler?
O`Neill fuhr sich mit der Hand durch das grau- braune Haar, trank einen weiteren sinnlosen Schluck Kaffee.
Das einzige, was ihn bis jetzt noch davor bewahrte, durchzudrehen und Amok zu laufen war Sam.
Sie hatten den Autounfall im Vergleich zu Makenzie und Daniel glimpflich überstanden und war auf dem Wege der Besserung.
Er wollte sie von mehreren Soldaten bewachen lassen, um sie vor dem selben Schicksal wie Jackson es ergangen war zu bewahren, doch sie hatte es abgelehnt.
Die wagen das nicht noch mal, Colonel...und wenn, dann werden die das nicht überleben!
Diese Frau hatte mehr Mut als hundert der besten Soldaten, mit denen er jemals zusammengearbeitet hatte...
"Colonel O`Neill!"
Maybourns Stimme drang durch das kleine Zimmer, gefolgt von Schritten mehrerer Soldaten.
"Hallo Colonel!"
Er stand auf, reichte ihm mit einem gespielten Lächeln die Hand.
"Schon eine Spur von Doktor Jackson?"
Er konnte sich diese Sorgen- Nummer echt sparen.
Jack wusste zu genau, wie ernst er es meinte...
"Nein, keine einzige. Was wir wissen ist, dass die Typen offiziell nichts mit dem NID zu tun haben, genauso wenig mit allen anderen Geheimdiensten, mit denen wir Kontakt haben- aber das dachten wir bei ihnen damals ja auch..."
Maybourne verkniff sich einen Kommentar und machte sich zusammen mit O`Neill auf den Weg zu Hammond.
Sie mussten nicht sehr weit laufen, denn der General kam ihnen auf halben Wege entgegen.
Maybourn salutierte, überließ ihm dann das Wort.
"Wir haben eben den Transporter gefunden- ausgebrannt in einem 250 Meilen entfernten Waldstück. Die Spurensuche macht sich gerade auf den Weg- ich denke, sie sollten mitgehen!"
Die Männer nickten und liefen den Korridor wieder zurück um zum Hubschrauberlandeplatz zu kommen.

"Er ist stabil." sprach der Arzt und half den anderen, Daniel aus dem Sarkophag zu heben.
"Es wird noch einige Zeit dauern, bis er wieder bei Bewusstsein ist."
Der Mann nickte zufrieden.
"Schafft ihn in mein Arbeitszimmer."
Das Team befolgte den Befehl fuhr die Liege weg.
In der Zwischenzeit überprüfte der Mann per Monitor, ob jemand in der Nähe der alten Lagerhalle war.
Das war glücklicherweise nicht der Fall.
Wie konnte er auch erwarten, dass an diesem Ort irgendjemand nach Jackson suchen würde.
Er tippte einige Knöpfe auf der Tastatur und sah zufrieden, wie sich eine Luke in der Mitte der Lagerhalle öffnete.
Der Mann verließ den Überwachungsraum und stieg die Treppen zur Halle hinauf.
Diesmal würde er ein Bombengeschäft machen, denn diesmal hatte er jemanden, für den O`Neill sein Leben geben würde...

"Irgendwelche Spuren?" fragte Jack und folgte einem Airman zu der Stelle, an der das verbrannte Transportauto im Graben lag.
"Nein, Sir. Wir haben den Weg nach Spuren untersucht und sogar ganze Laserscans gemacht, doch die scheinen mit einem UFO von hier weggekommen zu sein..."
Jack bemerkte, dass Maybourne eine Augenbraue hochzog und anschließend den Kopf schüttelte.
"Irgendwelche besseren Vorschläge?" fragte er etwas genervt, doch der Colonel antwortete nicht, sah sich stattdessen die Stelle, an der das Auto lag genau an.
O`Neill folgte ihm, konnte aber nichts außer verbranntem Sitzleder, geschmolzenen Reifen und der zerbeulten Karosserie erkennen.
"Sie werden hier nichts finden." sprach Maybourne anschließend und lief zurück zu dem Wagen, der sie hergebracht hatte.
"Ehäm..." machte Jack auf sich aufmerksam, " Wo finden wir sie dann, großer Spurenleser?"
Der Colonel hielt an, wartete, bis O`Neill neben ihm stand und zerrte ihn hinter ein Gebüsch.
"Hören sie mir zu..."
Maybourne sah sich erst noch einmal gründlich um, ehe er weitersprach.
"Wir haben es hier mit dem Geheimdienst zu tun. Dieses Auto ist eine Drohne, ein Versuch der Regierung, Fahrzeuge ohne Fahrer zu entwickeln. Die einzigen, die damit was zu tun haben ist eine Untergrundorganisation des NID mit dem Namen Project Blue..."
"Momentchen bitte...", unterbrach ihn Jack, " Was zum Teufel hat eine Geheimorganisation mit Drohnen zu tun?...Und mit Daniel?"
Maybourns Blick wurde noch ernster, als er sowieso normalerweise war.
"Das ist eine Mannschaft aus hochgefährlichen Killern. Ich hatte damals ein einziges Mal mit ihnen zu tun. Das sind 4 Männer, alle mit Spezialausbildung. Zwei von ihnen sind tot, aber die anderen beiden...Wie wir hier sehen nutzen sie die Wagen zur Ablenkung. Während wir vor Ort nach Spuren an dem identischen Fahrzeug suchen, sind die schon meilenweit entfernt. Ich weiß nicht, was diese Leute mit Jackson vor haben, Colonel, aber lassen sie die Finger davon. Die sind darauf spezialisiert zu töten und werden vom NID auch noch großzügig unterstützt, und niemand auf der Welt ist es wert, mit denen einen Krieg anzufangen, nicht mal Doktor Jackson."

"Aufwachen, Schneewittchen..."
Jackson spürte noch immer die rasenden Schmerzen in seinem linken Bein, gefolgt von denen aus seinem Kopf und denen von seinen Rippen.
Wo zum Teufel war er?
Er bemerkte die Sauerstoffmaske auf seinem Gesicht und eine Infusion in seinem Arm, aber er war definitiv nicht mehr im Krankenhaus.
Trotz der Tatsache, dass seine Augen nach wie vor geschlossen waren musste es dunkel sein, denn keine Helligkeit, wie davor im Krankenhausbett weckte ihn jetzt.
Stattdessen rüttelte irgendein verdammter Idiot an seiner Schulter herum.
Wo war Jack?
Sam?
Zur Hölle, wo war er?
Mühsam gelang es Jackson, die Augen zu öffnen, gefolgt von einem vagen Schwindelgefühl.
Der Raum, in dem er sich befand war tatsächlich dunkler, keine Fenster, nur eine Lampe, ein Schreibtisch, ein Stuhl.
Ein Mann mittleren Alters beugte sich zu ihm herunter, leuchtete in seine Augen, entfernte die Sauerstoffmaske und die Infusion.
Erst jetzt stellte Jackson fest, dass auch er in einem Stuhl saß, Hände und Füße gefesselt.
Was war hier eigentlich los?
Sein Kreislauf wollte erneut rebellieren, doch er fing sich wieder und schaute den Mann an.
Dieser hatte mehrere kleine Narben im Gesicht, in etwa als ob er von Splittern einer Bombe verletzt worden war.
Er trug eine Brille, Jeans und einen seltsamen blauen Overall mit dem Signum eines Hockeyvereins.
"So ist es schon viel besser..." sprach er, nachdem er kurz seinen Puls am festgebundenen Handgelenk überprüfte.
"Nun können wir zum gemütlicheren Teil kommen- was wissen sie über das Stargateprogramm?"

