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Schmerz von Anne

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Vorwort

Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!
Schmerz


Es war wieder einer dieser Tage, an denen Daniel nicht vermochte, aufzustehen. Zu tief saß immer noch der Schmerz, über Sha`res Tod. Er drehte sich ein letztes Mal in dem Bett herum, in dem sie hätte eigentlich neben ihm liegen müssen, und stand auf. Er ging ins Bad und stellte sich vor den Spiegel. Er blickte hinein. "Das kann unmöglich ich sein", murmelte er und drehte den Wasserhahn auf. Er wusch sich das Gesicht, es war angenehm. Er wünschte, sich, seinen Schmerz, mit dem Wasser, herunterspülen zu können. Doch, sosehr er sich auch wusch, es gelang ihm nicht. Tränen füllten seine Augen. Er sah wieder in den Spiegel, doch, was er sah, war nicht sein Abbild, sondern die zahlreichen Erinnerungen, die ihm in diesem Moment durch den Kopf schossen. Erinnerungen daran, wie er sie kennen gelernt hatte, "Ein Geschenk", murmelte er. Es war ihm damals sehr unangenehm gewesen, als sie vor ihm stand und sich ihm anbot. Es war nicht so, dass er sie nicht gewollt hätte, aber seine gute Erziehung hatte ihn zurückgehalten. Davon mal abgesehen, würde er niemals jemanden zu etwas zwingen, was er nicht wollte. Er erinnerte sich daran, wie er sie geheiratet hatte, es war der schönste Tag in seinem Leben gewesen, und an die Tage die er mit ihr auf Abydos verbringen durfte. Sie war so warmherzig gewesen, so liebenswürdig. Sie war voller Lebensfreude und Mitgefühl. Aber, sie konnte auch sehr impulsiv sein, sie war temperamentvoll und voller Leidenschaft. Daniel sank wieder den Kopf, ein keuchender Laut kam über seine Lippen. "Warum? Warum?", fragte er, während unzählige Tränen über seine Wangen liefen. Es quälte ihn so sehr, es nagte an seiner Seele und lies sein Herz in tausend kleine Splitter zerspringen. Er wünschte sich so sehr ,dass sie noch leben würde. Er würde sein eigenes Leben so gerne für sie opfern, ja, er würde sogar seine Seele dem Teufel verkaufen, um sie zu retten, wenn es ihm möglich wäre. - Er drehte den Wasserhahn wieder zu. Er blickte ein letztes Mal in den Spiegel. Sein Gesicht war nur mehr ein nasses, verweintes Etwas. Er verließ das Bad wieder. Wie konnte er jetzt nur wieder zur Arbeit fahren? Wie konnte er jetzt wieder durch das Sternentor treten, ohne nicht gleich in Tränen auszubrechen? Er kannte die Antworten auf diese Fragen nicht, er wusste nur, dass er es versuchen musste. Er musste sich jetzt voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren. Denn nur so würde er für eine Weile abgelenkt sein und seinen Schmerz für eine gewisse Zeit vergessen können.
Als Daniel in der Basis war, ging er zum Konferenzraum. Jack, Sam und Teal`c waren auch schon da. Er murmelte einen Gruß und setzte sich dann auf einen leeren Stuhl. Man sah ihm an, dass er mit seinen Gedanken woanders war. Sie konnten ihn nur zu gut verstehen. Daniel hatte ihnen zwar versichert, dass er auch weiterhin beim SG-Projekt mitmachen würde und er schon fast über Sha`res Tod hinweg sei, aber natürlich, glaubten sie es ihm nicht. Es war unmöglich, in so einer kurzen Zeit über den Tod des am meisten geliebten Menschen hinweg zu kommen. Sie alle hatten schon Erfahrungen darüber gesammelt. General Hammond trat ein. Jack und Sam standen auf. Der General setzte sich und Jack und Sam taten es ihm gleich. "Ihr nächster Ausflug...", sprach Hammond und gab ihnen alle nötigen Informationen für ihre nächste Mission. Daniel hörte ihm gar nicht richtig zu, er war mit seinen Gedanken immer noch bei Sha`re. "Wegtreten!", riss ihn General Hammonds Befehl aus seinen Erinnerungen. Alle, außer Daniel standen auf. Er blieb noch ein paar Sekunden auf seinem Stuhl sitzen. Jack, Sam und Teal`c sahen zu ihm und überlegten, ob sie etwas sagen sollten. Doch dann traten sie aus dem Raum. Sie gingen zum Umkleideraum. Daniel atmete noch einmal tief durch und stand dann auf. Er ging ebenfalls zum Umkleideraum. "Er tut mir so leid", sagte Carter. "Ja, mir auch", sagte O`Neill. "Es ist schrecklich, ihn so leiden zu sehen", ergänzte Sam. "Es ist alles meine Schuld", sprach Teal`c. "Teal`c, das stimmt nicht. Du musstest es tun", sagte Jack, "Sonst hätte Amonette ihn getötet!". "Vielleicht hätte er es so gewollt", entgegnete Teal`c. "Teal`c, es ist falsch, so zu denken!", sprach Jack. "Wieso, O`Neill? Nur, weil Du es nicht akzeptieren und respektieren würdest, dass er vielleicht lieber sein eigenes Leben für Sha`re gelassen hätte?", fragte Teal`c. Sie sahen sich an. Jack wusste nicht, was er darauf antworten sollte, weil er genau dieser Ansicht war, er hätte es nicht respektiert und akzeptiert schon gar nicht. Beide drehten sich zu ihren Schränken. "Vielleicht sollte ich Daniel für eine Zeit lang aus dem Team nehmen", sagte Jack. In diesem Moment trat Daniel in den Raum. Er hatte den letzten Satz mitbekommen. "Jack, bitte nicht!", sagte er, "Zu Hause fällt mir nur die Decke auf den Kopf. Ich muss mich jetzt irgendwie ablenken". Sie sahen sich an. Jack überlegte. "Bitte, Jack!", sprach Daniel. Jack nickte und sagte: "Na gut". "Danke", sprach Daniel und ging zu seinem Schrank.
