Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Stargate 2010 - Season 1: The Journey begins von Timelord , Valdan

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Stargate 2010- Season 1: The Journey begins


1.01 Die Reise beginnt, Part 1

Peru

Es war ein schwüler Abend. Die letzten Tage hatte die Sonne auf das kleine Land niedergebrannt, aber nun zeichnete sich eine Gewitterfront am Horizont ab.

Das mochte ein Vorteil für die Bauern sein, aber es war ein Nachteil für beiden Teenager, die sich in den Ruinen des Handwerkerviertels der historischen Stadt Macchu Picchu herumtrieben.
Der Schweiß quoll ihnen aus allen Poren und íhre T-Shirts klebten eng an ihren Körpern. Bei Mikaela sah es ja noch sexy aus, aber bei Juan wirkte es eher wie ein nasser Sack, der sich eng an seinen Körper presste.

Sie schlichen sich durch die engen Gassen, immer darauf achtend, nicht vom Wachpersonal entdeckt zu werden. Da in der Stadt aber um diese Tageszeit meistens alles friedlich war, saßen die Wachmänner wahrscheinlich vor dem Fernseher und sahen sich ein Fußballspiel an.
Das mochte Mikaela an ihrem Freund. Er war nicht nur risikofreudig und neugierig sondern hatte auch nichts für Sport übrig.

Ein fernes Grollen ließ die beiden inne halten.
„Juan, was war das?“
Mikaela ein bisschen begann sie zu bereuen, dass sie ihren Freund begleitet hatte.
„Ganz ruhig, mi flor de miel dulce. Das war bestimmt nur das Gewitter. Lass uns weitergehen.“
Sie zögerte leicht und als sie sich endlich dazu durchgerungen hatte ihm zu folgen, begann das tiefe Dröhnen erneut. Gleichzeitig fing auch der Boden unter ihr an zu vibrieren.
„Juan. Das ist nicht das Gewitter”, ängstlich blickte Mikaela ihn an.

Nun war auch ihr Freund unsicher geworden und starrte abwechselnd den Boden und den Himmel an.
„Ich glaube du hast recht. Es ist besser wenn wir von hier verschwinden.“

Doch die Natur wollte dies nicht zulassen. Es dauerte nur Sekunden bis aus dem leichten Vibrieren ein wildes Auf und Nieder wurde. Mauersteine, denen Unwetter und spanische Eroberer nichts hatten anhaben können, flogen nun wie Styropor durch die Gegend.
Juan schob Mikaela vor sich her. Dabei versuchten sie, den herunterfallenden Steinen auszuweichen.

Sie rannten beide so schnell sie konnten und bis nur noch Gras um sie herum war. Juan blieb stehen, nicht zuletzt weil ein unangenehmes Seitenstechen ihn daran hinderte, Luft zu bekommen.

„Mika… Mikaela. Warte.“
Die 17jährige blieb stehen und wurde sich wahrscheinlich jetzt erst bewusst, dass sie nicht mehr von Steinen und Staub bombardiert wurden. Selbst das Erdbeben schien etwas nachgelassen zu haben.

Juan keuchte immer noch.
„Wir sind… sind außer… Gefahr.“
Kaum das er diese Worte ausgesprochen hatte, brach die Erde unter ihm zusammen und Juan stürzte in ein Loch, das sich urplötzlich unter ihm aufgetan hatte.
Mikaela hechtete an den Rand und versuchte noch, seine Hand zu fassen, aber sie konnte nur noch mit ansehen, wie Juans Körper auf dem Boden aufschlug.

UCLA - Büro Tobias Coffey

“Sir, ich wollte...”
Mit diesen Worten platze Daniel Jackson, Doktor der Archäologie und Spezialist für alte Sprachen, in das Büro seines Vorgesetzte Tobias Coffey.

