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Auf Abwegen (5) von silverbullet27

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Kapitel 12

Einige Stunden später hatte Fever das Problem mit der Feedbackschleife gelöst, der Dart lud Energie auf bis die Speicher voll waren und würde sogar wieder fliegen können. Fever war zufrieden und meldete das Guide, der entgegnete: ‚Gut, sag es auch deinem Bruder, der wird froh sein, nicht mehr alle paar Stunden zum Sternenring laufen zu müssen.’

Fever stutzte. War Bonewhite vielleicht deshalb so nass gewesen, weil er gerade von einem Anwahlversuch zurückgekommen war? Konnte es sein, dass er gar keinen dramatischen Auftritt gemacht hatte, um ihm ein schlechtes Gewissen zu bereiten? Und ich schreie ihn auch noch an…, schoss es Fever durch den Kopf. Nun hatte er in der Tat ein schlechtes Gewissen und biss sich auf die Unterlippe.

Eilig griff er sich seinen immer noch feuchten Mantel, öffnete das Cockpit und sprang heraus. Der Regen hatte aufgehört und ein sternenklarer Himmel wölbte sich über ihm, als er schnellen Schritts ins Gebäude ging. Er tastete nach Bonewhite und fand ihn in einer der Mannschaftsunterkünfte. Bevor er dort eintrat, atmete er noch einmal tief durch. Sein Bruder saß in einer der Schlafnischen und schrieb etwas auf einem Datenpad. Da er nicht einmal aufschaute, blieb Fever unschlüssig am Eingang stehen. Ease und Feather lagen schlafend in anderen Nischen und rührten sich nicht. Insgesamt zählte er ein Dutzend Betten in dem Raum, dazu ein Tisch mit vier Stühlen. Schließlich meinte er still: ‚Der Dart ist repariert und kann den Ring von hier aus anwählen.’

Überrascht schaute Bonewhite auf. ‚Ich habe dich gar nicht gehört, entschuldige. Der Dart… ja, gut. Was ist mit den anderen Systemen? Wird er fliegen können?’

‚Ja, alles sonst funktioniert einwandfrei. Aber die Wartungstechniker, die an dem Gerät gearbeitet hatten, sollten noch ein bis zwei Jahrhunderte Nachschulung bekommen’, meinte Fever und trat etwas näher. ‚Was schreibst du da?’

‚Einen vorläufigen Bericht, der halbwegs der Wahrheit entspricht und trotzdem nicht dafür sorgt, dass Guide bei unserer Rückkehr geköpft wird.’ Bonewhite seufzte und bat Fever mit einer Geste, neben im Platz zu nehmen, damit er selbst von dem Pad lesen konnte. ‚Ease besteht auf einige Sachen, die… nicht vorteilhaft sind. Mein Bericht sollte sich schon mit dem decken, was er der Königin selbst erzählt.’

Aufmerksam las Fever das Geschriebene und biss sich auf die Unterlippe. ‚Tust du das öfter? Guide decken, meine ich.’

Bonewhite wendete zunächst den Blick ab, dann gab er zu: ‚Gelegentlich. Es geschehen von Zeit zu Zeit Dinge… von denen sollte die Königin nicht unbedingt etwas erfahren.’

‚Du magst ihn!’, stellte Fever fest und grinste, ‚Los, sag es!’

‚Nein, tue ich nicht!’ Bonewhite rümpfte die Nase. ‚Ich sehe, dass das, was er auf seine… unvergleichliche Art und Weise erreicht, dem Hive hilft. Es wäre unklug, ihn nicht mehr auf Missionen gehen zu lassen. Oder Schlimmeres. Für ihn tue ich das ganz gewiss nicht.’

Fever legte das Datenpad weg und grinste weiter. Sein Bruder sah ihn kurz an und schüttelte den Kopf. ‚Lass das. Ich sollte jetzt Ease und Feather wecken, die Drohnen müssen schlafen. Guide weigert sich, seine Arbeit zu unterbrechen…’

‚… also sind wir gleich allein und können reden’, beendete Fever den Satz.

