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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 16

Bei ihrer Rückkehr auf den Hive herrschte größte Betriebsamkeit. Darts flogen ein und aus und das Schiff erlitt mehrere Treffer, während die Blades noch im Hangar waren. Lightning, der Meister der Darts, empfing sie mit nicht mehr als einem beiläufigen Fauchen.

Bonewhite begab sich zusammen mit Ease zur Brücke, um Sniper Bericht zu erstatten, doch der hatte zunächst keine Zeit. Um sie herum tobte eine Schlacht. Nicht nur die Wraith hatten Verstärkung bekommen, sondern auch die Lanteaner. Weitere zwölf Kriegsschiffe ihrer Feinde waren aus dem Hyperraum gefallen und feuerten auf die neun Hives und zwanzig Kreuzer, die sich im Orbit um Othos befanden. Erst, als der zweite Teil der Wraith-Flotte eintraf, wendete sich allmählich das Blatt. Trotzdem endete die Schlacht mit dem vorläufigen Rückzug der Wraith, nachdem sie beinahe Stormeye's Hive verloren hätten.

Als sie sich im Hyperraum und in Sicherheit befanden, meinte der Commander trocken zu den beiden Blades: „Nun hat Guide also einen Krieg begonnen! Ich frage mich wirklich, ob er das noch jemals übertreffen können wird."

Ease und Bonewhite schauten sich kurz an, dann sagten sie zeitgleich: „Mit Sicherheit!"

Etwas konsterniert legte Sniper den Kopf schräg und runzelte die Stirn. „Nun denn… Report?"

Als Guide und die anderen Clevermen zurückkehrten, waren Bonewhite und Ease bereits von Snow empfangen worden und alles berichtet, was sich auf Othos abgespielt hatte. Dementsprechend aufgebracht reagierte die Königin, als Guide ihren Thronsaal betrat. „Du wusstest, dass es eine Basis wie Atlantis dort geben würde! Zu mir sagtest du, es könnte sein… wie konntest du mich nur anlügen?"

„Damit Ihr vor der Primary Eurer Gesicht wahren konntet, meine Königin", antwortete Guide unschuldig, zog jedoch vorsichtshalber den Kopf etwas ein. Auch bei ihm kannte Snow's Geduld durchaus Grenzen.

„Ich sollte dich in kleine Stücke schneiden und diese im All verteilen lassen!", fauchte Snow und zwang ihren ehemaligen Gefährten auf die Knie. „Nenn mir nur einen Grund, warum ich dich verschonen sollte", fragte sie knurrend, während sie ihn langsam umkreiste.

„Ich kenne keinen, meine Königin", sagte Guide kleinlaut, „Ihr solltet mit mir verfahren, wie es Euch beliebt."

Snow atmete tief durch. „Dein Glück, dass Ease und Bonewhite gleich mehrere eingefallen sind. Unter anderem der, dass es so oder so zum Krieg gekommen wäre, womit sie auf jeden Fall Recht haben. Coldamber hatte nur noch auf einen Grund gewartet. Ich wünschte nur, es wäre nicht ausgerechnet einer meiner Untertanen gewesen, der ihr diesen lieferte."

„Meine Königin, ich…"

„Halt den Mund!", fuhr sie ihn an, „Was geschehen ist, ist geschehen. Die Flotte hat schwere Verluste hinnehmen müssen und Stormeye macht mich für die Schäden an ihrem Hive verantwortlich. Du wirst persönlich die Instandsetzungen überwachen, verstanden? Und keine Verbesserungen vornehmen, nur Reparaturen! Iron berichtete mir, dass er seit deinem Aufenthalt auf seinem Schiff Probleme mit den Trägheitsdämpfern hätte – nein, ich will nichts hören! Geh mir einfach aus den Augen. Und hoffe, dass ich dich wieder empfange, noch bevor deine Tochter geboren wird."

„Meine… Tochter?" Guide schaute verblüfft auf. So wütend wie Snow auch war, sie hätte ihm dies nicht erzählen müssen. Anscheinend war sie bereits dabei, ihm zu verzeihen. Oder zumindest hoffte er das.

„Geh jetzt, bevor ich es mir anders überlege", fauchte die Königin und setzte sich wieder auf ihren Thron.

In Fever's Quartier fand eine ähnliche Unterhaltung statt. Nur waren Bonewhite und Fever zu erschöpft, um sich richtig zu streiten. Beide saßen nebeneinander auf dem Bett, hatten die Köpfe an die Wand gelehnt und hielten die Augen geschlossen.