Coffey - Leiter der archäologischen Abteilung an der UCLA - bracht ihn mit einer Handbewegung zum Stehen, da genau in diesem Augenblick das Telefon klingelte.
“Coffey”, meldete er sich, während er Daniel mit einer Geste deutlich machte zu warten.
“Juan! Das ist aber eine Überraschung. Wie geht es dir und was gibt es Neues? -
Wie bitte? Sag das noch mal. - Natürlich interessiert mich das. Am besten schickst du mir die Daten an meine private email-Adresse. - Ja. Es ist immer noch die alte. - Ich melde mich dann, wenn ich alles bekommen und ein Team zusammengestellt habe. Bye und dir alles Gute.”
Er legte den Hörer auf und strahlte seinen Mitarbeiter an, der noch immer wie angewurzelt in der Tür stand.
“Jackson, was meinen sie wohl wer das gerade war? Das war Juan Varedor.”
Er machte eine Pause, um die Wirkung seiner Worte zu beobachten und wurde auch prompt belohnt.

Ehrfurcht stahl in das Gesicht Dr. Jacksons, als ihm aufging, dass sein Chef gerade mit dem Präsidenten von Peru telefoniert hatte.

“Genau - sie haben es erfasst. Das war “El Presidente”. Er ist ein Studienkollege von mir und er hat mich informiert, dass es neue Funde bei Macchu Piccu gegeben hat. Die Einzelheiten wird er mir noch mitteilen, aber das Beste kommt noch: Wir werden bei der Erforschung dabei sein, sogar federführend”, schwärmte Coffey und fuhr fort: “Sie wissen was das heißt?”

Und ob Daniel das wusste. Unter anderem würde sein Vorgesetzter jetzt noch eine Weile weltvergessen vor sich hinschwärmen und gar nicht mitbekommen, wenn sein Mitarbeiter den Raum verlassen würde. Also zog er sich leise zurück und schloss die Tür hinter sich. Sein Kopf hatte schon auf Turbo geschaltet, da er genau wusste, was der Professor von ihm erwartete: Eine genaue To-Do-Liste, auf der maximal 10 % der zu erledigenden Dinge für ihn blieb und von der die restliche Arbeit auf seine Mitarbeiter verteilt werden würde.

Der Professor war davon überzeugt, dass dies der normale Lauf der Dinge war und Dr. Jackson konnte gut damit leben. Schließlich hatte er dem Coffey eine Menge zu verdanken. Er war der einzige gewesen, der zu ihm gestanden und ihm einen Job angeboten hatte. Die Fachwelt hatte Daniels Theorien bezüglich der Pyramiden in Ägypten mit Hohn und Spott überzogen und es hatte eine Zeit lang so ausgesehen, als ob der junge Archäologe in den wissenschaftlichen Kreisen nie ein Bein auf den Boden bekäme.

Hier an der UCLA konnte er in Ruhe daran arbeiten seine Reputation wieder herzustellen und daher war er auch gewillt, die ganzen Organisationsarbeiten für den Professor zu übernehmen. Glücklicherweise war gerade Sommerzeit und daher waren keine Vorlesungen zu verlegen, also würde es sich in diesem Falle noch in Grenzen halten.

Er war gerade erst ein paar Schritte den Gang herunter gegangen, als die Tür hinter ihm wieder geöffnet wurde. “Jackson?”
“Ja, Sir?”
“Kommen Sie doch nachher zu mir nach hause, sagen wir so in ungefähr zwei Stunden, dann habe ich sicher weitere Informationen für Sie”, drehte sich um und verschwand wieder in seine Büro, ohne eine Antwort abzuwarten.

‘Das ist neu’, dachte Daniel und machte sich auf in sein Büro, um die nächsten anderthalb Stunden zu nutzen, bevor er aufbrechen musste.


