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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 5

„Dann gibst du also zu, ganz allein dafür verantwortlich zu sein, dass diese Mission beinahe ein noch tragischeres Ende genommen hätte?", fragte Snow nach und tippte ungeduldig mit den Fingern auf der Lehne ihres Thrones.

„Ja, meine Königin", antwortete Guide. Fever und Ease hatte er untersagt, sich abweichend von seiner Version zu äußern, die ihm für das angerichtete Chaos die gesamte Schuld zuschob. Demnach hatte Guide seine Stellung ausgenutzt und Ease unter Morddrohungen dazu gebracht, den vorgeschriebenen Umweg über den Hive zu unterlassen. Auch hätte er Fever dazu gedrängt, den unfertigen Prototyp des Abhörgerätes umzubauen und zu benutzen, woraufhin die Lanteaner umgehend fünf kleine, aber stark bewaffnete Sternenringschiffe zur Unterstützung ihres Kontingents auf Sena geschickt hatten.

Derzeit befanden sich noch zwei große Kriegsschiffe der Lanteaner im Orbit um den Planeten und die gesamte Herde war dabei, den Weidegrund zu evakuieren. Was notwendig geworden war, nachdem Ease drei Granaten hatte zünden lassen, die den Sternenring pulverisiert hatten, nur Sekunden, nachdem die Wraith heil im Hive angekommen waren. Auch hierfür zeichnete Guide sich verantwortlich.

Unglücklichweise hatte sich das Bild von der Drohne, die auf zwei überraschte Lanteaner mit einem halben Hirschkadaver eingeprügelt hatte, schon im ganzen Hive verbreitet. Was der ganzen sorgsam ausgedachten Geschichte von Guide nicht unerheblich die Würde nahm, da so ziemlich jeder Wraith an Bord bei diesem Anblick zu Lachen begann. Und irgendein Scherzbold ihn immer wieder herauf beschwor, woraufhin eine neue Welle von Gelächter einsetzte.

„Drei Offiziere und fünf Drohnen gerettet, ein kompletter Weidegrund verloren und die Lanteaner auf unserem Territorium. Für eine fast völlig unnütze Mission." Snow berief selten den gesamten Rat ein, der aus allen Lords der Zenana, den leitenden Offizieren und den Meistern der Clevermen bestand, nur um jemanden abzustrafen. „Du steigerst dich, Guide."

Er entgegnete nichts, sondern hielt nur den Blick gesenkt und presste die Lippen zusammen. Hinter ihm standen Fever, dem jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war, und ein sehr ernster Ease, die ebenfalls die Köpfe gesenkt hielten.

„Meine Ratgeber sind sich uneinig, was mit dir nun geschehen soll. Die einen sagen, aufgrund deiner Verdienste in der Vergangenheit wäre ein schneller Tod angemessen. Sie empfehlen eine Luftschleuse oder einen scharfen Dolch zu benutzen", sagte Snow und rümpfte die Nase. „Andere wiederum sind der Meinung, ihr solltet alle drei nach Abzug der Lanteaner auf Sena abgesetzt werden, um dort langsam zu verhungern, da es ihnen unmöglich erscheint, dass du ganz allein so ein Unglück anzurichten vermagst."

Fever begann zu zittern, wurde jedoch von Ease in die Rippen geboxt, damit er sich zusammenriss. Die Königin erhob sich und schritt elegant auf die drei Angeklagten zu, die vor ihrem Thron knieten. Als sie Guide erreicht hatte, beugte sie sich zu ihm hinunter und meinte leise, jedoch für jeden im Saal hörbar: „Aber ich kenne dich besser. Du bist noch zu viel mehr Unheil imstande."

Ease und Fever musterte sie mit eiskaltem Blick, dann kehrte sie zu ihrem Thron zurück und setzte sich anmutig. „Dann hört jetzt mein Urteil: da das meiste Unglück durch den falschen Funkspruch hervorgerufen worden zu sein scheint, wirst du, Guide, persönlich die Fertigstellung des Abhörgerätes bis zum nächsten Erntemond verantworten. Und sicherstellen, dass es unter keinen Umständen zum Versenden von Nachrichten genutzt werden kann. Außerdem verlierst du deinen Status als mein Gefährte. Solltest du diese Aufgabe nicht fristgerecht erfüllen können, verlierst du auch noch deinen Platz in der Zenana." Das aufkommende Gemurmel der Ratsmitglieder beendete sie mit einem energischen Fauchen. „Die Cleverman Fever und Wachoffizier Ease stehen ab sofort unter besonderer Beobachtung. Und jetzt geht mir aus den Augen. Alle!"

Fever, der sein Glück kaum fassen konnte, musste von Guide und Ease beinahe aus dem Thronsaal gezerrt werden. „Was war das denn jetzt?", fragte der Cleverman, als sie halbwegs außer Hörweite der Ratsmitglieder waren, die ihnen im Vorbeigehen wütende Blicke zuwarfen.

„Das war der Beweis, dass Guide mehr Glück als Verstand besitzt", erklang der tiefe Bariton von ihrem Commander, der sich zu ihnen gesellte.

„Sniper", grüßte Guide mit einem Lächeln, „verdanke ich dir den Vorschlag mit der Luftschleuse?"

„Du kennst mich wohl?", fragte Sniper und schlug seinem Freund lachend auf die Schulter. „Dieses Mal war es allerdings ziemlich knapp."

