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Auf Abwegen (5) von silverbullet27

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Kapitel 15

‚Das dauert mir zu lang’, hörte er Bonewhites Stimme in seinem Kopf, ‚wie viele Granaten hast du bei dir?’

Ease tastete seinen Mantel ab und gab zurück: ‚Vier. Du rechts, ich links?’ Er schaute zu seinem Kommandanten hinüber, der nickte. Zeitgleich warfen die beiden Blades je eine Granate auf die Quellen der Energiegeschosse. Nach der Explosion wurde es schlagartig ruhig, nur das Prasseln des Regens auf dem Blätterwerk war noch zu hören.

„Wir können weiter“, sagte Bonewhite ruhig und der Trupp setzte sich wieder in Bewegung. Guide runzelte beleidigt die Stirn, sagte jedoch nichts. Ease grinste und meinte still zu ihm: ‚Was ist? Gönnst du uns nicht, schneller als du Schlaukopf gewesen zu sein?’ Zur Antwort erhielt er nur ein Fauchen.

Die Detonationen hatten große Löcher in die Mauer gerissen, die das Gebäude umgab. Wieder einmal war es Fever, der innerhalb kürzester Zeit einen Zugang öffnete, nachdem sie an der Einrichtung angekommen waren. So praktisch es auch ist Fever dabei zu haben, dieser Cleverman ist wirklich zu weich für Einsätze, dachte Ease und wrang sein nasses Haar aus. Eigentlich ein sinnloses Unterfangen, weil er eh schon bis auf die Haut nass geworden war. Seine Drohne meldete ihm, dass der Lanteaner wieder zu Bewusstsein gekommen war und er wandte sich ihrem Gefangenen lächelnd zu: „Gut geschlafen, Mensch?“

„Warum haben Sie mich betäubt? Und… wo sind wir?“, fragte der Lanteaner und schüttelte den Griff der Drohne ab.

„Erstens konnten wir dein Gejammer nicht mehr ertragen, und zweitens geht dich das nichts an, Mensch!“ Ease lächelte noch breiter und riss die Augen auf. Die meisten Menschen bekamen so noch mehr Angst vor ihm, dieses Exemplar jedoch reagierte darauf kaum noch.

„Ich habe bereits Ihrem Kollegen gesagt, Sie sollen mich nicht immer nur ‚Mensch’ nennen! Ich habe einen Namen, ich heiße Cervus Albus, bitte sprechen Sie mich damit an! Wenn Sie mir Ihre Namen nicht nennen wollen, gut, aber…“

„Mund halten!“, fauchte Ease. Bonewhite, der mit den anderen weiter ins Innere des Gebäudes vorgedrungen war, fragte er still: ‚Was soll mit dem Menschen geschehen?’

‚Guide und Fever suchen gleich ein Labor, das für ihre Zwecke geeignet ist. Die Stromversorgung stellen sie gerade wieder her. Schau dich um, vielleicht findest du eine Zelle oder so etwas, wo du ihn unterbringen kannst bis sie ihn benötigen.’

Wieder breit lächelnd fragte er den Lanteaner: „Nun, Mensch Cervus Albus, wo befinden sich normalerweise in euren Einrichtungen die Kerker?“

„Normalerweise benötigen wir so etwas nicht, Wraith der immer lächelt, wir sind eine zivilisierte Spezies!“, antwortete der Mensch hochnäsig. „Aber hier wird es sicher eine Toilette geben – die ich auch dringend aufsuchen müsste. Das Obst, das Sie mir brachten… äh…“

‚Bonewhite, was ist eine Toilette?’, fragte Ease und legte den Kopf schräg, ohne den Lanteaner aus den Augen zu lassen. Wraith der immer lächelt, das gefällt mir, dachte er und grinste noch breiter, während er auf eine Antwort wartete. Als er sie bekam, verdrehte er die Augen. „Gut, suchen wir eine Toilette, Mensch Cervus Albus…“

Sie wurden schnell fündig, der Mensch stürzte in den kleinen Raum und wollte die Tür hinter sich schließen, doch Ease stieß sie wieder auf. „Nichts da!“ Er schaute sich neugierig um und schüttelte den Kopf. Nur ein weißer Raum mit einer Art Hocker an der Wand, dem jedoch die Sitzfläche fehlte. Stattdessen befand sich dort ein großes Loch in dem sich Wasser sammelte.