Haus von Tobias Coffey

“Da sind sie ja endlich, Jackson”, dröhnte die Stimme des Professors ihm entgegen, als er Daniel 30 Minuten nach der verabredeten Zeit die Tür öffnete.
“Entschuldigen Sie, Professor, aber ich bin im Verkehr hängen geblieben und...”
“Egal, kommen Sie rein. Ich habe sensationelle Neuigkeiten”, unterbrach Coffey ihn und deutete mit einer Geste den Flur hinunter. Daniel folgte ihm und betrat hinter ihm das heimatliche Arbeitszimmer seines Chefs.

Bis auf die Fensterfront, die in den Garten hinaus ging, waren alle Wände mit hohen Regalen bedeckt, die vor Büchern, Ordnern und Maya-Artefakten nur so überquollen. Während Daniel sich überlegte, welche der vielen Skulpturen wohl echte und welche sehr gute Repliken waren, nötigte ihn der Professor in einen Stuhl und hielt im ein Blatt Papier vor die Nase.

Daniel versuchte blinzelnd zu erkenne, was auf dem Zettel stand, konnte aber nur erkenne, dass es der Ausdruck einer Email war. Er wollte es gerade festhalten, als Coffey ich die Mühe abnahm, in dem er begann, ihm den Inhalt, mit vor Aufregung zitternder Stimme, vorzulesen.



‘Lieber Toby,

Wie geht es dir...blalblabla...
Vor zwei Tagen hat in den Bergen um Machu Picchu herum ein Erbeben gegeben. Dabei ist der Zugang zu einer Kaverne freigelegt worden. Nach Schätzung der Geologen vor Ort, existiert dort ein ganzes Höhlensystem, dass sich sogar bis unter die Stadt erstreckt. Bisher wurde der gesamte Bereich abgesperrt und unter den Schutz meiner persönlichen Garde gestellt Zwei Wissenschaftler meines Vertrauens sind in die Kaverne gestiegen und haben von den dort vorhandenen Artefakten zahlreiche Fotos gemacht (siehe Anhang).

Da du zu den führenden Spezialsten für die Maya-Kultur zählst, möchte ich dich bitten, ein Team zusammenzustellen, das unter deiner Leitung die weiteren Untersuchengen vornehmen soll. Wir werden dir alle mögliche Unterstützung gewähren, einschließlich den Schutz durch meine Garde.

Ich hoffe, dass spätestens die Bilder dich davon überzeugen können, so schnell wie möglich die Koffer zu packen. Schicke mir möglichst bald die entsprechenden Daten zu Anzahl der Teilnehmer und die Zeit der Ankunft deiner Expedition.

Gruß Juan.’

“Na, was sagen sie Jackson?”

Daniel starrte seinen Vorgesetzten an. “Das...das ist...Professor, ich bin sprachlos.”

“Und das will was heißen, was Jackson? Wann können sie ihre Koffer gepackt habe?”
Daniel schluckte. “Sie wollen mich mitnehmen, Sir?”
“Aber natürlich. Ich werde Sie brauchen. Kommen sie und sehen sie sich die Bilder an, die der Präsident geschickt hat.”

Er bedeutete Daniel aufzustehen und hinter den Schreibtische zu gehen, um sich dort die Fotos aus Peru anzuschauen. Daniel sah die Datei durch und blieb an der Darstellung eines Artefakts hängen. Er bemerkte nicht, dass der Professor hinter ihn trat, bis dieser ihn ansprach: “Phantastisch, oder? Aber daran sehen sie auch, warum Sie mitkommen müssen.”

“Was ist das?”, fragte Daniel und deutete auf den Bildschirm.
“Keine Ahnung. Es könnte ein Zeremonienring sein, aber wir haben noch nie etwas in dieser Art oder Größe entdeckt. Auf dem Bild ist schwer zu erkenne, welches Ausmaß dieses Artefakt hat, dafür fehlt uns eine Referenz, aber sehen sie die Symbole, die auf den Rand graviert sind? Das wird ihr Job. Also bereiten sie sich so gut wie möglich darauf vor. Nehmen sie nicht gleich die gesamte Bibliothek mit, aber auf jeden Fall die einschlägigen Werke sollten sie dabei haben. Ich muss noch klären, wer noch zum Team gehören wird, was ein paar Tage dauern kann, aber gehen Sie davon aus, dass wir in spätestens einer Woche fliegen werden.”