Sam sah wesentlich gesünder aus, als Jack sie das nächste Mal im Korridor entdeckte, wie sie mit Krücken durch das Krankenhaus lief und nach Hammond suchte.
Als sie jedoch O`Neill erkannte, stürmte sie sofort auf ihn zu.
"Haben sie Daniel gefunden?"
Der Blick in seinem Gesicht war ihre Antwort.
"Wir bekommen Probleme, Sam..." antwortete er nach einer Weile und half ihr, sich auf eine Liege zu setzen, die im Korridor stand.
"Maybourne behauptet, dass die Leute, die ihn entführt haben vom Geheimdienst sind und das man sich nicht mit ihnen anlegen sollte. Das sollen Auftragskiller sein."
Er sah den Schock in ihren Augen, gefolgt von tiefer Besorgnis.
"Was wollen die von Daniel?"
Jack nahm einen Schluck Kaffee aus dem Becher, den er sich an der Anmeldung geholt hatte.
"Wenn wir Pech haben, wollen die Informationen über das Stargateprogramm."
"Daniel wird nie was ausplaudern!" fiel Sam ihm ins Wort, noch immer unfähig, dass zu glauben, was O`Neill gesagt hatte.
"Glauben sie mir, die haben Mittel und Wege alles aus ihm rauszuholen, was sie wollen."
"Wir müssen ihn finden..." sprach Carter fast geistesgegenwärtig und stand wieder auf.
"Das müssen wir, aber sie müssen hier bleiben- die Sache ist verdammt gefährlich und ich will nicht, das noch jemand aus meinem Team in Gefahr kommt, hab ich mich klar genug ausgedrückt, Major?"
Der scharfe militärische Umgangston ließ sie offensichtlich wieder vollkommen wach werden und sie nickte enttäuscht.
Er wollte schon gehen, zögerte dann doch noch eine Weile als er daran dachte, wie er in ihrer Situation reagiert hätte.
"Bleiben sie bei Hammond, Sam- sobald wir etwas neues erfahren, werden sie es zuerst wissen."
Der Major nickte und humpelte den Korridor hinunter zu dem vorrübergehendem Büro von Hammond, das bereits wieder kurz davor stand, zurück in ein Krankenzimmer verwandelt zu werden.
Jack drehte sich um und lief zu Maybourne.
Verdammt, er hasste diesen Kerl, aber jetzt war er seine einzige Möglichkeit, Daniel noch mal lebend wiederzusehen.

"Wie funktioniert der Spiegel, den sie auf P3R233 gefunden haben?"
Daniel hörte die Frage jetzt zum vierten Mal doch er weigerte sich noch immer vehement, sie zu beantworten.
"Ich kenne keinen Spiegel von P3 irgendwas..." seine Stimme klang heiser und er schloss daraus, dass dieser ganze Traum mit dem Autounfall und den Schmerzen wirklich real war.
Der Mann mit der Brille und dem vernarbten Gesicht beugte sich über ihn.
"An ihrer Stelle würde ich langsam kooperieren, ansonsten wird unser Chef denken, sie sind ihm nicht mehr nützlich und anordnen, sie zu töten."
Daniel musterte ihn für eine lange Zeit.
Irgendwoher kannte er das Gesicht, doch er konnte es einfach nicht zuordnen.
Vielleicht von einer Reise auf einen fremden Planeten?
Von der SGC- Basis?
Die Tür hinter ihm wurde geöffnet und ein zweiter Mann kam hinein.
Daniel wollte sich nach ihm umsehen, doch im selben Moment wurden ihm die Augen mit einem Tuch verbunden.
"Ah, Doktor Jackson- wie ich sehe, geht es ihnen bedeutend besser. Was machen die Kopfschmerzen?"
Er antwortete nicht
"Ganz offensichtlich sind sie nicht der Mensch für große Dialoge- kommen wir also gleich zum Punkt.
Ich wüsste gerne, wie man diesen interessanten Spiegel, den sie auf P3R233 gefunden haben, bedient; unsere Wissenschaftler beißen sich daran nämlich leider die Zähne aus.... Habe ich mich klar ausgedrückt?"
Daniel schüttelte wieder den Kopf.
"Ich kenne keinen Spiegel von P3R233."
"Also schön..."
Er hörte im Hintergrund Geräusche, hatte aber keine Ahnung, wozu er sie ordnen sollte.
"Ich habe hier etwas, dass ihnen vielleicht hilft sich zu erinnern..."
Obwohl er nichts sah, konnte Daniel sich ausmalen, wovon die Rede war.
"Sie sollten das jetzt noch nicht tun, Sir- warten sie besser noch einige Stunden, bis er sich wieder vollständig erholt hat..." sprach der Mann mit der Brille, doch der andere hörte nicht auf ihn.
"Sie bluffen doch..." wisperte Jackson leise, unsicher ob es das richtige war, dass er gesagt hatte.
"Ach wirklich?"
Er spürte, wie jemand eine Nadel in seine Vene stach und hätte sich für seinen blöden Kommentar ohrfeigen können.
"Also schön...ich glaub's..."
Der Mann schien leicht aufzulachen, ließ die Nadel aber stecken.
"Dann können sie uns jetzt bestimmt sagen, was wir wissen wollen, oder Doktor Jackson?"
Daniel dachte lange nach.
"Wenn sie mich losbinden."
Beide Männer lachten auf.
"Ich glaube nicht, dass sie in der Position sind, Forderungen zu stellen. Wollen sie kooperieren, oder soll ich erst etwas nachhelfen?"
"Ich kenne keinen Spiegel..." weiter kam er nicht, als er bereits spürte, wie das Mittel in seine Blutbahn eindrang.
Großartig Jackson, wirklich großartig!
Das wird in die Geschichte eingehen, als das dämlichste, was jemals ein Mensch getan hat!
"Dann warten wir jetzt ein paar Minuten, bis es wirkt. Nimm in der Zwischenzeit etwas Blut ab, damit unsere Freunde einen Beweis haben."
Daniel verstand nicht, worüber sie sprachen aber was er wusste war, das er gleich geheime Informationen über das Stargateprogramm ausplaudern würde und das gefiel ihm gar nicht.

Das Hospital war mittlerweile seiner Funktion als Militärstützpunkt gewichen und verfolgte wieder die Behandlung der Kranken und Verletzten, während das SGC standesgemäß als Kommandobasis genutzt wurde.
Hammonds Büro war bereits ordentlich eingeräumt, denn der General hatte darauf bestanden, mehrere Gegenstände daraus mitzunehmen, um im Krankenhaus einen besseren Überblick zu haben.
Nun stand O`Neill zusammen mit Maybourne und Major Davis darin und wartete darauf, dass der General mit ihnen zum Konferenzraum ging, in dem bereits Sam, Teal`c und Doktor Fraiser saßen.
Hammond hatte zunächst alleine mit den dreien sprechen wollen, weil es einige Dinge innerhalb der Geheimorganisationen gab, die nicht einmal den Rest von O`Neills Team etwas angingen, geschweige denn die Ärztin.
Nun machten sie sich auf dem Weg zum Besprechungsraum, Davis und Maybourne setzte sich gegenüber in die Nähe von Hammond, Jack und Sam nebeneinander, auf der anderen Seite Fraiser und Teal`c.
"Also schön..." begann der General," Sie alle wissen, warum wir hier sind. Eine Geheimorganisation namens Project Blue ist mit großer Wahrscheinlichkeit für Doktor Jacksons mysteriöses Verschwinden verantwortlich, genauso wie für den Unfall, bei dem Colonel Makintyre ums Leben gekommen ist. Es ist noch nicht erwiesen, aber wir gehen davon aus, das sie den Doktor gekidnappt haben, um etwas über dieses Projekt in Erfahrung zu bringen, ferner um ihn als Waffe gegen uns einzusetzen. Wir wissen nicht, wieso die Wahl auf ihn gefallen ist und ob er noch lebt, aber wie ich bereits angedeutet habe, werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um den Jungen wieder zu finden, selbst wenn wir einen Krieg anzetteln müssen."
Jack sah, wie Sam bei diesen Worten ein Stein vom Herzen fiel.
"Ich hoffe, dass die Entführer sich in naher Zukunft melden oder Bekenntnisschreiben hinterlassen und wir Auskunft über Doktor Jacksons Zustand erhalten. Bis dahin werden Major Carter, Major Davis und Teal`c mit mir im Cheyenne Mountain bleiben, um von hier aus Informationen zu bekommen, die für Daniel lebensrettend sein könnten.
Colonel O`Neill, sie, Colonel Maybourne und Doktor Fraiser werden im Außendienst tätig sein. Falls sie Doktor Jackson finden wird ein Arzt in der Nähe sinnvoll sein."
"Warum darf ich Colonel O`Neill nicht helfen?" schaltete Teal`c sich ein.
Hammond sah ihn an.
"Es tut mir Leid, aber wir sollten diesen Leuten nicht noch das an den Kopf werfen, wonach sie suchen. Ich hoffe, sie verstehen das."
Der Jaffa nickte.
"Also schön," fuhr der General fort," Hoffen wir, dass Doktor Jackson bald wieder lebend auftauchen wird. Sie kennen ihre Aufgaben. Major Carter, Teal`c, Major Davis, sie sind das Beta- Team und werden in den Kommunikationsräumen tätig sein, außerdem bekommen sie Zugriff auf sämtliche Geheimdienstdateien. Colonel O`Neill, sie und der Rest ihrer Gruppe bilden das Alpha- Team. Sie werden zunächst mit einer Eskorte weitere Suchaktionen starten, bis wir genauere Hinweise erlangen. Wegtreten."

