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Auf Abwegen (5) von silverbullet27

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Kapitel 4

Nur zu gern hätte Fever erfahren, wie die Lanteaner auf die Idee gekommen waren, fast ihre gesamte Technik mit einer Gensperre zu versehen. Warum war ihm bewusst: um ihn, Fever, dem Wahnsinn anheim fallen zu lassen. Ich sollte etwas Ähnliches für unsere Technik entwerfen, nur um es euch heimzuzahlen, fluchte er innerlich und war dem nächsten Koller nahe. Mit gebleckten Zähnen startete er das nächste Programm und… schrie erleichtert auf: „Ich hab’s!“

Kolonnen von Zahlen und Zeichen rollten über seinen Bildschirm und er rutschte unruhig von seinem Hocker. Viele der Dateien waren beschädigt, aber es formte sich ein Muster: dies war eine Datenbank über die Standorte verschiedenster Forschungseinrichtungen der Lanteaner. Wo auch immer Guide diesen Datenspeicher her hatte, der Inhalt war unbezahlbar! „Sir, ich hab’s!“ Verwirrt schaute Fever sich um – niemand war mehr im Labor. Er lauschte in das mentale Netzwerk und fand Guide bei einem Würfelspiel in der Zenana. ‚Ich lade gerade die Daten herunter!’

‚Gut gemacht! Ich komme gleich zu dir’, antwortete Guide.

Nur Minuten später stand der Meister der Clevermen neben seinem Schützling vor dessen Konsole und lächelte breit. „Mein Junge, das war wirklich gute Arbeit! Allerdings darfst du vorerst niemandem etwas von dem Inhalt erzählen, hast du das verstanden? Nicht einmal deinem Bruder!“

„Jawohl“, antwortete Fever und runzelte die Stirn. Ich darf Bonewhite nichts von diesen Daten erzählen und er mir nichts von irgendeinem Einsatz. Da stimmt etwas nicht.

„Gut. Und jetzt geh, ich werde den Rest selbst auswerten.“ Wie selbstverständlich nahm Guide auf dem Hocker Platz, auf dem sonst Fever saß und versenkte sich völlig in den Strom der Daten, der immer noch aus dem Speicher auf das System des Schiffes übertragen wurde.

Fever fühlte sich abgeschoben und presste beleidigt die Lippen aufeinander. Dann wandte er sich zum Gehen. Während er durch die verwinkelten Gänge des Laborbereichs lief, fühlte er nach Bonewhite. Sein Bruder war in seinem eigenen Quartier und arbeitete an irgendetwas. Gut, wenn er noch wach ist, kann ich auch zu ihm gehen, dachte er und schlug den Weg zum nächsten Transporter ein. Er trat in die kleine Kammer, gab sein Ziel ein und nichts tat sich. Er versuchte es noch einmal, mit dem gleichen Ergebnis. ‚Hasten?’, fragte er mental und der Ingenieur meldete sich sofort: ‚Ja?’

‚Warum funktioniert der Transporter im zentralen Laborbereich nicht?’

‚Oh, Verzeihung, sollte sofort wieder online sein…. Jetzt.’

Erneut gab Fever sein Ziel ein und landete vier Decks tiefer als beabsichtigt. ‚Hasten, ich bin nicht da, wo ich hinwollte!’

‚Ich dachte, du wolltest nur in dein eigenes Quartier. Wir haben die meisten Transporterwege umgeleitet, zumindest die Sektion sollte aber doch die gleiche sein, oder?’

‚Ja…’ Fever sendete einen Großteil seines Unmuts mit und stapfte zum nächsten Treppenaufgang. Als er vor dem Quartier seines Bruders angekommen war, hatte er sich wieder beruhigt, trat ein und stutzte: eine unglaublich groß gewachsene Drohne stand in der Mitte des kleinen Raumes und legte neugierig den Kopf schräg.

„Riese, das ist Fever, mein Bruder. Fever, das ist Riese“, stellte Bonewhite die beiden einander vor. Er zurrte an dem Waffengurt der Drohne herum und meinte zu ihr: „Das sollte es tun. Wegtreten!“

Die Drohne gehorchte und zwängte sich an dem Cleverman vorbei, der nur mit offenem Mund dagestanden hatte. Als sich die Türmembran hinter dem Hünen schloss fragte er: „Was ist das denn?“

„Meine persönliche Drohne – lange Geschichte“, antwortete Bonewhite und sortierte einiges Werkzeug weg, mit dem er den Waffengurt des Riesen angepasst hatte.

„Seit wann hast du eine persönliche Drohne?“, fragte Fever überrascht.

„Seit gestern“, antwortete der Blade und zuckte entschuldigend mit den Schultern „Wenn ich ihn nicht mitgenommen hätte, könnte ich wohl demnächst gar keine guten Drohnen mehr von Firehead bekommen.“

„Schön und gut, aber das Ding ist… riesig!“

„Darum hat ER auch einen Namen: Riese. Außerdem ist er ziemlich nachtragend, pass also auf, was du über ihn sagst.“ Bonewhite schmunzelte bei dem Gedanken daran, wie Riese auch heute wieder Ease für Zielübungen nehmen wollte.

