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Auf Abwegen (5) von silverbullet27

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Kapitel 24

Fasziniert beobachteten die beiden Wraith, wie die hintere Laborwand zur Seite schwenkte und einen weiteren Arbeitsraum freigab. „Um an die Datenbank zu gelangen benötigt es einen Irisscan und die Stimmaktivierung durch Meister Oktavius“, sagte die Frau verbittert. „Ich wünschte, ich könnte Ihnen selbst weiterhelfen. Auch wenn Ihre Spezies eine Bedrohung für alle Menschen darstellt, so ist es nicht richtig, sie auszutilgen. Das tun wir nicht einmal mit niederen Tieren und ich schäme mich für mein Volk!“

Guide deutete eine Verbeugung der Frau gegenüber an und sagte: „Ich schätze ihre hohe Moral und bedanke mich bei Ihnen für Ihre Hilfe. Man wird Sie jetzt zurück zu den anderen bringen.“

Als Feather die Wissenschaftlerin abführte, zischte der Mann ihr nach: „Verräterin! Dafür werden Sie noch büßen!“

Ease lächelte den Lanteaner an. „Zuerst sind aber Sie dran“, meinte er und schubste ihn in das Geheimlabor.

Guide schaute sich um und seufzte. „Zu schade, dass Sie so überzeugt von Ihrem Vorgehen sind. Es wäre für uns alle einfacher, wenn Sie freiwillig die Datenbanken öffnen würden…“

„Niemals!“, meinte der Lanteaner, „Eher sterbe ich!“

„Das lässt sich einrichten“, sagte Ease und legte sein psychotischstes Grinsen auf, „Ich bin diese Höflichkeiten relativ satt mittlerweile!“

‚Ease! Reiß dich zusammen!’, meinte Guide still zu ihm, ‚Den hier brauchen wir wirklich!’ Laut sagte der Cleverman: „Also gut… ein zweistufiges Sicherheitssystem. Den Irisscan werden wir wohl auch mit einem herausgeschnittenen Auge überwinden können.“ Daraufhin zückte er selbst einen Dolch und Ease trat hinter den Lanteaner, um diesen festzuhalten.

„Nein! Nein, warten Sie!“, brüllte der Mensch, als Guide gerade den ersten Schnitt ansetzen wollte, „Ich kann Ihnen etwas anderes geben!“

‚Wie langweilig’, meinte Ease still zu Guide, ‚Schneid trotzdem. Der hier ist noch anstrengender als unser Begleiter.’

Guide schürzte die Lippen, ließ aber den Dolch sinken. „Und was sollte uns interessieren außer dem Bauplan des Erregers?“

„Eine Liste aller an der Forschung beteiligten Labore und Forschungseinrichtungen“, presste der Mensch, dem nun der Schweiß in Strömen lief, hervor.

‚Was? Es gibt noch mehr davon?’, fragte Ease entsetzt.

„Wir hören?“, sagte Guide und bedeutete Ease, den Lanteaner loszulassen.

Eilig hastete der Mensch an ein Computerterminal und rief eine Liste auf, die er Guide zeigte. „In jedem dieser Labore wurden einzelne Teile des Keimes entwickelt. In diesem hier auf Toalar wurden sie zusammengefügt und waffenfähig gemacht. Ich weiß das, weil mein Bruder dort Erster Meister der Biotechnik ist!“

„Das bedeutet, in jedem der anderen Labore finden sich nur Bruchteile des Bauplanes?“, fragte Guide und strich sich über den Bart.

„Ja, genau!“, antwortete der Lanteaner nickend, „Was Sie suchen ist auf Toalar, nicht hier bei uns!“

‚Ich glaube ihm nicht’, meinte Ease still.

„Gut… aber Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn wir uns selbst einen Überblick über Ihre Forschungen hier verschaffen“, sagte Guide ruhig, „bevor wir wieder abziehen. Wären Sie jetzt so freundlich, uns Zugang zu gewähren?“

Nachdem Ease dem Menschen seine Schwerter gezeigt hatte, öffnete dieser die inneren Datenbanken und konnte von Feather zurück zu den anderen Gefangenen geführt werden. Der junge Blade war beinahe enttäuscht darüber, wie schnell der Lanteaner nachgegeben hatte. Guide hingegen zeigte sich begeistert und blätterte durch die Dateien. Dann meinte er: „Hol bitte Fever rein – ich brauche ihn hier, das ist…“ Der Cleverman brach mitten im Satz ab und wendete sich vollständig den Anzeigen zu.

Ease nickte. Alle guten Cleverman vergaßen ihre Umwelt, wenn sie etwas gefunden hatten, das ihre volle Aufmerksamkeit erregte. Bevor er sich mit Fever angefreundet hatte, hielt Ease dieses sonderbare Verhalten für eine unhöfliche Eigenart von Guide. Mittlerweile wusste er es besser. Dadurch mochte er den alten Cleverman zwar nicht mehr als zuvor, aber er ärgerte sich auf jeden Fall weniger über ihn.

Als er aus dem Gebäude trat, atmete er tief durch. Der warme nächtliche Dunst des Dschungels erinnerte ihn an ihren Hive. Vor ein paar Tagen war ich noch froh, wieder einmal raus zu kommen. Und jetzt wünsche ich mir nichts sehnlicher, als zu Haus bei meiner Königin zu sein, dachte er und seufzte innerlich. Man konnte ihm noch so oft sagen, dass seine Faszination für Snow auf Hormonen basierte, er war davon überzeugt, sie zu lieben. So wie auch Guide, Sniper, Lightning und all die anderen Lords der Zenana ihre Königin liebten, obwohl sie das wohl kaum je zugeben würden. Nun, Guide vielleicht schon, als Cleverman verzieh man ihm so eine Schwäche eher. Aber Guide war auch ein Blade. Gewesen. Immer noch. Kein ‚normaler’ Cleverman wäre je auf die Idee gekommen, einem Gefangenen ein Auge herauszuschneiden, um einen Irisscan zu überlisten, Guide hingegen schon. Und Ease hatte spüren können, dass der alte Wraith es ernst meinte.