Noch nie in seinem Leben hatte Daniel sich so alleine gefühlt wie jetzt.
Er konnte nichts sehen wegen diesem verdammten Tuch, mit dem man ihn daran gehindert hatte, seine Entführer zu identifizieren- falls er überhaupt jemals noch mal eine Chance dazu erhielt.
Das Hypnotikum breitete sich langsam in ihm aus obwohl er dagegen ankämpfte.
Seine Beine fühlten sich wie Blei an und er konnte diese zwei Typen hinter ihm hören, wie sie über ihn sprachen, so als sei er nicht anwesend, verdammt, er konnte sogar ihren schlechten Atem riechen.
Daniel wusste nicht, wieso er hier war oder was genau die Typen mit den Stargateinformationen wollten...
Verdammt, er durfte nichts verraten.
Konzentrier´ dich Jackson, nichts sagen, hast du verstanden? Du darfst nichts sagen...
"Na, wie fühlen sie sich, Doktor?" sprach der Fremde.
"Könnte nicht besser sein..." wenigstens verließ ihn sein- von Jack übernommener- Sarkasmus nicht.
Allerdings erntete er für die Bemerkung einen äußerst schmerzhaften Hieb in die Rippen.
Daniel musste husten, versuchte aber dann, sich nichts anmerken zu lassen.
"Ich hätte gerne antworten...," Jackson spürte, wie der Mann sich über ihn beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte, " Ansonsten könnte es für sie ziemlich schmerzhaft werden, haben wir uns verstanden?...Ich gehöre nämlich durchaus nicht zu der Spezies der geduldigen Menschen..."
Daniel vermied es, auch nur annähernd eine Bewegung zu machen, die einem Nicken ähnlich war und spürte stattdessen die Hand des Mannes an seinem Hals.
"Also- Frage 1: Wie funktioniert dieser Spiegel?"
Er spürte das Hypnotikum langsam wirken, doch noch war es nicht stark genug, um seinen Willen zu beeinflussen.
"Keine Ahnung- schauen sie doch mal in der Bedienungsanleitung nach!"
Die Hand drückte schmerzhaft zu und Daniel konnte kaum noch atmen.
"Wie funktioniert dieser verdammte Spiegel?!"
"Einfach auf den roten Knopf drücken..."
Sein Hals wurde losgelassen und Sekunden später traf eine Handfläche sein Gesicht.
Der Schmerz war für eine Weile unerträglich, wurde aber dann durch das Hypnotikum gemindert.
Daniel spürte bereits ein mattes Gefühl in sich, eine Art Gleichgültigkeit, ob er ihnen nun die Wahrheit sagte, oder nicht.
Er durfte nicht aufgeben- nicht jetzt!
Seine Kopf wurde schwer und er ließ ihn nach untern hängen, was zur Folge hatte, dass der Fremde ihn an den Haaren nach hinten zog.
"Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet, Doktor Jackson!"
"Warum wollen sie das wissen?" versuchte Daniel abzulenken.
Er spürte förmlich das Bedürfnis dieses Mannes, ihn hier und jetzt zu töten.
Aber dafür war er zu wertvoll...
"Ich stelle die Fragen! Der Spiegel?!"
Daniel wurde müde, aber der Mann hielt seinen Kopf so weit zurück, dass es eine ziemlich unangenehme Schlafposition war.
"Zuerst müssen sie sich eine Parallelwelt aussuchen..." begann er.
"Schreiben sie es auf!" befahl der Mann dem anderen.
"Dann berühren sie ihn und finden sich auf der anderen Seite wieder, aber sie dürfen die Fernbedienung nicht mitnehmen...dann schalten sie den Spiegel aus und sehen sich um- wenn sie wieder zurück wollen, müssen sie ihn einfach wieder anschalten..."
"Ist das alles?" fragte er fast euphorisch.
Daniel versuchte zu nickten.
"Also schön- wir müssen also einfach die Fernbedienung benutzen!...Gut gemacht, Doktor..."
Damit verließ er den Raum.
Gut gemacht...dieser Idiot! Hoffentlich würde er als erster durch gehen, denn wahrscheinlich würden ihn die falschen Informationen für immer in irgendeiner fremden Parallelwelt gefangen halten...

O`Neills Autotelefon klingelte.
Er erschrak etwas, bog dann in einer Abzweigung neben dem Highway ein und fuhr auf einen Parkplatz.
Maybourne, der neben ihm saß, nahm das Gespräch an.
"Ja?"
Jack hörte, dass Hammond am anderen Ende der Leitung war, verstand aber nicht, was er sprach.
Es dauerte lange, bis der Colonel antwortete.
"Habe verstanden- sind schon auf dem Weg."
O`Neill sah ihn erwartungsvoll an.
"Was gibt's?"
"Hammond hat ein Paket für sie entgegen genommen. Es war ein Bekennerschreiben drin und eine Blutprobe als Beweis. Aber es gibt keine Möglichkeit, es zurückzuverfolgen. Wir sollen sofort zurückkommen während die Sachen ins Labor gehen."
"Für mich?"
Jack wurde nervös.
Wer zum Teufel wollte, das er als erster erfuhr, was mit Daniel war?
Offensichtlich hatte er sich in seiner militärischen Laufbahn doch mehr Feinde gemacht, als ihm lieb war...

"Was wissen wir Neues, General?"
Jack betrat hastig und ohne anzuklopfen Hammonds Büro.
Der stämmige Vorgesetzte reichte ihm ein Blatt Papier.
"Haben eine Menge Spaß mit ihrem Doktor, O`Neill! Anbei ein kleines Präsent - meine Forderungen kommen später..."
"Was zum Teufel...?"
Er musste sich auf einen Stuhl setzen.
"Haben sie irgendeine Idee, von wem das stammen könnte?"
Der Colonel schüttelte den Kopf.
"Keine einzige, Sir...Haben die Experten schon die Handschrift überprüft?"
"Männlich, Rechtshänder, nervöse Schreibweise- nicht mehr."
"Die Blutprobe?"
"...weist sehr Interessante Befunde auf, Sirs!"
Fraiser war in den Raum getreten, unsicher, ob sie hätte anklopfen sollen.
"Was haben sie heraus gefunden, Doktor?"
Die Ärztin schien nicht genau zu wissen, wie sie anfangen sollte.
"Zuerst die positive Nachricht: es finden sich keine weiteren Merkmale von versagenden Organen, wie es im Krankenhaus der Fall war, das heißt, dass er geheilt wurde- jetzt die negative Nachricht. Damals, als Daniel nach dem Sarkophag auf P3R633 süchtig war, wies sein Blutbild eine kleine Konzentration von Naquadah und anderen außerirdischen Elementen auf- jetzt ist es dasselbe. Wer auch immer ihn entführt hat, ist in Besitz eines Sarkophages."
"Sagten sie nicht, das Ding würde ihn umbringen, wenn er es weiter benutzen würde?" fiel Jack ihr ins Wort.
"Zum Glück hat es im Moment noch keine körperlichen Schäden als Auswirkung. Die zweite Hiobsbotschaft ist, dass ich große Mengen an diversen Hypnotika in der Probe gefunden habe."
"Ein paar kleine Wahrheitsdrogen?" fragte O`Neill.
"Ja...es ist gut möglich, dass sie ihn so lange damit voll pumpen, bis er ihnen alles sagt, was sie wissen wollen, wenn er das in seinem jetzigen Zustand nicht schon getan hat..."
"Großartig...", Jack fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar, " Einfach großartig..."

