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Der ultimative Atlantis SurvivalKalender von WillowBurano

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3. Wie man das Arbeiten auf einer ...

"Oh ja, ganz klasse!" Rodney schien endlich etwas eingesehen zu haben und setzte sich nun nach vorherigem Tigern auf den Boden und verschränkte die Arme.

John, der daneben saß, schaute auf das offene Meer. "Yep, wir sitzen fest!"


John, Teyla, Ronon und Sam standen hinter einem extatischen Rodney, der laut, schnell und ziemlich undeutlich vor sich hin brabbelte. "Ich habe es geschafft, einen Planeten in der Datenbank wiederherzustellen. Die Antiker hatten ihn gelöscht, auf eine ziemlich komplizierte Weise, es würde zu lange dauern, dass zu erklären und ihr würdet es höchstwahrscheinlich nicht verstehen!"

Ein Grinsen schlich auf sein Gesicht und nach kurzem Schweigen auf Seiten der Zuhörer entschied er, sie wollten unbedingt wissen, was er großartiges vollbracht hatte.

"Also, derjenige, der das hier ausgeführt hat, den würde ich gerne mal kennenlernen. Er hat eine unglaublich schlaue Firewall aufgebaut, die sich biologisch…"

Als John merkte, dass Rodney ausholte um sein Genie kund zu tun, knockte er ihm gegen die Schulter. Beleidigt verstummte der Wissenschaftler und nuschelte etwas das klang wie: "Kein Verständnis fürs Genie!"

"Der Planet, Rodney!", erinnerte Sam ihn mit einem versteckten Lächeln im Mundwinkel. Gott war sie froh diesen Job bekommen zu haben.

"Hier steht, sie hätten dort eine Forschungsstation zurückgelassen, in der sie damals alle Probleme für ihre Stromversorgung beseitigt hatten!"

"Das steht da wortwörtlich?", fragte John in der Hoffnung einen Witz zu machen, wurde jedoch geflissentlich übergangen.

"Und warum haben die Antiker den Planeten aus ihrer Datenbank gelöscht?", fragte Teyla.

"Was weiß ich denn? Weil das Problem gelöst war und sie den Planeten nicht mehr brauchten. Oder weil sie nicht wollten, dass die Forschung in die falschen Hände gerät.", suchte Rodney sich schnell eine Erklärung aus der Luft.

"Wie zum Beispiel du?", pisackte John.

Sam stellte sich aufrecht hin um allen klar zu machen, dass sie aufhören sollten sich zu nerven und ihr zuhören sollten. Das heißt John und Rodney wollte sie das klar machen. Die anderen sagten ja nichts! "Also ich teile sowohl Teylas Besorgnis, als auch Rodneys Enthusiasmus!"

Der fing an selbstgefällig zu grinsen. Wahrscheinlich dachte er sich, wenn jemand nur einen Funken seines Enthusiasmus teilte, so war derjenige prompt auf seiner Seite.

"John, ich überlasse es dir!"

Der überlegte kurz. "Hm… also ich habe keine Lust später einen Virus zu haben, der mir fünf neue Gliedmaßen einhandelt. Aber andererseits habe ich noch weniger Lust mir den Rest des Monats Rodneys Gejammer anzuhören. Lasst uns mal vorbei schauen."

Rodney sprang sofort auf. Anscheinend hatte er nur darauf gewartet. Ebenso Zelenka, der schon am Gate stand und anwählte. Der Rest des Teams kam rechtzeitig als der, die, das Malp im Horizont verschwand.

Als man erkennen konnte, was auf dem Bildschirm war, schloss John den Reißversschluss seiner Jacke. "Wie kalt ist es da?"

"Minus 15 Grad!"

"Fahrenheit?"

Rodney legte den Kopf schief und schaute John mit einem seiner Ich-weiß-du-bist-etwas-unterbelichtet-aber-tu-doch-bitte-so-als-seist-du-nur-halb-so-blöd Blicke an. "Celsius. Das wird ein Kinderspiel!"