Als sie sich alle umgezogen hatten, gingen sie zum Stargateraum. Das Tor wurde aktiviert. Während Jack und Sam sich über den Planeten unterhielten, zu dem sie heute gehen und Teal`c wie immer nur teilnahmslos daneben stand, starrte Daniel die ganze Zeit das Stargate an. Gedanken, wie: "Dieses verfluchte Tor", "Du konntest sie nicht retten" und "Hättest du dieses verdammte Ding auf Abydos bloß nie wieder ausgegraben", spukten durch seinen Kopf. Er stand den Tränen sehr nahe. Doch er zwang sich, sie nicht heraus zu lassen, er wollte seinen Freunden nicht zeigen, wie sehr es ihn quälte, er wollte kein Mitleid. - Der blaue Strudel schoss hervor. Er erschreckte etwas, aber es war sogar gut, dass das blaue Etwas erschien, es holte ihn aus seinen Gedanken. "Colonel, Sie haben Starterlaubnis!", erklang General Hammonds Stimme aus dem Lautsprecher. Jack trat an Daniel heran. "Alles in Ordnung?", fragte er. Daniel löste seinen Blick vom Stargate und sah Jack an. "Ja", antwortete Daniel und trat an Jack vorbei. O`Neill waren Daniels Augen aufgefallen, die sich von seinen unterdrückten Tränen rot gefärbt hatten. Er folgte Daniel auf die Rampe. Der Doktor stand wie angewurzelt vor dem Ereignishorizont. Jack sah noch, wie eine Träne über Daniels Wange floss und er dann durch das Sternentor trat. Jack konnte nicht verstehen, warum Daniel sich selbst so quälte, warum er sich keinen Urlaub nahm, um über seinen Verlust hinweg zu kommen, sondern statt dessen immer mehr auf seiner eigenen Seele herumtrampelte, indem er durch das Stargate trat, durch das er hauptsächlich gegangen war, um seine, über alles geliebte Frau zu finden und von ihren Qualen zu befreien.
Auf dem Planeten gab es nichts Besonderes. Sie sammelten ein paar Gesteinsproben ein und gingen dann zurück zur Erde. Als sich alle wieder umgezogen hatten, gingen sie zum Konferenzraum und setzten sich auf die leeren Stühle. Als General Hammond da war, fragte er: "Also SG-1, was haben Sie auf dem Planeten, außer Gesteinsproben, noch gefunden?". "Leider nichts weiter, Sir", antwortete Carter. "Haben Sie keine Hinweise auf eine Zivilisation gefunden, Dr. Jackson?", fragte der General weiter. Daniel reagierte nicht, er war schon wieder in seine Gedanken vertieft. Alle sahen ihn an. "Daniel!", sagte Jack leise und stupste ihn leicht an. Sie wussten alle, woran er gerade dachte, oder besser gesagt, an wen. Er löste seinen Blick von der Wand, auf die er die ganze Zeit starrte, sah Hammond an und fragte: "Entschuldigen Sie Sir, was sagten Sie gerade?". "Ich fragte Sie eigentlich nur, ob Sie Hinweise auf eine Zivilisation gefunden haben", antwortete Hammond. "Ähm, nein, die habe ich nicht gefunden, Sir", sprach Daniel, mit einem Zittern in der Stimme. Stille herrschte, der General musterte Daniel. Er sah ihm an, dass er immer noch um seine Frau trauerte. "Dr. Jackson, wenn Sie sich noch nicht bereit dazu fühlen, Ihre Arbeit durchzuführen, dann nehmen Sie sich ruhig ein paar Tage frei!", sagte Hammond. Daniel atmete tief durch und sagte dann: "Das ist nicht nötig, Sir, ich", Daniel stoppte vor seelischem Schmerz, "fühle mich bereit dazu". "Wenn Sie meinen, es ist Ihre Entscheidung", sprach der General.
Als die Besprechung beendet war, verließen sie alle den Konferenzraum. Daniel beschloss, heute nicht nach Hause zu fahren, dort würde er nur in Selbstmitleid versinken. Als er in seinem Zimmer war, setzte er sich an den Schreibtisch, vor seinen Computer. Er wollte sich ablenken. Er begann etwas zu bearbeiten. Doch sein Blick fiel immer wieder auf das Bild von Sha`re, welches neben dem Computer stand. Er nahm es in die Hand und betrachtete es. Er bemerkte, wie seine Augen sich in Tränen aufweichten. Ein spitzer Pfeil bohrte sich durch sein Herz, welches schon etliche Wunden hatte und drohte, jeden Moment zusammen zu brechen. Er schloss die Augen und legte das Bild auf den Tisch. Er drehte seinen Kopf entschlossen, wieder zum Bildschirm des Computers. In diesem Moment ging Jack an Daniels offener Tür vorbei. Er klopfte leicht und trat dann in das Zimmer. "Hi, Daniel!", sagte er. Daniel wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und drehte sich dann zu Jack, in der Hoffnung, er hätte den Ausdruck seines Schmerzes nicht erkannt. "Was gibt`s?", fragte Daniel mit einem gespielten Lächeln. In seinem Innern weinte er noch immer. Jack durchschaute ihn trotzdem. "Ich wollte nur mal sehen, was Sie so machen", antwortete der Colonel. Ihm fiel das umgedrehte, auf dem Schreibtisch liegende Bild auf. Er wusste genau, wen es zeigte, er hatte es nur zu oft bemerkt. "Im Moment gehe ich nur noch mal meinen letzten Bericht durch", sprach Daniel. Jack nickte und sah dann wieder auf das Bild. Jetzt blickte auch Daniel wieder darauf. "Tja, ich muss dann weiter machen", sagte Daniel, nahm seinen verklärten Blick vom Bild und sah dann wieder auf den Computer. Er konnte nichts gegen die Tränen tun, die gerade wieder in seine Augen schossen. Er hoffte nur, dass es Jack nicht auffallen würde. Jack sah ihn an. Daniel konnte nicht länger gegen seine Gefühle ankämpfen. Er verzog sein Gesicht und brach in Tränen aus. "Warum musste sie sterben?", fragte er. Jack trat an ihn heran und nahm ihn in den Arm. "Warum musste sie nur sterben, Jack?", fragte Daniel nochmals. Jack tröstete ihn. Er wusste nur zu genau, wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren. Daniel fühlte sich so schlecht. Die Trauer, die er empfand, zerfraß ihn innerlich. "Womit hat sie das verdient?", fragte Daniel, immer noch unter Tränen. Er konnte sich einfach nicht beruhigen, sosehr er es auch versuchte, es gelang ihm nicht. Jack tröstete ihn und versuchte, ihn zu beruhigen. "Es ist alles meine Schuld!", schluchzte Daniel, "hätte ich bloß niemals diese verdammte Höhle gefunden!". "Schsch, es war nicht Ihre Schuld Daniel", tröstete ihn Jack. "Doch, ich konnte sie nicht retten! Ich konnte sie nicht retten!", schluchzte Daniel weiter. Es dauerte eine ganze Weile, bis Daniel sich wieder einiger Maßen beruhigt hatte.
