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Stargate 2010 - Season 1: The Journey begins von Timelord , Valdan

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1.02 Hinter dem Horizont

Verlies im Palast von Aquanoxis

Daniel erwachte mit dem Gefühl im Kopf, dass haufenweise Maya eine dubiose Freudenfeier damit begingen, dass sie dumpfe Trommeln schlugen. Seine letzte Erinnerung war ein helles, bläuliches Licht, welches auf ihn zuschoss. Danach war alles dunkel; genau wie die Umgebung, in der er sich jetzt wiederfand. Als sein Blick sich langsam klärte und die Trommelschläge nachließen, schaute Daniel sich um.

Er saß mit dem Rücken an eine massive Steinmauer gelehnt. Der Boden unter ihm fühlte sich nach festgestampfter Erde an. Die Ausmaße des Raumes waren bei den herrschenden Lichtverhältnissen nicht auszumachen. Dies lag unter anderem daran, dass in einer Höhe, die er auf ungefähr drei Meter schätzte, eine Reihe schmaler Öffnungen war, durch die ein diffuses Licht hereinfiel, das den Boden kaum erreichte.

Daniel bewegte sich vorsichtig und stellte fest, dass er körperlich in Ordnung war. Er wandte den Kopf und versuchte herauszufinden, ob er alleine war. Diese Frage wurde kurz darauf von einem leisen Stöhnen beantwortet, dem auch aus anderen Richtungen Laute des schmerzhaften Erwachens folgten.

“Hallo? Professor Coffey? Sind sie das?”
“Daniel? Alles in Ordnung bei Ihnen?"

“Ja, bis auf einen brummenden Schädel. Ist hier noch jemand von unserer Truppe?”

Aus einer weiter entfernten Ecke kam prompt eine Antwort. Lara Jones und Henry Croft, zwei der Forschungsassistenten des Professors, meldeten sich zu Wort, gefolgt von Lebenszeichen von Nicole und O’Neill.

“Wo zum Teufel sind wir hier gelandet?”, fluchte Jack, während er vorsichtig aufstand. “Und warum habe ich das Gefühl, dass alle sieben Zwerge in meinem Kopf ihre Hämmer schwingen?”

“Das ist die Nebenwirkung der Naniten, die sie euch eingesetzt haben”, ertönte eine rauchige, weibliche Stimme aus einer dunklen Ecke des Raumes.

“Naniten? Was... wo... Wer sind Sie überhaupt? Und können Sie uns sagen, wo zum Teufel wir sind?” fragte Jack, der als erster die Sprache wiederfand und Nicole ergänzte: “Kommen Sie doch bitte näher und erklären Sie uns, was hier vorgeht!”

Man spürte die Bewegung in der Dunkelheit eher, als dass man etwas sah, aber kurz darauf erschien eine Gestalt in dem bisschen Licht, das mittlerweile etwas stärker durch die hohen Lichtschächte fiel.

“Was ist ... Oh mein Gott”, mehr bekam Daniel nicht heraus, als er die Besitzerin der Stimme in dem diffusen Dämmerlicht genauer betrachtete.

Vor ihnen stand eine ungefähr 1.65 Meter große, schlanke Frau, deren schwarzer, geflochtener Zopf über ihren Rücken bis zur Hüfte fiel. Daniels leicht entsetzter Ausruf hatte der Narbe gegolten, die sich von ihrem Ohr bis zum Mundwinkel zog und ihre rechte Gesichtshälfte regelrecht in zwei Hälften teilte. Ihre Augen waren halb geschlossen, daher fiel es nicht direkt auf, dass die feuerrote Pupille von einer grünen Iris umgeben war.

Über einer hellbraunen Wollhose trug sie lederne Chaps, die aber, im Gegensatz zu den ihnen bekannten der amerikanischen Cowboys, nach unten hin schmaler wurden. Darüber trug sie eine blaue Bluse und eine schwarze taillierte Lederjacke. Hätte sie einen breitkrempigen Hut mit Feder und einen Degen getragen, hätte sie ohne Probleme als Freibeuterin oder Musketier durchgehen können.
“Mein Name ist Lyzaie und ihr befindet euch im 'Lagerraum' von Xocotl ...”

"Schoko-Wer?”, unterbrach Jack, “das sieht aber nicht nach einem Süßwarenladen aus hier.”

Ein blitzender Blick aus rotgrünen Augen traf ihn als einzige Reaktion Lyzaies auf diese Unterbrechung. “Xocotl ist der Herrscher hier. Er ist ein Goa’uld, der euch durch das Sternentor hierher gebracht hat. Zumindest haben das die Wachen gesagt.”

“Aber wieso können wir Sie verstehen?”, nutzte Daniel eine kleine Atempause. “Wir sind hier doch wohl nicht mehr auf der Erde und trotzdem können wir sie, die ja wohl von hier ist, ohne Probleme verstehen.”