Beim Anziehen wurde Rodney von seinen Teammitgliedern kritisch betrachtet. Der zog eine Klamottenschicht über der anderen an und es schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Schließlich fragte gerade Ronon, was allen auf der Zunge lag.

"Ich dachte das wird ein Kinderspiel?"

"Ja, wenn man sich warm genug anzieht schon!", die letzte Schicht, eine dicke Daunenjacke, in der Hand tragend, folgte er dem Team zum Gate. "Leider tendiere ich dazu sehr kalt zu werden. Seit ich einmal einen anaphylaktischen erlitten habe, weil ich eine Zitrone gegessen habe, war ich einfach nicht mehr der Alte. Mein Körper kühlt total schnell aus und meine Füße sind so gut wie immer kalt. Ich muss immer dicke Socken tragen."

John zog eine Grimasse, er wollte eigentlich nichts über die Kleidung wissen, die Rodney an den Füßen trug, aber er winkte Sam, auf den Ereignishorizont zugehend.

"Bei uns sagt man kalte Füße seien ein Zeichen dafür, dass man nicht in gesunder Verbindung mit seinem eigenen Körper lebt.", merkte Teyla an.

"Baut ihr eure Häuser zufällig auch ohne rechte Winkel?", erwiderte Rodney ziemlich schnippisch.

Noch während John sich fragte, was zur Hölle Rodney damit meinte, verschwand der im Gate.

Auf dem Planeten war weit und breit nichts zu sehen also entschied John sich zu teilen wäre der sinnvollste Zug. ( Das Team teilen, nicht sich, obwohl das vielleicht auch ganz nützlich sein konnte, irgendwie brauchte man ihn ja überall.)

Teyla und Ronon gingen nach Süden, wo sich eine weite flache Ebene ausstreckte, er und Rodney steuerten auf einen kleinen Eisberg im Norden zu. Rodney schien nicht besonders überzeugt davon zu sein, er sah sich schon das blöde Ding hinaufkraxeln. John fand den Gedanken sehr ansprechend und konnte nicht umhin zu lächeln.

Noch lief er rückwärts, sich mit Teyla unterhaltend. Er musste schreien, damit sie ihn hören konnte. "Alle halbe Stunde Funkkontakt. Wenn ihr etwas findet, sofort Bescheid sagen, dann kann McKay gar nicht erst behaupten ihr hättet irgendwas kaputt gemacht, als ihr es angefasst habt. Wenn ihr auf Wasser stoßt, bleibt vom Rand weg, dort ist das Eis unglaublich dünn und bei einem schweren Kerl wie dir könnte es nachgeb…en?"

Er endete seinen Satz ziemlich unnormal und leise und Rodney horchte auf. Er hatte gerade ausgesehen, rückwärts laufen war nicht so sein Ding. "Was ist?"

"Rodney?" Da fiel eben dem auf, das John stehen geblieben war und er folgte dem Beispiel und drehte sich um. "Wo sind die beiden?"

John hatte nicht die leiseste Ahnung. Diesen kleinen Moment ahnungsloser Stille zögerte. Einen Moment zu lang. Gerade wollte er lossprinten um herauszufinden, wo seine Kollegen hin verschwunden waren, als Rodney ihn mit aller Kraft zurückzog.

"Sheppard, wir haben ein viel größeres Problem." Erst jetzt bemerkt John, dass sein ganzer Körper bebte. Der Boden unter ihm wackelte. Bevor er Rodney fragen konnte, was hier vor sich ging, hatte der die Situation schon analysiert und zog verzweifelt an Johns Arm. Der sah nur noch, wie sich zwischen ihnen und der vorherigen Position Teylas und Ronons ein riesiger Riss im Eis auftat. Genau dort, wo das Stargate stand. Auf Grund der Ausmaße des Risses konnte er sich die verheerenden Folgen schon denken, die auf ihn und Rodney zukamen.