„Was ist? Wollen Sie etwa auch zugucken wie Ihre Kollegen?“, fragte der Lanteaner während er an seiner fleckigen Hose nestelte.

Ease überließ die Überwachung seiner Drohne und schaute sich im Vorraum zu dem Abort um. Dort gab es einen Tisch, in dem sich ebenfalls ein Loch befand, darüber war ein Metallrohr gebogen. Er trat näher und berührte das Rohr, aus dem plötzlich Wasser floss. Eilig zog er die Hand zurück – von Wasser, Regen und Schnee hatte er vorläufig genug.

Ein stechender Geruch stieg ihm in die Nase, dann machte seine Drohne einen Sprung aus der Toilettenkabine heraus. Der Geruch steigerte sich zu einem atemberaubenden Gestank, der Ease das Wasser in die Augen trieb. Es rauschte und der Lanteaner trat lächelnd aus der Kabine, schloss seine Hose und schritt zu dem Tisch mit dem Wasserrohr, um sich die Hände zu waschen.

„Ihr Menschen seid einfach widerlich!“, presste Ease hervor und flüchtete auf den Gang. Die Drohne schubste den Mann vor sich her und atmete auf dem Flur ebenfalls tief durch.

„Was geben Sie mir auch noch nicht ganz reifes Obst zu essen? Das hat bei mir nun einmal diese Auswirkung. Brot vertrage ich besser!“, entrüstete sich der Mensch und trocknete seine nassen Hände an seiner nassen Kleidung. „Trockene Kleider bräuchte ich auch. Vielleicht lässt sich ja hier etwas finden, wenn ich…“

„Ruhe!“, donnerte Ease, dann fragte er mental: ‚Bonewhite, was ist Brot?’

Es dauerte eine Weile, dann antwortete sein Kommandant: ‚Guide sagt, das ist etwas, das die Menschen aus Pflanzen herstellen, die sie um ihre Siedlungen herum züchten. Wieso, beschwert der Mensch sich etwa schon wieder?’

‚Hat er je damit aufgehört’, gab Ease zurück und seufzte. Zu dem Lanteaner meinte er: „Wenn du Brot willst, musst du es dir selbst herstellen. Zeig mir die Pflanzen und du darfst sie einsammeln.“

„Bitte?“, fragte der Mensch erstaunt, „Ich bin doch kein Bäcker! Oder Bauer. Brot kann man nicht so einfach herstellen, das muss man gelernt haben. Obwohl, meine Schwester ganz vorzügliches…“

„SCHWEIG … einfach.“ Ease verlor allmählich die Geduld. „Dann kein Brot.“

Der Lanteaner schob die Unterlippe vor. „Von dem ganzen Gerede habe ich jetzt Hunger bekommen.“

„Du hast doch erst gegessen, wie kannst du… ach, egal, wir suchen etwas, vielleicht hältst du dann den Mund“, meinte Ease. Wenn ich zwischendurch aber eine Zelle finde, wanderst du da hinein, das schwöre ich dir!

„Gerade erst gegessen… das war gestern…“, murmelte der Lanteaner während sie die nächstgelegenen Räume durchsuchten.

