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Ghostdoc von Afaim

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7. Kapitel

„Und was machen wir jetzt?", erkundigte sich Sheppards Stimme. „Woher soll ich das wissen? Fragen Sie doch das Genie, das uns in diese Lage gebracht hat. Oh, das hätte ich fast vergessen. Das waren ja Sie", erwiderte Rodney sarkastisch.

„Das werden Sie mir von jetzt an bis zu meinem Tod vorhalten, oder?", seufzte der Colonel. „Worauf Sie sich verlassen können!"

Ronons Stimme meldete sich wieder zu Wort: „Wie sieht nun der Plan aus?" Schweigen kehrte ein. Rodney unterdrückte eine Entgegnung à la: „Wenn ich das wüsste, dann wären wir sicherlich nicht mehr hier." Immerhin würde ihnen Sarkasmus auch nicht weiterhelfen.

Er dachte eine Weile lang nach und erklärte schließlich: „So wie ich das sehe, können wir nur darauf warten, dass es Radek und seinem Team gelingt uns irgendwie zu retten oder Thogs einen neuen Zug macht."

Bedrücktes Schweigen folgte. „Das gefällt mir nicht", verkündete Ronon. „Mir auch nicht", stimmte Sheppar zu, „Aber uns wird nichts anderes übrig bleiben."

Radek konnte sich nicht mehr erinnern wann er zuletzt gegessen oder geschlafen hatte, woran er sich jedoch erinnern konnte war die Tatsache, dass er ganz dicht vor einer Lösung stand. Er durfte nur nicht aufgeben und musste weitermachen. Die frustrierenden Rückschläge, die sich vor dem zweiten Zwischenfall mit den Würfel am laufenden Band ereignet hatten, hatten glücklicherweise aufgehört. Andrerseits hatte keiner seit dem auch nur ein Wort von Rodney gehört und Sheppard und Ronon blieben verschwunden.

Der Wissenschaftler seufzte tief und rückte seine Brille zu Recht während er darüber nachdachte, was er übersehen haben konnte. Die möglichen Antworten gefielen ihm gar nicht.

Und dann gelang ihm endlich der Durchbruch.

„Vielleicht sollte ich mich in Trance versetzen lassen."

Der Löffel, den Carson zu seinem Mund geführt hatte, blieb auf halben Weg stehen und der Schotte starrte Laura Cadman für einige Sekunden fast entsetzt an bis es er ein „Wie bitte?" zu Stande brachte.

„Ich sollte mich in Trance versetzen lassen. Um Kontakt mit Rodney aufzunehmen", erklärte Laura und warf ihm einen Blick zu, der ein stummes „Ist das nicht sonnenklar, Dummerchen?" hinzufügte. Das musste Carson erst einmal verdauen. Laura schien das nicht zu stören, denn sie fuhr unbekümmert fort ihn über ihren Gedankengang aufzuklären.

„Wir haben eine Verbindung zueinander. Seit wir uns einen Körper geteilt haben, existiert so eine Art Band zwischen uns. Das letzte Mal hat er auch mich ausgewählt um Kontakt mit uns aufzunehmen. Inzwischen ist irgendetwas passiert, das es ihm schwer macht mit unserer Ebene zu kommunizieren. Aber durch unsere Verbindung wird es ihm vielleicht leichter fallen", erklärte sie.

„Laura, ich will dich wirklich nicht kritisieren, aber so wie ich Rodney kenne, hat er dich ausgewählt um eine Art mckaysches So wie du mir, so ich dir auszuprobieren und nicht weil irgendeine mystische Verbindung zwischen euch beiden existiert", wandte Carson zaghaft ein, „Und dich in Trance zu versetzen wird daran kaum etwas ändern."

Laura funkelte ihn böse an. Und schon bereute er es überhaupt etwas gesagt zu haben.

„Wir müssen alles versuchen", behaarte sie, „Und wenn du das nicht verstehst, dann…."

Carson legte den Löffel ab und hob beschwichtigend die Hände. „Das bestreite ich ja gar nicht", meinte er schnell, „Ich bin mir nur nicht sicher, dass Trance uns dabei helfen kann Rodney und die anderen wiederzubekommen."

Laura zog einen Schmollmund. „Du bist eben ein ungläubiger Thomas", war alles, das sie dazu zu sagen hatte. Offensichtlich war sie nicht von der Idee abzubringen.