Endlich folgte er dem Zug an seinem Ärmel. "Renn, McKay, Renn!"

Er schob den eigentlich trägen Mann vor sich her und blieb stetig hinter ihm. Er hörte Geräusche hinter ihm die sich anhörten, als drehe man Knochen durch einen Fleischwolf. Das trieb ihn nur noch mehr an. Als das Massaker sie schließlich einholte, tat er einen Hechtsprung in dem er Rodney mitzog und schließlich hörte das Krachen gänzlich auf.

John drehte sich um und sah dass er nur wenige Meter von der Bruchstelle des Eises entfernt lag. "Puh! Das war knapp!" Er drehte sich zu dem Wissenschaftler um, doch der machte keine Anstalten sich zu bewegen. Er schaute nur rüber, ans andere Ufer.

"Das Stargate ist weg!", murmelte er schließlich. "Das Stargate ist weg!" Dann drehte er sich zu John. "Und du hast mir meine Rippen gebrochen!" Naja, so schlimm konnte es nicht sein, immerhin konnte er sich noch beschweren.

"Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich hab dir gern das Leben gerettet."

"Ach du musstest dafür auf mich raufspringen? Konntest es einfach nicht erwaten oder wie?"

John war sich nicht sicher, was Rodney damit meinte, also zog er schweigend davon. Rodney folgte grummelnd. "Ich werde den Rest der Woche blaue Flecken haben!"

John dachte kurz daran was mit Ronon und Teyla passiert war, als er merkte, dass Rodney und er in Sicherheit waren, doch leider hatte er darauf weder Antwort noch Lösung. Also musste er die Sorgen erstmal an zweite Stelle schieben. In der Zeit blieb Rodney kurz still. Doch er war nun mal Rodney, also dauerte es nicht lange bis er wieder anfing sich zu beschweren.

"Also wenn ich auf diesen blöden Eisberg klettern muss, werfe ich mich hier und jetzt auf den Boden und gebe auf."

John ignorierte ihn und fragte: "Sag mal Rodney, wie hoch stehen die Chancen, dass das Eis gerade zerbricht als wir durch das Gate kommen und dann auch noch genau da wo das Stargate steht?"

Rodney wackelte ein bisschen mit dem Kopf hin und her. "Ich schätze ungefähr 40%. Zu 30% hatten wir einfach nur Pech, was wie man zugeben nicht selten der Fall ist. Zu 10% hat das Aktivieren des Stargates den Kältespiegel gesenkt… Aber eigentlich ist das ziemlich unwahrscheinlich. Wahrscheinlich eher 39.9% Pech."

John hatte Rodney schon lange aus seinem Kopf verbannt und ging stillschweigend den Berg hoch. Es dauerte nicht lange, bis der sich wieder zu Wort meldete.

"Hast du zufällig etwas zu Essen bei dir?"

"Ich hab…"

"Colonel Sheppard, Dr McKay, bitte kommen!" Es fiel ein riesiger Stein von Johns Herzen, als er Teylas Stimme über Funk vernahm.

"Gott sei Dank! Geht es euch gut? Wo wart ihr?" John drehte sich auf der Steller und entdeckte die beiden am anderen Ufer.

"Wir sind durch eine Art Kraftfeld, das mit Schnee bedeckt war, in dem antikischen Labor gelandet, von dem McKay geredet hat…"

Der fing nun an, wie verrückt mit seinen Fingern zu schnipsen. Vor Johns Nase. Der schob die Finger ärgerlich davon.

"Ein Schutzmechanismus…", murmelte er vor sich hin.

"Rodney?"

"Ich stelle jetzt mal die Vermutung, dass das Labor seinen eigenen Schutzmechanismus hat. Teyla und Ronon sind zwar hineingelangt, doch da keiner von beiden das ATA-Gen hat, ist der Schutzmechanismus in Kraft getreten und hat die Forschungsstation abgetrennt. Ich schätze wir stehen genau auf den Forschungsergebnissen." Rodney war sehr überzeugt von sich und grinste breit.