‚… und du wirst mindestens vier Erntemonde lang jeden Morgen die Haare gekämmt bekommen, ohne Knurren oder Fauchen!', meinte Fever fest.

‚Ich bitte dich, das glaubst du doch selbst nicht!', entgegnete Bonewhite und öffnete ein Auge um zu sehen, ob sein Bruder vielleicht lächelte. Das tat er nicht.

‚Damit wurden es gerade sechs Erntemonde.'

‚Fever…'

‚Außerdem', unterbrach er Bonewhite, ‚wirst du dir ein größeres Quartier suchen. Eines, in das zwei Stühle passen und man sich umdrehen kann, verstanden?'

‚Sonst noch etwas?'

‚Oh ja! Du wirst dort Ordnung halten, richtige Ordnung! Nicht deine übliche, sondern eine, die auch andere als solche erkennen können.' Fever knurrte leise. ‚Ich werde das kontrollieren.'

‚Jetzt übertreibst du.'

‚Keineswegs. Sollte ich nicht zufrieden sein, weißt du, was ich tun werde!'

‚Und dich selbst bestrafen?', fragte Bonewhite amüsiert, woraufhin er ein entnervtes Fauchen erntete. ‚Gut, ich akzeptiere', meinte er schließlich. ‚Frieden?'

‚Frieden. Ach, ich hätte noch ganz gern dieses eine Spiel, wie heißt das noch gleich…'

‚Hatte ich eigentlich schon meine Forderungen erwähnt, mein Bruder?' Bonewhite grinste matt.

‚Bitte?', lautete die erstaunte Gegenfrage.

Epilog

Guide erinnerte sich, wie er am gleichen Abend die beiden Brüder vorgefunden hatte: halb sitzend und fest schlafend auf Fever's Bett, nicht einmal Mäntel oder Stiefel hatten sie ausgezogen. Die Köpfe aneinander gelehnt und so friedlich, wie er es sich ausgerechnet von diesen beiden niemals hätte träumen lassen.

Manchmal braucht Wasser wohl Feuer, um sich zu entwickeln. Und Feuer das Wasser, um nicht zu einem Flächenbrand zu werden, hatte er damals gedacht, als er sie so betrachtete. Fever war damals sein Schützling, das wusste jeder. Und jeder, der Guide schon länger kannte, wusste, dass dieser Status kaum mehr bedeutete, als freundlicher als andere ausgenutzt zu werden. Aber mit Fever hatte sich Einiges für Guide geändert. Zum ersten Mal in seinem langen Leben wurde er sich bewusst, wie einsam er eigentlich war. Er mochte Freunde in und außerhalb der Zenana gehabt, in Snow seine wahre Königin gefunden und später seine Tochter geradezu vergöttert haben, aber ihm fehlte immer, was für den jungen Cleverman und seinen Bruder so selbstverständlich war: absolutes Vertrauen, absolute Ehrlichkeit. Auch wenn bei den beiden häufiger, im wahrsten Sinne, die Fetzen flogen.

Er mochte sich damals nur aus Neugierde oder Langeweile der beiden angenommen haben, aber es war mehr daraus geworden. Irgendwann hatte er feststellen müssen, dass er sich um sie sorgte – und das nicht nur, weil er den Ausfall ihrer Arbeitskraft fürchtete. Sniper ärgerte sich oft über seinen Sohn, war aber gleichzeitig auch stolz auf ihn gewesen. Und je mehr er darüber nachgedacht hatte, desto mehr musste er erkennen, dass er ähnlich für Fever und Bonewhite empfand. Die beiden hatten es immer wieder geschafft, ihn zu verblüffen. Und besonders der widerspenstige Bonewhite, ihn zu verärgern.

Auch zehntausend Jahre später konnte der Blade ihn mit nur wenigen Worten (davon benutzte er sowieso nie viele) bis aufs Blut reizen. Bonewhite mochte es nie, gegängelt oder bevormundet zu werden, merkte dies schnell und schaltete dann auf stur – außer bei seinem Bruder. Fever hingegen brauchte etwas, an dem er sich festhalten konnte, eine klare Linie, die ihm die Widrigkeiten des Alltags abnahm, damit er sich auf die Dinge konzentrieren konnte, die ihn zu einem Genie in seinem Bereich machten. Dankbar hatte er diese Strukturgebung an sie beide abgegeben, weshalb es bis zu seinem Tod immer wieder zu Reibereien zwischen Bonewhite und Guide kommen sollte, die sich ausschließlich um Fever drehten.

