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Auf Abwegen (5) von silverbullet27

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Epilog

„Du hattest jederzeit die Möglichkeit, Kontakt zu unseren Kreuzern aufzunehmen und hast uns drei geschlagene Tage auf Usslar basteln lassen, um die Kommunikationseinrichtung in Betrieb zu nehmen?“, fauchte Fever seinen Bruder an, nachdem sie den Thronsaal ihrer Königin nach fast drei Stunden wieder verlassen hatten.

„Das Gerät ist nur für Notfälle“, verteidigte der sich matt.

„Ach ja? Und warum sind wir überhaupt dort gestrandet? Weil uns gerade danach war?“ Der Cleverman fletschte die Zähne und ballte die Fäuste. „Darüber, geliebter Bruder, werden wir uns noch unterhalten!“

„Na, na, na! Reißt euch zusammen“, ermahnte Guide sie und forderte von Bonewhite den kleinen Tongenerator zu sehen, der für ihre Rettung gesorgt hatte. „Hm. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich den mal unserer Königin gegeben hatte. Eigentlich war er dazu gedacht, dass sie selbst Kontakt aufnehmen könnte, wenn sie unterwegs wäre…“

„Sie gab ihn mir kurz nach unserer ersten Mission auf Othos“, sagte Bonewhite und ignorierte die bösen Blicke seines Bruders.

„Ja, eine weise Entscheidung“, meinte Guide anerkennend und gab das Gerät an den Blade zurück. „Offenbar hält sie von deiner Truppe sehr viel mehr, als sie öffentlich zugibt.“

Ease schmollte. Eigentlich hatte er erwartet, etwas persönlicher von ihrer Königin empfangen zu werden, aber stattdessen hatte Snow ihn auf einen der nächsten Abende vertröstet. Andererseits… ich war jetzt so lang unterwegs, ich kann auch noch einige Tage länger warten, versuchte er sich einzureden, aber das sehnsüchtige Brennen in seinem Inneren blieb.

Feather hielt es nicht mehr länger aus und kratzte sich die juckende Kopfhaut. In den letzten Tagen hatte sein nachwachsendes Haupthaar mit seinem weißen Flaum fast alle der kunstvollen Tätowierungen überdeckt und er wünschte sich nichts sehnlicher als eine ausgiebige Kopfrasur. Und eine neue Hautbemalung. Neben einem neuen Dart, verstand sich.

„Nun denn… wir sollten unseren Gast allmählich auf die Reise zurück zu seinem Volk schicken, meint ihr nicht auch?“, fragte Guide lächelnd, doch seine Miene verfinsterte sich schlagartig, als die Männer um ihn herum Anstalten machten, sich in alle Winde zu zerstreuen. „Hier geblieben! Das ist ein Wunsch und Befehl unserer Königin! Wir werden ihn gemeinsam zum Sternenring bringen und ihr werdet höflich bleiben, verstanden?“

Mit zusammengebissenen Zähnen und unterdrücktem Grollen suchten sie die Zelle auf, in der der Lanteaner untergebracht worden war. Nur Guide lächelte, als sich das Gitter der Tür öffnete.

Auf dem Weg zum Hangar des Hives, in dem sich ihr mittlerweile reaktivierter Sternenring befand, unterhielten der Oberste der Clevermen und der Mensch sich leise. Feather kratzte sich gelegentlich am Kopf und Ease murrte, bis er das stumme Blickduell zwischen Bonewhite und Fever bemerkte.

‚Wir hätten schon viel eher wieder zu Haus sein können’, meinte Fever still zu seinem Bruder.

‚Und dann wäre unsere ganze Spezies ausgelöscht worden, oder wie?’, gab Bonewhite ärgerlich zurück. ‚Es hatte schon seinen Sinn, dass wir unsere Reise fortgesetzt haben!’

‚Grundgütiger Schöpfer der Sterne!’, fluchte Fever, ‚DU bestehst doch immer darauf, dass ich möglichst auf dem Hive bleibe! Und dann so was…’

‚Bei aller Liebe, weißt du eigentlich, wie töricht es gewesen wäre, unsere Kreuzer zu rufen, nur um DICH in Sicherheit zu bringen?’ Bonewhite knurrte leise, was ihm einen vorwurfsvollen Schulterblick von Guide eintrug.