"Aber warum das Stargate versenken?"

"Vielleicht wollten sie das der Eindringling nicht vom Planeten entkommt."

"Das klingt aber nicht nach den Antikern. Sie würden doch niemanden absichtlich töten wollen. Erst recht nicht, wenn derjenige auf Grund der Maßnahmen keine Informationen erlangt hat.", zweifelte Teyla.

"Vielleicht hat sich das Stargate auch verschoben."

"Es hat sich verschoben?"

"Auch wenn du das vielleicht glaubst, aber Eis steht nicht still. Was glaubst du wie dieser Eisberg zu Stande gekommen ist?"

"Durch Erdplattenverschiebungen?", gab John eine wilde Idee zum Besten.

"Siehst du, deswegen habe ich einen Doktor und du… Was?" McKay zog die Nasenflügel zusammen. "Das stimmt! Aber wie auch immer. Bei diesen Verschiebungen, ist die Forschungsstation dort geblieben wo sie ist und das Stargate hat sich mit den oberen Eisschichten bewegt. Unglücklicher Weise genau dorthin, wo es für uns am unpraktischsten ist."

Teyla nutzte die kurze Zeit die Rodney gerade schwieg um sich zu Wort zu melden. "Ohne jemanden unterbrechen zu wollen, aber was sollen wir jetzt tun. Wir sitzen ja ganz schön tief …"

"In der Scheiße!", vollendete John, was Teyla lieber nicht aussprechen wollte.

Rodney war immer noch still. Er dachte nach. John übernahm. "Wie immer. In fünf Stunden werden sie das Stargate anwählen, weil wir uns nicht gemeldet haben. Dann können wir hoffentlich Funkkontakt aufnehmen. Die Funkgeräte scheinen ja zu funktionieren."

Nun war es aber Rodneys Spezialgebiet. Aussichtslose, pessimistische Kommentare. "Das bedeutet, wenn wir bis dahin nicht erfroren sind."

"Wir werden nicht innerhalb von fünf Stunden erfrieren."

"Wenn unsere Funkgeräte die möglichen hunderte von Metern eiskaltem Wasser durchdringen können."

"Das werden sie bestimmt."

"Und natürlich, wenn das Stargate nicht mit der Vorderseite nach unten im Wasser liegt."

Darauf konnte John nichts erwidern.

"Hast du vielleicht noch mehr Szenarien wie schlecht das hier enden kann?", meldete sich plötzlich Ronon zu Wort, der bis jetzt stumm gewesen war.

"Die habe ich in der Tat!", meinte Rodney, seine Brust aufblähend.

"Die wollen wir nicht hören!", kam John Ronon zuvor. Beleidigt steckte Rodney seine Nase in den orangenen Norpolarbärpulli und stapfte den Berg hoch.

Folgend gab John folgenden Befehl: "Ihr beiden sucht in dem Labor Schutz, damit ihr schön warm bleibt, bis dieses Desaster vorbei ist."

"Aber solange wir dort sind, können wir keinen Kontakt halten!"

"Ich denke nicht, dass das nötig sein wird, aber es könnte vielleicht ganz nützlich sein, würden ihr euch jede Stunde melden."

"Okay, viel Glück!"

Das Funkgeräte summte noch mal und verstummte dann. Rodney und John setzten ihren Weg fort.

Oben angekommen verbesserte sich ihre Laune nicht wirklich. Der Eisberg auf dem sie nun standen, Rodney eher röchelnd, war mehr eine Art Eisbergscholle. Und vor ihnen und um sie herum, das weite Meer. Obwohl nach Süden war dort das immer kleiner werdende Festland. Seufzend setzte John sich hin. Rodney fing an herumzutigern.

"Okay… Nicht negativ denken, nicht negativ denken!", murmelte er.

Dann blieb er stehen. "Oh ja… ganz klasse!" Er setzte sich neben John auf den Boden und verschränkte die Arme. John folgte Rodneys Blick auf das Meer.

