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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 14

„Nein!", begehrte Ease auf, „Ich werde nicht folgen, bis ich nicht weiß, was hier gespielt wird!"

Bonewhite hielt an und atmete tief durch.

„Warum bin ich in diesem Kommando? Warum haben Sie mich zu Ihrem Stellvertreter ernannt? Warum das alles, wenn Sie mich so sehr hassen, Sir?" Ease starrte zornig auf den Rücken seinen Kommandanten und ballte die Fäuste. „Doch wohl, um mich möglichst schnell loszuwerden, oder? Und das alles nur, weil ich mich mit Ihrem Bruder angefreundet habe?"

Blitzschnell hatte Bonewhite seine Kurzschwerter aus den Rockschößen gezogen und drehte sich um. Wortlos und mit ausdrucksloser Miene fixierte er den überraschten Ease, der nun seinerseits die Schwerter zog. Beinahe gemächlich schritt Bonewhite auf ihn zu und hielt die Klingen steif nach unten gerichtet in beiden Händen: rotglänzendes Kusar-Metall mit Korallengriffen, antike Schwerter und augenscheinlich ein Erbstück von Hornet, wie Ease auffiel, denn diese Waffen kannte er. Seine eigenen Schwerter waren weniger kunstvoll gearbeitet, nur blauer Stahl aus einem Guss, aber mindestens ebenso todbringend.

So soll es wohl sein, dachte Ease und ging in Verteidigungsposition, keine Sekunde zu früh, denn in atemberaubendem Tempo prasselten die Schwerthiebe auf ihn ein und er hatte zunächst Mühe, seinen Angreifer abzuwehren. Dann erkannte er langsam ein Muster und es gefiel ihm überhaupt nicht: Bonewhite spielte nur mit ihm. Er versuchte nicht einmal, einen ernsthaften Treffer zu erzielen sondern nur, ihn beschäftigt zu halten. Darüber ärgerte sich der junge Blade von Augenblick zu Augenblick mehr und er begann, nun seinerseits Angriffe zu starten, was wenige Minuten später dazu führte, dass er mit dem Rücken an einem Baum gepresst dastand, Bonewhite's rechte Klinge an der Kehle, der ihn kühl anlächelte.

„Du willst wissen, warum ich dich in meinem Kommando haben wollte?", fragte er eisig und deutete mit dem Kopf etwas tiefer: Ease's rechte Klinge war nur Zentimeter von Bonewhite's Herz entfernt, während sie die beiden anderen Klingen ineinander verhakt hielten. „Weil du kämpfen kannst."

Wenige schnelle Bewegungen später war Ease entwaffnet, hatte Bonewhite's rechte Klinge noch immer an der Kehle und dessen Knie im Kreuz. „Und das ist der Grund, warum du nur mein Stellvertreter bist: du bist noch nicht gut genug für mehr!", fauchte Bonewhite ihm von hinten ins Ohr.

Mit einem Ruck löste sich Bonewhite von Ease und steckte seine Schwerter wieder ein. „Wenn ich dich loswerden wollte, hätte ich das schon längst erledigt."

Gedemütigt rappelte Ease sich auf und stutzte, als Bonewhite ihm die Waffen entgegen hielt, die er ihm gerade erst abgenommen hatte. Er schaute auf und für einen Augenblick glaubte er eine Regung von dem anderen zu spüren: Besorgnis. Schweigend folgte er seinem Kommandanten, der sich wieder auf den Weg gemacht hatte. Nach einer Weile hielt er es nicht mehr aus und er brach die Stille: „Es tut mir Leid, Sir. Ich wollte Sie nicht verärgern…"

Bonewhite antwortete zunächst nicht, hielt aber inne und musterte den Jüngeren. Dann meinte er beinahe sanft: „Fever hat nicht gerade viele Freunde. Wahrscheinlich sollte ich mich für ihn freuen, dass er noch jemanden außer Guide gefunden hat, aber ich kann es einfach nicht."