Die Tage vergingen, aber mit ihnen nicht der Schmerz, der Daniels ganze Seele erfüllte. Nach einer Woche, trafen sie sich alle, wie jeden Morgen, im Konferenzraum. "SG-1, nehmen Sie Platz!", sprach General Hammond, der am Tisch saß und zeigte mit seiner Hand auf die leeren Sessel. Alle setzten sich. "Sie erinnern sich doch sicher alle an das Gerät, was wir auf P9X234 gefunden haben", sprach Hammond. "Sie meinen das Gerät, durch das es uns gelang, diese Krankheit, die eines der SG-Teams mitbrachte, zu heilen, Sir?", fragte Sam. "Ja", antwortete Hammond, "Ein paar Ärzte haben heraus gefunden, dass es möglich wäre, damit Krebs zu heilen!". "Aber Sir, das Gerät haben wir gar nicht mehr es wurde doch von einem der Erkrankten zerstört!", sagte Sam. "Das weiß ich, Major", sagte Hammond, "Man hat mir befohlen, ein Team durch den Spiegel, der zu Paralleluniversen führt, zu schicken und das Gerät von dort zu besorgen, zumindest einen Plan um es nach zu bauen!". "Aber, Sir, erinnern Sie sich noch, was passierte, als die Carter aus einem dieser Paralleluniversen hier war?", fragte O`Neill. Hammond sah ihn fragend an. "Er meint den Kaskadenschock, den sie nach 24 Stunden erlitt, Sir", fügte Sam hinzu. "Daran habe ich auch schon gedacht", sagte der General, "Sie dürfen eben nur 24 Stunden in dieser Welt bleiben!". "Aber, woher wollen wir wissen, dass die dort auch dieses Gerät besitzen?", fragte Sam, "immerhin kann SG-1 dort gar nicht dieses Gerät gefunden haben!". "Wenn das der Fall sein sollte, dann werden Sie zu einer anderen Welt gehen, wo man dieses Gerät besitzt!", antwortete Hammond. Alle sahen ihn an. "Es wäre möglich, dass man uns für Spione hält", ergriff Teal`c das Wort. "Da könnten Sie recht haben", sagte Hammond nachdenklich. "Wir können doch einfach ein Video von diesem Stützpunkt, von unserem Stargate aufnehmen, Sir!", sprach Sam, "Dann würde man uns sicher glauben!". "Das ist eine gute Idee, Major! Kümmern Sie sich bitte darum!", sagte Hammond, "Und wenn Sie fertig sind, dann können Sie aufbrechen!".
Sam kümmerte sich wie befohlen um das Video. Als sie damit fertig war, machten sich alle startbereit. Dr. Fraiser begleitete sie, als sie zu dem Raum gingen, wo der Spiegel aufbewahrt wurde. "Es ist äußerst wichtig, dass Sie nach spätestens 24 Stunden wieder hier sind, Colonel! Sonst könnte es sehr unangenehm für Sie werden!", sagte die Ärztin. Sie waren in dem Raum angekommen. O`Neill blieb stehen, sah sie an und sagte: "Wir werden das schon schaffen Doc!". Fraiser sah ihn misstrauisch an. Sie wusste genau, dass Jack immer erst auf den letzten Drücker zurückkam, was ihr, durch das, was er gerade gesagt hatte noch deutlicher wurde. Er lächelte sie an und ging dann zu Daniel, der gerade eine geeignete Parallelwelt im Spiegel suchte. "Die hier sieht doch ganz in Ordnung aus!", sagte Jack, als wieder mal eine neue Welt erschien, "Ich schlage vor, die nehmen wir!". Jetzt traten auch Sam und Teal`c an den Spiegel. Alle vier berührten ihn und im nächsten Moment befanden sie sich auf der anderen Seite. "Ich schlage vor, wir suchen erst einmal Hammond, von dieser Welt!", sagte Jack. Dann gingen sie los. Sie gingen den Gang entlang, in Richtung Fahrstuhl. Sie standen davor und warteten. Als sich die Tür des Fahrstuhls öffnete, trat eine Frau mit braunen, langen, gelockten Haaren daraus. Sie sagte fröhlich: "Jack!", trat auf ihn zu, hielt seinen Kopf fest und küsste ihn zärtlich. Die anderen konnten ihren Augen nicht trauen, vor allen Daniel nicht. Alles was er sagen konnte, war ihr Name: "Sha`re!". Jack löste sich langsam von ihren Lippen und sah sie an. "Jack, was ist?", fragte die Frau und sah ihn verwundert an. "Ich bin nicht Jack", sagte er, "Jedenfalls nicht der dieser Welt!". Sie sah fragend zu den anderen. Daniel war völlig sprachlos. Er merkte, wie sich der Pfeil in seinem Herzen immer tiefer bohrte. Vor Schreck ließ er die Fernbedienung des Spiegels, in seiner Hand fallen. Er konnte seine Augen, die sich gerade mit Tränen füllten, nicht von Sha`re lassen. Jack wusste genau, was gerade in Daniels Kopf vorging. Er entschloss sich dazu, das Schweigen zu brechen. "Ähm", sagte Jack, "Das ist schwer zu erklären, aber, wir kommen aus einer parallelen Welt". Er hoffte, damit die Stimmung etwas aufzulockern. Sha`re sah ihn fragend an. Dann lächelte sie, streichelte seine Wange und sagte: "Das ist doch wieder einer deiner Scherze! Fast wäre ich darauf hinein gefallen!". Jack hielt ihre Hand in seinem Gesicht fest und sagte: "Nein, das ist