Nur Minuten, nachdem er dem fremden Mann die Informationen gegeben hatte, hatte man Daniel von dem Stuhl losgebunden und an einen anderen Ort gebracht, wo er in eine Zelle gesperrt wurde.
Das war nun mittlerweile viele Stunden her und er hatte es sich auf dem alten Feldbett bequem gemacht und geschlafen, als die Tür hastig geöffnet wurde.
Oh oh..
Daniel stand mühselig auf, unsicher, wer durch die Tür kam.
Diesmal hatte er keine verbunden Augen, deshalb wusste er nicht ob der Mann, der jetzt auf ihn zu stürmte jener war, der unbedingt wissen wollte, wie der Quantumsspiegel funktioniert.
Ein Fausthieb auf seine Nase war die Antwort.
Daniel stürzte zu Boden, krümmte sich vor Schmerz, wurde von dem Mann aber wieder hochgezerrt und böse angeschaut.
"Sie haben mir die falschen Informationen gegeben!"
"Ups..."
Und wieder erntete er einen bösen Fausthieb, der ihn endgültig zu Boden brachte.
"Sie verdammter Mistkerl haben mir die falschen Informationen gegeben! Zwei meiner Männer sind durch sie gestorben!"
Er spürte einen Fußtritt in seine Rippen, dann noch zwei weitere, drehte sich schützend zur Wand.
Trotzdem schaffte der Mann es wieder und wieder, ihn böse zu treffen.
Für den Bruchteil einer Sekunde- gerade, als er die Stahlkappen von Schuhen in seinem Rücken spürte, dachte Daniel daran, aufzustehen und sich zu wehren, doch sein Gegner kam ihm zuvor, packte ihn am Kragen seines Shirts und drückte ihn gegen die Wand.
"Dafür werden sie bezahlen!"
Eine Ohrfeige ließ ihn mit dem Kopf böse an die kahle Betonmauer schlagen und fast wieder ohnmächtig werden.
Als er sich kurz umsah, entdeckte Daniel auch den anderen Entführer, der noch immer in der Tür stand, zuschaute, wie der Mann ihn halbtot prügelte.
Im gleichen Moment spürte er, wie sein Angreifer ihn mit seinen riesigen Händen würgte.
Panik stieg in ihm auf, als jegliche Möglichkeit einzuatmen scheitete.
Erfolglos versuchte Daniel, die Hände von seinem Hals wegzuzerren, doch immer fester wurde der Griff und er spürte, wie sein Herz sich vor Angst fast überschlug.
Keine Luft...verdammt, ich bekomme keine Luft!
Seine Beine wurden schwer, der Kopf tat weh, fast so sehr wie sein Hals, als der Mann endlich losließ und ihn auf den kalten Boden schleuderte.
Daniel landetet unsanft auf den schmerzenden Rippen, zitternd, unfähig sich zu bewegen.
Lange wurde er von den zwei Männern beobachtet, wie er wie ein Hund nach Sauerstoff hechelte, die Hand an dem schmerzenden Hals.
Der Arzt kam auf ihn zu, legte ihn trotz heftigster Gegenwehr auf den Rücken.
Der andere Mann Mitte fünfzig zog mit zitternden Händen- vor Wut? - eine Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit auf, während der andere seinen Arm festhielt.
Daniel kämpfte weiter, doch der Arzt stemmte sein Knie auf ihn, sodass er sich nicht vom Fleck rühren konnte.
"So, sie wollten es auf die harte Tour!"
Der Mann stach zu und Jackson spürte wieder das ekelhafte Gefühl einer Nadel in seinem Arm.
"Das ist reines Zyanid und wird sie binnen Sekunden töten- es sei denn, sie sagen mir jetzt sämtliche Informationen, die ich für die Benutzung des Spiegels brauche, angefangen mit denen für die Fernbedienung!"
Also: Leben und denen die Informationen geben, die sie wollen, oder sterben und nicht weiter gefoltert werden?
Schwierige Wahl...
Was würde Jack tun?
Zur Hölle, er durfte es ihnen nicht sagen, Gott weiß, was die mit dem Spiegel anfangen wollten...
"Wie funktioniert das verdammte Ding?!"
"Ich...kenne keinen Spiegel..."
Der Mann spritze, was auch immer in der Injektion war.
Daniel hatte mit der Welt um sich herum abgeschlossen, zögerte aber, als er den Mann genau ansah.
Verdammt, er war für ihn doch viel zu wertvoll, um jetzt getötet zu werden- wahrscheinlich war das kein Gift, vielmehr eine Einschüchterungstechnik, die er überstanden hatte.
Aber was würde jetzt passieren?
Als nach mehreren Sekunden nichts passierten und er auch keine Anstalten machte, den beiden etwas zu erzählen, zog ihn der Mann Mitte fünfzig auf die Beine, würgte ihn wieder und die ganze Tortour begann von Neuem.
Langsam begann Daniel sich zu wünschen, es wäre Zyanid gewesen...

Hammonds rotes Telefon klingelte.
Erschrocken fuhr Jack auf.
Das konnte nur bedeuten, dass entweder der Präsident anrief, oder die Entführer, denn der General hatte befohlen, dass sie in sein Büro weitergeleitet werden sollten, falls sie sich meldeten.
Neben ihm traten Carter und Teal`c durch die Tür.
Überhaupt war sein Arbeitsplatz jetzt mehr ein Treffpunkt als ein autoritärer Raum, an dessen Tür man anklopfen musste.
"Hammond?"
Er schaltete auf Lautsprecher.
"Hallo General- schön, auch mal ihre Stimme zu hören. Ich will mit Colonel O`Neill sprechen, ich nehme an er ist ganz in der Nähe..."
Ohne ein weiteres Wort reichte er ihm den Hörer.
"Was wollen sie von mir?" fragte Jack rau, erhielt ein Lachen.
"Was soll denn die ganze Aufregung? Eigentlich wollte ich mich nur erkundigen, wie viel ihnen das Leben ihres Doktors wert ist..."
"Wie geht es ihm?" fragte er zurück und stieg nervös von seinem Stuhl auf.
"Im Moment macht er ein Nickerchen, aber mir fällt schon was ein, womit ich ihn nachher quälen kann- er ist nämlich genauso stur wie sie, O`Neill..."
Jack dachte nach.
Wer zum Teufel konnte der Mann am Telefon sein.
Irgendwoher musste er ihn doch kennen...
"Was wollen sie?" fragte er anschließend mit einem vagen Gefühl des Unwohlseins.
"Da gäbe es schon einiges...zu aller erst will ich sie, O`Neill. Und dazu will ich 200kg reines Naquadah und fünfzehn Zat- Waffen, 10 Stabwaffen und sieben dieser Blendgranaten."
Jack zögerte.
Langsam bekam er eine Ahnung, wer hinter all dem steckte.
"Erst will ich ein Beweis, dass Daniel noch am Leben ist."
"Was wollen sie noch?" der Mann am Telefon wurde böse, " Soll ich ihnen vielleicht einen Finger schicken?"
"Also gut... lassen wir das mit dem Beweis- rufen sie morgen um die selbe Zeit an, bis dahin haben wir die Sachen besorgt."
O`Neill sah Hammond auffahren, brachte ihn aber mit einer entsprechenden Geste zum Schweigen.
"Wie sie wollen- wir vertreiben uns bis dahin die Zeit mit Doktor Jackson."
Zähneknirschen legte der Colonel auf.
"Ich nehme an, der Anruf ist nicht zurückzuverfolgen?"
Hammond schüttelte den Kopf.
"Sonst hätten wir die Täter bereits. Wie zum Teufel wollen sie all die Sachen bis morgen beschaffen?"
"Keine Angst, General- wir bluffen ab jetzt auch ein wenig..."
"Weißt du nun, wer der Mann am Telefon war, O`Neill?" fragte Teal`c.
"Ich glaube schon- Gregor Cavenaugh, er war zusammen mit mir, Makintyre und zwölf weiteren Soldaten an einem Kampfeinsatz im Irak beteiligt. Wir wurden überrascht und alle seine Männer starben, nur unser Trupp blieb verschont weil wir uns nicht an seinen Befehl gehalten hatten, eine Offensivstellung einzunehmen und ein kleines Dorf anzugreifen.
Stattdessen verhielten wir uns defensiv und konnten nichts mehr für seine Leute tun.
Die Iraker nahmen Cavenaugh gefangen und folterten ihn zwei Wochen, ehe wir ihn wieder frei bekamen. Außerdem starb eine Frau, mit der er sich bei dem Einsatz angefreundet hatte bei einem Gefecht, das von uns provoziert worden war- ich denke, er hat allen Grund, auf mich, meine Männer und offensichtlich auch auf mein Team wütend zu sein..."
"Deshalb auch die Attacke auf Colonel Makintyre...der NID soll sowieso was gegen ihn gehabt haben, weil er neben Colonel O`Neill dazu beitrug, Maybourne damals dingfest zu machen... " fügte Hammond hinzu.
"Aber warum hat er Daniel dann nicht einfach sterben lassen und sich die ganze Mühe gemacht, ihn zu entführen und möglicherweise erwischt zu werden?" fragte Sam nervös.
" Weil er ihn gegen O`Neill einsetzen kann..." sprach Maybourne, als er durch die offene Tür in Hammonds Büro trat," ...und so an neue Waffentechnologie für seine Vorgesetzten kommt. Und obendrein bekommt er noch ein paar wertvolle Stargateinformationen, wenn er sich geschickt anstellt- zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich glaube, Cavenaugh würde Jackson liebend gern vor O`Neills Augen erschießen..."
"Und was hat er mit dem Stargate zu tun?" fragte Sam wieder.
"Wahrscheinlich war der NID an ihm interessiert, als die erfuhren, das wir zusammen im Krieg waren. Cavenaugh kennt mich und meine Strategie; irgendwie hat er vom Stargateprogramm Wind bekommen und versucht jetzt alles mögliche, um es zu vernichten. Sieht so aus, als wolle er mit all dem Zeug einen Krieg anfangen..."
Jack schüttelte verzweifelt den Kopf.
"Aber wie kommt er nur an die ganze Goa`uldtechnik? Ein Sarkophag wächst nicht gerade an den Bäumen..." Sam war wirklich besorgt.
"Meine Männer haben ihn damals von einem Goa`uldschiff erbeutet- Apophis war nicht grade erfreut darüber, aber wir hatten, was wir wollten. Als mein Programm aufgelöst wurde, kamen all die Sachen in eine geheime Lagerhalle nach Russland."
Maybourne hatte sich inzwischen auch an Hammonds Tisch gesetzt und sah ihm ernst in die Augen.
Immer klarer wurde O`Neill inzwischen der Zusammenhang mit Cavenaugh.
"Der wird vom NID insgeheim unterstützt, bekommt alle Informationen, die die Typen je über uns besorgen konnten und versucht jetzt durch Daniel an mir Rache zu üben..."
"Und wozu das Naquadah und die Waffen?"
"Der NID will doch auch was von dem Kuchen abhaben- wer weiß, mit welcher russischen Geheimaktion die was zu tun haben..." bitter trank Jack wieder einen Schluck Kaffee.
"Wenn er deine Strategie kennt, dann solltest du vorsichtig sein mit dem, was du tust, O`Neill." bemerkte Teal`c; sogar er schien besorgt.
"Das ist wahr, aber wir müssen uns beeilen. Der Mann kennt keine Gnade und er macht Daniel fertig, wenn wir jetzt nicht schnell handeln. Er hat ohne Skrupel mehr als zehn unbewaffnete Iraker getötet, da wird er vor einem Archäologen auch nicht Halt machen..."