Teyla hatte zu den Vorfahren gebetet. Sie machte sich große Sorgen um John, Rodney und Ronon. Bis vor kurzem hatte sie noch befürchtet einen Freund durch den Würfel der Vorfahren verloren zu haben, doch nun sah es so aus als hätte sie möglicherweise gleich drei verloren.

Sie hatte ihr Gebet gerade beendet, als Dr. Weir sie ihn ihr Büro rufen ließ. Offensichtlich gab es Neuigkeiten.

Dem war auch wirklich so. Dr. Weir und Dr. Zelenka warteten bereits auf sie.

„Wir haben gute Neuigkeiten", begann Elisabeth Weir, „Es ist Doktor Zelenka endlich gelungen eine Art Gebrauchsanweisung für den Würfel zu finden."

„Damit sollten wir in der Lage sein nicht nur die Funktionsweise des Würfels zu verstehen, sondern auch nachzuvollziehen war mit Rodney und den anderen passiert ist", fügte der Wissenschaftler hinzu.

Teyla gestattete sich ein erfreutes Lächeln. „Das sind in der Tat gute Neuigkeiten", stimmte sie zu.

„Allerdings gibt es auch ein Problem", entgegnete Dr. Zelenka. Teyla sah ihn fragend an. „Thogs", fuhr er fort, „Wir haben herausgefunden um wen es sich bei ihm handelt." Irgendwie wusste Teyla schon jetzt, dass ihr die Antwort auf diese Frage nicht gefallen würde.

„Es muss doch irgendetwas geben, das wir machen können!" Das war natürlich wieder einmal Sheppards Stimme.

Dieser Mann konnte es offensichtlich nicht ertragen, wenn er nicht schießend durch die Gegend laufen konnte. Auch gegen Stille schien er etwas zu haben, denn seit sie hier gelandet waren, hatte er in unregelmäßigen Abständen nach einigen Schweigeminuten immer wieder davon angefangen, dass er nicht zufrieden mit ihrer Situation war, dass es ihm leid täte und dass Rodney sich gefälligst einen Weg einfallen lassen sollte wie sie hier wieder raus kämen (natürlich hatte er nicht genau diese Worte benutzt, es aber so gemeint).

Rodney seufzte lautlos und meinte dann: „Sie könnten damit anfangen still zu sein. Ihre dauernde Jammerei bereitet mir Kopfschmerzen. Und das obwohl ich mir nicht einmal sicher bin, dass ich noch einen Kopf habe."

„Jetzt wissen Sie zumindest wie wir uns immer fühlen, wenn Sie jammern", ertönte Ronons Stimme aus der Dunkelheit. Ihn wiederum schien die anonyme Dunkelheit dazu zu verleiten gemeine und unwahre Dinge über seine beiden Mitgefangenen zu sagen.

Rodney beschloss ihn mit Ignoranz zu strafen und sagte gar nichts dazu.

Wenn Radek nicht bald etwas einfallen würde um sie aus dem Würfel zu holen, dann würde er hier drinnen mit Sicherheit noch durchdrehen. Und wenn es Radek gar nicht gelingen sollte…. nun dann hätte er noch mehr als genug Zeit um Ronon und Sheppard mit all den Schimpfnamen zu bedenken, die ihm einfielen - in mehr als nur einer Sprache.

„Wir wissen, dass die Antiker diesen Würfel entwickelt haben um darin besonders gefährliche Gefangene über weitere Strecken zu transportieren", erklärte Radek Zelenka den beiden Frauen, „Sie wurden dabei in den Würfel transportiert, darin aufbewahrt bis das Rieseziel erreicht war und dann wieder hergestellt ohne dass ihnen dabei Schaden widerfahren wäre. Ein ganz einfacher Prozess, der im Laufe der Zeit sicherlich schon zu Routine geworden ist."

„Dann sollte die Wiederherstellung von Dr. McKay und den anderen auch kein Problem darstellen", meinte Teyla.

Radek nickte. „Das ist richtig. Allerdings gibt es einen unvorhergesehenen Faktor in der Gleichung."

„Thogs", vermutete Elisabeth.