"Yep… Wir sitzen fest!"

"Also, Sheppard. Du bist das Militär! Überlebensstrategie?"

"Okay. Überlebensstrategie Nr. 1: Wir überleben die nächsten fünf Stunden!"

"Oh, wow! Das ist ja grroooßßßartig! Der Plan ist unglaublich geistreich. "

"Zweitens: Wir bleiben warm!" Er stand auf und ging ein Stück den Berg runter. Rodney folgte. Zwanzig Meter weiter blieb er stehen und fing an einen von drei Seiten windgeschützten, mummelig warmen Unterschlupf in die Wand zu meißeln. Rodney half und als die Nische groß genug für zwei Menschen war, wickelten sie sich in eine Thermosdecke und machten es sich gemütlich.

"Was kommt als nächstes? Polka tanzen?"

John ignorierte ihn.

Sag mal lernt man so was beim Militär?", fragte Rodney dann. "Ich hätte eine Nische bauen und mich vor dem Wind schützen eher den Pfadfindern zugeschrieben!"

John, der froh über eine Ablenkung von der Kälte war, fand ein Gespräch wäre genau das richtige."Nein, es kommt tatsächlich nicht vom Militär. Ich habe mal außerhalb des Militärs ein zwei-wöchiges-Trekking-Seminar gemacht worauf ich zwei Jahre mit einer Biologin zusammengearbeitet habe, die ich durch schwieriges Gelände, oder Krisengebiete, wie den Iran, geführt habe."

"Was wollen denn Botaniker in der Antarktis?"

John beantwortete das nicht.

"Sie war scharf, nicht wahr?", ertappte Rodney seinen Freund.

John würdigte auch diese Frage mit keiner Antwort. "Und du Rodney? Warst du schon immer begnadeter Physiker?"

"Natürlich. Du weißt doch ich habe in …. Bereits ein Atombombe gebaut."

Irgendwie erschien es John, als wollte Rodney sich da aus etwas rausreden. "Jaja, aber hast du schon immer den gleichen Beruf ausgeübt?"

"Seit ich zwanzig bin. Ja!"

"Rodney. Hat dir nicht schon mal jemand gesagt, dass du schlecht lügst. Ich sehe dir ja an dass du mir etwas verheimlichst, ohne dich anzusehen. Du hast deinen Abschluss doch bestimmt nicht erst mit zwanzig gemacht!" Das würde interessant werden.

"Ich hatte mit 16 meinen Highschoolabschluss."

"Aha! Und die nächsten drei Jahre? Hast du Jeanny Nachhilfe in Mathe gegeben?"

"Also bitte. Jeanny brauchte keine Nachhilfe. Ich habe drei Jahre lang in einem Waisenheim für behinderte Kinder gearbeitet."

"Was? DU? Kinder? 3 Jahre? Wie hast du das ausgehalten?"

"Glaub es oder nicht, behinderte Kinder sind um einiges angenehmer als normale Kinder, oder Erwachsene, wenn ich schon gerade dabei bin."

"Und was hast du dort weises gelernt?", fragte John.

"Solltest du dich jemals fragen, ob man nicht verrückt wird, wenn man den ganzen Tag mit jemanden arbeitet, der so irre ist, sage ich dir: Ja!"

John konnte seinen Ohren kaum trauen, als Rodney behauptete mit den Kindern gearbeitet zu haben. Er würde ja nicht mal unter Folter zugeben, mit Zelenka zu arbeiten, obwohl er den Wissenschaftler mittlerweile wirklich respektierte.

"Und wie kann es sein, dass ein behindertes Kind so viel angenehmer ist, als ein normales, oder auch ein Erwachsener?"

"Ganz einfach. Sie sind schlau. Nicht wenn es um Mathe geht, auf eine ganz andere Art und Weise, aber sie sind schlau. Sie können viel besser mit der Gesellschaft leben, auch wenn sie nicht immer von ihnen angenommen werden einfach, weil sie sich selbst treu bleiben und nicht dem bescheuerten Bild, das vorgegeben wird."