Daniel nickte, immer noch überwältigt von dem, was er da gerade gesehen hatte, und währen der Professor ihn zur Tür begleitete, stellte er im Kopf schon eine Bücherliste zusammen.

Der Professor schloss die Tür hinter seinem Protegé und ging zurück ins Arbeitszimmer. Juan hatte ihm zwar gesagt, dass er seine persönliche Garde zu Verfügung stellen würde, aber er vertraute grundsätzlich niemandem in seinem Militär.
Sein Blick fiel auf die Tageszeitung und die heutige Schlagzeile.
„A-Team hilft kleinem Jungen seinen Vater zu befreien.“

Coffey erinnerte sich daran, dass dieses A-Team wohl schon früher anderen Menschen geholfen hatte. Diese Gruppe soll auch angeblich daran beteiligt gewesen sein, mehrere Großkriminelle hinter Gitter gebracht zu haben.

Er las sich den Artikel einer Reporterin namens Allen genauer durch. Tobias Blick blieb dabei an einem Namen hängen… Templeton Peck. Coffey erinnerte sich an einen Peck, der früher mal seine Kurse besucht hatte. Der Professor nahm das Telefon und ließ sich von der Vermittlung zu der Zeitung durchstellen.
Nach einigem hin und her und anschließendem, minutenlangem Gedudel in der Warteschleife, klickte es am anderen Ende der Leitung.
„L.A. Courier, Amy Allen am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen.“

„Miss Allen, mein Name ist Tobias Coffey und ich hatte gerade das Vergnügen ihren neuesten Artikel zu lesen. Ich rufe sie an, weil ich eine Verbindung zum A-Team herstellen muss.“

„Wieso glauben sie, dass mir das möglich ist?“

„Nun ich denke, dass sie schon über einen engeren Kontakt zu dieser Gruppe verfügen müssen, da sie immer die jenige sind, die ihre „Heldentaten“ zu Papier bringt.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass es einige Organisationen gibt, die ihrer habhaft werden möchten und dass sie wahrscheinlich mehrere dieser Anrufe täglich haben. Doch ich kann ihnen versichern, dass ich keiner militärischen oder polizeilichen Institution angehöre. Ich bin Professor an der UCLA und Templeton Peck war früher in einem meiner Kurse. Sagen sie ihm bitte, sein alter „Maya“- Meister braucht Hilfe. Ich wünsche ihnen noch einen wunderschönen Tag.“

Mit diesen Worten legte er den Hörer auf und beschloss sich erst mal einen Kaffee zu machen, als auf dem Weg in die Küche das Telefon klingelte.
Coffey lief in die Küche und nahm das Gespräch an.
„Coffey.“
Eine verzerrte Stimme antwortete ihm.
„Venice Beach. Heute Abend. 19.00 Uhr. Kommen sie allein.“


****************************


Die Sonne war schon halb hinter dem Horizont verschwunden, als der Professor an der Reling des Venice Beach Piers stand. Er ließ den Anblick des Sonnenuntergangs auf sich einwirken. Das strahlende Gelb das nahtlos in ein glühendes Rot überging. Die Schwärze der Nacht lauerte schon hinter den Hochhäusern von Downtown L.A.
Coffey spürte die leichte Meeresbrise die mit einer angenehmen Kühle seine Wangen umschmeichelte und sein Blick fiel auf eine durchaus attraktive Blondine, die nur ein paar Meter weiter stand und mit einem PDA hantierte. Er warf ihr ein Lächeln zu, was sie mit einem verächtlichen Schnauben ignorierte.

„Pass doch auf, du Idiot!!!“
Tobias wandte sich nach rechts und sah einen ziemlich kräftig gebauten Afroamerikaner.  Ein Angler hatte seine Kapuze so tief ins Gesicht gezogen, dass er den Mann nicht gesehen und ihn daher angerempelt hatte.