kein Scherz!". "Jack, hör` auf, ich habe dich durchschaut!", sagte sie. "Er hat recht", ergriff Sam das Wort, "Das ist kein Scherz! Das ist sein bitterer Ernst!". Sha`re löste ihre Hand aus Jacks Griff und sah Sam an. "Wie gesagt, wir kommen aus einer parallelen Welt", sagte Sam. "Wie ist das möglich?", fragte Sha`re. "Das ist schwer zu erklären", antwortete Sam, "Durch...". Daniel hörte gar nicht zu, er sah immer noch Sha`re an. Es war unglaublich, vor ihm stand seine Frau, die Frau, die er so sehr liebte, die Frau, die er vor kurzem erst verloren hatte. Er wusste zwar, dass es nicht die Sha`re war, die er kannte, dennoch brachte ihr bloßer Anblick starke Gefühle in ihm hervor. Die Tatsache, dass sie Jack geküsst hatte und in dieser Welt wahrscheinlich mit ihm zusammen war, versetzte ihn nicht nur in Rage, sondern erfüllte ihn auch gleichzeitig mit einem tiefen, stechenden Schmerz. "...Und deswegen müssen wir unbedingt zum Kommandeur dieser Basis!", sprach Sam. Sha`re nickte und sagte: "Gut, dann führe ich euch zu ihm! Wie kann ich euch vorstellen?". "Ähm, mich kennst du ja bereits", sagte Jack, "Das sind Samanther Carter, Teal`c und ähm, Daniel Jackson". Jack sah zu Daniel, um seinen Gemütszustand zu checken. Doch dieser sah immer noch Sha`re an. Sha`re bemerkte Daniels Blicke und sah ihn fragend an. "Ist irgendetwas nicht in Ordnung?", fragte sie ihn. "Nein, ich, es ist- .", Daniel stoppte, sank seinen Kopf um ihr nicht die Tränen zu zeigen, die in diesem Moment seine Wangen herunterliefen, "Alles in Ordnung". Er drehte sich um und entfernte sich ein paar Schritte von ihnen. Er wollte nicht, dass Sha`re ihn so sieht. Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass sie ihn nicht einmal kannte. "Was ist mit ihm?", fragte Sha`re, "Habe ich etwas falsches gesagt?". Jack sah Sam an und ging dann zu Daniel. "Es geht nicht darum, was Du gesagt hast", sprach Sam und holte tief Luft, "Es geht darum, wer Du bist!". Sha`re sah sie verwirrt an. "In unserer Welt, da bist Du mit ihm - verheiratet. Ich meine, Du warst es. Seine Frau ist, Du bist - tot!", erklärte Sam. "Oh", sprach Sha`re geschockt, "Das wusste ich nicht". "Das konntest Du auch gar nicht", sagte Sam.
"Daniel", sagte Jack leise und trat an ihn heran. Daniel wischte sich schnell die Tränen aus seinem Gesicht. Er sah Jack nicht an, sondern blickte auf den Fußboden. Jack legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte mitfühlend: "Wenn Sie wollen, dann können Sie zurück in unsere Welt gehen". Daniel sah ihn bedrückt an und sagte schließlich: "Nein, das ist nicht nötig. Ich - komme schon damit - zurecht. Wirklich!". Er belog sich selbst, er wusste ganz genau, dass er nicht damit klar kommen würde. Doch er wollte nicht gehen, er wollte wenigstens hier in Sha`res Nähe sein, ein letztes Mal. Auch, wenn es ihm großen Schmerz bereitete. Jack klopfte ihm wieder auf die Schulter, sah ihn mitfühlend an und sagte: "OK, wenn Sie meinen". Dann gingen sie wieder zu den anderen. Sha`re führte sie zum Büro. Sie klopfte an und trat dann ein. Der Jack dieser Welt saß darin. SG-1 wartete in der Tür. "Hallo Jack", sagte Sha`re und trat an ihn heran. "Hallo, mein Schatz!", sagte Jack. Er stand auf und gab ihr einen Kuss. Daniel war voller Eifersucht. "Schatz" nannte er sie. Als sich ihre Lippen wieder voneinander gelöst hatten, sagte Sha`re: "Jack, hier sind ein paar Leute, die behaupten, aus einem Paralleluniversum zu kommen". Jack sah sie verwundert an und blickte dann zur Tür. SG-1 trat ein. Der Jack dieser Welt betrachtete verblüfft seinen Doppelgänger und ging auf ihn zu. "Das ist ja, - unglaublich!", sagte er. "Jeep, ich wollte es zuerst auch nicht glauben, aber es ist wirklich so. Die Paralleluniversen existieren! Ach übrigens, der Spiegel, der in eurem Lagerraum verstaubt ist der Schlüssel zu ihnen!", sprach der andere Jack. "Wie ist das möglich?", fragte der Jack dieser Welt. Sam trat einen Schritt vor. Ihr Blick fiel auf seine Uniform, darauf stand General O`Neill. "General, das Ganze funktioniert...", erklärte sie. "Und warum sind Sie hier?", fragte der General. "Wir hoffen, dass Sie ein Gerät besitzen, was uns helfen kann", antwortete Sam. "Wobei?", fragte O`Neill. "Um Krebs zu heilen, Sir!", antwortete Sam, "Unser Gerät ist leider zerstört worden". "Warum sind Sie sich so sicher, dass ich es Ihnen überlassen werde?", fragte der General weiter. "Sie müssen es uns nicht überlassen", antwortete der Colonel an Sams Stelle, "Wir brauchen nur dessen Plan, um es nachzubauen".