“Genau genommen bin ich auch nicht von hier, aber das ist Nebensache. Dass Sie mich verstehen, hängt mit den schon erwähnten Naniten zusammen. Das ist eine der Techniken der Goa’uld, die sie nutzen, um Sprachprobleme aus dem Weg zu räumen. Es sind kleine Apparate, die über das Ohr ins Gehirn eindringen, sich dort festsetzen und von da an alles simultan übersetzen. Die Goa’uld haben es eben gerne, wenn ihre Diener sofort verstehen, was sie von ihnen wollen. Sie sind etwas zu ungeduldig für Zeichensprache. Einer der kleinen Nachteile dieser Technik ist, dass man in den ersten Stunden nach dem Einsetzen ziemliche Kopfschmerzen hat, aber das geht vorüber.”

“Ich habe Alientechnologie im Schädel?” Jack schüttelte den Kopf hin und her und schlug sich mit der Hand ans Ohr. "Und es sollte ein lockerer Babysitter-Job werden", grummelte er weiter, ohne sich um seine Umgebung zu scheren.

Daniel, der Lyzaie nicht aus den Augen gelassen und ihr leichtes Kopfschütteln gesehen hatte, ließ sich von Jacks Ausbruch nicht beirren und die Frau an: "Was bedeutet das? Lagerraum?"

Lyzaie antwortete mit einem verächtlichen Zischen: "Hier werden die Gefangenen untergebracht, bis entschieden wird, was mit ihnen geschieht."

"Und wo geht es von hier aus hin?" Der Professor war aus seiner Starre erwacht und die Neugier übernahm das Kommando. "Und überhaupt, was passiert mit uns, was oder wer ist dieser Xocotl und was ist ein Goa'uld?“, bombardierte er sie mit Fragen. "Wo kommen sie eigentlich her, wenn sie nicht von hier sind?"

"Langsam, Professor", unterbrach ihn Daniel. "Lassen Sie Lyzaie doch erst mal Zeit zu antworten", er blickte entschuldigend zu der Außerirdischen, die aber nur amüsiert die Augenbrauen hob. "Und überhaupt, wo bleiben eigentlich unsere Manieren. Wir überfallen Lyzaie mit Fragen, ohne uns selbst vorgestellt zu haben." Daraufhin stellte Daniel erst einmal alle Mitglieder ihrer Gruppe vor und endete mit den Worten: "Wir kommen von der Erde und sind hier gestrandet, ohne genau zu wissen, wo wir sind und was uns erwartet."

"Ihr habt wohl noch nie Kontakt mit anderen Welten gehabt, oder? Dann werde ich euch mal in Kurzform auf einen akzeptablen Wissensstand bringen.
Zunächst einmal seid ihr auf Aquanoxis, der Heimatwelt von Xocotl. Der ist ein Goa'uld. Das ist eine Herrscherrasse, die über die gesamte Galaxis verteilt ist und sich diese sozusagen untereinander aufgeteilt hat."

"Sagten Sie gerade 'die gesamte Galaxis'?" Nicole unterbrach die andere Frau verblüfft. "Heißt das jetzt, die Typen haben auch Raumschiffe? Ich glaube so langsam, ich schlafe und habe einen wahnwitzigen Alptraum. Und überhaupt, dass Ganze kommt mir doch ziemlich verrückt vor."

"Ich kann euch gut verstehen. Als mein Volk das erste Mal mit einer anderen Rasse in Kontakt kam, haben wir geglaubt, sie wären Götter, die vom Himmel schweben, aber nach und nach sind wir dahinter gekommen, dass sie nur versierter darin sind, Techniken zu ihren Gunsten einzusetzen.
Aber um auf deine Frage zurückzukommen Nicole, ja, sie haben auch Raumschiffe und nein, du träumst nicht. Allerdings sind die Wege durch die Sternentore wesentlich schneller zurückzulegen und daher werden die Raumschiffe nur für große Transporte und im Krieg benutzt. Auf jeden Fall machen sich die Goa'uld überall breit und suchen sich andere, die sie entweder nach Informationen ausquetschen", dabei sah sie bedeutungsvoll zu Jack und Nicole hinüber, "oder die sie als Arbeiter, Haussklaven oder für ihr eigenes Vergnügen benutzen. Dabei sind Frauen, die im Harem landen, immer noch besser dran, als gutaussehende junge Männer, die oft als Jagdwild benutzt werden."

"Ich fasse zusammen", begann Jack, "wir sind irgendwo im Nirgendwo des Weltraums, haben fremde Technologie in uns und sind irgendeinem Irren mit Kostümwahn ausgeliefert, der uns wahlweise versklavt oder zu Tode foltert? Was können wir machen, um hier wieder rauszukommen? Hast du einen Fluchtplan, der funktionieren kann? Ich weiß zwar momentan noch nicht, wo das alles hinführt, aber du bist gerade unsere beste Option, um wieder nach Hause zu kommen."

Lyzaie, die sich bewusst war, dass sich bei dieser Rede alle Augen auf sie gerichtet hatten, verzog keine Miene. Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sie durch ein lautes Knarren davon abgehalten wurde.

Die Tür zu ihrem Kerker schwang auf und vier Wächter mit gezückten Waffen stellten sich rechts und links von der Tür auf und hielten die Gefangenen in Schach. Gleichzeitig machten sie Platz für einen fünften Mann, wenn man die herein tretende Erscheinung so beschreiben konnte.

