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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 7

‚Ich finde es einfach nicht richtig', meinte Ease und schleuderte die Würfel mehr über den Spieltisch, als alles andere.

‚Du kennst ihn nicht gut genug', entgegnete Guide und fing zwei der Würfel ab, die sonst vom Tisch gerollt wären. ‚Wenn er es gewusst hätte, hätte er nicht arbeiten können.'

‚Oh ja, damit du deinen Platz in der Zenana nicht verlierst!' Der junge Blade war von Guide zum Würfelspiel eingeladen worden, um Frieden zu schließen, aber Ease war noch nicht bereit, klein beizugeben.

‚Darum ging es mir nie – und das weißt du sehr gut', meinte Guide und knurrte leise.

Ease schnaubte daraufhin abfällig. Sein Gegenüber stand bei der Königin derzeit sogar höher im Kurs als vor dem kleinen Missgeschick auf Sena, es war nur eine Frage der Zeit, wann er sich wieder Gefährte nennen durfte. ‚Wenn ich einen Bruder hätte, der vielleicht im Kampf gefallen ist, würde ich es wissen wollen!' Bevor Guide etwas entgegnen konnte, fügte er hinzu: ‚Und ich würde jeden, der es mir verheimlicht hat, aus welchen Gründen auch immer, früher oder später dafür büßen lassen!'

‚Aber Fever nicht. Wie ich schon sagte, du kennst ihn nicht gut genug.' Guide war mit Würfeln dran und legte eine Neunzehn vor.

‚Und was macht dich zum Experten? Dass du die beiden seit Jahrzehnten für deine eigenen Zwecke einsetzt?' Ease beugte sich vor und funkelte Guide zornig an. ‚Wäre Sniper nicht, ich hätte es ihm schon vor Tagen gesagt. Ich mag ihn nämlich einfach nur, auch wenn mir das nichts weiter bringen wird als Ärger mit Bonewhite, sollte er überlebt haben!'

Guide kniff die Augen zusammen und erwiderte knurrend den Blick des jungen Pallax. ‚Ich würde mich nicht um ihr Vorankommen sorgen, wenn ich sie nicht mögen würde. Aber Fever ist nicht wie du und du bist nicht das Maß aller Dinge!'

Mittlerweile waren alle Anwesenden im Spielraum der Zenana auf den stummen Streit aufmerksam geworden. Während die einen vorgaben, nichts mitzubekommen, lehnten sich Lightning und seine Brüder Imprint und Knell grinsend zurück und genossen die Szene.

‚Du tust gerade so, als ob er nur in Watte gepackt überleben könnte!', entgegnete Ease fauchend.

‚Reiß dich zusammen! Du hast von Sniper eine Anordnung bekommen und du wirst dich daran halten, haben wir uns verstanden?' Guide hatte sich halb erhoben und sich seinerseits über den Tisch gebeugt, woraufhin auch Ease Anstalten machte, aufzustehen.

„Hinsetzen!", dröhnte Sniper's Stimme durch den Raum. „Alle beide! Und ihr da", wandte sich der Commander an die Gruppe um Lightning, „kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten!"

Widerwillig ließen sich sowohl Guide wie auch Ease zurück auf ihre Plätze fallen, während Sniper sich zu ihnen setzte und die Würfel in die Hand nahm. „Wir werden jetzt ein wenig in Ruhe und Frieden spielen und nicht weiter die Gerüchteküche anheizen, klar so weit?", knurrte er leise und würfelte eine Sechs.

Die nächsten Minuten verbrachten die drei schweigend mit Würfeln, während sich die Aufmerksamkeit der anderen Spieler langsam von ihnen abwendete. „Worum ging es überhaupt?", fragte der Commander nach einer Weile leise.

Ease verzog schmollend das Gesicht, als Guide flüsternd antwortete: „Dieser Holzkopf ist der Meinung, er müsse Fever unbedingt von dem Unglück der Sharp Sword berichten, bevor wir überhaupt Genaues wissen."

„Er hat das Recht schon vorher zu erfahren, dass etwas mit seinem Bruder geschehen sein könnte!", fauchte Ease leise und kassierte einen missbilligenden Blick von Sniper.

„Wir erwarten den Dart mit den Berichterstattern morgen Abend, das wird früh genug für ihn sein!", meinte Guide. „Sonst müssten wir den ganzen Hive informieren, weil jeder hier irgendwen von der Mission kannte."

Sniper überlegte eine Weile, während Guide und Ease ihr Blickduell wieder aufnahmen, dann sagte er leise: „Deine Zuneigung und Besorgnis in allen Ehren, Ease, aber Guide hat Recht. Informieren wir einen, müssen wir es allen sagen. Und wir wissen nicht genau, was geschehen ist. Die Funkanlage der Sharp Sword ist beschädigt und es war schon schwer genug herauszufinden, was ihre letzte Nachricht besagte." Er rollte die Würfel über seine Handinnenfläche und schüttelte leicht den Kopf, woraufhin sich einige seiner dicken Haarkordeln aus dem Knoten im Nacken lösten. „Wenn wir nicht ernten müssten um die Vorräte aufzufüllen, hätte ich den Hive schon längst zur Absturzstelle bewegt, glaubt es mir."

Es war nicht üblich, dass eine Königin die Männer ihrer Zenana darüber aufklärte, welche ihrer Nachkommen von wem stammten, aber Snow pflegte sehr intensive Beziehungen zu ihren Gefährten, zu denen Sniper und – letztendlich immer noch – Guide gehörten. Der Commander des abgestürzten Kreuzers war Sniper's ältester Sohn und Ease musste schlucken, als ihm dies bewusst wurde.