Sie hatten sich alle im Konferenzraum versammelt. "Mit Hilfe dieses Gerätes gelang es uns, eine Krankheit, die eines der SG-Teams mitbrachte, zu heilen", sagte Sam und hielt ein Foto von dem vermeintlichen Gerät hoch. Sie gab es Teal`c, dieser reichte es an General O`Neill weiter. Er betrachtete es. "Nein, solch ein Gerät haben wir nicht", sagte der General, "Auf welchem Planeten haben Sie es gefunden?". "Auf P9X234", antwortete Sam, "In einer Höhle, Sir". "Auf diesem Planeten waren wir tatsächlich noch nicht", sprach Jack. "Dann schlage ich vor, dass Sie sobald wie möglich ein Team dorthin schicken!", sagte der andere Jack. "Würden Sie sich dazu bereit erklären?", fragte der General, "Natürlich in meiner Begleitung". "Ein Zweisternegeneral möchte seinen Schreibtischjob für eine Weile verlassen?", fragte der Colonel scharf. "Würden Sie das etwa nicht tun, wenn Sie die Gelegenheit dazu hätten?", beantwortete der andere Jack diese Frage mit einer Gegenfrage. Der Colonel lächelte verschmitzt und sagte: "Ich glaube, Sie kennen die Antwort. Nein, da bin ich mir sogar sicher!". "Auf jeden Fall sollten wir dann bald aufbrechen, Sirs!", ergriff Sam das Wort, "Wir haben nur noch wenige Stunden!". Der General sah sie fragend an. "Ähm, nach 24 Stunden werden wir einen Kaskadenschock erleben, auf Grund unserer Doppelgänger in dieser Welt. Unser Körper verkraftet die-.". "Stop!", unterbrach sie der General, "Das genügt mir!". Sam sah ihn verwundert an. "Ich steh` nicht so auf dieses wissenschaftliche Zeugs!", sprach O`Neill.
Sie hatten noch 19 Stunden, bis zum Eintreten des Kaskadenschocks. Colonel O`Neill hatte beschlossen, dass Daniel auf der Erde bleibt. Er hatte Angst, dass Daniel, in seinen Gedanken, womöglich, wenn sie von Jaffa angegriffen werden würden, verletzt werden könnte. Daniel hatte zwar protestiert, ordnete sich dann aber doch Jacks Befehl unter. Er beschloss, sich solange etwas in der Basis umzusehen. Er ging auf Ebene 23 den Flur entlang. Er suchte die Toilette. Vom Grundbau her entsprach die Basis zwar der, die er kannte, dennoch wurden die Räume anders belegt. Er hielt vor einer Tür, wo in seiner Welt die Toilette war. Er öffnete die Tür und ging hinein. Sha`re war in diesem Raum, sie hatte einen Bademantel an. Erschrocken sah sie Daniel an. "Oh, ähm, Verzeihung", sagte Daniel verlegen und drehte sich um. Er hatte sie zwar schon etliche Male so gesehen, doch dieses Mal war es ihm peinlich. Er wollte den Raum, der offensichtlich der Umkleideraum war, verlassen. Doch Sha`re sagte: "Warten Sie, Daniel!". Daniel blieb wie erstarrt stehen. "Major Carter hat mir von Ihrer Frau erzählt", sagte Sha`re langsam. Daniel drehte sich um und sah sie an. "Du warst meine Frau", sprach er mit einem Zittern in der Stimme. Er musterte sie. Ihre Haare waren etwas nass, wahrscheinlich hatte sie gerade geduscht. Er musste sich mit Mühe zwingen, nicht jeden Moment über sie herzufallen. Er fand sie so unwiderstehlich, dass es schon wehtat, sich zurück zu halten. "In dieser Welt bin ich aber mit Jack verheiratet!", sagte sie. Das war wirklich die Spitze des Eisberges, sie war nicht nur mit Jack zusammen, sondern war auch noch mit ihm verheiratet. Stille herrschte und sie sahen sich an. "Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie oft ich mir das hier gewünscht habe!", sprach Daniel, "Noch ein Mal vor Dir zu stehen, noch ein Mal in Deine Augen zu sehen und dabei Deine Wange zu streicheln". Er streichelte ihre Wange und blickte ihr tief in die Augen. "Dir noch ein Mal zu sagen, `ich liebe Dich´ und Dich noch ein Mal zu küssen", sprach er. Er hielt ihren Kopf fest, beugte sich vor und küsste sie zärtlich. Sha`re wehrte sich nicht. Sie küssten sich innig. In diesem Moment öffnete sich die Tür. Es war General O`Neill und die Anderen. Er konnte seinen Augen nicht trauen, als er Daniel und Sha`re sah. Jetzt sahen es auch die Anderen. Er drehte sich um und ging. Dem Colonel wurde in diesem Moment bewusst, dass er einen großen Fehler gemacht hatte, als er Daniel hier gelassen hatte. Schließlich machte er die Tür wieder zu. Er hatte sich entschlossen, Daniel wenigstens einen Glücksmoment zu schenken. Daniel und Sha`res Lippen lösten sich langsam wieder voneinander. Sie sahen sich an. "Nein, Du bist wirklich nicht meine Frau", sagte Daniel und lächelte leicht. Er hatte gespürt, dass etwas anders war, dass er nicht sie liebte, sondern seine Sha`re. Er nahm seine Hände von ihrem Kopf und sah ihr ein letztes Mal in die Augen. Dann drehte er sich um und verließ den Raum. Jack und die Anderen standen immer noch davor. Er sah sie überrascht an. "Und, war es schön?", fragte Jack. Daniel sah ihn fragend an. "Verdammt Daniel, es ist nicht Ihre Frau, zumindest nicht hier!", sagte Jack etwas erregt, "Der General hat übrigens auch etwas von Ihrem Gefühlsaustausch mitbekommen!". Daniel sah ihn fast böse an. In manchen Momenten konnte Jack wirklich sehr gefühlskalt sein. Jack drehte sich um und ging. Sam sah Daniel mitfühlend an. Sie konnte ihn sogar verstehen. Dann drehte sie sich ebenfalls um und folgte Jack mit Teal`c.
