Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Die zwei Seiten einer Münze (1) von silverbullet27

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Kapitel 11 - P=Q=1/2

„Ich weiß es nicht. Ich bin nicht auf dem Schiff!" Je eher er die Menschen loswerden konnte, desto besser. Guide verließ sich auf sein Urteil. Gut. Bonewhite lag nicht viel an Diskussionen mit potentieller Nahrung. Einen Moment war er versucht, den Menschen den Sternenring des Hives zur Abreise anzubieten, andererseits lag der nächste erreichbare planetare nur wenige Minuten entfernt. Diese Zeit würde er sie noch ertragen.

Nachdem die Menschen von Bord waren, atmete er tief durch und rief die anderen Brückenoffiziere zusammen. „Vorschläge?", fragte er.

Ease betrachtete schweigend die Anzeige und runzelte die Stirn.

Bead grollte dumpf: „Hinfliegen, sofort die Waffen hochfahren und den Commander und unsere Königin zurück verlangen!"

Bonewhite warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Vielleicht war Bead einer der besten Waffenoffiziere, die dieser Hive je gesehen hatte, aber diplomatisches Vorgehen lag ihm überhaupt nicht.

„Wir könnten einen Grund vorschieben, mit dem Commander reden zu müssen und so etwas in Erfahrung bringen", meinte Sudden und drehte nachdenklich an einem seiner Zöpfe.

„Nein", entgegnete Ease und deutete auf ihre vorherige Position. „Wenn wir sie jetzt kontaktieren, kennen sie unseren Standort und werden sich fragen, wie wir ihnen folgen konnten. Wir sollten zurück und dann erst die Kommunikationskanäle öffnen…"

„Dadurch würden wir gut sechs Stunden Zeit verlieren, wenn Guide uns sofort zur Unterstützung braucht!", sagte Sudden und wandte sich direkt an Bonewhite: „Aber ich nehme nicht an, dass du es auf einen Kampf mit dem Hive der Primary ankommen lassen würdest, also wäre das wohl eher nebensächlich…"

Bonewhite starrte Sudden unbewegt an, bis dieser dem Protokoll entsprechend den Blick senken musste, dann beschloss er: „Kurs setzen auf unsere alte Position. Bead, du bleibst für die nächste Zeit auf der Brücke, alle anderen wegtreten!"

Ease und Bonewhite gingen gemeinsam zur Zenana. ‚Sudden hat Recht: du wirst die Primary nicht angreifen, selbst wenn sie Guide und Steelflower durchschaut hat!'

‚Den Hive zu erhalten hat oberste Priorität', entgegnete Bonewhite und schob den Unterkiefer vor.

‚Ist das eine Anweisung von Guide oder deine persönliche Sicht?', fragte Ease nach und lächelte kalt.

Bonewhite schwieg, erst als ihre Wege sich trennten, meinte er ruhig: ‚Bedenke, dass du der einzige außer mir bist, der von unserem Betrug weiß. Ich weiß, wie ich ein Geheimnis bewahren kann – und dazu benötige ich dich nicht.'

In seinem Quartier angekommen, ließ er sich schwer auf einen Stuhl fallen und richtete ein Stoßgebet an die Sterne. Guide, ich hoffe, du bist noch am Leben! Es wird langsam einsam hier für mich…

Ein Ruck durchfuhr das Schiff und Guide fragte: „Was war das?"

„Die mittlere Waffenanlage ist ausgefallen!", antwortete Precision und blickte zu Malice für weitere Befehle.

„Feuern aus allen anderen Batterien!", kam die Mischlingsfrau zuvor.

Wenigstens scheint sie jetzt endlich den Ernst der Lage zu erkennen! Guide konnte einfach nicht glauben, wie derart rachsüchtig diese Frau bisher gehandelt hatte – nur um Wraith zu töten setzte sie sich selbst höchster Gefahr aus, würde sich wahrscheinlich sogar selbst opfern…

„Das ist unmöglich!", rief Malice aus, „Das feindliche Basisschiff ist explodiert!"

Als die Mitteilung über Eindringlinge kam, wusste Guide, dass Sheppard und seine Leute den Ausgang des Kampfes beeinflusst hatten. Doch er hatte keine Zeit, sich jetzt um sie zu kümmern, wichtiger war nun, die Schäden zu begutachten und beheben zu lassen. Precision begleitete ihn. Und wieder fühlte er sich neugierig beobachtet… ‚Frag einfach. Ich mag es nicht, angestarrt zu werden.'

Ertappt schaute Precision zur Seite und lenkte ab: „Wir haben einen Druckabfall im Deck unter uns. Die Techniker sind schon an der Arbeit, aber wir sollten einen anderen Weg zum Hangar nehmen. Die Struktur könnte schwerer beschädigt sein, als es im Moment scheint."