Für Ease sah alles fremdartig und doch gleich aus. Als sie eine Unterkunft fanden, wollte der Mensch auf einen Verschlag zustürmen, doch die Drohne hielt ihn fest. Ease öffnete die Türen zu dem Verschlag und fragte dann: „Ist das eure Kleidung?“ Er hielt ein paar helle Stofffetzen hoch, woraufhin der Lanteaner meinte: „Was sonst sollte sich wohl in einem Kleiderspind befinden?“

Ease fauchte bedrohlich, erlaubte dem Menschen jedoch, sich etwas von der Kleidung auszusuchen. Das dauerte eine Weile, da die meisten Fetzen nicht zu passen schienen. Beinahe fasziniert betrachtete der Blade den Bauch des Menschen. So ähnlich hatte Snow vor einiger Zeit auch ausgesehen, als sie mit ihrer Tochter schwanger gewesen war. So weit er informiert war, wurden bei den Menschen nur die Weibchen trächtig – aber vielleicht trugen ja auch ihre Männchen den Nachwuchs aus? Neugierig fragte er: „Wann kommt es?“

„Wann kommt was?“, fragte der Lanteaner, während er mit den Knöpfen eines Hemds kämpfte.

„Na, dein Schlüpfling. Wie viele Monde dauert es noch?“

„WAS? Ich bin doch… ach, vergessen Sie es. Keine Ahnung, wie Ihre Spezies sich vermehrt, aber bei uns werden die Kinder von unseren Frauen geboren. Ich bin fertig, könnte ich jetzt etwas zu Essen bekommen?“

Fragte die Nahrung… „Wie oft ‚esst’ ihr eigentlich? Wie kommt es, dass du schon wieder Hunger verspürst, Mensch Cervus Albus?“

„Dreimal am Tag. Und zwischendurch auch, wenn etwas Leckeres da ist. Ich mag besonders gern…“

„Ruhe!“, befahl Ease. Entweder er plappert oder er beschwert sich, etwas anderes scheint er nicht zu kennen. „Ihr ‚esst’ also den ganzen Tag wenn ihr könnt, ja?“ Das konnte ja heiter werden… den ganzen Tag auf Nahrungssuche für einen Gefangenen, der ihn bis aufs Blut reizte. Wenigstens stank er nicht mehr so unerträglich, seit er die Kleider gewechselt hatte.

„Nun… ja, eigentlich schon. Aber dafür töten wir keine intelligenten Lebewesen, wie es die Wraith tun!“, antwortete der Lanteaner arrogant.

Ease fauchte zurück: „Du hast bisher noch nicht bewiesen, dass du Intelligenz besitzt, Mensch Cervus Albus! Du stinkst, du säufst, du frisst wie jedes andere Tier auch und beschwerst dich noch andauernd – du widerst mich an! Wenn wir dich nicht bräuchten, wärest du schon längst…“ Er unterbrach sich, als er eine Nachricht von Bonewhite empfing. Den Sternen sei Dank! „Du wirst benötigt, beweg dich!“

Er war am Ende seiner Geduld angekommen, als er den Menschen in das Labor brachte, das die Clevermen ausgewählt hatten. Er gesellte sich zu Feather und Bonewhite in eine Ecke des Raumes und rang um Fassung, während er beobachtete was sich tat. Erneut musste der Lanteaner gezwungen werden, die Geräte zu berühren damit sie funktionierten. Allerdings reichte es diesmal aus, dass die Drohnen nur andeuteten, ihn wieder mit dem Gesicht auf etwas pressen zu wollen.

‚Hast du eine Zelle für ihn gefunden?’, fragte Bonewhite, der wie immer mit hinter dem Rücken verschränkten Händen dastand.

‚Nein. Nur herausgefunden, dass er den ganzen Tag frisst und dann… lass dir die Bilder von meiner Drohne zeigen, es war ekelhaft’, antwortete Ease und verzog das Gesicht. ‚Wir sollten ihn dauerhaft betäubt lassen.’

Bonewhite verkniff sich ganz offensichtlich ein Lachen und Ease fragte: ‚Was? Was ist so komisch?’

weiter: Kapitel 16

Schlusswort:
A/N: Hah! Zweihundertstes Kapitel, das ich auf FF.de gepostet habe! Und es ist aus der Sicht von Ease – kann nur ein gutes Omen sein *g*
Okay, war ein bisschen eklig, aber mal ehrlich: wie würden Wraith wohl uns Menschen erleben, wenn sie sich näher mit uns beschäftigen müssten?
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