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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 10

Die Kontrollzentrale zu öffnen war etwas zeitaufwendiger, als Fever zunächst angenommen hatte. Zugriff auf die Systeme zu erhalten benötigte dann noch einmal fast einen ganzen Tag, aber die Clevermen blieben hartnäckig. Als es ihnen endlich gelang, konnte Fever sich nicht einmal mehr freuen. Er fühlte sich nur noch ausgebrannt und leer. Immer wieder schossen ihm Erinnerungsfetzen von Bonewhite durch den Kopf und raubten ihm zusätzlich Energie.

Guide hingegen sprühte vor Tatkraft, als er die Datenbanken durchsuchte. „Ich glaube, gleich haben wir es…", brummte er zufrieden.

„Sir, benötigen Sie mich noch?", fragte Fever müde. Er wollte zurück auf den Hive und keine Sekunde länger als notwendig auf diesem Planeten bleiben.

Ruckartig hob Guide den Kopf und schaute ihn an. „Was ist mit dir?"

Fever wies mit dem Kinn auf die umstehenden anderen Clevermen, die nicht weniger erschöpft wirkten. „Die Wachen haben mittlerweile vier Mal gewechselt, seit wir hier sind, Sir."

„Hm. Ja, geht. Und schickt mir einige Techniker, die weitermachen können, bis ihr zurück seid. Bleibt nicht länger als acht Stunden!" Guide ärgerte sich. Natürlich musste jeder Wraith irgendwann schlafen, aber doch nicht, wenn man vor einer großen Entdeckung stand! Er hatte bereits im ersten Labor, das Fever entdeckt hatte, Hinweise gefunden, denen er nun seit zwei Tagen in der Hauptdatenbank nachjagte. Sind das wirklich schon zwei Tage allein hier in der Zentrale?, dachte er und schmunzelte. Kein Wunder, dass seine Männer langsam nicht mehr die Augen offen halten konnten. Nein, drei… Fever musste ja noch die Verschlüsselung aufheben…

Fever ließ sich zum Hive bringen, ging jedoch nicht in sein eigenes Quartier, sondern zu seinem Bruder, der auf seinem Bett saß und einen Bericht in ein Datenpad eingab. „Seid ihr endlich fertig?", fragte Bonewhite und versuchte, das Pad auf dem überquellenden Tisch abzulegen.

Fever brummte nur, warf seinen Mantel über die anderen Kleidungsstücke auf dem einzigen Stuhl, streifte sich die Stiefel ab und ließ sich neben ihm aufs Bett fallen. „Guide ist immer noch da. Weck mich in sechs Stunden, dann komme ich noch rechtzeitig, um…"

Bonewhite legte den Kopf schräg und schaute seinem Bruder amüsiert beim Schlafen zu.

‚Fever! Verflucht, wo bist du?', dröhnte Guide's Stimme in seinem Kopf und der Cleverman schreckte verschlafen hoch. Neben ihm rührte sich Bonewhite ein wenig, schlief aber weiter.

‚Sir?', fragte er in Gedanken und suchte nach der Zeitanzeige. Es waren erst vier Stunden vergangen, seit er auf dem Hive angekommen war.

‚Ich suche dich, wo steckst du?' Guide klang verärgert.

‚Ich bin bei Bonewhite, wieso? Haben Sie etwas gefunden?' Fever war jetzt hellwach und versuchte, seinen Zopf zu ordnen.

‚Allerdings! Warte, ich komme zu euch', meinte Guide schon versöhnter.

„Aufwachen! Guide taucht hier gleich auf!" Unsanft schüttelte Fever seinen Bruder aus dem Schlaf, bevor er über ihn hinweg stieg und seine Stiefel suchte.

„Was will der ausgerechnet bei mir?", brummte Bonewhite müde und setzte sich auf.

„Anscheinend hat er etwas entdeckt, das er mir gleich zeigen will. Wir müssen aufräumen, hier sieht es aus wie in einer Abstellkammer!" Fever warf seinem Bruder dessen Mantel zu und zog sich hektisch seinen eigenen über, bevor er anfing, die andere Kleidung vom Stuhl in Wandverschlägen unterzubringen.