Guide presste die Lippen aufeinander und ballte die Hände zu Fäusten. „Morgen wissen wir mehr. Bis dahin…"

Ease war schweigend aufgestanden und verließ das Spielzimmer. Natürlich hatten die beiden älteren Männer Recht. So gern er auch Fever vorgewarnt hätte, es wäre unklug. Aber niemand konnte ihm verbieten, etwas Zeit mit dem Cleverman zu verbringen. Er suchte im mentalen Netzwerk des Hives, bis er Fever fand, wie fast immer im Labor, bis über beide Ohren in Arbeit vergraben. Er lenkte seine Schritte in diese Richtung und als er dort eintraf, zuckte er zusammen bei dem Anblick, der sich ihm bot. „Wieso ist das Zeug denn noch an Bord?", platzte es aus dem Blade heraus.

Fever und Darkseed, der Meister der Biologie, schreckten hoch und schauten den unerwarteten Besucher groß an. „Was machst du denn hier?", fragte Fever lächelnd und ließ den Scanner sinken.

„Ich hatte gehört, dass du fertig bis mit den Abhörbojen und dachte, ich besuche dich einfach mal…" Ease unterdrückte ein Würgen und wies auf den Inhalt des transparenten Isolationscontainers, über den die Clevermen bei seinem Eintreffen gebeugt gestanden hatten. „Warum ist das noch nicht entsorgt worden?"

Fever nickte seinem Kollegen zu, dann zog er den Blade von den Überresten des Hischkadavers fort, den sie von Sena mitgebracht hatten. „Es ist geheim, aber… wir versuchen, das Fleisch waffenfähig zu machen", flüsterte er und lachte laut los, als er Ease's verdatterten Gesichtsausdruck sah. „Unfug…", kicherte er. „Es geht immer noch um die Nahrungskapseln. Anscheinend brauchen die Menschen bestimmte Proteine, Mineralien und anderes, um längere Zeit konserviert zu werden. Niemand dürfte so froh sein wie ich, wenn dieses Ding endlich den Weg aus einer Luftschleuse findet."

„Es wimmelt nur so vor Maden…", würgte Ease hervor, der den Blick immer noch nicht abwenden konnte. Anscheinend hatte er die Belastbarkeit des Cleverman unterschätzt. Er selbst könnte es keinesfalls längere Zeit mit diesem Anblick aushalten.

„Normale Verwesung", meinte Fever und zuckte mit den Schultern. „Eklig, aber in unserer Totenkammer findet etwas Ähnliches statt. Warst du schon einmal dort?" Die Überreste ihrer Nahrung und die Leichnahme getöteter Wraith wurden in eine spezielle Halle am Rumpf des Hives gebracht, wo sie sich langsam zersetzten und das organische Material des Schiffes ernährten.

„Ja, allerdings", antwortete Ease. Jeder Anwärter bei den Blades der Wache hatte zunächst den Befehl über die Drohnen, die Nahrungsreste aus den Vorratskapseln entfernten und in der Totenkammer ablegten. „Aber dort gibt es keine Fliegen und Maden und… hier ist ja noch mehr von dem Zeug!" Auf einem Untersuchungstisch hatte er die restlichen Proben ihrer Mission entdeckt, die in Isolationscontainern vor sich hin gärten.

„Darum kümmere ich mich sonst nur um Daten und Computer…" Auch Fever schüttelte sich. ‚Menschen und alles, was mit ihnen zu tun hat, widert mich an', gestand er Ease, ‚aber Guide hat mir das hier aufgetragen. Solang ich es als Forschung ansehe, geht es.'

„Hast du heute noch etwas anderes vor, als Maden beim Fressen zuzuschauen oder kann ich dich zum Würfeln überreden?", fragte Ease und inspizierte mit angewidertem Gesicht die Probenbehälter.

„Tut mir Leid, aber ich muss hier bleiben. Ich habe noch einige Simulationen laufen und Guide will morgen Ergebnisse sehen. Das könnte noch die halbe Nacht dauern", entschuldigte sich Fever. Seit ihrer gemeinsamen Mission hatten er und Ease sich öfters im Geiste unterhalten, wenn es niemand mitbekommen hatte. Besonders nicht Guide, der Fever kaum aus den Augen ließ. „Vielleicht morgen?"

Ease nickte. „Morgen, wenn nichts dazwischen kommt." Damit verabschiedete sich der Blade und ging zurück zur Zenana. Morgen wird aber etwas dazwischen kommen, dachte er und fluchte leise vor sich hin. Guide hatte seinen Schützling so weit eingespannt, dass dieser gar keine Zeit zum Nachdenken bekam. Oder Ease an ihn herankommen konnte.

Als am nächsten Abend der erwartete Dart von der Sharp Sword durch den Sternenring des Hives eintraf und seine Transportspeicher entleerte, war Ease im Hangar zugegen. Während sich die Berichterstatter, für die seit dem Absturz des Kreuzers und dem erbitterten Kampf um den Außenposten der Lanteaner nur wenige Stunden vergangen waren, auf den Weg zum Thronsaal machten, eilte Ease zu Fever. Es war ihm egal, was Sniper und Guide ihm gesagt hatten, das hier hatte Vorrang.


weiter: Kapitel 8

Schlusswort:

A/N: Klar soweit? Wie ich schon einmal meinte: ein wenig Jack Sparrow steckt in jedem Wraith *g*

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