„Ja, Thogs. Der Würfel ist eigentlich darauf konzipiert, dass er immer nur eine Person auf einmal behandeln kann. Doch als Rodney den Würfel zum ersten Mal aktivierte war bereits eine Person in ihm vorhanden: Thogs. Da sich der Würfel plötzlich um zwei Personen gleichzeitig kümmern musste, war sein Energievorrat überfordert und der Prozess des Einsaugens bzw. Wiederherstellens wurde deswegen auf beiden Seiten nur halb ausgeführt. Rodney wurde desintegriert, das dachten wir zumindest, aber eigentlich wurde er auf eine andere Ebene verschoben von wo aus er in den Würfel hätte kommen sollen. Nur war der Würfel im gleichen Moment damit beschäftigt Thogs wiederherzustellen, doch aus diesem Prozess führte er nicht zu Ende. Also waren Rodney und Thogs auf ein und derselben Ebene gefangen – irgendwo über, unter oder neben uns."

„Und deswegen wollte Thogs, dass er und Rodney gemeinsam vom Würfel fertig gestellt werden", überlegte Elisabeth weiter.

„Ja, aber Rodney war natürlich nicht bereit sich dem Würfel zu nähern oder sich von Thogs in dieser Weise benutzen zu lassen. Also musste Thogs improvisieren", fuhr Radek fort.

„Und da kommen Ronon und John ins Spiel", mutmaßte Elisabeth.

„Richtig. Thogs hatte den Würfel offenbar schon vorprogrammiert, aber Colonel Sheppard hat ihn umprogrammiert und seine Reichweite vergrößert. Deswegen wurde nicht nur Rodney in den Würfel transportiert, sondern auch Colonel Sheppard und Ronon."

Teyla wirkte ein wenig verwirrt. „Aber … haben Sie nicht vorher gesagt, dass der Würfel sich eigentlich immer nur um eine Person kümmern kann?", wunderte sie sich, „Wäre der nötige Energieaufwand für vier Personen nicht viel zu groß für seine Reserven?"

„So ist es. Deswegen hat Thogs auch dafür gesorgt, dass die Energie diesmal für den ganzen Prozess reichen sollte und ihn neu aufgeladen. Nur war er dabei etwas zu fleißig. Andrerseits sind wir ihm zu Dank verpflichtet, da er uns auf diese Weise gezeigt hat, dass es möglich ist den Energiehaushalt des Würfels zu vergrößern. Wir müssen ihn nur noch neu aufladen und dann können wir Rodney, Ronon und Colonel raus holen", schloss Radek seine Ausführungen ab.

„Das klingt alles sehr positiv. Wo liegt das Problem?", wollte Teyla wissen.

„Der eingesperrte Gefangene – Thogs – war nicht irgendein Gefangener. Es war ein Wraith."

„Aber … ich habe keine Wraith in der Stadt gespürt…" Teyla sah verwirrt und unglücklich aus. Radek schien es nicht besser zu gehen.

„Wenn er davon gekommen ist, dann wissen die Wraith jetzt, dass Atlantis nicht zerstört wurde und wir immer noch hier sind. Dann werden sie kommen und wir werden keine Chance zu haben. Die Daedalus ist nicht mehr hier und selbst wenn sie umdrehen und wieder herkommen würde….", Elisabeth unterbrach sich und schüttelte den Kopf, „Er muss noch hier sein, wir müssen ihn finden."

„Ich begebe mich sofort auf die Suche", versprach Teyla und war schon verschwunden.

Sie fanden ihn schließlich. Allerdings fanden sie nicht das, was sie erwartet hätten. Offensichtlich hatten die Jahrhunderte im Würfel ihm doch mehr zugesetzt als sie gedacht hätten. Er war wieder materialisiert worden. So wie er wäre, wenn er all die Zeit außerhalb der Würfels verbracht hätte.

„Thogs" war ein steinalter verhungernder sterbender Mann, der nicht mehr viel mit einem Wraith gemeinsam hatte, aber auch nicht viel mit einem Menschen. Teyla fragte sich, ob sie ihn vielleicht deshalb nicht gespürt hatte, weil er sich selbst nicht einmal mehr spüren konnte.

Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Der Würfel hatte sich einen grausamen Scherz mit ihm erlaubt.

Radek gelang es schließlich die drei Verschollenen zurückzubringen. Damit erübrigte sich auch Lt. Cadmans Plan, sich in Trance versetzen zu lassen um Kontakt mit ihnen aufzunehmen, zu Carsons großer Erleichterung.