‚Eigentlich wollte ich sagen, dann kannst du schlafen, aber wenn du reden möchtest, sollten wir das tun.’ Etwas Nervosität kam mit diesen Worten mit, aber äußerlich ließ Bonewhite sich nichts anmerken, als er die beiden anderen Blades weckte.

Ease setzte sich verschlafen auf, lächelte und meinte zu Fever: ‚Du lebst ja noch und bist sogar einigermaßen trocken! Ich hatte mit Feather gewettet, dass du da draußen ertrinkst.’

Der Cleverman schnaubte. ‚Danke für dein Vertrauen!’

Bonewhite informierte die beiden über den Status (der besonders Feather erfreute), dann schickte er sie zur Wache. Die Drohnen würden sich in einem anderen Quartier ausruhen, damit wären sie – vorausgesetzt, Guide tauchte nicht unangemeldet auf – für einige Stunden allein. Unschlüssig, ob er sich wieder zu Fever auf das Bett setzen sollte, blieb er davor stehen. Erst als sein Bruder ihm bedeutete, zu ihm zu kommen, ließ er sich nervös auf die Bettkante sinken. Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander, dann meinte Fever leise: „Ich kann einfach nicht glauben, dass du mich zu so etwas für fähig hältst!“

Bonewhite senkte den Kopf und biss sich auf die Lippen, sagte jedoch nichts.

„Wie lang hast du eigentlich gebraucht, um dir diesen Unsinn einzureden? So gern ich Ease habe, ich würde ihn nie im Leben gegen dich eintauschen wollen. Niemals, verstanden?“ Fever beobachtete seinen Bruder genau, doch der rührte sich nicht. „Das nächste Mal, wenn du eine Frage hast, stell sie mir einfach und spinn dir nichts zurecht. Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen. Ein wenig wehtun vielleicht, aber… du bist mein Bruder, mein einziger, und das bleibst du auch.“

Da Bonewhite immer noch nichts sagte, wurde Fever langsam ärgerlich. Ich tue genau das, was ich immer mache: für uns beide reden, dachte er, streifte die Stiefel ab, zog den feuchten Mantel aus und warf ihn achtlos zu Boden. Sein Bruder beobachtete ihn schweigend aus den Augenwinkeln und Fever konnte etwas Verwunderung erspüren. „Guck nicht so, das ist dein schlechter Einfluss auf mich. Ich sollte wirklich etwas schlafen, wer weiß, wann Guide auf die Idee kommt, dass ich ihm doch helfen könnte.“ Er legte sich an die Wand und zog den immer noch schweigsamen Bonewhite auf die angenehm harte Liegefläche. „Außerdem kann ich nur schlecht einschlafen, wenn du nicht da bist“, brummte er und vermisste so etwas wie eine Zudecke.

Seit sie Schlüpflinge waren, hatten sie nur wenige Nächte getrennt verbracht. Als sie auf Snows Hive kamen und Digger ihnen als Erzieher zugeteilt wurde, hatte Fever wochenlang kaum ein Auge zugetan, so verängstigt war er von dem missmutigen Blade. Erst als er eines Nachts zu seinem Bruder ins Bett kroch, konnte er das erste Mal wieder richtig schlafen. Und so war es bis zum jetzigen Tag geblieben. Es half, wenn er so lang in seinem Labor arbeitete, bis ihm die Augen fast zufielen. Das tat er oft, aber meistens, wenn Bonewhite irgendwo auf einer Mission war. Oder sie sich heftig gestritten hatten. Was recht häufig vorkam, seltener, seit sie sich kaum noch sahen.

‚Es tut mir Leid’, meinte Bonewhite still zu ihm und er entgegnete: ‚Ja, ich weiß. Mir tun auch einige Dinge Leid, die ich dir an den Kopf geworfen habe.’ Er öffnete ein Auge halb und sah, wie sein Bruder lächelte. Ich sollte mich vielleicht öfter mal entschuldigen… Dann schlief er ein.

Fever wachte erst wieder auf, als Ease ihn weckte. „Guide sagt, er braucht deine Hilfe.“

Schlaftrunken setzte der Cleverman sich auf und sah sich um. Von seinem Bruder war nichts zu sehen, dafür hing sein eigener Mantel aber ordentlich über einem der Stühle am Tisch. „Sagte er, worum es sich handelt?“, fragte er und reckte sich. Dort, wo der Lanteaner ihn am Knie getroffen hatte, klaffte ein großes Loch in seiner Hose.