„Ja, nach einem Spaziergang im Freien ist mir heute nicht", brummte Guide und ließ den Waffenoffizier vorangehen. Vorsichtig tastete er den Geist des anderen ab und stutzte. ‚Ich warte immer noch auf deine Frage!'

‚Ich… frage mich, wie sie so ist…', kam es zögerlich von Precision.

‚Steelflower?' Guide runzelte die Stirn. Dann lachte er auf. ‚Oh, sie ist großartig! Launisch wie jede Königin, aber DU wirst ihr sicherlich gefallen!' Das Gesicht des jungen Blades lief dunkler an und Guide wusste, dass er richtig gelegen hatte. ‚Sie pflegt zwar für gewöhnlich, sich an einem auch mir geheimen Ort aufzuhalten, aber wenn sie reist, tut sie das meist auf meinem Schiff. Ich wollte dich sowieso dorthin versetzen – und nun denke ich, dir wird das auch recht sein!' Er musste sich auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen. Erstaunlich, WIE überzeugend die Mischlingsfrau geworden war! Zumindest für einen Wraith, der noch nie wirklichen Umgang mit einer echten Königin gehabt hatte… Dann lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. ‚Malice! Er war der Gefährte der Primary, habe ich Recht?'

‚Ja… wieso fragt Ihr?' Precision war verwirrt. ‚Wusstet Ihr das nicht?'

Guide fauchte und bleckte die Zähne. „Kümmere du dich um die Piloten des anderen Hives. Erstelle eine Liste, wer brauchbar ist und wer eher mittelmäßig, ich hole sie mir später ab." Es war üblich, dass sich Überlebende eines im Kampf unterlegenen Hives den Siegern unterwarfen, aber er hatte keine Zeit, die Treueschwüre jetzt persönlich entgegen zu nehmen. Wenn der Mischlingsfrau etwas geschehen sollte, würde sein ganzer Plan scheitern! So eilig, wie er konnte, ohne Aufsehen zu erregen, kehrte er in den Thronsaal zurück – und das keine Sekunde zu früh.

„Ich fürchte, ihre Regentschaft ist vorbei, meine Königin!" Malice hatte sein Schwert schon sehr nah an der Kehle der Mischlingsfrau, als Guide zweimal auf ihn feuerte. Nachdem er ihm das Genick gebrochen hatte, konnten sie wenigstens sicher sein, dass sie einen Feind weniger an Bord hatten. „Der wird Ihnen keine Probleme mehr bereiten…"

„Danke…", hauchte die Mischlingsfrau und Guide spürte, dass sie es wirklich aufrichtig meinte.

„Ich werde jetzt mein Schiff rufen – und vermeiden Sie, noch einmal zu den Gefangenen zu gehen, solang Sie an Bord sind. Ich konnte spüren, dass er daran dachte, Sie dort gesehen zu haben, als er Ihre Kehle aufschlitzen wollte."

„Ich dachte nicht, dass ein Wraith je eine Königin angreifen würde – bis heute!"

„Ja, das muss ein lehrreicher Tag für Sie bisher gewesen sein", stellte Guide brummend fest. Er würde sie garantiert nicht über die Feinheiten der sozialen Struktur der Wraith aufklären. Auch wenn er mittlerweile fest davon überzeugt war, dass auch den Menschen Dinge wie Loyalität, Freundschaft, Liebe und Brüderlichkeit bekannt waren, sollten sie eben glauben, die Wraith wären nur klar hierarchisch organisiert. Es gab Tage, an denen er jedes Gefühl für eine Schwäche hielt. Dieser war einer davon.


weiter: Kapitel 12
Schlusswort:

A/N: „Ich weiß es nicht. Ich bin nicht auf dem Schiff!" – mein Lieblingszitat *g* Von wegen, nur Todd/Guide hätte Humor…

Ich halte mich nicht ganz an die deutsche Synchronisation, da mir dieses Chaos mit „Sie", „du" und „Ihr" so ziemlich den Rest gibt. Im Original heißt es „You", wenn überhaupt jemand direkt damit angesprochen wird. Nennt es Autorenfreiheit, ich benutze, was mir sinnvoll erscheint.

Die Formel P=Q=1/2 habe ich einem Matheforum entnommen. Sie besagt, dass es eine theoretische 50:50-Wahrscheinlichkeit beim Münzwurf gibt, welche Seite oben liegt. Wie gesagt: theoretisch. Ich selbst war in Mathematik schon immer eine Niete, darum kann ich nicht bestätigen, ob die Formel stimmt, aber sie macht sich ganz hübsch als Kapitelüberschrift!

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.