Der Anführer der Wachen maß mindestens 2.20 Meter und sein menschenähnlicher Körper war muskelbepackt und durchtrainiert. Furchteinflößend wirkte vor allem sein Kopf und das, was man als Gesicht identifizieren konnte. Sowohl über den Augen, als auch um das Kinn herum, hatte er verhornte Auswüchse, die ihm ein fremdes, fast sumpfmonsterähnliches Aussehen verliehen. Die Haut wirkte ledrig und war olivefarben mit einer dunklen Zeichnung um die Augen und das Kinn. Auf der Stirn befand sich ein verschlungenes, goldenes Emblem in Form einer gefiederten Schlange, das fast wie ein Brandzeichen wirkte, da die anderen Wachen das gleiche Zeichen in Schwarz trugen.

"Was ist das?", raunte Jack Lyzaie zu.
"Das ist Asmodis, oberster Primus von Xocotl und er ist das Ergebnis einer der Experimente, die dieser gerne durchführt. Xocotl hat einen der letzten Unas auf eine menschliche Sklavin losgelassen und das ist dabei herausgekommen. Er ist seinem Herrn ergeben bis in den Tod", flüsterte Lyzaie zurück und ergänzte: "Das andere sind die Jaffa, die Fußsoldaten, und die sind wiederum blind Asmodis folgen, denn er ist ihr Anführer.

In diesem Moment grollte die tiefe Stimme von Asmodis durch den Raum. "Du!", er zeigte auf Nicole. "Du wirst mitkommen. Es wird mir ein Vergnügen sein, die Antworten von dir zu bekommen, die mein Fürst haben möchte." Ein Jaffa trat vor und fasste Nicole fest am Arm.

"Hey, wenn ihr Antworten haben wollt, dann fragt doch einfach", warf Jack ein. "Ich würde gerne mal ein Wörtchen mit diesem Fürsten wechseln. Die Gastfreundschaft bei euch lässt einiges zu wünschen übrig. Der Zimmerservice hat sich bisher noch nicht einmal sehen lassen."

Asmodis wandte sich um, schaute Jack von oben bis unten an und schnaubte verächtlich: "Wer bist du, dass du es wagst, das Wort an mich zu richten?"

"Wow - immer sachte mit den jungen Pferden. Mein Name ist Jack O'Neill und man könnte sagen, ich habe hier die Verantwortung."

"Dann lass dir sagen, Jack O'Neill, du sprichst mit Asmodis, dem obersten Primus vom Xocotl, dem Fürsten und Gott von Aquanoxis, dem es gefällt, die Frau mit den hellen Haaren zur Befragung zu holen. Diese Entscheidung steht fest, also sei still und warte deine Zeit ab, denn ich sage dir hier und jetzt: Die wird kommen!"

Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ den Kerker, gefolgt von zwei Jaffa, die Nicole, die sich heftig sträubte, mit sich zerrten. Erst als diese drei den Raum verlassen hatten, folgten die beiden anderen Wächter und verschlossen die Tür hinter sich.


***********************************


Folterkammer im Palast von Aquanoxis

Einer nach dem anderen war von den Jaffa geholt und von dem, wie Lyzaie es genannt hatte „Lagerraum“, in dieses noch unheimlichere Verließ gebracht worden. Nach Nicole hatten sie sich Jack, den Professor und zum Schluß dann Croft und Jones geholt. Als der Professor sich umgeschaut hatte, waren ihm sofort Bilder von Folterkammern der Inquisition durch den Kopf geschossen.

Dunkle, feuchte Wände mit Ringen, an denen die Gefangenen angekettet werden konnten. Auf dem Boden verfaulendes Stroh, feucht von Blut und wer weiß was noch für Körperflüssigkeiten, über die er nicht näher nachdenken wollte. Die Luft war stickig von mehreren Feuern, die in Eisenkörben brannten. Teils als Lichtquelle genutzt, dienten sie anscheinend auch dazu, die verschiedensten Instrumente aufzuheizen, die der Primus und seine Gehilfen zu Hand haben wollten.

Asmodis genoss es anscheinend, seine Gefangenen nicht nur körperlich, sondern auch geistig zu quälen. Denn anders konnten Jack und die anderen es sich nicht erklären, dass immer mehr Gefangene geholt, gefoltert und dann zu den anderen an die Wand gefesselt wurden. Sie sollten durch die Qual der anderen mürbe gemacht werden, bevor es zu einer zweiten Runde kam. Meistens hatte der Primus mit dieser Taktik schon nach kurzer Zeit was er wollte, aber heute ging sein Plan nicht auf. Keines seiner Opfer schien die Informationen zu besitzen, die dieser im Auftrag seines Herrn erlangen sollte.
Xocotl hatte seinem treuesten Diener aufgetragen, sich von den Gefangenen detaillierte Informationen über die Erde zu besorgen.
Asmodis wollte alles wissen, von der Lebensweise der Menschen bis hin zu ihren Verteidigungsmöglichkeiten. Aber nicht einmal das Lieblingsessen der blonden Frau konnte er in Erfahrung bringen.