Ease hat mit allem gerechnet, aber nicht mit so einem Geständnis. „Sir…"

„Lass mich ausreden", unterbrach ihn Bonewhite, „Guide ist niemand, auf den er sich verlassen kann. Er bringt Fever ständig in irgendwelche absurden Situationen, mit denen er nicht zurecht kommt. Du lässt dich von Guide genauso wie alle anderen einschüchtern, und deshalb traue ich dir nicht zu, dich um ihn zu kümmern. Mit Hass oder Ärger hat das nichts zu tun."

Noch nie hatte Ease seinen Kommandanten so viel reden hören und er schluckte. „Was soll das heißen, um ihn kümmern?"

Bonewhite lachte trocken auf. „Niemand von uns lebt ewig, falls dir das noch nicht aufgefallen ist!" Er presste die Lippen aufeinander und beobachtete die verschiedenen Emotionen, die sich auf Ease's Gesicht wieder spiegelten. „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob irgendwer von uns diese Mission überlebt. Eine Stadt mit so wenigen Leuten anzugreifen, dann auch noch eine der Lanteaner… das übertrifft alles, was selbst Guide bisher geplant hat, seit ich ihn kenne. Wahrscheinlich weiß unsere Königin nicht einmal genau, was wir hier tun. Wundern täte es mich nicht."

„Sie weiß es", entgegnete Ease, der immer noch überrascht von der Offenheit war, mit der Bonewhite ihm gerade begegnete. „Sie vertraut Guide, sonst hätte sie diese Mission nicht bewilligt."

Ein Lächeln huschte über Bonewhite's Gesicht, dann meinte er ernst: „Wir sind alle ersetzbar. Wie dem auch sein mag, Fever braucht jemanden, der ihn vor sich selbst und vor allem vor Guide beschützt. Denk daran, wenn du sein Freund sein willst."

Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander weiter, wobei Ease immer tiefer in Grübeleien versank. Schließlich meinte er: „Als ich auf den Hive kam dauerte es nur wenige Wochen und ich war Mitglied der Zenana. Ich hatte keine Zeit, Freunde zu finden. In der Zenana wird ständig gestritten und jeder schaut nur darauf, mit wem man gerade die gleichen Ziele verfolgt. Außerhalb habe ich immer das Gefühl, man redet nur mit mir, weil ich Einfluss hätte. Fever und Sie… Sie beide scheinen sich nichts daraus zu machen." Er lächelte entschuldigend und zuckte mit den Schultern.

„Warum sollten wir auch?", fragte Bonewhite und kontrollierte ein weiteres Mal den Scanner. Der Treffpunkt war nur noch einen Kilometer entfernt und die meisten Gruppen bereits eingetroffen.

Verblüfft schaute Ease seinen Kommandanten an. „Wieso? Um Karriere zu machen, der Königin selbst aufzufallen, Privilegien zu erhalten, was weiß ich? Das Übliche."

Guide regelt alles für uns, ob wir wollen oder nicht, dachte Bonewhite. „Fever lebt für seine Arbeit und er ist gut." Leise knurrend fügte er hinzu: „Außerdem ist Guide sein Mentor."

„Sie sagen das so, als ob… Guide ist kein schlechter Wraith. Er ist nur…"

„Sehr bestimmend", beendete Bonewhite den Satz, woraufhin Ease nickte. „Wir treffen gleich auf die Anderen. Dieses Gespräch bleibt unter uns, verstanden?"

„Ja, Sir." Wahrscheinlich hätte Ease sowieso niemand geglaubt, dass Bonewhite ausgerechnet ihm gegenüber so offen gewesen war. „Was ist mit Ihnen? Auch Sie werden doch von Guide protegiert, oder?"

Bonewhite warf ihm einen kalten Blick zu. „Das ist nichts, worum ich gebeten habe. Jetzt noch weniger denn je. Könnten wir uns nun wieder auf die Mission konzentrieren, Wachoffizier Ease?"