„Eins verstehe ich nicht. Wenn er ein Wraith war, warum ist er mir dann als normaler Mensch erschienen? Wie hat er das zu Stande gebracht?", beratschlagte sich Rodney später beim Essen mit den anderen.

„Wir wissen, dass die Wraith über starkes psychisches Potential verfügen mit dem sie auch die Menschen manipulieren können und sie Dinge sehen lassen können, die gar nicht da sind. Vielleicht können sie weit mehr als wir annehmen. Oder vielleicht waren es einfach Ihre eigenen überreizten Nerven, die ihn so sehen wollten", mutmaßte Carson.

„Wunderbar. Entweder haben die Wraith Kräfte, die unsere Vorstellungskraft übersteigen oder ich bin verrückt", brummte Rodney, „Wollen Sie mir das damit sagen?"

„Oder es hatte ganz andere Gründe", wandte Radek ein, „Wir wissen immer noch sehr wenig über den Würfel und noch weniger über Ihren Zustand. Außerdem hatte der Wraith drinnen im Würfel lange Zeit um seine geistigen Fähigkeiten zu trainieren. Wer weiß schon, was ein Mensch in dieser Zeit zustande gebracht hätte."

Teyla legte Rodney eine Hand auf dem Arm. „Auf jeden Fall sind wir froh, dass Sie wieder da sind", meinte sie, „Wir haben Sie vermisst."

„Oder zumindest diejenigen, die nicht die Ehre hatten Sie in ihren Köpfen zu haben", fügte Sheppard grinsend hinzu.

„Wenigstens habe ich niemanden in einen Antiker-Würfe eingesperrt, weil mir nichts besseres eingefallen ist", entgegnete Rodney scharf.

„Wenigstens sind wir jetzt wieder draußen", meinte Ronon diplomatisch und nahm daraufhin einen Schluck.

„Ende gut. Alles gut, würde ich sagen", schloss Cadman und hob ihr Glas zu einen Tost.

„Ich war auf meiner eigenen Trauerfeier, müsst ihr wissen, und war sehr gerührt", erklärte Rodney nach dem Tost, „Besonders die Rede von Major Lorne hat mir gefallen. Ich wusste nicht, wie sehr er mich schätzt. Ich werde mit ihm darüber reden und dafür danken. Immerhin wusste er mich zu würdigen. Nicht so wie ein gewisser Teamführer, der gar keine Rede gehalten hat."

„Ich dachte, Sie wären tot. Ich war zutiefst betroffen. Ich war seelisch nicht in der Verfassung eine Rede zu halten", verteidigte sich Sheppard.

„Natürlich. In Wahrheit wollten Sie sich nur drücken, weil Sie es hassen Reden zu halten!"

„Es wäre auch überflüssig gewesen, denn immerhin waren Sie nicht tot."

„Aber ich hätte tot sein können! Wo wir gerade dabei sind. Ich bin zutiefst enttäuscht von Ihnen Teyla, ich hatte erwartet, dass Sie meine Anwesenheit spüren. Stattdessen war Ihnen nur kalt. Ich hatte mehr erwartet."

„Es tut mir sehr leid, dass ich Sie nicht spüren konnte."

„Ja, das sagen Sie jetzt! Dass Ronon mich überhaupt nicht wahrnimmt, damit hatte ich ja gerechnet, aber bei Ihnen anderen… Selbst Cadman hat nur im Schlaf mit mir gesprochen."

„Ach, haben Sie mich bespannt, dass Sie das so genau wissen?"

„Nein, ich hab nur … lassen wir das." Und erwähnen wir das rosa Nachthemd überhaupt nicht. Und auch die eine oder andere Peinlichkeit nicht. Und das tat er dann auch nicht.

Ende

A/N: Ich weiß, dass es einfach nur böse war euch so kurz vor dem Ende noch eine so großen Schreck einzujagen und den dann als Antiklimax aufzulösen, aber irgendwie hat das dann auch gut zur Geschichte selbst gepasst.

Das war also „Ghostdoc". Vielen Dank für Eure Reviews und dafür, dass ihr die Geschichte gelesen habt. Vielleicht verirre ich mich ja eines Tages wieder ins SGA-Universum.

Lasst mich wissen wie euch die Geschichte gefallen hat.

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