"Ich habe ihnen doch gesagt, sie sollen vorsichtig sein..."
Der Arzt leuchtete in Daniels Augen.
"Sie haben ihn fast wieder zurück ins Koma gespritzt!"
Cavenaugh sah ihn ernst an.
"Ich bin nicht hier, um mir von ihnen vorschreiben zu lassen, was ich tun soll. Das Zeug wird ihn nicht umbringen, es verursacht nur einige ziemlich nützliche Halluzinationen.
Sobald es vollständig in die Blutbahn eingedrungen ist, können wir anfangen. Und wenn das nicht wirkt, können wir ihn immer noch einbetonieren und ins Meer schmeißen..."
Der Arzt blickte ihn an, unsicher, ob es ein Scherz gewesen war oder nicht.
"Was haben die vom SGC zu ihren Forderungen gesagt?"
Cavenaugh nahm Daniel über die Schulter und trug ihn wieder in sein Büro.
"Keine Angst, die werden mir aus der Hand fressen. Sie wollen die Sachen bis morgen besorgen- wir haben also noch genügend Zeit, einige Informationen aus unserem Doktor herauszuprügeln..."

"Maybourne, ich brauche bei der Sache ihre Hilfe..."
Dieser Satz kostete O`Neill einige Überwindungskraft und er wartete gespannt auf die Reaktion des Mannes.
Natürlich hasste er den Colonel...zu oft war er dem SGC in den Rücken gefallen, Herrgott, er wollte Daniel sogar aus dem Programm schmeißen, doch in den letzte zwei Tagen hatte er ihm einiges an Sympathie abgewinnen können.
Der Mann war für ein weiterhin ein Feind- aber mittlerweile ein vertrauenswürdiger, fairer Feind.
"Was wollen sie noch?"
Jack hörte, dass hinter der arroganten Fassade trotzdem ein Mann steckte, der zwischen Recht und Unrecht durchaus unterscheiden konnte und manchmal sogar auch entsprechend handelte.
"Ich hätte da gerne einige Sachen aus Area51- aber ohne das Wissen der Leute auf dem Stützpunkt. Denken sie, sie können das einrichten?"
Maybourne nickte.
"Ich habe heraus gefunden, wer hinter dem hier steckt, da werde ich das auch noch schaffen..."
"Gut zu hören..."
Jack gab ihm eine Liste der Sachen, die er besorgen sollte und verfolgte die Augen des Colonels erstaunt über das Papier fliegen.
"Geniale Idee..." sprach er anschließend, diesmal meinte er es sogar ernst.
"Dachte ich mir auch..." antwortete O`Neill.
"Carter wird dann vor Ort noch ein paar "Umstrukturierungen" vornehmen und die Sachen präparieren, das Naqhadah gegen Trinium umtauschen und dann kann's losgehen. Wie lange brauchen sie, um das Zeug zu besorgen?"
"Zwei...vielleicht drei Tage..."
Jack schreckte auf.
"Die Zeit haben wir nicht, Maybourne. Die werden Daniel umbringen, wenn wir die Sachen nicht bis morgen besorgt haben!"
Jetzt stand auch der Colonel auf.
"Hören sie mir zu, O`Neill- ich kann ihnen die Sachen besorgen, aber ich kann noch lange nicht zaubern. Es wäre unmöglich, so viel aus den Lagerhallen zu entfernen, ohne irgendjemandes Aufsehen zu erregen- wollen sie das riskieren? Daniel wäre tot bevor die Nachricht überhaupt den NID erreicht."
Jack fuhr sich nervös mit der Hand durch das Haar.
"Haben sie eine Idee, wie ich noch ein wenig Zeit rausschinden kann?"

Seit Stunden sah Daniel nur noch Kreise...Sternchen...ab und zu flogen ein paar bunte Pfeile vor seinen Augen vorbei.
Verdammt, er fühlt sich wie alkoholisiert...
Alles drehte sich, es gab keine Farbunterschiede mehr, alles schien in allem zu enden.
Außerdem war ihm übel...Daniel erinnerte sich sogar daran, dass er sich auf dem Weg hierher übergeben hatte, aber nur irgendwelche gelbe, widerlich schmeckende Flüssigkeit aus seinem Mund kam- was auch sonst- er hatte seit mehr als vier Tagen weder gegessen, noch getrunken.
Aber im Moment war der ständige Schmerz in seiner rechten Seite schlimmer.
Jemand packte ihn regelmäßig an den Schultern, schrie ihn an, versuchte etwas über das Stargateprogramm herauszufinden, doch jedes Mal, wenn Daniel versuchte zu sprechen, machte sich wieder die seltsame Flüssigkeit auf den Weg zu seinem Hals.
Nach einer Weile führte seine Apathie dazu, dass jemand meinte, ihn nach jeder unbeantworteten Frage zu schlagen.
Egal wohin.
Eine seiner Rippen hatte bereits dran glauben müssen, weil sie schon beschädigt war, als der Mann mit seinen Stahlkappen an den Schuhen erbarmungslos auf ihn eingetreten hatte.
Jetzt arbeitete er sich langsam aufwärts und Daniel spürte seinen Körper mit jeden Schlag weiter nachgeben.
Er konnte einfach nicht mehr- verdammt, wo war Jack?
Als er die Augen öffnete sah er ihn tatsächlich für Sekunden da stehen...seine camouflagefarbene Militäruniform tragend, lächelnd.
"Jack?" presste Daniel hervor, schmeckte im nächsten Moment wieder den widerwärtigen Geschmack im Mund.
"Ja, ich bin es...du musst mir sagen, wie ich den Spiegel richtig bedienen muss, um wieder nach hause zu kommen..."
Sehr witzig- wen dachte er, hatte dieser Mann vor sich?
Ein kleines Kind?
Seine Augen fielen wieder zu, füllten sich mit Tränen- vor Schmerz, Angst, Verzweiflung.
"Sie sind wirklich ein harter Brocken, Jackson..." sprach wieder eine Stimme über ihm, gefolgt von einer Reihe bunter Sternschnuppen, die Daniel durch die geschlossenen Augen zu sehen vermochte.
"Hoffen wir, dass O`Neill die Sachen für uns hat- ansonsten müssen wir uns demnächst von ihnen verabschieden...wo sie uns doch so sehr ans Herz gewachsen sind..."