Die Unterhaltung war eindeutig beendet, auch wenn Ease nun noch mehr Fragen hatte als zuvor. Außerdem wurde er das Gefühl nicht los, dass etwas ganz und gar nicht mit seinem Kommandanten stimmte. Diese Offenheit passte einfach nicht zu ihm, selbst wenn Ease sich diese gewünscht hatte. Mehrfach hatte er in der Vergangenheit versucht, mit Bonewhite einen freundschaftlichen Umgang zu bekommen und war eiskalt abgefertigt worden. Heute hatte er nicht nur eine Lektion in höherer Schwertkampfkunst erhalten, sondern auch einen verwirrenden Einblick in einen Charakter, den er wahrscheinlich nie begreifen würde. Er hatte alles erwartet, von Eifersucht bis hin zu purem Desinteresse, aber niemals Besorgnis um Fever's Zukunft und gleichzeitig so eine kalte Abgeklärtheit, als ginge es darum… Ease riss die Augen weit auf, als ihm bewusst wurde, was sich gerade ereignet hatte.

„Status?", fragte Bonewhite knapp, als sie die restlichen Mitglieder ihrer Expedition erreichten. Sie befanden sich nun am Fuße des letzten Hügels, der sie von der Lanteanerbasis trennte, immer noch in dichtem Wald, der ihnen Sichtschutz bot, auch wenn die Blätter der Bäume zunehmend lichter wurden.

„Alle anwesend. Es wird langsam dunkel und Nebel zieht von Süden auf", meldete Guide und runzelte die Stirn. Bonewhite wirkte so unnahbar und gefasst wie immer, aber Ease dafür umso verstörter. Ich möchte wissen, was die beiden erlebt haben, dachte er und fragte den Pallax still danach.

‚Nichts', antwortete Ease und die Lüge, die dieses Wort begleitete, war beinahe körperlich greifbar.

Guide beließ es dabei. Wahrscheinlich hatte Bonewhite ihm gehörig den Kopf gewaschen und vielleicht hatte das mehr Wirkung, als alle vergeblichen Versuche von Sniper und ihm selbst bisher, den Kontakt zwischen Fever und Ease zu unterbinden.

Schweigend setzte sich der Trupp wieder in Marsch und hielt erst auf der Spitze des Hügels an, wo urplötzlich die Bewaldung endete. Die Lanteaner hatten das Tal um ihre Stadt gerodet, einschließlich der angrenzenden Hügel- und Berghänge. Aus dem Nebel, der sich in der Talsohle gesammelt hatte, schauten Dutzende von spärlich beleuchteten Türmen hervor und die Wraith hielten unwillkürlich den Atem an. Selbst Guide verschlug es zunächst die Sprache. Diese Stadt war riesig!

Die Blades wiesen die Drohnen an, ihre Ausrüstung auszupacken und einzelne Geräte zusammen zu bauen, während sich die Clevermen mit verschiedenen Scannern und Sensorpads einen Überblick zu verschaffen suchten. Bonewhite stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen und vorgeschobenem Unterkiefer da und starrte auf die Stadt im Nebel unter sich, als Guide zu ihm trat und leise sagte: „Die Basis ist nicht voll besetzt. Wir können nur die Lebenszeichen von etwa zweihundert Lanteanern ausmachen, obwohl Tausende dort Platz fänden."

Wenigstens etwas, dachte Bonewhite, nickte aber nur stumm.


weiter: Kapitel 15

Schlusswort:

A/N: Here we go! Wenn es je ein Kapitel von mir gab, das verdienter den Aufdruck „Powered by coffee" erhalten müsste, bin ich mir dessen nicht mehr bewusst. Wenn ihr Fehler findet, bitte bei mir melden – ich bin gerade völlig betriebsblind. Nächstes (und hoffentlich etwas „wacheres") Kapitel folgt so schnell wie möglich.

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