‚Wir diskutieren das nachher bei mir weiter’, schloss Fever die Unterhaltung, als sie sich dem Hangar näherten. Eases amüsiertes Lächeln quittierte er mit einem angedeuteten Fauchen. Dem werde ich auch noch was erzählen, dachte er missmutig.

„Auch wenn sich das jetzt ziemlich unwahrscheinlich anhören mag, ich bin froh, Sie alle kennen gelernt haben zu dürfen“, sagte der Lanteaner, „und ich bin sicher, es wird einen Weg zum Frieden für unsere Völker geben.“

Guide nickte. „Ich wünschte, wir wären uns unter anderen Umständen begegnet“, sagte er und deutete eine Verbeugung an. „Ihr Volk hat Sie bisher weit unterschätzt, Cervus Albus. Ich hoffe, Sie werden in Zukunft den Platz einnehmen, der Ihnen gebührt.“ Dann bedeutete er Ease, den Sternenring ihres Hives anzuwählen.

„Sie verstehen sicher, dass ich es nicht unbedingt auf ein Wiedersehen anlege!“, sagte der Mensch lachend und durchschritt das Portal, ohne sich noch einmal nach den fünf Wraith umzusehen, die ihn verabschiedeten und mit denen er unfreiwillig so viel Zeit verbracht hatte.

Ease runzelte die Stirn. Viel Spaß im Orbit um Toalar, dachte er, denn das war die Adresse, die er ausgewählt hatte, um den Menschen loszuwerden. Außer ihm wussten nur noch Guide und ihre Königin davon, dass der Lanteaner in den Tod geschickt werden sollte. Bonewhite hätte damit umgehen können, aber Fever nicht. Und was Bonewhite wusste, würde auch irgendwann Fever erfahren, dafür standen die beiden sich trotz aller Streitereien zu nahe.

„Mitkommen“, knurrte Fever seinen Bruder an und Ease verkniff sich ein Grinsen. Um nichts in dieser Galaxie würde er jetzt mit Bonewhite tauschen wollen, dem eine heftige ‚Unterhaltung’ bevorstand. Auch Feather schien etwas Ähnliches zu denken.

Bevor die beiden Brüder den Hangar verließen, drehte ihr Kommandant sich noch einmal um und meinte: „Genießt euren freien Tag morgen. Übermorgen gleich nach Beginn der Tagzeit werdet ihr und alle anderen unseres Kommandos eure erste Schwimmstunde erhalten. Stillwater hat sich dazu bereit erklärt, euch zu unterrichten.“ Bonewhite lächelte schmal und folgte nun endgültig seinem Bruder, der leise vor sich hin knurrend einige Schritt entfernt gewartet hatte.

„Ah ja… ich glaube, euer Kommandant ist noch nicht ganz zufrieden mit eurem Ausbildungsstand“, erklärte Guide schmunzelnd und schlug den beiden entsetzten Blades freundschaftlich auf die Schultern, bevor er sich zu seinem Labor aufmachte. Er hatte selbst noch einige Arbeit vor sich. Ich muss dringend herausfinden, welcher meiner Clevermen Firehead dabei unterstützt hat, das Genmaterial einer befruchteten Kapsel zu stehlen und auf die Kapseln von Drohnen zu verteilen, dachte er grimmig.

Seit er die Hautproben von Riese untersucht hatte, konnte er seine Wut auf den Meister der Drohnen kaum zügeln. Firehead hatte wissentlich das aufkeimende Leben eines späteren Offiziers geopfert, um bessere Drohnen züchten zu können, ohne Wissen ihrer Königin. Snow war fast aus der Haut gefahren, als Guide ihr eben still von seiner Entdeckung berichtet hatte. Trotzdem hatte er ihr geraten, den Blade vorerst in Sicherheit zu wiegen und unbehelligt zu lassen. So widerwärtig die Tat von Firehead auch war, er hatte sie sicherlich nur vorgenommen, weil er dachte, im Interesse des Hives zu handeln. Und um unserer Königin aufzufallen, damit sie ihn zum Dank vielleicht in ihr Bett holt, setzte er in Gedanken hinzu, während er durch die Gänge des Hives lief. Manchmal vergaß er, wie verzweifelt manche Wraith sich bemühten, wenigstens einmal eine solche Gunstbezeugung einer Königin zu erhalten.