Auffallend an dem Bulligen war die Irokesenfrisur und die schweren goldenen Ketten die seinen Oberkörper zierte. Mit der Zuckerwatte in der Rechten und die Linke zur Faust geballt wirkte er gleichermaßen bedrohlich und lächerlich.
„Entschuldigen sie junger Mann… ich.. habe…“
„Du hast nicht aufgepasst, du alter Idiot, dafür kriegst du jetzt die Rechnung.“

Der Professor entschloss sich dazwischen zu gehen, da die Sache anscheinend zu eskalieren drohte.
Er stellte sich zwischen den alten Mann, der immer noch auf dem Boden lag, und den Riesen.
Mit einer beschwichtigenden Geste redete er auf den Schwarzen ein.
„Das ist kein Grund gewalttätig zu werden.“ Er deutete auf den Angler: “Er hat das bestimmt nicht mit Absicht gemacht und es tut ihm bestimmt leid.“

Der Irokese ließ die Faust sinken und nahm einen großen Bissen von der Zuckerwatte
Während er die Süßigkeit im Mundwinkel zerkaute, sah er erst den Professor und dann den Angler noch einmal an.
„Beim nächsten Mal setzt es was, Opa!“
Dann lief er mit großen Schritten bis zum Ende des Piers und blieb dort stehen, seinen Blick auf das Meer gerichtet.

Coffey reichte dem Angler die Hand.
„Vielen Dank, junger Mann. Diese Jugend von heute hat keine Ahnung mehr von Respekt vor dem Alter.“
„Kein Problem. Man muss sich einfach nur zu helfen wissen, dann klappt es schon.“

Beim Hochziehen des Anglers fiel Coffey auf, das er einen kräftigeren Griff hatte, als sein greisenhaft wirkendes Äußeres vermuten lies.

Der Mann in dem gelben Regenmantel klopfte sich imaginären Staub von der Jacke. Kurz darauf klingelte ein Handy.
Instinktiv griff der Professor in seine Innenjacke, musste jedoch feststellen, dass der Angler denselben Klingelton hatte wie er selbst.
„Ja?... Bist du dir sicher? In Ordnung.“

„Gut. Ihnen scheint ja nichts passiert zu sein, dann werde ich mal wieder.“
Der Professor drehte sich herum und erschrak. Hinter ihm stand ein grinsender Mittzwanziger mit hellblonden Haaren. Er musterte das Gesicht und dann kam ihm die Erkenntnis.
„Peck?? Templeton Peck?“

„Hallo Professor, es freut mich, sie mal wieder zu sehen. Sie haben gerade das A-Team engagiert.“
Unverständnis und Fassungslosigkeit zeichneten sich auf seinem Gesichts des Professors ab, als der Angler sich neben Peck stellte und den Bart abnahm. Er zog die Kapuze der Regenjacke zurück und aus dem grauen Haar wurde ein dunkelblonder, militärischer Kurzhaarschnitt.

„Wenn ich mich dann auch vorstellen darf. Ich bin John Smith, Colonel a.D. Nennen sie mich Hannibal. Der nette Mann hinter ihnen ist übrigens B.A. Barracus.”
Der Professor drehte sich nach um und bemerkte, dass der Irokese zurückgekehrt war.
Die Blondine, die er vorhin angelächelt hatte, kam nun auch zu der kleinen Gruppe.
„Das ist meine Tochter Nienna. Legen sie sich am besten nicht mit ihr an“, stellte der Colonel auch die junge Frau vor.
„Wie können wir ihnen helfen?“
Nachdem Coffey seine Fassung zurückgewonnen hatte, begann er ihnen von Peru zu erzählen und das er ihre Hilfe brauchte, um sich und seine Leute vor unliebsamen Gästen zu schützen. Von dem ungewöhnlichen Artefakten erzählte er ihnen nichts, nur davon dass er sich sicherer fühlen würde, wenn er das „A-Team“ auf als Rückendeckung hätte.
Des Weiteren versicherte er dem Colonel, dass Geld keine Rolle spielen würde, da sämtliche Kosten von der peruanischen Regierung übernommen würden.
Mit einem Handschlag besiegelte man die Vereinbarung.