Das Telefon klingelte wieder.
Nervöser als sonst ging O`Neill ran.
"Was ist?" fragte er grob, erhielt erst nach Sekunden eine Antwort.
"Nur nicht unhöflich werden, Colonel...ich rufe an, um einen Treffpunkt auszumachen."
Jack atmete mehrere Male tief durch.
"An der Andrews Bridge- morgen, um 19:00Uhr."
"Das ist aber reichlich spät, meinen sie nicht auch?"
O`Neill hatte gewusst, dass das kam, versuchte, ruhig zu bleiben.
"Sie werden es überstehen- wie geht es Daniel?"
"Gut- ich habe ihm gesagt, dass er sich für jede Stunde Verspätung von einem Finger verabschieden kann..."
"Sie verdammter...", O`Neill musste sich schleunigst wieder fangen," Ich denke, sie können für zehn Stabwaffen mehr darauf verzichten, meinen sie nicht auch, Cavenaugh?"
Lange war es still, dann meldete der Mann sich wieder.
"Also gut- ich denke, das ist ein erträgliches Angebot. Vergessen sie aber bloß nicht, morgen zu kommen- ansonsten werden ich Jackson vor ihren Augen umlegen, verstanden?"
"Natürlich..."
Jack legte auf.
"Ich nehme an, Cavenaugh hat mit Doktor Jackson bei ihnen einen Nerv getroffen..." mutmaßte Maybourne, der in der Tür stand.
"Das hat er bei uns allen!" erwiderte Hammond und gab O`Neill grünes Licht für die anstehende Mission.

Tatsächlich hatte Maybourne es geschafft, alle Sachen bis auf zwei Stabwaffen unbemerkt aus der Waffenkammer von Area51 zu entfernen, und das noch während der entsprechenden Frist.
Wieder etwas beruhigter lud O`Neill die Pakete mit der Tauschware in einen schwarzen Van, nachdem Sam bei sämtlichen Waffen die Naqhadahflüssigkeit entfernt oder auf ein Mindestmaß reduziert hatte, sodass den Leuten nicht lange Spaß an ihren eigenen Waffen blieb.
Und ehe sie überhaupt wussten, dass es ihre waren, saßen sie bereits im Knast- wegen Hochverrat, Mord, schwerer Körperverletzung, versuchtem Totschlag...O`Neill stritt nicht ab, dass er sich sehr an den Gedanken gewöhnen konnte.
Als auch die zwei präparierten Stabwaffen ankamen, legte Jack sie auf die Ladefläche, zog sich zusammen mit Maybourne und Fraiser eine schusssichere Weste an.
Hammond kam auf sie zugelaufen.
"Colonels- wir haben gerade erfahren, dass die beiden Krankenschwestern erschossen in einem Waldstück aufgefunden wurden; von dem Arzt fehlt noch immer jede Spur- aber Bilder von ihm und ein Vergleich hat ergeben, dass er der zweite Mann neben Cavenaugh ist, der zu diesem Project Blue gehört..."
"Da waren Aushilfskrankenschwestern wohl zu gierig..."
Jack fühlte keine Trauer- nur Genugtuung.
Sie waren abmarschbereit und O`Neill reichte dem Colonel ein kleines rundes Gerät, das er sich oberhalb der Brust an die Haut klebte.
"Hier- sie spielen mich, ich sie. Während Cavenaugh denkt, ich stände vor ihm, bin ich schon direkt neben ihm und leg ihn um!"
"Colonel!" meldete sich Hammond.
"Sie haben ihre Befehle- sorgen sie dafür, dass die anderen dem Van folgen können und kümmern sie sich dann um Doktor Jackson- ich bin mir sicher, er kann alle Hilfe brauchen, die er kriegen kann."
"Natürlich, Sir."
Jack hatte sich für einen Moment vergessen- verdammt, er durfte sich nicht ablenken lassen!
Maybourne war mit dem Plan zufrieden und befestigte zusammen mit Sam in jeder Kiste einen winzig kleinen Sender, durch den sie die Leute problemlos wieder finden konnten.
Als sie fertig waren, legte er Maybourne die Hand auf die Schulter.
"Dann kann's ja losgehen, Jack..." sprach er und stieg in den Van.

Als Daniel das nächste Mal zu sich kam, saß er bereits wieder in einem Wagen- einem fahrenden Wagen.
Er spürte zwei Männer neben sich, konnte aber nichts sehen weil er schon wieder dieses verdammte Tuch trug, dass seine Augen verdeckte.
"Freust du dich schon, wieder nach Hause zu kommen, Dannyboy?"
Verdammt...der Mann klang so...zufrieden...er hatte doch nicht etwa...irgendetwas verraten?
Er wusste überhaupt nichts mehr, seit er denen die falschen Informationen über den Quantumsspiegel gegeben hatte.
Aber selbst wenn- jetzt war es zu spät- aber Moment mal? Nach Hause? Er...er...er würde frei kommen?!
Das würden die doch nie machen, wenn sie nicht längst hätten, was sie wollten...
Verdammt, verdammt, verdammt!
"Fahr zu Hölle..." wisperte er leise, erhielt einen Hieb mit dem Ellenbogen gegen die Brust, was einen bösen Hustenanfall verursachte.
"Ich kann es mir ja noch anders überlegen..."
Daniel beschloss, sich nicht mehr zu rühren, bis sie ankamen, was nur noch weitere fünf Minuten dauerte.
Einer der Männer zog ihn aus dem Wagen, hielt ihm eine Waffe an die Schläfe, stellte sich mit ihm offensichtlich neben das Auto.
Der Andere schien von dem Fahrzeug wegzulaufen, blieb nach einigen Metern stehen.
"So sieht man sich wieder, Colonel..."
Colonel?
Jack war da!
Verdammt, er war gerettet!

"Freut mich auch, Cavenaugh!"
Herrgott, Daniel sah schon aus der Entfernung schrecklich aus.
Jack sah, dass sie ihm mit einem Tuch die Augen verbunden hatten, damit er den Rückweg nicht mehr beschreiben konnte- keine Angst, O`Neill, die kommen nicht leben zurück! -, er trug militärische Kleidung, die zerzaust war, zitternd, mit diesem Psychoarzt hinter sich, der ihm eine Waffe an die Schläfe hielt.
"Wie ich sehe haben sie meine Bedingungen erfüllt..."
Der ehemalige Soldat deutete auf die vielen Kisten, die O`Neill auf dem Standstreifen ausgebreitet hatte- jetzt, wo sowieso kaum noch Verkehr auf der kleinen Landstraße unterwegs war.
"...und einen alten Bekannten haben sie auch mitgebracht..."
Nun deutete er auf Maybourne, der neben dem schwarzen Van stehen geblieben war.
"Tja...die Welt ist klein..."
Der unechte Jack deutete auf Daniel.
"Bringen sie ihn her!"
Cavenaughs Gesicht verzerrte sich zu einem bizarren Grinsen.
"Nicht so schnell, O`Neill..."
Mit gezogener Waffe marschierte er auf die Kisten zu, prüfte jede einzeln, ließ sie von einem unbekannten dritten Mann auf seinen Van verladen, während der Arzt bei Daniel sich keinen Zentimeter bewegte.
"Und jetzt..."
Cavenaugh richtete seine Waffe auf den falschen O`Neill.
"Sehen sie's als Genugtuung!"
Er feuerte auf den Mann, traf ihn in die Brust.
Der Colonel taumelte zurück, blieb anschließend neben dem Militärvan liegen.
Maybourne sprang auf, bewegte sich aber keinen Zentimeter, als die Waffe auch auf ihn gerichtet wurde.
"Keine Bewegung..."
Cavenaugh lief zurück zum Wagen, ließ mit einem Handzeichen Daniel frei und fuhr davon.
Sekundenlang herrschte Stille; der falsche O`Neill lag am Boden, Maybourne sah nach ihm, Daniel stand noch immer blind am Straßenrand, unsicher, was er tun sollte.
Plötzlich stieg O`Neill wieder auf, fühlte nach dem kleinen Teil außerirdischer Technologie an seiner Brust und verwandelte sich in Maybourne, der sich wiederum in Jack verwandelte.
"Danke, Colonel- ich wusste, die würde sie nicht töten..."
Der Geheimagent blickte ihn wütend an, zog dann die schusssichere Weste aus, betrachtete den Bluterguss.
Unterdessen stieg O`Neill auf- blickte einige Meter die Straße hinunter, erkannte Daniel.
Mutterseelenallein stand er auf der Straße, zitternd, die Hände gefesselt, unfähig, etwas durch das Tuch vor seinen Augen zu sehen.
Jack lief auf ihn zu, sah, wie auch er geistesgegenwärtig ihm entgegenlief.
Noch zwei Meter trennten sie, machten fast eine Woche Angst aus, tiefste Besorgnis, Ungewissheit.
O`Neill musterte ihn.
Sein Gesicht war geschändet, unzählige Blutergüsse und Kratzer waren auf seinen Wangen, Würgemale am Hals.
Er hatte stark an Gewicht verloren.
Jack sah seine Wangenknochen unter dem Tuch hervorschauen, mehr noch, als es sonst der Fall war.
Es tut mir so Leid, Gott, es tut mir so leid...
Der letzte Meter war überwunden und O`Neill berührte ihn vorsichtig an der knöchrigen Schulter.
"Es ist alles in Ordnung, Daniel- sie sind in Sicherheit..."
Der Colonel öffnete die Fesseln an seinen blutigen Handgelenken, befreite ihn schließlich auch von dem Tuch vor seinen Augen.
Jack sah in sie hinein.
Ein paar blauer Augen blickte ihn an, zeigten sie Schmerzen der letzte Tage, die Angst...
O`Neill erkannte dunkle Ringe darunter, war sich nicht sicher, ob sie von Cavenaughs Schlägen stammten oder einen anderen Hintergrund hatten.
"Kommen sie..."
Jack packte ihn an den Schultern, umarmte ihn, so fest er nur konnte; genau in dem Moment, als Daniels Beine unter ihm nachgaben und er auf die Knie stürzte.
Er versuchte, seinen zitternden Freund zu beruhigen, ließ seine Hand in Kreisen über Jacksons bebenden Rücken fahren, spürte jede einzelne seiner Rippen.
"Gott, es tut mir so Leid- ich wollte nicht, dass so etwas passiert..."
O`Neill sah, wie sich seine Atmung verlangsamte, drückte ihn noch fester an sich als er hörte, wie Daniel leise weinte, die ganzen Gefühle der letzte Tage heraus ließ.
"Sie sind wieder in Sicherheit...es wird nie mehr so etwas passieren..."
Janet kam zu ihm, wollte sich um Daniel kümmern, doch Jack schüttelte den Kopf und erbat so noch einige Sekunden mit ihm alleine.
"Nie wieder wird so was passieren, OK?"
Vielleicht war es Einbildung, doch O`Neill kam es so vor, als hätte sein Freund genickt und ihm vergeben, dass seine Vergangenheit ihn beinahe das Leben gekostet hatte.
Minuten vergingen und Jack drückte Daniel noch immer, wollte erst loslassen, als er spürte, wie er das Bewusstsein verlor.
Mit sich selbst wieder in Frieden half er Janet, seinen Freund auf die Trage zu legen und ins SGC zu fahren.
Verdammt, er würde ihm einiges zu erklären haben...