Zeit, nach den beiden Streithähnen Ausschau zu halten. Geräuschlos glitt Ease durch das Unterholz und tastete vorsichtig nach den Gedankenmustern von seinem Kommandanten und seinem besten Freund. Er näherte sich und hielt inne, als er leise Stimmen hörte.

„… lass das.“

„Aber du hast da noch was, halt still.“

„Auf dem Rückweg werde ich Guide in den Tümpel stoßen, das schwöre ich dir!“, brummte Bonewhite.

„Nein, das wirst du nicht tun. Denn dann darfst du gleich hinterher springen, Guide kann auch nicht schwimmen.“

„Ich werde dich nicht daran hindern, wenn du ihn selbst retten willst!“

„Dickschädel. Verrate bloß keinem, dass ich schwimmen kann. Nachher kommt Darkseed noch auf die Idee, mich auf seine nächste Unterwasser-Mission mitzunehmen“, meinte Fever wispernd.

„Nichts da! Du wirst den Hive nur noch verlassen wenn er evakuiert werden muss, sobald wir erst wieder zu Haus sind!“, knurrte Bonewhite nicht unfreundlich.

Brüder. Ich werde sie nie verstehen, dachte Ease, und diese beiden erst recht nicht. Er fand es immer wieder erstaunlich, wie selbst die heftigsten Auseinandersetzungen zwischen Brüdern innerhalb kürzester Zeit vergessen zu sein schienen. Selbst Lightning stritt sich von Zeit zu Zeit mit seinen Brüdern, vertrug sich aber schneller wieder mit ihnen, als der Streit gebraucht hatte auszubrechen.

Die Mündung eines Stunnergewehres an der Schläfe brachte Ease sofort auf andere Gedanken. „Drück ab und ich werde dich zerfleischen, sobald ich wieder wach bin“, fauchte er Riese an.

Die Drohne ließ etwas ertönen, das fast wie ein Lachen klang, dann senkte sie das Gewehr. „Und jetzt melde Bonewhite, dass ich hier bin“, sagte der Blade leise.

Wenige Minuten später standen sich die drei Wraith gegenüber, während die hünenhafte Drohne wieder auf Patrouille war. „Guide hat Zugang zu einem geheimen Laborbereich und den inneren Datenbanken erhalten“, meldete Ease. „Er benötigt dich zur Auswertung und Sicherung der Informationen“, sagte er zu Fever, der nickte und sich sofort auf den Weg machte. Bonewhite hingegen berichtete er alles, was sich in der Zwischenzeit zugetragen hatte.

„Acht weitere Labore?“, fragte sein Kommandant tonlos, nachdem Ease geendet hatte.

„Ja. Aber nur das auf Toalar scheint die gesamten Informationen zu besitzen.“, antwortete Ease.

„Was nur bedeutet, dass wir uns dort zuerst hinbegeben müssen, bevor wir die anderen Einrichtungen und ihre Forschungsergebnisse zerstören.“ Bonewhite schob den Unterkiefer vor. „Gibt es noch weitere Informationen über diese Anlagen als nur ihre Positionen?“

„Ich weiß es nicht, aber das werden uns die Clevermen wohl noch sagen“, meinte Ease.

„Nicht unbedingt“, brummte Bonewhite, „Riese kann allein Wache halten. Wir beide werden uns selbst die Informationen aus der Datenbank holen.“

Die Clevermen reagierten kaum, als die beiden Blades sich ebenfalls an die Computerkonsolen setzten. Als die Sonne des Planeten aufging, wussten sie Einiges mehr als zuvor. Unter anderem, dass Toalar nur einen Sternenring im Orbit besaß und sie ohne Fluggerät dort nicht hingelangen konnten. Beide Blades hielten diese Adresse allerdings für eine Falle. „Der Lanteaner, der euch von der Einrichtung erzählte hat wahrscheinlich gehofft, wir würden zu Fuß durch das Portal gehen“, sagte Bonewhite mit düsterer Miene zu Guide.

„Das kann durchaus sein“, gab dieser zurück, „aber wir haben tatsächlich überall Hinweise gefunden, dass sich dort die bedeutendste Forschungseinrichtung außerhalb von Atlantis selbst befindet. Wir müssen auf jeden Fall dorthin!“

„Ist das Sternenringschiff noch zu reparieren?“, fragte Bonewhite immer noch nicht endgültig überzeugt.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Fever, „vielleicht kann unser Gefangener helfen.“

Oh, bitte nicht, dachte Ease, der gehofft hatte, vielleicht die Frau von zuvor mitnehmen zu können, wenn sie denn schon unbedingt einen Menschen mitschleppen mussten. Das Weibchen hat wenigstens noch etwas mehr Spielwert…

weiter: Kapitel 25

Schlusswort:
A/N: Ease ist definitiv NICHT an der Frau als solche interessiert – er will nur Cervus nicht mehr ertragen müssen. Wraith stehen einfach nicht auf menschliche Frauen, schlagt euch das aus dem Kopf! *fg*
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