Er war nahe dran, das spürte er, aber noch hatten die Menschen von der Erde widerstanden. Das gedachte er zu ändern, wenn er die letzten beiden Gefangenen aus dem Verlies holen ließ. Auch wenn er es sich nie anmerken lassen würde, er war beeindruckt von der Widerstandskraft, auf die er gestoßen war.

Sogar die Frauen hatten die Schmerzen ertragen, die ihnen bereitet worden waren, aber er hatte Geduld. Je länger sie sich widersetzten, umso mehr Freude bereitete es ihm, immer neue Methoden auszuprobieren und derer hatte er viele, von denen diese Menschen nicht einmal ansatzweise ahnen konnten.

Zwei waren unter dem Folterstab zumindest ohnmächtig geworden, daher wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war. Die Tür ging auf und zwei Jaffa brachten seine letzten beiden Opfer herein. Es waren Daniel und Lyzaie.

Nicole sah kurz auf, als die Tür sich öffnete, wechselte einen Blick mit Jack und schloss dann die Augen. Sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, den Schmerz auszuschließen und nichts an sich heranzulassen. Nicole wollte nicht noch jemanden von ihrer Gruppe leiden sehen. Sie hatte am eigenen Leib erfahren, was für Schmerzen dieser Stab, den Asmodis mit Geschick benutzte, auslöste.

Ein heißes Glühen schoss einem durch den Körper, einem Stromstoß gleich, der das Blut zu kochen brachte und alle Empfindungen einschmolz, bis nur noch Schmerz übrig blieb. Die Energie und Gewalt, die hinter diesem unschuldig aussehenden Gerät stecken, waren enorm und Nicole war nicht verwundert gewesen, als Croft und Jones schon nach kurzer Zeit in Ohnmacht gefallen waren. Jack hatte länger durchgehalten und überraschenderweise der Professor auch. Keiner der beiden hatte ein Wort verraten, aber die Qual der Schmerzen hatte sich in lauten Schreien Bahn gebrochen, die den anderen Gefangenen bis ins Mark gegangen waren.

Nicole war froh, dass ihr Vater ihr früh beigebracht hatte, durch eine ganz bestimmte Meditationsmethode ihren Geist eine Distanz zum Körper aufbauen zu lassen, so dass Asmodis fassungslos beobachten musste, dass sie trotz der ihr zugefügten Pein nicht zusammengebrochen war. Im Gegenteil, sie hatte ihn höhnisch angegrinst und ihm entgegengeschleudert, er könne sich ins Knie ficken. Er hatte sich dann von ihr abgewandt und begonnen, die anderen zu quälen, um sie doch noch gefügig zu machen. Kurz schwenkten ihre Gedanken zu ihrem Vater, der ihr die Meditation nahe gebracht und mit ihr gearbeitet hatte. Es hatte ihr schon bei vielen Dingen geholfen. Sie drängte die aufkeimenden Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse vor einigen Jahren zurück in eine Ecke ihres Denkens und schloss die mentale Tür zu. Auch jetzt gab es ein kleines Eckchen in ihren Gedanken, wo sie sich diebisch darüber freute, Asmodis ein Schnippchen zu schlagen.

Dieser stieß gerade die beiden letzten Gefangenen grob vor sich her, so dass sie unweigerlich auf die Knie fallen mussten.

„Ihr erbärmlichen Würmer. Was macht euch so stolz, die Auskunft zu verweigern, die mein Gott von euch fordert?“, er sah jeden Gefangenen eindringlich an, dann wandte er sich den beiden zu, die vor ihm knieten. „Aber ich werde euch brechen und erfahren, was mein Herr wissen will. Und was dich angeht“, sprach er Lyzaie direkt an, „mit dir hat der große Xocolt etwas besonders vor. Und wenn er mit dir fertig ist, gehörst du mir.“ Ein boshaftes Grinsen glitt über sein Gesicht und ließ ihn im Fackelschein umso teuflischer aussehen. „Aber erst sollst du sehen, wie ich die Erdlinge breche, denn dann wirst du wissen, dass du keine Wahl hast, als dich deinem Schicksal zu ergeben.“

Lyzaie sah den Jaffa mit gehobenen Augenbrauen kurz an, bevor ihr Blick prüfend durch den Raum schweifte. Der Hauch eines Lächelns erschien in ihren Mundwinkeln, als sie registrierte, dass ihre Einschätzung von Asmodis richtig gewesen war. Ein leises „Das werden wir noch sehen…“ kam über ihre Lippen.

Gerade wurden ihr und Daniel die Fesseln abgenommen. Auch wenn die anderen an die Wand gefesselt waren, so doch nur mit Lederfesseln, die zwar stark in die Haut hineinschnitten und so zusätzliche Schmerzen bereiteten, aber gleichzeitig schnell durchtrennt werden konnten, wenn der jeweilige Gefangene erneut zur Folter geholt wurde.

Asmodis und seine Schergen fühlten sich sehr sicher, dass keiner ihrer Opfer in der Lage war, sich gegen sie zur Wehr zu setzen.
„Böser Fehler“, dachte Lyzaie .Trotz ihrer Situation musste sie innerlich schmunzeln, für diese Nachlässigkeit würde er büßen müssen.