Zwei Wochen später klopfte es an O`Neills Tür.
"Herein, wenn's keiner vom NID ist."
Er blickte von seinem Missionsbericht auf und erkannte, wie Daniel langsam durch die Tür schritt.
"Hallo..."
Seine Stimme war noch immer brüchig und rau, denn Fraiser hatte festgestellt, dass er stark dehydriert war und musste ihn erst langsam wieder an Flüssigkeit gewöhnen.
Jack sah die dunklen Ringe unter seinen Augen, die er durch seine Brille verstecken wollte.
Janet hatte gesagt, sie seien von einer Verletzung der Leber, die der Sarkophag nicht richtig geheilt hatte, doch die Ärztin war guter Hoffnung, dass sie in einigen Wochen wieder vollkommen verschwunden sein würden.
"Hey,...gut sehen sie aus."
Das meinte er in der Tat so.
Fraisers künstliche Ernährung hatte dafür gesorgt, dass Daniel jetzt einmal mehr wieder wie ein normaler Mensch aussah, von den vielen blauen Flecken oder ähnlichem mal abgesehen.
Langsam kam der Doktor in sein Quartier, wollte sich setzen als seine Rippe streikte und O`Neill ihm helfen musste, auf dem Stuhl Platz zu nehmen.
"Der Doc hat sie schon entlassen?"
Jack musste gerade in dem Moment daran denken, wie er Daniel schwer verletzt vor sich liegen gesehen hatte, so nahe dem Tod, mit dem Leben abgeschlossen...
Er wollte das alles vergessen.
"Ja..."
Vorsichtig reichte der Colonel ihm ein Glas Wasser, mehr durfte er im Augenblick außer Tee nicht trinken.
"Eigentlich...hat sie gesagt, ich treibe sie in den Wahnsinn und hat mich für einige Stunden aus der Krankenstation gejagt..."
Jack lachte, wollte ihn an der Schulter berühren, zögerte aber dann aus Angst, ihm wehzutun.
Er sah wieder den Blick in Daniels Augen, irgendetwas, das ihm sagte, dass der Doktor was auf dem Herzen hatte, wie vor etwa einem Monat im Krankenhaus.
O`Neill hätte ihn darauf ansprechen können, doch er wollte seinen Freund selbst zu Wort kommen lassen.
"Jack, ich wollte mich bei ihnen bedanken..." sagte er nach einer Weile, gefolgt von einem kleinen Hustenanfall.
"Wofür?...Gott, Daniel, es war meine Schuld, dass sie da reingezogen wurden, es war meine Pflicht, sie da wieder rauszuholen!"
"Nein, das meine ich nicht..."
Jack zögerte, hielt sogar noch den Becher Cola in der Hand.
"Was dann?"
Es dauerte lange, ehe Daniel sich überwand, den Mund aufzumachen und zu sagen, was ihn seit Tagen bedrückte.
"Dafür, dass sie im Krankenhaus da waren...die...die letzten Minuten..."
"Verdammt Daniel, dass war doch selbstverständlich, schließlich dachte jeder,...."
Der Colonel sah eine Träne Daniels Wange hinunterrollen und unter seinem Kiefer verschwinden.
Trotzdem versuchte der Doktor verzweifelt dagegen anzukämpfen, zusammenzubrechen...
"Ich...ich hatte so schreckliche Angst,...ich wusste, dass es vorbei war..."
Jack stand auf und umarmte ihn, spürte, wie er weinte.
Langsam fuhr er wieder beruhigend mit der Hand über seinen Rücken, bemerkte den Verband darunter.
"Shhhhhht,...es wird alles wieder gut, schon vergessen?...so was wird nie wieder passieren...ab jetzt pass' ich auf sie auf..."
O`Neill hielt ihn lange so in seinen Armen, wie seinen Sohn...
"Cavenaugh ist zwar noch nicht gefasst, aber wir arbeiten dran...er wird nie mehr in ihre Nähe kommen..."
Der junge Mann sah erschrocken auf, nahm die Brille ab und wischte sich die Tränen mit einem Ärmel seiner Jacke weg.
"Was soll das heißen?"
Jack erinnerte sich wieder, dass er noch bis vor einer Woche bewusstlos auf der Intensivstation gelegen hatte und auch die letzte Zeit selten so lange wach war, dass sie ihm alle Details dessen, was geschehen war erzählen konnten.
Daniel wusste nur, dass er wegen O`Neill gefangen genommen worden war und kannte auch die Gründe dazu, wusste aber noch gar nichts davon, was nach seinem Zusammenbruch auf der Landstraße geschehen war.
"Sie haben den Arzt, der ihm geholfen hat geschnappt und hinter Gittern gesteckt, aber bevor er seine Aussage machen konnte, fand man ihn vergiftet in seiner Zelle. Wir suchen im ganzen Land nach Cavenaugh und wir werden ihn finden, versprochen!"
Der junge Mann nickte beruhigt.
"Und jetzt machen sie sich keine weiteren Gedanken darüber, verstanden?"
Jack machte sich doch langsam wieder Sorgen um ihn.
Daniel hatte die ganzen Geschehnisse als Trauma in seinem Unterbewusstsein abgespeichert und konnte nur Teile davon ab und zu an die Oberfläche bringen, aber wenn das der Fall war, endete es immer in Tränen und Angst.
O`Neill wusste nicht, was Cavenaugh ihm angetan hatte, aber er sah noch immer die Blutergüsse an der Innenseite von Daniels Arm, die von Spritzen mit den starken Wahrheitsdrogen herrührten.
Der Colonel sah, wie Jackson sich an der Lehne des Stuhls festhielt und wieder aufrichtete.
"Fraiser hat gesagt, sie sollen es in nächster Zeit ruhig angehen lassen, schon vergessen?"
"Ja...aber jetzt will ich erst einmal in die Kommandozentrale- ich habe General Hammond versprochen, ein neues SG- Team zu instruieren."
"Daniel!", verdammt, er war wirklich stur wie ein Esel!
"Es...es geht schon- Schmerzmittel, schon vergessen?"
Jack musste wieder lächeln.
Wie hatte er das in den letzten Wochen vermisst...
"Ich...ich werde denen nur kurz was über das Stargate erzählen, dann lege ich mich hin..."
Langsam marschierte Daniel zur Tür, hatte offensichtlich noch immer Probleme mit dem linken Schienbein.
Auch waren die harten Wahrheitsdrogen, die Cavenaugh ihm gegeben hatte noch immer in seinen inneren Organen verankert und sorgten alle paar Stunden dafür, dass der Doktor sämtliches Essen, dass er bitter nötig hatte, wieder erbrechen musste.
Dieser verdammte Hund!
Jack wünschte sich, er würde in der Hölle schmoren und selbst das war noch zu human!
"Ich werde sie begleiten!"
Noch mal würde er seinen besten Freund nicht im Stich lassen!
Als hilfreiche Geste schnappte er sich Daniel am Arm und half ihm zum Fahrstuhl- eine Geste, die dankend angenommen wurde.
O`Neill erinnerte sich wieder daran, wie sie vor einigen Tagen seinen Geburtstag auf der Krankenstation nachgefeiert hatten.
Jeder trank Sekt, nur Daniel musste sich mit Zitronentee zufrieden geben, um seiner Leber nicht noch mehr Schaden zuzufügen.
Aber sobald er wieder fit war...
Jack würde dann bestimmt alle Lokale mit ihm durcharbeiten.
Als sie den Fahrstuhl erreicht hatten, lehnt sich Daniel erschöpft an die Wand, schloss für einen Moment die Augen.
O`Neill stellte sich in Position um ihn aufzufangen, falls er ohnmächtig wurde, doch Jackson war zäh.
Er ruhte sich nur solange aus, bis sie auf Ebene 26 ankamen und langsam zur Kommandozentrale liefen.
Es berührte den Colonel sehr, dass ausnahmslos jeder, dem sie begegneten seinem Freund die Hand schüttelte und Gute Besserung wünschte.
Hier arbeiteten wirklich großartige Leute.
Und sogar Maybourne hatte sich vorgestern nach Daniel erkundigt, als er wegen seinem Gehaltsscheck angerufen hatte.
Der Mann verzichtete auf seine vorherigen Forderung und gab sich trotz versprochener Gefahrenzulage mit einer einmaligen Zahlung von 10.000$ zufrieden.
Das Cavenaughs Plan fehlgeschlagen und Jackson wieder in Sicherheit und relativ gesund war, reichten ihm als Lohn- und natürlich der Dank des Colonels.
Jack war sich sicher, dass er ohne Maybourns Hilfe seinen Freund bereits hätte begraben können.
Langsam kamen sie in den Konferenzraum und hörten schon Sam sprechen, die über irgendwelche Eintritts- und Austrittsgeschwindigkeiten referierte.
Daniel hielt an, lauschte einen Moment ihrer Stimme, bevor er den Raum betrat.
Ausnahmslos alle Gesichter drehten sich erstaunt nach dem angeschlagenen Mann um, sogar Hammond stieg auf und lief ihm entgegen.
"Doktor Jackson- sie sollten doch im Bett liegen und sich ausruhen. Ich hätte die Leute für einen späteren Termin für die archäologische Instruktion bestellt..."
Daniel nickte höflich.
Schon gut, George- fühl mich bestens, auch wenn's nicht so aussieht...
Er lief auf den langen Tisch zu, setzte sich vorsichtig auf einen- von einem Soldaten bereitgestellten- Stuhl.
"Stur wie eh und je..." beantwortete Jack Hammonds konfusen Blick und platzierte sich neben seinen Freund.
Sam musste ebenfalls lächeln.
Was brauchte es nur, um den Mann wirklich fertig zu machen?
"Tja...das war's dann eigentlich...ich denke, Doktor Jackson wird ihnen mehr über die Symbole und Funktion des Stargates sagen können..."
Sie lief auf ihren Freund zu, half ihm wieder aus seinem Stuhl raus.
Hammond schüttelte lediglich resigniert den Kopf.
Daniel suchte erst in der Datenbank des Hauptcomputers die entsprechenden Dateien, dann wandte er sich den vier neuen Personen am Tisch zu.
"Also, dass ist das DHD..."
Ein entsprechendes Bild erschien an der Overheadprojektorfläche und er nutzte einen Laserkugelschreiber, um auf die vielen Symbole des Gerätes zu deuten.
"Das ist ihre Tastatur für das Stargate- jedes der Symbole bedeutet mit 6 angereihten anderen eine Planetenadresse- wenn sie von der Erde aus wählen würden, müsste das Taurisymbol das letzte aktivierte Symbol sein..."
Er hielt einen Moment inne, als der Schmerz aus seiner rechten Seite wieder akut wurde.
"Alles in Ordnung, Doktor?"
Daniel nickte und fuhr mit seinem Vortrag fort.
Jack beobachtete den Mann lange- wie viel Mut und Stärke in ihm stecken musste, um Cavenaughs Folter zu überleben.
Tage, ohne Nahrung oder Flüssigkeit, ständiger Schläge und Tritte, vollgepumpt mit Halluzinogen...und trotzdem hatte er nicht aufgegeben...
Er war stolz darauf, so einen guten Mann wieder zurück im Team zu haben und noch stolzer war er darauf, ihn seinen Freund nennen zu dürfen...