„Das würde es nicht, wenn du nicht ständig irgendetwas hier anschleppen und vergessen würdest", meinte Bonewhite und zog sich gähnend den Mantel über.

„Und ich müsste das nicht tun, wenn du mehr besitzen würdest. Aber du hast ja nur Würfel und die sind langweilig." Mit Gewalt stopfte der Cleverman ein paar Ersatzstiefel zu der Kleidung und verkantete die Klappe, damit sie nicht mehr aufging.

„Würfel nehmen keinen Platz weg, von dem ich nicht viel habe, und es gibt Spielzimmer, in denen alles ist, was du gern spielst." Missmutig brummend sammelte Bonewhite einige der Spiele ein, die Fever während der Zeit, die sie im Hyperraum unterwegs gewesen waren, angebracht hatte.

„Ich mag es nicht, darauf zu warten, dass endlich ein Tisch frei wird. Und dann trifft man auch immer noch jemanden, der sich unbedingt unterhalten will und… oh Mist, er ist gleich hier!" Fever's Hektik erreichte eine neue Stufe und er ließ mehr fallen, als er letztendlich irgendwo außer Sichtweite brachte.

Als Guide die Tür öffnete, trat Bonewhite noch das letzte Spiel unters Bett. So aufgeräumt war seine Unterkunft nicht mehr gewesen, seit er sie bezogen hatte. Zumindest oberflächlich.

Guide stutzte. „Nett. Winzig." Mit drei Personen war das Quartier mehr als nur überfüllt. Er schob das Datenpad von Bonewhite zur Seite und legte sein eigenes auf dem Tisch ab, bevor er sich setzte und tippte. Mit einer Geste bedeutete er den beiden Brüdern, sich ebenfalls zu setzen, wofür nur das Bett in Frage kam. Schweigend saßen sie nebeneinander, während Guide weiter nach dem suchte, das er Fever so dringend zeigen wollte.

‚Vielleicht sollte ich besser gehen', meinte Bonewhite zu Fever und schob den Unterkiefer vor.

‚Nein. Wenn er hierher kommt, kannst du es auch wissen', entgegnete Fever. ‚Außerdem ist es dein Quartier. Selbst Guide würde es nicht wagen, dich daraus zu verscheuchen.'

‚Er hat die Tür geschlossen, also will er nicht, dass es jeder mitbekommt. Und ich will gar nicht wissen, worum es geht', meinte Bonewhite bestimmt. „Sir, ich denke, Sie werden allein zurecht kommen." Er machte Anstalten, aufzustehen, aber Guide bedeutete ihm, sitzen zu bleiben.

„Das hier geht auch dich an, weil ich will, dass du bei der Mission dabei bist. Als Kommandant des Spezialkommandos. Wir werden mehr brauchen, als nur eine normale Wachmannschaft." Guide hatte endlich gefunden, was er suchte und reichte das Datenpad an Fever weiter, der sofort begann, interessiert zu lesen.

„Sir, Hornet war der Kommandant und seine Nachfolge ist noch nicht geklärt. Wenn Sie mich also bitte entsch…"

„Sitzen bleiben", knurrte Guide. „Die Nachfolge ist geklärt, sobald du bei Firehead danach fragst. Und das wirst du heute noch tun, sieh es als Ratschlag eines Freundes an oder als Befehl, je nach dem, was dir lieber ist. Gerade nach dem unglücklichen Ausflug mit Ease ist mir bewusst geworden, was ich an dir so schätze."