Nach dem Daniel auf der Toilette war, ging er zum Büro des Generals. "Es tut mir so leid Jack", hörte er Sha`res Stimme aus dem Zimmer. "Da bin ich einmal nicht da und Du fällst gleich dem Nächstbesten um den Hals!", sagte Jack aufgeregt. "Jack! Das hat mir nichts bedeutet, das musst Du mir glauben!", sprach Sha`re. Stille herrschte. "Warum sollte ich Dir glauben?", fragte Jack. "Weil ich Dich liebe", antwortete Sha`re. Daniel konnte es nicht länger mitanhören. Er trat in den Raum. Beide sahen zu ihm. "Was wollen Sie?", fragte der General böse, "mir meine Frau weg nehmen?". "Nein", antwortete Daniel, "Ich wollte mich bei Ihnen dafür entschuldigen". Daniel sah ihn an. Jack sah ihn schweigend an. "Eins müssen Sie wissen, ich habe sie geküsst, nicht sie mich", sprach Daniel. "Warum haben Sie das getan?", fragte Jack, mit einem Blick, der hätte töten können. Daniel sah auf den Fußboden und atmete tief durch. Dann sah er wieder zu Jack. "Weil sie meine Frau war, in meiner Welt", Daniel sank wieder den Kopf, um Jack nicht den Schmerz zu zeigen, der sich in seinem Gesicht spiegelte, "Sie ist tot!". Jacks Gesichtsausdruck veränderte sich, er wurde weicher. Mitleid? Es war wahrscheinlich Mitleid und Angst. Er hatte auf einmal schreckliche Angst, Sha`re zu verlieren. "Aber das entschuldigt es natürlich auch nicht", sagte Daniel leise und sah Jack wieder an. "Nein", sagte dieser, "Das tut es nicht". Stille herrschte. "Aber geben Sie ihr nicht die Schuld dafür, das hat sie nicht verdient!", sagte Daniel und warf Sha`re einen kurzen Blick zu, "Sie sollten froh sein, dass Sie sie noch haben!". Dann drehte er sich um und verließ den Raum. Auf dem Flur kamen ihm Jack, Sam und Teal`c entgegen. Jack sah ihn verständnislos, fast böse an. Daniel ließ seinen Blick zwischen ihm und Sam schwenken. "Ich war gerade beim General und - habe mich entschuldigt", sagte Daniel. "Gut", sagte Jack, "Sonst hätte ich es getan!". Er trat an Daniel vorbei. Daniel dachte, er höre nicht richtig. Er folgte Jack und stellte sich vor ihn. "Moment, wie darf ich das denn verstehen?", fragte Daniel. "Genau wie ich es gesagt habe!", antwortete Jack. Daniel sah ihn empört an. "Das ist ja-, Sie können sich doch nicht einfach so über meinen Kopf hinweg für mich entschuldigen!", sprach Daniel impulsiv. "Ach Daniel, ich bitte Sie!", sagte Jack, "Es ist doch immer das Gleiche, Sie stellen irgendetwas an und ich muss es dann wieder gerade bügeln!". Daniels Empörtheit steigerte sich zur Wut. "Was!", explodierte er, "Woher wollen Sie wissen, dass ich es nicht so gewollt habe?". "Ach kommen Sie, wir beide wissen doch genau, dass das wieder mal triebgesteuert war!", sagte Jack. Daniel sah ihn verständnislos an, er konnte nicht glauben, was er da eben gehört hatte. Das hatte ihn tief getroffen. "Wie können Sie nur so etwas behaupten?", fragte Daniel getroffen, "Sie wissen genau, dass ich Sha`re - .", er brach ab und sank seinen Kopf, seine Augen füllten sich mit Tränen, "geliebt habe". Er sah Jack wieder an und sagte: "Sie sind solch ein Ignorant!". Dann drehte er sich um und ging.
Währenddessen unterhielten sich der General und Sha`re immer noch. "Jack, es tut mir so leid!", sagte Sha`re, "Wenn ich könnte, dann würde ich das alles rückgängig machen!". Jack trat an sie heran und sah ihr tief in die Augen. Daniels Worte hatten ihn zum Nachdenken gebracht. Er erkannte, dass es ihr wirklich leid tat. Er streichelte ihre Wange und sagte: "Ich glaube Dir, weil ich Dich liebe". Er hielt ihren Kopf fest und küsste sie zärtlich. Plötzlich traten Colonel O`Neill, Sam und Teal`c in den Raum. Jack räusperte sich. Erschrocken hörten der General und Sha`re auf, sich zu küssen. Sie sahen die anderen verlegen an. "Ähm, wir wollten nicht stören, aber, wie Sie wissen haben wir nicht mehr viel Zeit", sagte Jack und zeigte auf seine Uhr. Sie hatten nur noch knapp 4 Stunden.
Sie waren alle im Konferenzraum versammelt. Auch Daniel war inzwischen wieder erschienen. Aber er würdigte den Colonel keines Blickes. Er war immer noch zu sehr verletzt und verärgert, ja sogar enttäuscht. Er hatte gedacht, dass Jack ihn versteht, nachdem er ihm in den letzten Tagen geholfen hatte, mit seiner Trauer fertig zu werden. Doch anscheinend war es wohl nicht so. Das Gerät, welches sie tatsächlich auf P9X234 gefunden hatten, stand neben General O`Neill auf dem Tisch. "Wie wollen Sie eigentlich so schnell einen Plan von dem Gerät erstellen?", fragte der General Sam. "Haben Sie keine Sorge, sie ist Expertin, sie schafft das!", entgegnete der Colonel, "Nicht wahr, Carter?". "Nun ja, Sir, es wird sehr knapp werden", sagte Sam und sah Jack bedenklich an. "Aber Sie schaffen es doch, richtig!?", vergewisserte sich Jack. "Nun, wenn ich sofort anfange und mir jemand dabei hilft, dann könnte ich es vielleicht schaffen", sprach Sam. "Ich werde Ihnen meinen besten Mann zur Seite stellen", sagte der General. Dann begann Sam mit Hilfe eines Wissenschaftlers einen Plan des Gerätes zu erstellen.
