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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 12

„Lass es"

„Stillhalten!"

„Ich sagte, du sollst es lassen!"

„Und ich sagte, du sollst… verdammt noch mal! Wie kann man sich nur so derart anstellen?"

Bonewhite stürmte aus der Unterkunft und rannte beinahe Guide um, der die Faucherei bereits einige Zeit vor der Tür belauscht hatte. Der Oberste der Cleverman trat durch die Tür und schaute sich um. Fever hatte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und rang um Fassung. „War vielleicht doch keine so gute Idee, ein gemeinsames Quartier während der Reise zu nehmen.", meinte Guide trocken und runzelte die Stirn.

Fever blinzelte. „Wenn es nur das wäre…"

„Man hat euch über das ganze Deck streiten hören. Das wird doch wohl hoffentlich keinen Einfluss auf unseren Einsatz haben?" Die Zahl der Unterkünfte an Bord der Sharp Sword war begrenzt und es nicht unüblich, dass sich auch zwei höhergestellte Offiziere und Clevermen auf Kreuzern ein Quartier teilten. Allerdings war es die letzten Tage öfter zu lautstarken Streitereien zwischen den beiden Brüdern gekommen.

„Nein, wird es nicht, Sir", antwortete Fever und räumte einige Kleidungstücke von einem der Betten – wahrscheinlich Bonewhite's.

Wie Feuer und Wasser…, dachte Guide und räusperte sich. „Darf ich erfahren, worum es genau ging, damit ich das selbst beurteilen kann?"

„Gerade eben?", fragte Fever und als Guide nickte, sagte er: „Ich habe seine Geduld überschätzt und nach dem Kämmen auch noch versucht, ihm so etwas wie einen kleinen Zopf zu flechten. Mehr nicht."

Guide hatte Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. „Wenn ich bedenke, wie eng ihr früher zusammen gewohnt habt…"

„Da war alles noch etwas anders, Sir", meinte Fever und setzte sich müde auf das gerade aufgeräumte Bett.

Guide setzte sich auf einen der Stühle am kleinen Tisch und fragte: „Wie kommt er mit seinem neuen Posten zurecht?"

„Besser als erwartet, denke ich", antwortete Fever matt. „Allerdings… scheint er einige Probleme mit Ease zu haben."

„Es war sein Wunsch, ihn in sein Kommando aufzunehmen. Er wusste, worauf er sich mit ihm einlässt. Nun muss er zusehen, wie er mit ihm zurechtkommt." Auch Guide war in den letzten Tagen öfter mit Ease unfreundlich zusammengestoßen. Andererseits teilten sich die beiden Pallax auch eines der kleinen Quartiere und Guide war es schon seit Ewigkeiten nicht mehr gewohnt, einen Mitbewohner zu haben. Erst recht keinen so jungen, der einen völlig anderen Tagesrhythmus hatte. Er kam jeden Abend erst spät in die Unterkunft und weckte Guide auf. Morgens schlief er dafür länger und reagierte ziemlich unwirsch, wenn er angesprochen wurde.

Außerdem ging ihnen allen das Nichtstun an die Substanz. Die Blades hatten mit der Mannschaft des Kreuzers vereinbart, die Trainingseinrichtungen zu teilen, so weit es möglich war. Dadurch waren sie wenigstens einige Stunden am Tag beschäftigt, auch wenn sie für Bonewhite's Geschmack viel zu viel Zeit mit Würfeln und zunehmend gereiztem Geplauder verbrachten. Guide, Fever und die beiden Techniker, die sie begleiteten, suchten händeringend nach Beschäftigung. Die Sharp Sword war nach einer Woche im Hyperraum wahrscheinlich im besten Zustand, in dem sie je sein würde und Iron hatte ihnen untersagt, weitere Verbesserungen vorzunehmen oder gar Experimente durchzuführen. Der Commander des Kreuzers hatte schon zu viel von Guide und seinen unbeabsichtigten Zwischenfällen gehört, um den Meister der Clevermen unbeaufsichtigt an die Systeme seines Schiffs zu lassen.

„Hast du ihm von Gown's Angebot erzählt?", fragte Guide, als Fever nur seufzend auf dem Bett sitzen blieb und seinen eigenen Gedanken nachhing.

„Nein. Sie hatten gesagt, ich solle das nicht tun, daran halte ich mich", antwortete Fever.

„Hm. Ja. Hatte ich wohl gesagt. Womit vertreibt ihr euch die Zeit, wenn ihr gerade nicht streitet?" Guide langweilte sich zu Tode, wenn er ehrlich zu sich selbst war.

Fever stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien auf und legte den Kopf in die Hände. „Uns darauf vorbereiten, zu streiten." Fever seufzte. „Manchmal schweigen wir uns auch einfach nur an."

„Der nächste Hyperraumsprung wird der letzte dieser Reise sein. Dann werden wir unsere Männer und Iron einweihen, was uns auf Othos erwartet. Vielleicht nimmt das ein wenig die Spannung." Außerdem konnten sie dann ihre Ausrüstung auspacken, erklären und aufteilen. Bisher lagerte alles noch streng bewacht in einem der Frachträume.

Fever hatte da so seine Zweifel, ob damit nicht doch noch mehr Anspannung entstehen würde. Die Techniker, die Guide für diese Mission ausgewählt hatte, waren noch sehr jung und nervös. Bonewhite hatte sich bemüht, nur Offiziere mit mehrjähriger Erfahrung zu verpflichten, aber dennoch hatte er auch viele jüngere unter sein Kommando stellen müssen. Ease war wirklich einer der Überlegtesten unter ihnen, und das bereitete nicht nur Bonewhite Kopfzerbrechen.