Diese Erkenntnis bestärkte Lyzaie in ihrem Vorhaben. Auch die Tatsache, dass sowohl Nicole als auch Jack die Augen zwar fast geschlossen hatten, aber hinter den gesenkten Wimpern ein aufmunterndes Blitzen zu erkennen war, half ihr, dem Plan, der in ihrem Kopf Gestalt annahm, eine gewisse Aussicht auf Erfolg zu geben.

Sie musste allerdings alle Pläne über den Haufen werfen und blitzschnell überdenken, als die Tür erneut aufgestoßen wurde und Xocotl eintrat. Seine übliche, zwei Mann starke Wache, hieß er draußen zu warten. Er schien sich in der Anwesenheit seiner eigenen Schöpfung ziemlich sicher zu fühlen. Dann baute er sich vor Asmodis auf, der unmittelbar bei Eintritt seines Herrn eine tiefe Verbeugung gemacht hatte. „Mein Lord“, begann der Primus, „was kann ich für euch tun?“

Xocotl war kriegerisch in einen dunkelblaue Tunika und einen ledernen Brustharnisch gekleidet. Arme und Beine waren auch mit einem Schutz versehen, nur der Kopf war bloß. In seinen blau-schwarzen Haaren schimmerte ein schmaler Goldreif und zeugte von seiner Herrscherwürde.

„Du kannst mir Ergebnisse liefern, Primus. Was hast du bisher herausgefunden, und vor allem, was hat dir diese dort verraten?“ Dabei deutete er auf Lyzaie, die versuchte, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, während ihre Gedanken sich überschlugen.

„Ihr seid zur rechten Zeit gekommen, Herr. Die Menschen von der Erde haben bisher noch geschwiegen, aber einer von ihnen ist noch übrig. Seine Qualen und die von dieser hier, werden ihre Zungen lösen. Es sein denn, ihr wollt selber Hand anlegen?“

Xocotl trat bis auf einen Schritt an Lyzaie heran und musterte ihr ausdrucksloses Gesicht. Ein lüsternes, grausames Lächeln glitt über seine eigentlich schönen Züge.
„Es wird mir ein Vergnügen sein zu sehen, was du mit ihr anstellst, ich habe nur eine Vorgabe: Fessel ihre Hände und hänge sie daran auf. Ich will sehen, wie lange sie es aushält. Danach entscheide ich, wie ich sie weiter einsetzen werde.“

Einer der Jaffa trat auf ein Nicken von Asmodis an Lyzaie heran und zerrte sie an einer Hand hoch, so dass sie wackelig auf die Beine kam. Es dauerte einen Moment, bis sie einen festen Stand hatte, aber das scherte ihren Peiniger wenig. Dieser hatte ihre eine Hand schon hochgehoben, um die eiserne Schelle darum zu schließen, die von der niedrigen Deck herab hing, als plötzlich alles auf einmal geschah.


***********************************


Lyzaie stieß ihren freien Ellbogen dem Jaffa hinter ihr in den Magen, woraufhin dieser sich zusammenkrümmte und sie losließ. Dann griff sie mit beiden Händen in ihren Zopf und zog aus den zusammengebundenen Haaren zwei schmale Messer heraus. Sie warf eines davon Daniel zu, der anscheinend nur darauf gewartet hatte, von ihr ein Signal zu bekommen. Er duckte sich unter einem Schlag hinweg, den der andere Jaffa gegen ihn ausführte und versuchte aufzustehen, um zu den anderen Gefangenen hinüber zu gelangen.

Dies war nicht so einfach, wie er gedacht hatte, da seine Beine ihm nicht richtig gehorchten und er leicht einknickte. Dies nutzte der Jaffa, um ihn erneut anzugreifen und diesmal traf er Daniel mit der Faust und schleuderte ihn durch den Kerker, so dass dieser kurz vor den anderen Gefangenen benommen liegen blieb. Das schmale Messer hielt er immer noch fest umklammert, aber er war gerade soweit außerhalb der Reichweite der anderen Gefangenen, dass keiner von ihnen herankommen konnte. Schon setzte der Jaffa ihm nach, hatte aber nicht mit der Geistesgegenwart der Gefangenen gerechnet, denn Jack streckte seine Beine genau so aus, dass der Jaffa unweigerlich darüber stolperte. Dieser Moment reichte, dass Daniel wieder zu klarem Bewusstsein kommen konnte und aufsprang, um Jack und die anderen loszuschneiden.

Sobald alle von den Lederfesseln befreit waren, entriss Jack Daniel das Messer und stürmte auf Asmodis los und zwischen den beiden entbrannte ein erbitterter Zweikampf. Dabei war die reine Kraft und Masse auf der Seite von Asmodis, aber Jack glich das durch Geschick und Geist wieder aus.

Währenddessen hatte Lyzaie den zweiten Jaffa mit einem gezielten Messerstich außer Gefecht gesetzt und sich blitzschnell zu Xocotl umgedreht. Dieser war im Begriff gewesen, die draußen stehenden Wachen zu rufen, aber nach dem ersten Laut der ihm über die Lippen gekommen war, hatte er nur noch einen Arm um seinen Hals, der langsam aber unaufhörlich zudrückte, und eine Messerspitze in seinem Nacken gespürt. Die beiden Wachen, die gerade zur Tür herein gekommen waren, erstarrten auf der Stelle.