Nach knapp 3 Stunden, waren Sam und der Wissenschaftler fast fertig. Der Colonel trat in den Raum, wo fleißig gearbeitet wurde. "Na, sind Sie bald fertig?", fragte Jack. Sam sah zu ihm. "Nun, noch ein paar winzige Details und dann sind wir so weit", antwortete Sam. Jack nickte verständlich. Er beschloss, den Raum lieber schnell zu verlassen. Nicht das Carter noch auf die Idee kommen würde, ihm alles erklären zu wollen. Er ging den Flur langsam, ziellos entlang. Er dachte über sein Gespräch mit Daniel nach. Sicher war er vielleicht ein Bisschen zu hart zu ihm gewesen, doch das war seine Art, er konnte nicht anders, er musste aussprechen, was er dachte. Jetzt tat es ihm schon wieder leid, was er zu Daniel gesagt hatte. Was war bloß in ihn gefahren, er selbst wusste doch nur zu genau, wie man sich nach dem Verlust eines geliebten Menschen fühlte, welche tiefe Trauer man empfand, wie es einen innerlich zerriss. Dabei stand eine Frage immer im Vordergrund: "Warum muss ausgerechnet mir das passieren?". Das Leben konnte so ungerecht sein. Er war sich sicher, dass er an Daniels Stelle genau so gehandelt hätte. Er hätte auch alles dafür gegeben, dieser Person noch ein Mal nah zu sein, ein aller letztes Mal. - Plötzlich kam ihm Sha`re entgegen. Er hoffte, dass sie ihn nicht wieder mit ihrem Jack verwechseln würde. Jack lächelte sie leicht an. "Keine Angst, ich weiß das Du nicht mein Jack bist!", sprach Sha`re und lächelte ebenfalls. Man sah dem Colonel seine Erleichterung an. "Weil ich nämlich gerade von ihm komme", ergänzte Sha`re. Jack nickte verständlich. Stille herrschte. "Ich wollte mich noch für die Verwechselung entschuldigen, als ich Dich, na ja, geküsst habe", sagte Sha`re. "Ach das, das geht schon in Ordnung. Ich meine, immerhin hat sich das Ganze ja dann noch aufgeklärt", sprach Jack. In diesem Moment kam Daniel um die Ecke gebogen. Er ging zu ihnen, sagte, "Hallo", und sah dabei Sha`re an, Jack ignorierte er einfach. Er hoffte nur, dass es auch der Jack aus seiner Welt sei. "Hallo", sagte Sha`re ebenfalls. Es kam kein Kommentar von Jack, also musste es "sein" Jack seien. Daniel dachte nicht mal im Traum daran, sich auch nur umzudrehen, um Jack einen Blick zu schenken. Er warf Sha`re ein leichtes Lächeln zu und ging dann weiter. "Was ist mit ihm, warum ignoriert er Dich?", fragte Sha`re Jack. Jack zögerte etwas, schließlich war sie ja der Grund für ihren Streit gewesen. "Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit", sagte er letzten Endes. Sha`re nickte.
Die Zeit wurde langsam knapp. Sie hatten nur noch eine halbe Stunde, bis zum Eintreten der Kaskadenschocks. Sam war fast fertig. Nach einer viertel Stunde kam sie in den Konferenzraum, in dem schon die Anderen alle wartend saßen. Sie hatte den Plan in der Hand. "Der Plan ist fertig!", sagte sie. "Schön, dann können wir ja los!", entgegnete der Colonel und sprang von seinem Sessel auf. "Es war sehr schön hier bei Ihnen, General", sprach Jack weiter, "Nicht wahr?". Er sah bei dieser Frage zu Daniel. Dieser wusste genau, wie er das zu interpretieren hatte und antwortete Jack mit einem bösen Blick. "Es war mir ebenfalls ein Vergnügen", entgegnete der General und stand ebenfalls auf. Er gab seinem Ebenbild die Hand. Dann verließen sie mit Sam und Teal`c den Raum. Daniel saß immer noch in seinem Sessel. Er musste das, was er heute erlebt hatte erst einmal verarbeiten. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er Sha`re wiedergetroffen hatte. Er dachte noch ein wenig weiter nach, bis ihm einfiel, dass die Zeit ja gleich um war. Er stand auf und verließ den Raum. Doch da trat plötzlich Sha`re an ihn heran. So wenig Zeit ihm auch nur noch blieb, er musste einfach stehen bleiben, er konnte nicht anders. Er wollte noch einmal richtig Abschied von ihr nehmen, auch, wenn sie niemals wirklich seine Frau ersetzen könnte. "Du musst jetzt gehen, oder?", fragte Sha`re. "Ja", antwortete Daniel und brachte ein leichte Lächeln hervor. Sie sahen sich völlig stumm an. Daniel zögerte etwas, doch dann streichelte er ihre Wange. "Ich hoffe, dass Du glücklich mit Jack weiter lebst", sprach er, "Ich wünsche euch alles Gute". Dann blickte er ihr ein Letztes Mal tief in die Augen, drehte sich um und ging. Ohne weiter darüber nachzudenken, was er da eigentlich gerade gesagt oder getan hatte, ging er zum Lagerraum. Die anderen warteten schon auf ihn. Sam war noch beim Raussuchen ihrer Welt. Plötzlich erfasste Daniel ein gigantischer Schmerz. Er brach zusammen und krümmte sich am Boden. "Daniel!", sagte Jack besorgt und rannte zu ihm. Auf einmal waren alle Streitigkeiten vergessen. Daniel stöhnte vor Schmerzen, die seinen ganzen Körper erfüllten. Jetzt traten auch die Anderen schnell an ihn heran. Plötzlich sah es so aus, als ob sich seine Seele vom Körper trennen wollte, er erlitt einen Kaskadenschock. "Schnell ein Arzt!", rief der Colonel. Als Daniels Anfall vorbei war, wurde er bewusstlos. "Carter, was ist passiert?", fragte Jack Sam aufgeregt. "Er erlitt einen Kaskadenschock, Sir", antwortete Sam. "Und wieso nur er und nicht wir auch?", fragte Jack. "Das liegt an den verschiedenen physischen Gegebenheiten jedes Einzelnen", erklärte Sam. Jack sah ungeduldig zur Tür und wartete auf die Sanitäter. "Das reicht mir jetzt!", sprach er und stand auf. Er fasste Daniels Arme und seinen Körper und schwang ihn mit einem Ruck auf seine Schulter. Dann verließ er den Raum. Die Anderen folgten ihm. "Carter, Sie und Teal`c gehen zurück in unsere Welt! Sobald Daniel wieder transportfähig ist, komme ich mit ihm nach!", sagte Jack. "Aber Sir, Sie werden auch einen Kaskadenschock erleben!", sprach Sam aufgeregt. "Aber wir wissen nicht wann, richtig? Also, in ein paar Minuten kommen wir nach!", sagte Jack. "Aber Sir-.". "Carter, das war ein Befehl!", unterbrach sie der Colonel. Sam wusste für einen Moment nicht, wie sie reagieren sollte. Jack sah sie an. "Jawohl, Sir", sagte Sam schließlich und drehte sich mit Teal`c um. Sie gingen zurück zum Lagerraum.