Heute… nun ja, bis vor seiner Gefangennahme durch die Genii, waren sie Freunde. Auch sie konnten sich streiten, dass der Hive um seine Zukunft bangte, aber letztendlich kamen sie immer wieder überein. Bonewhite glaubte fest an den Sinn der Strukturen, nahm aber nie irgendetwas als gegeben hin, nur weil er, Guide, ihm dies befahl. Hierin ähnelte er stark Ease, mit dem er sich trotz allem nie angefreundet hatte. Zugegeben, daran trug Guide nicht wenig Mitschuld. Vielleicht, weil er befürchtete, dass diese beiden zusammen mehr Einfluss ausüben konnten, als er selbst. Oder, weil Ease auf seine Art noch rebellischer war, als selbst Bonewhite in seiner schwierigen Anwärterzeit. Ease tat immer nur, wonach ihm gerade der Sinn stand. Mit einem Lächeln konnte er sämtliche Allianzen der Zenana sprengen, entschuldigend mit den Schultern zucken und sich komplett anderen Dingen zuwenden, als wäre nie etwas gewesen. Trotzdem konnte man sich auch bei Ease immer darauf verlassen, dass er nur im Interesse des Hives handelte. Außerdem betete er Snow geradezu an und würde nie etwas tun, was ihr schaden könnte. Bonewhite hatte Ease einmal den „Chaosfaktor" genannt, der jede noch so penible Planung über den Haufen werfen konnte. Das traf es ziemlich gut.

So gern Guide auch plante, für sich wie auch für andere, so hatte er es doch von Zeit zu Zeit genossen, sich einfach nur zurückzulehnen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Besonders gern hatte er immer beobachtet, wie es Lightning ganz allein fertig brachte, zu scheitern. Er war kein schlechter Offizier, aber er war in vielerlei Hinsicht maßlos, brauchte ständige Bestätigung und legte sich mit jedem an, der ihm diese verweigerte. Letztendlich war es Lightning gewesen, der es fertig brachte, dass Bonewhite zu Guide's loyalsten Verbündeten wurde, ganz ohne Zutun von Guide selbst. Oder von Ease, der oft genug lächelnd abseits stand und beobachtete, was geschah.

Und jetzt saß er, der Commander eines stolzen Hives, in einem stinkenden Loch fest, wurde als Folterinstrument missbraucht, haderte mit seinem Schicksal und lauschte dem wütenden Gebrüll seines Zellennachbarn.

„Das Geschrei wird Ihnen nichts nützen…"

ENDE




Schlusswort:

A/N: So – das war sie nun, die dritte Geschichte in dem immer unendlicher werdenden Wraith-Zyklus der Silberkugel. Der vierte Teil ist teilweise bereits nebenbei entstanden und wird sich damit beschäftigen, wie und warum Blueface (bekannt aus „Während ihr schlieft") Guide in „Kriegsbeute" so hintergehen konnte. Einen Titel gibt es noch nicht wirklich, bzw. ich verbessere seit Wochen daran herum, bin aber immer noch nicht zufrieden. Diese Story wird etwas düsterer, bzw. soll ernsthafter werden, ohne komplett in EMO oder Bashing abzudriften. Sobald ich endlich einen Titel finde, stelle ich die ersten Kapitel on.

Einen fünften Teil wird es wohl auch irgendwann geben, darin dann mehr vom „Dynamischen Quartett" Guide, Ease, Bonewhite und Fever – ob mit oder ohne Hirsch muss ich mir noch überlegen *fg* - auf jeden Fall wieder etwas leichtere Kost. Ideen habe ich schon, nur der Plot steht noch nicht fest.

Für die Leser hier bedeutet das leider, dass sie diese Geschichten HIER nicht zu lesen bekommen. Aufgrund der waaaaaaaaaaahnsinnigen Resonanz auf dieser Plattform habe ich beschlossen, zukünftig nur noch auf Fanfiktion - de zu veröffentlichen. Ich bin wirklich die Letzte, die nur für Reviews schreibt, aber hierher könnte man fast Individual-Tourismus-Reisen anbieten: meilenweit keiner in Sicht. Für nichts gebe ich mir dieses blödsinnig komplizierte Update-Verfahren nicht mehr. Ich will nicht hören, wie toll ich schreibe, ich will hören, was unklar geblieben ist, was ich besser machen könnte - dazu bräuchte ich gelegentlich mal Feedback! Das gibt es hier nicht mehr, also gehe ich, wie andere vor mir schon. Bye!

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