„Noch einen Ton und du kannst dich zu deinen Ahnen gesellen“, zischte Lyzaie ihm ins Ohr. Xocotl schluckte und knurrte ihr zu: „Was willst du?“
„Ich denke, du wirst uns bis zum Tor begleiten, damit deine Jaffa nicht auf dumme Gedanken kommen. Aber erst pfeifst du deine Wachen zurück!“

Xocolt befahl seinen Wachen daraufhin zurückzubleiben. Lyzaie sah sich im Kerker um.

Asmodis konzentrierte sich ganz auf Jack. Die beiden umkreisten sich lauernd und es sah ziemlich ausgewogen aus, denn bisher hatte noch keiner der beiden einen Treffer landen können. Asmodis schien sich zurückzuhalten, seiner Beute und seines Sieges sicher. Auch sein zufriedener Gesichtsausdruck ähnelte dem eines Katers, der mit der Maus spielt, bevor er ihr den endgültigen Todesstoß versetzt.

Diese Maus hier war aber zu allem entschlossen und hatte im Gegensatz zu ihrer tierischen Entsprechung noch Freunde in der Nähe, die helfend eingreifen konnten. Broken Point 2

Nicole, die in seiner Nähe auf dem Boden kauerte, sah sich um und entdeckte den Folterstab, der nicht weit von ihr auf dem Boden lag. Zwei Schritte und sie hatte diesen gepackt. Dann noch zwei Schritte und sie war in Jacks Reichweite. Sie rief ihm zu: „Jack – Tucson – 42.7!“

Jack reagierte sofort, drehte sich um und sah den Stab auf sich zufliegen. Er fing ihn geschickt auf und richtete ihn direkt aus einer Drehung heraus auf Asmodis. Dieser zuckte unter dem Ansturm der Schmerzen zurück, gab aber noch nicht klein bei.

Erst nach dem dritten Kontakt mit dem Stab und nachdem Jack auch mit den Fäusten nachhalf, knickte er ein und ging in die Knie.

„Der Beutel, den er an seinem Gürtel trägt. Wir brauchen den Beutel“, rief Lyzaie quer durch den Raum. Daniel reagierte. Er rief Jack, der Asmodis weiter mit Schlägen attackierte zu, er würde sich darum kümmern und näherte sich dem Jaffa von der entgegengesetzten Seite. Dann riss er an dem Behältnis, das aber an einem Ledergürtel hin, der nicht nachgab.

Erst als Jack es endlich geschafft hatte, Asmodis soweit kampfunfähig zu machen, dass dieser sich kaum noch wehrte, konnten sie den Gürtel öffnen und somit den Lederbeutel an sich nehmen.

Auf einen Ruf von Lyzaie sammelten sie sich am Eingang und flohen mit Xocotl als lebendem Schild vor sich durch die Gänge der Festung.

Sie schafften es zwar unbehelligt bis zum großen Tor des Palastes., wurden aber die ganze Zeit von den Jaffa verfolgt, die immer einen Sicherheitsabstand wahrten, um ihren Herrscher nicht zu gefährden.

Vom Tor aus war es nur noch ein knapper Kilometer bis zum Stargate und zwei Drittel des Weges gingen durch einen dichten Wald bis zu einer Lichtung, auf der dieses stand. Bisher hatte der Goa’uld sich verdächtig ruhig verhalten, anscheinend in der Annahme, dass sie es sowieso nicht bis zum Sternentor schaffen würden.

Das war auch noch so, als sie in die dämmrige Kühle des Waldes eintraten. Lyzaie machte ein Zeichen und rief sie kurz zusammen.

„ Es sind noch ungefähr 5 Minuten bis zum Gate, wenn wir keinen Ballast mehr mitschleppen müssen“, dabei sah sie verächtlich auf Xocotl, der innerlich zu kochen schien, was man aber nur seinen blitzenden Augen ansah. „ Ich wäre ja dafür, Xocotl außer Gefecht zu setzen, gut zu verpacken und im Wald liegen zu lassen. Es wäre zwar für unsere Sicherheit förderlicher ihn mitzunehmen, aber er würde uns bei jeder sich bietender Gelegenheit sabotieren“.

Nach Zustimmung suchend sah sie die anderen an und nur aus den Gesichtern von Jack und Nicole konnte sie so etwas wie Verstehen herauslesen. Die anderen waren völlig erschöpft und machten den Eindruck, als würden sie bald zusammenbrechen.

Lyzaie nickte Jack zu und versetzte Xocotl einen gezielten Stoß mit der stumpfen Seite des Messer auf einen für den Goa’uld empfindlichen Punkt im Nacken. Diese brach zusammen und wurde von Jack sofort mit Bändern verschnürt, die Lyzaie ihm reichte. Gemeinsam verfrachteten sie den „Gott“ in das Gebüsch am Rande des Waldes und machten sich umgehend auf den Weg zum Gate.