An einem Transporter hielt er kurz inne und rief im Geist: ‚Hasten? Hast du die Transporter schon repariert?’

‚Oh, ähm, Sir… es gibt da noch ein winziges Problem, aber…’, antwortete der Ingenieur, doch Guide unterbrach ihn: ‚Vergiss es. Ich gehe zu Fuß.’

Je weiter er lief, desto mehr besserte sich seine Laune. Er hatte unterwegs beschlossen, Hasten und einige andere Techniker dazu aufzufordern, sich für Bonewhites Spezialkommando bereit zu halten. Als eine Art von Pionieren, die schnelle Konstruktionen errichten, bei technischen Problemen eingreifen und vor allem nicht mehr ausschließlich nur Wartungschaos auf dem Hive anrichten konnten. Guide hielt das für eine ausgezeichnete Lösung, zumal Bonewhite sehr daran lag, die Grenzen zwischen den Kasten der Blades und Clevermen aufzulockern.

„Weaver!“, rief er aus, als er das Zentrallabor erreicht hatte, „Wie weit seid ihr mit der Einrichtung des neuen Labors?“

„Sir, wir müssen noch einige der Konsolen umsetzen, aber Meister Fever wird zufrieden sein“, antwortete der oft übereifrige Assistent seines Schützlings.

Das hoffe ich doch wohl, dachte Guide. Ein eigenes Labor war das Mindeste, das er Fever nach den erlittenen Strapazen dieser Odyssee schuldete. Ein strenger Geruch aus dem Bereich des Biolabors ließ ihn die Nase rümpfen. Ich sollte auch Darkseed etwas mehr Abgeschiedenheit gönnen…

In einigen Wochen sollte der Hive sich so weit erholt haben, dass sie es wagen konnten, wieder ins All zu starten. Guide hasste nichts mehr, als auf der Oberfläche eines Planeten festzusitzen. Vor allem nicht, da es dort draußen, in ihrer kleinen Galaxie, noch so viel zu erforschen gab. Auch der Krieg würde den Obersten der Clevermen nicht davon abhalten auf Entdeckungsreisen zu gehen. Außerdem mussten sie noch herausfinden, welche Königin bereit gewesen war, so viele Informationen den Lanteanern zuzuspielen. Aber das war eine andere Geschichte…

ENDE


Schlusswort:
A/N: Das war also die Fortsetzung von „Dépendances variables” – ich hoffe, diese Geschichte hat euch so weit gefallen. Selbstverständlich vertragen die beiden Brüder sich wieder, genauso selbstverständlich, wie sie sich wieder in die Haare bekommen werden wegen irgendetwas. Ease wird seine „Audienz“ bei Snow genießen, so sehr, wie Feather sich über seinen neuen Dart freuen wird – nach einer ausgiebigen Rasur. Riese wird noch das eine oder andere Mal seinen Spaß mit Ease haben, denn Bonewhite kann ja nicht immer überall sein – oder sein wollen. Fever wird in seinem neuen Labor so sehr herumtoben, wie zuvor in dem großen Zentrallabor, weswegen Guide sich genötigt sehen wird, die Tür entfernen zu lassen, damit er seinen Schützling im Auge behalten kann. Ach ja, Hasten bekommt das Problem mit den Transportern auch noch in den Griff. Nachdem er von ihrem Commander Sniper für drei Tage zum Säubern der Nebelkammern eingeteilt wird. Strafe kann gelegentlich sehr motivierend wirken. Und Cervus Albus… schwebt irgendwo steif gefroren im All. Hey, es ist Krieg, vergesst das nicht! Und Wraith sind keine Kuscheltiere ;)

An dieser Stelle noch einmal ganz lieben Dank für alle Reviews und geäußerte Wunschszenen, die ich hoffentlich einigermaßen gut integrieren konnte. Die Grünlinge haben immer noch nasse Füße – und eine Quietscheente zum Spielen bekommen. Für ihr nächstes Abenteuer… *g*
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