Rodney stoppte abrupt als wollte er sich davon abhalten noch mehr zu sagen.

"Warum hast du aufgehört?" Rodney schien in diesem Beruf gelebt zu haben, was war wichtiger gewesen?

"Na ich habe gemerkt, dass ich zu schlau für die Arbeit war.", sagte Rodney als wäre das selbstverständlich.

"Erinnerst du dich noch an das letzte Kind, dass du betreut hast?"

Für eine kurze Sekunde schaute Rodney, als habe er einen Puddlejumper verschluckt. "Nee, das ist zu lange her. Und ich hatte sie wahrscheinlich nicht besonders gern." Es klang mehr als wollte er sich selbst davon überzeugen.

Leicht, ganz leicht, lächelte John. Auf seine eigene Art war Rodney wohl auch behindert. Nur war er genau das, was er vorher beschrieben hatte. Er blieb nicht sich selbst treu. John fragte sich Stirn runzelnd, wann es in der Gesellschaft so wichtig geworden war, das man sich verstellte und Kinder mit dem Down-Syndrom als krank bezeichnet wurden.

"Wie lange noch?", fragte Rodney.

"Vier Stunden und eine viertel…"

"Du hast noch nicht mal auf die Uhr geguckt."

"Na es ist ja wohl auch klar, dass unser Gespräch nicht länger als eine viertel Stunde gedauert hat."

"Ich würde aber gern wissen, wie lange es noch genau dauert."

"Guck auf deine eigene Uhr und halt den Mund."

Kurz war es still als McKay auf seine eigene Uhr schaute. Da merkte John, dass Rodney ganz ordentlich zitterte.

"Sag mal ist es überhaupt möglich, dass dir kalt ist, bei all den Klamottenschichten, die du übereinander trägst?"

"Ich hab doch gesagt, mir ist immer kalt!"

"Trotz orangenem Nordpolarbärpulli?"

"Trotz orangenem Nordpolarbärpulli!"

"Vielleicht sollten wir unsere Körperwärme zusammen…"

"So verzweifelt bin ich noch nicht!"

"Dann solltest du vielleicht eine Runde schlafen. Ich pass auf und spiele mit deinem Laptop!"

"Wag es ja nicht!" Rodney hatte gerade angefangen es sich gemütlich zu machen (in dem Eisloch!) und schreckte wieder auf.

"Reg dich ab, ich habe einen Scherz gemacht. Ich werde dein Schätzchen schon nicht anfassen!"

Es dauerte fast eine Ewigkeit, bis Rodney einschlief, John an ihn ranrücken konnte, um ihn zu wärmen und sich den Laptop schnappen konnte.

Grinsend betrachtete er Schnarchi und spielte Solitär.

Vier Stunden später meldeten Teyla und Ronon sich zum achten Mal und Atlantis fast gleichzeitig. Es wurde klar, mit dem Stargate war soweit alles klar. Während also eine Rettungsmission auf ihrem Weg war sie zu holen, wurde John Sheppard um den ganzen Eisberg gescheucht, da Rodney rausgefunden hatte, dass er ihn gewärmt hatte und auch noch mit seinem Laptop gespielt hatte.

Als er schließlich aufgab, standen sie an der Spitze des Berges und warteten nur noch auf den Jumper.

"Dora. Ihr Name war Dora!", fing McKay plötzlich an, als der Jumper vor ihnen stand und Anstalten machte die Tür zu öffnen.

"Ich habe mich drei Jahre um sie gekümmert, bis ich auf die grandiose Idee kam, ihr eines meiner Physikexperimente vorzuführen. Erst danach fand ich heraus, dass eines der Medikamente das sie nahm in Verbindung mit einem Stoff den ich, nutzte tödliche Auswirkungen hatte. Zwei Wochen später erlag sie ihrem Hirntumor."


weiter: Kapitel 4
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