Als sie dort ankamen, konnten sie lautes Geschrei hinter sich hören, was darauf schließen ließ, dass sie Xocotl nicht weit genug in den Wald gebracht hatten und er schon gefunden worden war. Vor ihnen ragte das Stargate auf; von einem einzelnen Jaffa bewacht, der ihnen glücklicherweise gerade den Rücken zudrehte. Anscheinend war es den Flüchtlingen gelungen vor der Verstärkung am Tor zu sein.

Sie verständigten sich mit Handzeichen und während Lyzaie sich in die Richtung des Anwahlgerätes bewegte, schlichen Jack und Nicole sich am Waldrand entlang zu der Wache hin.

Die anderen hielten sich bereit, sofort zum Tor zu laufen, wenn die Verbindung zustande gekommen wäre. Genau in dem Moment, als Lyzaie am DHD angekommen war, trat Jones auf einen trockenen Ast und der Jaffa drehte sich ruckartig um. Seine Waffe entsichern und auf die Quelle des Geräusches schießen war eine fließende Bewegung und Jones ging tödlich getroffen zu Boden.

Lyzaie begann sofort mit der Anwahl und Jack und Nicole stürzten sich im Zick-Zack auf den Jaffa, den sie auch außer Gefecht setzen konnten.

Der Ereignishorizont bildete sich und Lyzaie rief den anderen zu: „Lauft!“

Daniel und der Professor rannten sofort geduckt auf das Tor zu, gefolgt von Nicole und Jack. Croft, der bei Jones kniete, wollte gerade aufstehen, als ihn von hinten ein Strahl aus einer Jaffa-Waffe traf und er über ihr zusammenbrach.

Lyzaie schnellte in Richtung Gate, versuchte den Strahlen der Waffen auszuweichen und kam unversehrt am Tor an. Dort drehte sie sich noch einmal kurz um und sah Asmodis am Rande der Lichtung stehen, der auf sie zielte. Noch während sie im Gate verschwand, streifte ein Schuss den Beutel, den sie ihm im Kerker abgenommen hatten und der jetzt an ihrem Gürtel hing. Kurz danach brach der blaue Schimmer in sich zusammen und die Lichtung lag wieder still da.

Am anderen Ende des Wurmloches war dieses auch gerade verschwunden und die Angekommenen saßen vollkommen erledigt auf den Stufen, die zum Tor hinaufführten. Sie hatten keinen Blick für das in warmen Farben schimmernde Laub der Bäume, das im Licht der schräg stehenden Sonne stand.

Sie sahen einander an und Jack war es, der die erste Frage stellte:
„Wo zum Geier sind wir?
„Wir sind auf Unor. Das war die erste Adresse, die ich so schnell parat hatte. Es ist ein wenig besiedelter Planet. Eher eine Relaisstation für Torreisende, die von hier aus weiter reisen“, antwortete Lyz wurde aber gleich wieder vom Professor angesprochen, der die Frage stellte, die sie alle brennend interessierte:
„Können wir von hier aus auch wieder auf die Erde gelangen?“

„Ja“, antwortet Lyzaie schlicht und griff nach dem Beutel. Als sie ihn von ihrem Gürtel abnahm bemerkte sie die Verbrennung, die der Strahl von Asmodis Waffe hinterlassen hatte und wurde aschfahl.

„Was ist los? Warum hörst du auf zu reden?“, fragte Nicole und sah Lyzaie skeptisch an.

Lyzaie reagierte nicht sofort, sondern holte das kleine Gerät aus ihrem Behältnis heraus und betrachtete es eingehend. Dann betätigte sie einige Schalter und sah dann zu Nicole und den anderen auf.

„Dies ist ein Anwahlgerät für das Tor. Es ist sehr nützlich, weil man nicht darauf angewiesen ist, dass ein funktionierendes DHD vorhanden ist. Es hat oder besser hatte eine riesige Menge Adressen gespeichert, und das ist das Problem. Ein Waffenstrahl hat es getroffen und den Speicher vollkommen gelöscht. Die manuelle Anwahlfunktion scheint noch in Ordnung zu sein, aber da ich eure Adresse nicht kenne, können wir euch nicht so ohne weiteres zurückbringen.

Betretenes Schweigen folgte, bis der Professor sich vernehmlich räusperte und bemerkte mit belegter Stimme: „Nun – leider haben es Croft und Jones nicht geschafft, aber wir anderen sind glücklicherweise unversehrt. Wir sollten jetzt überlegen, wie wir weiter vorgehen.“

Die anderen nickten zustimmend und kurz darauf waren sie sich einig, erst einmal einen geschützten Ort zu finden, wo sie sich ausruhen und überlegen konnten, wie sie aus dem Schlamassel wieder rauskommen.


Aquanoxis – Palast von Xocotl

Die Abendsonne warf ihre letzten Strahlen durch die hohen Fenster in das kleine Audienzzimmer, als Asmodis mit gesenktem Kopf eintrat.