Ein Seitenblick zu Fever verriet ihm, dass er von seinem Bruder keinerlei Unterstützung bei dieser Unterhaltung erwarten konnte. Dieser war viel zu sehr in die Aufzeichnungen vertieft, um irgendetwas um sich herum mitzubekommen. „Bei allem Respekt, Sir, aber…"

„Was? Willst du etwa darauf hinaus, dass ich dir gar nichts befehlen kann?", unterbrach Guide ihn, lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf dem Stuhl zurück und fixierte den jungen Blade. „Dann unterschätzt du meinen Einfluss. Firehead wartet nur darauf, dass du dich auf den Posten hin bewirbst. Er bat mich sogar, unsere Königin zu fragen, ob sie es dir nicht befehlen könnte." Auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach, wirkte es vielleicht auf Bonewhite, der immer verstockter aussah. „Wenn ich diesen Weg gehen muss, werde ich es tun. Diese Entdeckung ist zu wichtig und die Mission zu heikel, um sie von jemand anderem vermasseln zu lassen!"

Natürlich hatte Bonewhite mittlerweile von der Sena-Katastrophe gehört. Nicht zuletzt, weil Ease ein paar Tage nach seiner Rückkehr zu ihm gekommen war, um alles selbst zu berichten und um Rat zu bitten. Letztendlich war der einzige wirkliche Fehler, den Ease begangen hatte der, sich von Guide einschüchtern zu lassen. Und nun war Guide gerade dabei, das Gleiche mit ihm zu versuchen, nur auf eine andere Art. „Wachoffizier Ease hat nichts getan, was unter den gegebenen Umständen unangemessen gewesen wäre, Sir. Wenn Sie darauf bestehen, dass ich Sie als Kommandant des Sonderkommandos begleite, sollte Ihnen bewusst sein, dass ich ihn dann in das Team aufnehme."

Ein Lächeln huschte über Guide's Gesicht. Es war nicht genau das, was er beabsichtigt hatte, aber offensichtlich besaß Bonewhite genug Rückgrat, um sich nicht ohne Protest zu beugen. Sollte er eben Ease als seinen kleinen Sieg ansehen. Es waren sowieso zu viele des Sonderkommandos auf Athos umgekommen und etliche Posten neu zu besetzen. Wahrscheinlich hätte auch jeder andere Kommandant früher oder später auf Ease zurückgegriffen, wenn auch aus anderen Gründen. Bonewhite war niemand, der sich von Titeln blenden ließ oder sich Vorteile erhoffte, in dem er einen Pallax protegierte. Ease besaß genug verborgene Qualitäten, nur war er auch noch sehr jung und unerfahren. „Solang du dich in der Lage siehst, diesen Grünschnabel anzuleiten, soll mir das Recht sein."

„Soll das etwa heißen…", brummelte Fever und schaute dann mit weit aufgerissenen Augen auf. „Natürlich! Aber das ist…"

„Unmöglich? Nun, nicht ganz. Unsere Hives sind nicht viel kleiner und auch wir sind in der Lage, damit sowohl auf Planeten zu landen wie auch im Hyperraum zu fliegen", meinte Guide und konzentrierte sich nun demonstrativ auf den Cleverman, um Bonewhite vor sich hin brüten zu lassen.

„Aber eine ganze Stadt?" Fever drückte seinem Bruder das Datenpad in die Hand, der nur widerwillig und auf eine stumme Anweisung von Guide hin begann, selbst zu lesen.

„Ja. Die Basis auf Othos scheint der Prototyp zu einer kleineren Ausgabe von Atlantis selbst zu sein. Das erklärt, wie sie so plötzlich am Rande unseres Herrschaftsgebietes auftauchen konnte", sagte Guide und runzelte die Stirn. „Wenn wir diese Basis einnehmen könnten, würden wir die Lanteaner vielleicht davon abhalten, noch mehr davon zu bauen."

„Und auf jeden Fall viel über sie lernen… ihre Technik ist unserer weit voraus, wir sollten damit in der Lage sein, die Chancen auszugleichen!" Fever war begeistert.

Mit einem Ächzen sprang die Klappe eines der Wandverschläge auf und spuckte Kleidung und Stiefel aus. Während Bonewhite die Augen verdrehte, zuckte Fever zusammen. Guide schmunzelte.


weiter: Kapitel 11

Schlusswort:

A/N: Nein, Bonewhite ist kein Messie. Allerdings entspricht seine Vorstellung von Ordnung auch nicht der Landläufigen *g*

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