„Nein. Und wenn, hätte ich es sicherlich nicht verstanden“, antwortete Ease lächelnd.

„Ich denke, ihr erhaltet Unterricht von Hasten. Solltest du da nicht einige Dinge aufschnappen?“, meinte Fever und zog sich die Stiefel an.

„Das schon. Aber wenn selbst Guide nicht weiter weiß, muss es ernst sein. Wir sollen ja nur lernen, Notreparaturen durchzuführen oder irgendwelche Geräte aufzustellen und zu nutzen, die ihr Schlauköpfe entwickelt habt.“ Ease reichte Fever seinen inzwischen getrockneten Mantel und begleitete ihn zur Kommandozentrale, wo Guide ungeduldig auf ihn wartete.

„Irgendjemand hat hier eine Zugangsbeschränkung eingebaut die verhindern soll, dass auch andere Schiffe als die von Bloodrose angefunkt werden können“, meinte Guide und rutschte zur Seite, damit Fever sich auf einem Hocker neben ihn setzen konnte. ‚Lass dir nichts anmerken, aber ich habe versucht, an einige der Daten aus dem Speicher zu kommen. Das ist das nächste, um das du dich kümmern solltest.’

Fever nickte. Dann schaute er auf zu Ease, der lächelnd in der Tür stand. „Das könnte eine Weile dauern.“

„Gut“, sagte der Blade, „in der Zwischenzeit kann ich mich dann wohl aufmachen, dem Menschen etwas Nahrung zu besorgen. Er zetert schon seit gestern Abend, dass er hungrig sei – unangenehmes Wesen.“

Als die Clevermen unter sich waren, sagte Fever: „Genau dieses unangenehme Wesen benötigen wir aber, um an die Daten zu gelangen. Die Lanteaner haben ihre Gensicherung verschärft. Nun kann nur noch ein Lebendiger ihres Volkes ihre Technik bedienen und Dateien öffnen.“

„Das heißt, unsere Umgehungsprogramme sind alle nutzlos geworden?“, fragte Guide mit finsterer Miene.

„Nein, nicht unbedingt. Sie werden noch nicht alles neu gesichert haben, wahrscheinlich nur sensible Technik und was sie nun neu erschaffen“, antwortete Fever, „Aber sicher bin ich mir nicht.“

„Hm. Nicht gut. Aber nun kümmere dich zunächst um diese Zugangsbeschränkung, ich habe die halbe Nacht daran gesessen – du wirst wahrscheinlich in zehn Minuten fertig sein.“ Guide lehnte sich zurück und gähnte ausgiebig.

Ganz so einfach hatte es jedoch auch Fever nicht. Da zu befürchten gewesen war, dass Stormeyes Truppen den Außenposten während der Auseinandersetzung mit Bloodrose einnehmen könnten, hatte man sich viel Mühe gegeben. Selbst Fever musste sich eingestehen, dass da jemand wirklich Begabtes gute Arbeit geleistet hatte. Erst gegen Mittag ließ sich die Sperre umgehen. Sie hätten zwar auch Bloodrose um Hilfe bitten können, aber Snow wäre es sicher nicht recht gewesen, wenn eine andere Königin von der misslichen Lage ihres Haupthives erfahren hätte. Auch wenn es sich um eine Verbündete handelte.

Da der Hive sich immer noch nicht anwählen ließ, waren ihre Bemühungen umso wichtiger, den Subraumfunk möglichst schnell für ihre Zwecke umzubauen. Was nicht hieß, dass Guide es damit wirklich eilig gehabt hätte.

weiter: Kapitel 13

Schlusswort:
A/N: Ich und meine Übersetzungsfehler. In „Homecoming“ heißt es, Hasten wäre ein „Engineer“, was sowohl Ingenieur wie auch Pionier bedeutet. Da ein Pionier etwas völlig anderes ist, habe ich jetzt ein kleines Logikproblem. Ist Hasten jetzt ein Cleverman oder ein Blade? Hoffentlich fällt mir dazu noch eine elegante Lösung für die Zukunft ein *grübel*
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