Sein Herr und Gott saß auf einem vergoldeten und mit Schlangensymbolen verzierten Thronsessel. Die Augen der Schlangen waren aus haselnussgroßen Rubinen und funkelten im Licht auf, als wollten sie Asmodis verhöhnen. Xocotl selber war in ein weißes, gefälteltes Leinengewand gekleidet und ein mit roten und grünen Federn besetzter Zeremonienmantel lag auf seinen Schultern. Sein jungenhaftes Gesicht zeigte keinerlei Regung. Sein Blick war unergründlich und die dunkle, fast schwarze Iris vermittelte den Eindruck, als würden einen tiefe Löcher anstarren. Die sie umgebenden blutrot gefärbten Augäpfel trugen ein Übriges dazu bei, dieses Bild zu verstärken.

Asmodis hatte sich im Laufe der Zeit angewöhnt, seinem Herrn nicht in die Augen zu schauen, da dieser das in den meisten Fällen als Vermessenheit betrachtet und dann schwere Strafen gedroht hätten. Selten forderte der Gott einen seiner Untergebenen auf, ihn anzusehen und das dann meistens nur, um ihn kurze Zeit später mit dem Glühen seiner Augen in den Wahnsinn zu treiben.

Bisher hatte Asmodis solchen Bestrafungen nur als Zeuge beigewohnt, aber heute stand ER vor dem Gott und wartete auf das vernichtende Urteil für sein Versagen. Einzig die Tatsache, dass sein Herr ihn in dieses kleine Zimmer befohlen hatte und dass nur zwei Wachen vor der Tür standen, gab ihm Anlass zu einem kleinen Hoffnungsschimmer.

„Sprich, Asmodis, was hast du mir zu berichten über dein Versagen!“ Die tiefe Stimme von Xocotl, die so gar nicht zu seinem jugendlichen Aussehen passen wollte, grollte durch den Raum und sorgte dafür, dass Asmodis ein Schauer über den Rücken lief.

„Herr, ich habe aus Rücksicht auf euer göttliches Wohl gehandelt. Eine andere Begründung habe ich nicht. Ich war verblendet von der Frechheit der Fremden, Hand an euch legen zu wollen. Ich bitte euch, mich erst anzuhören, dann könnt ihr mit mir machen, was ihr wollt."

Auf ein Nicken von Xocotl fuhr Asmodis fort.

„Wenn es euch beliebt, will ich nicht rasten noch ruhen, bis ich die Fremdlinge gefunden, ihnen das Kontrollgerät abgenommen und sie wieder hier in euren tiefsten Kerkern eingesperrt habe, damit ihr, mein Gott, mit ihnen nach eurem Gefallen verfahren könnt.“

Er fiel bei diesen Worten auf die Knie und hoffte das Beste, als Xocotl wieder sprach.

„Sieh mich an, Asmodis.“

Dieser hob den Kopf und sah, wie die Augen seines Herrn kurz aufglühten, ihn aber dann nur mit ihrer Schwärze durchbohrten.
„Du hast mir immer gut gedient, mein oberster Primus. Deine Absichten waren stets ehrenhaft, darum gebe ich dir eine einzige Chance: Suche und finde die Fremden. Bringe sie her und sperre sie ein. Wenn das geschehen ist, sollen sie Zeuge werden, am Untergang ihrer eigenen Rasse. Sie werden erleben, wie wir uns rüsten, um ihren Planeten zu erobern. Mit unseren Raumschiffen werden wir sie angreifen und besiegen. Wenn sie um Gnade winselnd vor uns im Staub liegen, werden wir diesen O’Neill und seine Gefährten unserem Sieg opfern, auf dass die Verlierer es nicht wagen werden, gegen Xocotl, den Gott des Feuers, den mächtigen Herrscher der Sterne, aufzubegehren.“

Xocotl war bei seiner Rede aufgestanden und stand nun, die ausgestreckte rechte Hand zur Faust geballt, vor Asmodis. Er schaute aus dem Fenster in die Dämmerung, in der man schon ein paar Sterne ausmachen konnte. Dann wandte er sich wieder seinem obersten Primus zu.

„Nimm dir ein paar Krieger und mache dich auf die Suche nach den Frevlern. Bringe sie her und wenn diese Frau noch bei ihnen ist, bring sie mir – sie wird mein sein, oder sterben. Geh jetzt und komme erst wieder, wenn du deine Aufgabe erfüllt hast.“

Mit einem Winken der Hand entließ er den Jaffa und dieser ging zehn Schritte rückwärts, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ. Mit großen Schritten eilte er zu seinem Quartier, um seine Mission vorzubereiten. Eine Mission zu Ehren seines Gottes. Er würde die Flüchtigen finden, seinen Ruf als unbesiegbarer Primus seines Gottes wieder herstellen und mit Genuss dabei zusehen, wie Xocotl seine Pläne bezüglich der Erde in die Tat umsetzen würde.

Ein grimmiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sich ausmalte, was die Erdlinge alles würden erdulden müssen, bevor sie die Erlösung im Tod finden würden. Aber er bremste sich, als er sich den Quartieren der Jaffa näherte. Er musste eine kluge Wahl treffen, was sein Begleiter betraf, denn seine Reise musste auf jeden Fall von Erfolg gekrönt werden. Er holte seine Hauptleute zusammen und begann mit seinen Vorbereitungen.


ENDE (Episode 2)
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