„Drohnen haben keine Namen. Obwohl er passt… Warum war Riese denn jetzt mitten in der Nachtzeit hier?“

„Die meisten unserer Ausrüstungsgegenstände sind für kleinere Formate gedacht. Als er sich schlafen legen wollte, zerriss sein Waffengurt. Und da niemand mehr in unserer Abteilung war, kam er zu mir.“

„Eine monströse Drohne mit Namen und eigenen Überlegungen…“, brummelte Fever und legte seinen Mantel ab, faltete ihn ordentlich und hängte ihn über den freien Stuhl am Tisch. Über dem anderen hing bereits der seines Bruders.

„Und was machst du noch so spät hier?“, fragte Bonewhite lächelnd, während er seinem Bruder zuschaute, wie dieser seine Stiefel abstreifte.

„Ich habe länger gearbeitet, festgestellt, dass du noch wach bist und dachte, ich komme vorbei“, antwortete Fever Stirn runzelnd. „Passt dir das etwa nicht?“

„Doch, natürlich… Riese hatte mich geweckt, eigentlich war ich schon längst im Bett“, entgegnete Bonewhite mit überraschend guter Laune.

Allerdings war es mit seiner guten Laune spätestens am nächsten Morgen, als Guide unangemeldet in seinem Quartier stand, vorbei. Auch Fever war nicht begeistert davon, von seinem Vorgesetzten aus dem Schlaf gerissen zu werden. Das erinnert mich an irgendetwas, dachte der Cleverman misstrauisch.

Die beiden Brüder saßen verschlafen auf der Kante der Schlafnische, Guide saß auf einem Stuhl am Tisch ihnen gegenüber, redete auf Bonewhite ein und hatte Fever ein Datenpad zum Lesen überreicht. Es war eine grobe Auswertung der Daten, die der Cleverman erst einige Stunden zuvor aus dem Datenspeicher der Lanteaner geholt hatte, mit dem Schwerpunkt auf eine bestimmte Einrichtung.

„… und darum benötige ich auf jeden Fall deine Einheit!“, sagte Guide und lehnte sich zurück.

„Sobald ich den Befehl von Meister Firehead oder unserer Königin erhalte, steht Ihnen meine Einheit zur Verfügung, Sir“, entgegnete Bonewhite unterkühlt. Seit gut einem Jahr bestand Guide darauf, dass der Blade ihn nicht mehr mit Sir ansprach, wenn sie unter sich waren. Allerdings drückte Bonewhite so nur zu gern sein Missfallen aus, was den alten Wraith entsetzlich ärgerte.

Guide rümpfte die Nase und knurrte: „Firehead wird über diese Angelegenheit nicht weiter informiert werden. Rechne damit, den Einsatzbefehl von Königin Snow persönlich zu erhalten.“

„Ja, Sir“, sagte Bonewhite mit ausdrucksloser Miene. „Wann hat meine Einheit sich bereit zu halten?“

„In den nächsten Tagen. Fever muss noch einiges vorbereiten, nicht wahr?“

„Allerdings, Sir…“, antwortete Fever und blätterte in den Daten herum.

Guide knurrte erneut. „Könntet ihr beide bitte diesen Unfug mit ‚Sir’ unterlassen, wenn sonst niemand dabei ist?“

Beide Brüder schauten sich an, dann nickten sie Guide zu. Allerdings würde wohl zumindest Bonewhite sich nicht lang daran halten, das spürte Fever deutlich. Auch er selbst war von seinem Mentor und dessen Besitz ergreifender Art an diesem frühen Morgen überfahren und verstand, warum sein Bruder sich nach Möglichkeit von Guide fernhielt.

„Gut. Fever, du wirst mindestens einen deiner Assistenten für diese Mission benötigen. Ich empfehle dir, Weaver mitzunehmen. Er könnte etwas Außenluft gebrauchen.“

Fever hatte nicht die entfernteste Ahnung, wer genau Weaver war, aber er nickte zustimmend. Wahrscheinlich ist das „Übereifrig“, dachte er, sagte jedoch nichts. Er würde es schon herausfinden, sobald er im Labor war.

Guide schaute sich um und meinte zu Bonewhite: „Es ist dir wahrlich gelungen, das kleinste aller Quartiere auf diesem Hive zu ergattern, in das zwei Stühle passen. Dir steht mehr Platz zu, das weißt du doch bestimmt, oder?“

Bonewhite nickte nur. Fever verzog verächtlich die Mundwinkel. Sein Bruder hatte sich diese Unterkunft ausgesucht, nachdem Fever darauf bestanden hatte, dass er sich eine größere als die winzige Kammer davor nahm. Dieses Quartier war nur um etwa die Fläche, die der zweite Stuhl einnahm, größer als das vorherige. Und ein häufiger Streitpunkt zwischen den Brüdern.

Nachdem Guide gegangen war, saßen beiden wie vom Donner gerührt immer noch nebeneinander. Fever fand als erster die Sprache wieder: „Das letzte Mal als er so etwas getan hat, haben wir einen Krieg ausgelöst!“

Bonewhite schob den Unterkiefer vor. „Ja.“

„Das hier wird nicht besser werden“, sagte Fever und begann seinen Zopf zu ordnen.

„Nein.“

„Anderseits haben wir schon Krieg… wie viel schlimmer kann es schon werden?“ Der Cleverman stieß einen Seufzer aus.

„Viel schlimmer. Mit Guide kann alles geschehen“, antwortete Bonewhite mürrisch.

weiter: Kapitel 5
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