Ende

Epilog

Jack kam erst am späten Nachmittag wieder in sein Quartier.
Daniel hatte für seine Instruktion den ganzen Morgen gebraucht, damit SG-14 auch niemals unbewusst auf irgend ein Steinchen treten würde, dass womöglich ein Artefakt war.
Gott, es war gut sich mal wieder über ihn aufregen zu können.
Jack hatte schon befürchtet, nie wieder dazu die Möglichkeit zu haben.
Danach war er mit ihm, Carter und Teal`c Essen gefahren.
Nach den letzten Wochen hatte jeder der Vier etwas Abwechslung gebraucht und O`Neill hatte die Initiative ergriffen und alle zu einem gemütlichen Mittagessen im Steak- House eingeladen.
Sie hatten sich jeweils eine riesige Portion Kartoffeln, Gemüse und natürlich ein gewaltiges, saftiges Beefsteak bestellt und schneller aufgegessen, als Daniel seinen winzigen Salat.
"Lassen sie ihn bloß nicht zuviel und zu schnell essen, sonst muss er sich wieder übergeben!" hatte Fraiser gewarnt und Jackson schien sich zum ersten Mal wirklich an ihre Ratschläge halten zu wollen.
Anschließend waren sie noch zusammen beim Eishockeyendspiel gewesen, bevor Jack mit seinen Freunden wieder zum Komplex gefahren war.
Müde schloss er die Tür hinter sich, musste wieder lächelnd daran denken, wie Daniel ihn im Krankenbett zwischen all den Beruhigungsmitteln immer mit seinem Studienkollegen Jonath verwechselt und über all ihre mehr oder weniger wilden Partys gesprochen hatte.
Jack würde es ihm irgendwann noch mal vorwerfen- wenn die Zeit dazu reif war.
Er lief zu seinem Schrank und wollte ihn öffnen, als O`Neill auf einen Umschlag aufmerksam wurde, der auf seinem Kopfkissen lag.
Hastig griff er danach, riss das weiße Papier auf und holte einen gelben Zettel hinaus.
Hey Jack!
Nett von dir, mir mal einen neuen Zeitvertreib zu verschaffen.
Dumme Idee, zu glauben, deine Jungs könnten mich finden.
Wie war dein Mittagessen?
Ich hoffe, deinem Doktor geht es bald wieder besser.
Wollte dich nur wissen lassen, dass ich immer ganz in deiner Nähe bin und nur darauf warte, dass du einen Fehler machst.
Bis dann,
dein bester Freund.
"Verdammt!"
Sollte er jetzt mehr wütend oder mehr besorgt sein?
O`Neill setzte sich auf sein Bett, stützte den Kopf auf seinem Arm ab.
Lange saß er so da, grübelte halb wütend, halb besorgt über die neue Gefahr, die ihn begleitete.
Mit mir kannst du so was nicht machen, Cavenaugh, nicht mit mir!
Er blickte erst wieder auf, als es an der Tür klopfte und Daniel kurz darauf in den Raum trat.
Der Archäologe war frisch geduscht und hatte noch immer ein Handtuch im Nacken.
"Hey, Jack- wollten wir nicht zusammen ne Runde Billard im Aufenthaltsraum spielen?"
Nervös zerknitterte er den gelben Zettel und warf ihn in den Papierkorb.
"Stellt Fraiser sie überhaupt nicht mehr ruhig?"
"Nein. Was war das für ein Zettel?"
Jack ging auf ihn zu, schubste ihn vorsichtig Richtung Ausgang.
"Nichts weiter- nur...ein Brief von einem alten Freund von mir. Thanksgiving steht ja bald vor der Tür und er wollte mal Hallo sagen..."

Fortsetzung kommt bald...
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