„Wie lang werden die noch brauchen?", knurrte Ease ungeduldig und lief am Rand der Trainingshalle für die Drohnen auf und ab, was für ihn sehr ungewöhnlich war. Der junge Blade ließ sich nur selten aus der Ruhe bringen und selbst dann lächelte er meist noch.

„Sie haben noch eine halbe Stunde Zeit", brummte Bonewhite und beobachtete das Training der Bodentruppen des Kreuzers. Er kannte bereits von seiner ersten Reise auf der Sharp Sword die Offiziere, ihre Stärken, ihre Schwächen. Damals hatte er noch mit Hornet diskutiert, welche der hier praktizierten Methoden sie vielleicht übernehmen sollten und welche auf gar keinen Fall. Ihm fehlte Hornet von Tag zu Tag mehr. Mit Fever konnte er über solche Dinge nicht reden und Guide ging er, so weit wie nur irgend möglich, aus dem Weg. Er hatte noch keinen Stellvertreter bestimmt. Vom Alter her hätte er sich zwischen Lasting und Cove entscheiden müssen, aber beide besaßen in seinen Augen nicht den notwendigen Weitblick. Hoffentlich bereue ich das nicht, dachte er und meinte still zu Ease: ‚Sag mir, was dir an dieser Kampftechnik besonders auffällt.'

Ease stutzte, dann entgegnete er: ‚Dass sie zwar ganz nett anzusehen ist, aber die Deckung vernachlässigt.'

‚Warum? Sie bewegen sich doch recht schnell, wie sollte da jemand zwischen kommen?', fragte Bonewhite und schob den Unterkiefer vor – bewusst, um Ease zu verunsichern.

‚Im Moment sind sie auch gut genährt und nicht verletzt, geschweige denn, bereits Stunden unterwegs', meinte Ease und runzelte die Stirn. Wenn Bonewhite ihn demütigen wollte, hätte er seine Fragen wohl laut gestellt. ‚Wenn sie langsamer werden, kann sogar ein halbwegs geschickter Herdenmensch diese Deckung durchbrechen und Treffer landen.'

‚Traust du den Menschen wirklich so viel zu?' Bonewhite stand wie immer mit hoch erhobenem Kopf und hinter dem Rücken verschränkten Händen da.

Er hat viel von Hornet, dachte Ease und stellte sich nun neben Bonewhite, allerdings einen respektvollen halben Schritt zurück. ‚Man sollte seine Gegner nie unterschätzen.'

‚Dann bist du vielleicht feige?', fragte Bonewhite gleichmütig.

Die meisten Wraith wären Bonewhite jetzt wahrscheinlich an die Gurgel gegangen, aber Ease lächelte nur geringschätzig. ‚Ich weiß, was alle von mir denken. Aber ich habe schon genug gesehen um zu wissen, dass besonders die Menschen schnell lernen und sich anpassen können. Einige Herden hetzen ihre Beutetiere, bis sie müde werden und leichter zu erlegen. Wer sagt, dass sie das nicht auch mit ihren Jägern, also uns, tun können?'

‚Da würden dir Viele widersprechen', meinte Bonewhite immer noch ungerührt.

‚Dann sollen sie das tun. Ich werde meine Deckung nicht so leichtfertig aufgeben wie diese da', entgegnete Ease und deutete mit dem Kopf auf die trainierenden Blades der Kreuzermannschaft.

‚Interessanter Ansatz. Ich habe etwas anders argumentiert, als Hornet mich damals fragte und ich das erste Mal diese Technik beobachtete.' Bonewhite lächelte schmal.

‚Und wie, wenn ich fragen darf, Sir?'

‚Dass es nicht um Schönheit ginge, sondern darum, den Tag zu überleben – den ganzen.' Bonewhite schaute über seine Schulter zu Ease hinüber, der gerade das Gesagte zu verarbeiten suchte. ‚Ich war damals noch Anwärter und etwas wortkarg, musst du wissen.'

Na, daran hat sich nicht wirklich etwas geändert, dachte Ease, nickte aber nur stumm.

Am Abend wartete Bonewhite lange darauf, dass sein Bruder in ihr gemeinsames Quartier zurückkehrte. Müde saß er am Tisch und rollte lustlos einige Würfel über die unebene Platte.

„Entschuldige, hat etwas länger gedauert", sagte Fever, als er eintrat und setzte sich mit an den Tisch. „Wie war dein Tag?"

„Anstrengend langweilig. Und deiner? Anscheinend habt ihr ja doch noch etwas zu tun gefunden", entgegnete Bonewhite und runzelte leicht die Stirn.

„Ein bisschen, ja. Hab mich nur anschließend noch länger unterhalten", meinte Fever und griff nach den Würfeln, um mitzuspielen.

Bonewhite schloss kurz die Augen und atmete durch. Er würde sich nichts anmerken lassen, auch wenn Fever ganz eindeutig nach Ease roch. Wahrscheinlich hatte der Blade nur irgendwem erzählen müssen, dass Bonewhite in Erwägung zog, ihn zu seinem Stellvertreter zu ernennen. Aber warum musste das ausgerechnet Fever sein?


weiter: Kapitel 13
Schlusswort:

A/N: Drama, Baby… oder so *g*

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