Dieses Mal?, dachte Fever und riss die Augen auf. Ein Blick zur Seite auf Ease verriet ihm, dass der Blade ähnliche Gedanken hatte.

„Egal, was sie auch immer für einen Narren an dir gefressen hat, irgendwann werden sich Lightning und seine Verbündeten durchsetzen. Dann wird sie dich wirklich bestrafen müssen, ob sie will oder nicht", meinte der Commander ernster und sagte zu Ease: „Auch dich wird dein gutes Aussehen nicht ewig vor Strafe schützen."

Ease schluckte hart. Bisher war er davon ausgegangen, dass die Königin Guide's Geschichte geglaubt hätte. Sicher, sie waren alle mehr als glimpflich davon gekommen, von anderen Hives erzählte man sich, wie rigoros manche Königinnen gegen ihre Untergebenen vorgingen. Dagegen hatten sie gerade nicht viel mehr als einen Klaps auf die Finger erhalten. Da sich die beiden älteren Wraith nun mental miteinander unterhielten, griff er Fever am Arm und zog ihn fort. „Hier sind wir überflüssig. Wir sollten uns lieber überlegen, was wir deinem Bruder erzählen, wenn er zurück kommt und von der Geschichte hört."

„Wie meinst du das?", fragte Fever verwirrt. Eigentlich hatte er vorgehabt, Bonewhite die Wahrheit zu erzählen.

„Lass es mich so ausdrücken: ich hänge an meinem Leben", meinte Ease und lächelte verlegen, „wäre der Hive im Hyperraum gewesen, als wir ihn anwählten, hätte uns die Explosion durch die Granaten eiskalt erwischt. Ich glaube nicht, dass dein Bruder mir dieses Risiko je verzeihen wird, das wir da eingegangen sind… außer, er erfährt nichts davon."

‚Was hast du nur immer mit diesen jungen Kerlen?', fragte Sniper und schaute den beiden kopfschüttelnd hinterher.

‚Man kann mit ihnen viel Aufregendes erleben', meinte Guide und schmunzelte. ‚Wenn sie erst älter werden, wissen sie, dass sie einen Bogen um mich machen sollten.'

Der Commander verzog spöttisch die Mundwinkel. ‚Das stimmt allerdings. Zur Sache: das Abhörgerät funktioniert also schon fast?'

‚Ja, Fever ist auf der richtigen Spur. Er hat nur die Reichweite unterschätzt, die der Sender hatte, als wir den falschen Hilferuf aussandten.'

‚Lässt sich nachvollziehen, wo der Ruf überall aufgefangen wurde? Die Sternenringschiffe müssen ja wohl direkt von ihrer Basis aus gesendet worden sein. Es wäre doch sehr interessant zu erfahren, wo Atlantis nun genau liegt', meinte Sniper und strich sich eine seiner dicken Haarsträhnen hinter das Ohr.

‚Ich werde es versuchen, aber ich meinte schon zu Snow, dass ich mir nicht sicher bin, ob das möglich ist. Dazu brauche ich auf jeden Fall die Subraumprotokolle von der Brücke', entgegnete Guide. Seit sie von Sena zurückgekehrt waren, stand er in dauerhaften mentalem Kontakt mit der Königin und dem Commander. Fever's kleine Erfindung hatte unter Umständen einige nette Nebeneffekte, die den Verlust eines minderwertigen Weidegrunds mehr als nur verschmerzen ließen.

‚Erhältst du. In dein Labor oder auf ein isoliertes Datenpad?', fragte Sniper nach.

‚Isoliert. Fever hat Zugang zu fast all meinen Laboreinrichtungen und könnte darüber stolpern.' Guide runzelte die Stirn. Es war nicht das erste Mal, dass er einen seiner Schützlinge hinterging, allerdings bereitete es ihm zunehmend Gewissensbisse. Du wirst alt, dachte er und seufzte innerlich.

Sniper nickte. ‚Ja, er scheint ein wirklich schlaues Kerlchen zu sein. Jugendlich naiv, aber schlau.'

‚Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn sein Bruder als Wachoffizier mitgekommen wäre. Die beiden sind von geradezu atemberaubender Aufrichtigkeit. Ease mag leichtfertig wirken, aber er ist nicht so dumm, wie er uns gern Glauben macht. Außerdem steckt er zu tief in der Zenana mit drin', gab Guide zu.

‚Um Ease würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Den haben Glow und ich ganz gut im Griff. Außerdem kann er Lightning nicht leiden. Du solltest ihn nur nicht immer wieder so anfahren. Snow mag ihn wirklich gern.' Sniper lachte auf, ‚Nicht so gern wie dich, aber das ist dir ja wohl bewusst!'

An diesem Abend wurde Guide in die Privaträume der Königin gerufen. Sie empfing ihn mit einem breiten Lächeln und knurrte kehlig. „Pallax… ich hoffe, du kommst damit zu recht…"

Guide legte lächelnd den Kopf schräg und knurrte sanft zurück. „So lang ich nur hier sein darf…"

Snow kicherte beinahe, als sie ihren Favoriten an sich zog. „Eines musst du mir allerdings noch erklären: warum mit einem toten Hirsch?"

Guide verdrehte die Augen. Diese Geschichte würde ihn noch Ewigkeiten verfolgen.


weiter: Kapitel 6

Schlusswort:

A/N: Was für eine Überraschung: Guide ist nicht immer ganz ehrlich… *g*

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