Als Jack in der Krankenstation angekommen war, legte er Daniel auf ein Bett. Er wurde sofort behandelt. "Und wird er wieder?", fragte Jack den Arzt. Noch bevor dieser antworten konnte, krümmte sich auch Jack zusammen. Er erlitt ebenfalls einen Kaskadenschock. Der Arzt eilte sofort mit ein paar Sanitätern zu ihm. Sie legten ihn vorsichtig auf ein Bett. Doch Jack wurde nicht bewusstlos. "Oh mein Gott!", stieß er hervor, "Ich hatte keine Ahnung, dass es so schmerzhaft sei!". In diesem Moment traten Sha`re und der General in den Raum. "Wie geht es Ihnen?", fragte der General den Colonel. "Mir ging es nie besser- au!", antwortete der Colonel. Plötzlich wurde Daniel wach. Der Arzt trat an ihn heran und leuchtete ihm mit einer kleinen Augenlampe in die Augen. Danach fiel sein Blick auf Sha`re. Er wollte ihren Namen rufen, doch in diesem Moment wurde ihm klar, dass er sich ja in einer Parallelwelt befand und dass es gar nicht die Sha`re war, die er kannte und noch immer liebte. "Hey Daniel!", sprach der Colonel und sah zu ihm, "Wie geht`s?". Nach leichtem Zögern antwortete Daniel: "Geht so". Eigentlich war er immer noch auf Jack sauer. "Gut, dann können wir ja wieder zurück in unsere Welt, bevor wir das noch mal erleben müssen!", sagte Jack und richtete sich auf. Ohne ein Kommentar tat Daniel es ihm gleich. Dann gingen sie, noch etwas benommen, wieder zum Lagerraum. Der General und Sha`re begleiteten sie. Der Spiegel war noch offen. Sam und Teal`c warteten schon mit Dr. Fraiser auf der anderen Seite. "Tja, wie vorhin schon gesagt, es war ein Vergnügen mit Ihnen zusammen zu arbeiten. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder", sprach der Colonel und gab seinem Doppelgänger und Sha`re die Hand. Dann trat Daniel an den General und Sha`re heran. "Ich hoffe, dass Sie gut auf sie aufpassen!", sagte Daniel zum General, "Es ist gut zu wissen, dass sie woanders noch lebt, dass es woanders wenigstens Menschen gab, die sie retten konnten!". Dann drehte er sich zu Jack um und berührte gemeinsam mit ihm den Spiegel.
Als die Abschlussbesprechung zuende war, trat Sam an Daniel heran. Sie hatte bemerkt, dass Daniel immer noch nicht gut auf Jack zu sprechen war. "Daniel!", sagte sie. "Ja, was ist los, Sam?", fragte Daniel sie. "Ähm, ich möchte mich nicht in Ihre Angelegenheiten mit dem Colonel einmischen, aber, als Sie vorhin bewusstlos waren, da ist er bei Ihnen geblieben und hat sich auch Sorgen um Sie gemacht!", sagte Sam. Daniel sah sie schweigsam an. "Das wollte ich Ihnen nur mal sagen", sprach Sam und verließ dann den Raum.
Als Daniel abends in seinem Quartier war und seine Unterlagen ordnete, trat Jack in das Zimmer und klopfte an die geöffnete Tür. Daniel sah zu ihm. "Kann ich rein kommen?", fragte Jack. Daniel dachte an das, was Sam ihm vorhin gesagt hatte. "Ja", antwortete er, obwohl er immer noch auf Jack sauer war. Jack trat ein. "Ich wollte mich für das entschuldigen, was ich in der Parallelwelt zu Ihnen gesagt habe", sprach Jack. Daniel sah ihn nur still an. "Es tut mir leid, wenn ich Sie damit verletzt habe", sagte Jack. Daniel atmete tief durch. "Sie haben ja recht", sagte Daniel, "Sie ist einfach nicht meine Frau". Jack sah ihn an. "Es ist nur so, dass ich-.", Daniel stoppte, "na ja, ich wollte ihr wenigstens noch ein letztes Mal nah sein". Daniel sah Jack ebenfalls an. "Vielleicht können Sie das verstehen", sprach Daniel. Jack nickte. "Ja, das kann ich", sagte Jack, "sogar sehr gut".

ENDE
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