Während der Professor die Pier in Richtung Parkplatz verließ, hatte Colonel Smith ihn immer im Blick.
Nienna war die erste, die eine Frage stellte.
„Die Sache hört sich gut an, aber glaubst du nicht ,dass wir zu wenig sind, um den Auftrag erfüllen zu können?“
Smith nickte.
„Yeap… sind wir. Face, du holst Murdock. Vorher reservier mir bitte  einen Flug nach Chicago, mit zwei Rückflugtickets.“

„Ich glaube nicht, dass er mitmachen wird, Dad.“
John sah seine Tochter intensiv an.
„Lass das mal ruhig meine Sorge sein. B.A. du kümmerst dich um die Ausrüstung.“
„Fliegen wir?“
„B.A., natürlich werden wir nicht fliegen.“
In Gedanken überlegte der Colonel schon, wie er seinen kräftigsten Mann bewusstlos kriegen konnte, um in den Flieger zu bekommen.

Monroe Harbour - Chicago

Es war später Nachmittag, als John Smith die Holzbohlen der Marina betrat. Der Besitzer des Angelshops an der Einfahrt zum Hafen hatte ihm auf seine Frage hin einen Plan gegeben, auf dem der gesuchte Liegeplatz eingezeichnet war zusammen mit einer genauen Beschreibung des Bootes. Es dauerte etwas länger, bis er am Ende des Piers ankam, wo die ‘Charlie’ vertäut lag. Es herrschte die typische Geräuschkulisse von ächzenden Tauen und Planken. Metall schlug auf Metall, wenn das Wasser die ankernden Boote in Bewegung versetzte.

Auf der ‘Charlie’ rührte sich nichts und zunächst dachte Hannibal, er wäre umsonst gekommen, aber dann bemerkte er eine Angelrute, die scheinbar herrenlos in der Luft zu schweben schien. Der Besitzer des Bootes musste am Bug sitzen, hinter dem Deckaufbau. Er zog noch einmal an seiner Zigarre, streifte die Asche ab und steckte sich den Stumpen wieder in den Mundwinkel.
“Bitte an Bord kommen zu dürfen, Sir!” Auf diese Frage blieb alles still und er glaubte schon, sich bezüglich des Eigners getäuscht zu haben, als ein geknurrtes “Dieses Kraut kenne ich, dass kommt mir nicht an Bord Colonel, also mach dieses stinkende Ding in deinem Mundwinkel aus, dann kannst du an Bord kommen.”
Während er sprach, war der Angler aufgestanden, hatte die Angelrute gesichert und sich zu John gedreht. “Was zur Hölle hat dich nach Chicago gebracht, Smith?”

Dieser schwang sich an Bord und musterte den Mann, der ihm auf dem schmalen Gang zwischen Kajüte und Reling auf ihn zukam. Er hatte zwar nicht  mit einem vor Freude strahlendem Mann gerechnet, aber der Anblick, der sich ihm bot, erschreckte ihn dennoch. Schwarze Ringe unter den Augen seines Gegenübers zeugten von zuviel Bier und zuwenig Schlaf. Die einst dunkelblonden, kurzen Haare waren von grau durchsetzt und hingen strähnig bis in den Nacken hinab. John versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, als er antwortete. “Darf man nicht mal einen alten Freund besuchen? Außerdem war Nienna neugierig, wie es ihrem Patenonkel geht.”

Mittlerweile standen die beiden sich gegenüber und nach einem fast unmerklichen Zögern umarmte Hannibal seinen Freund herzlich. “Mann Jack, das tut verdammt gut, dich zu sehen.”
“Ich würde das Kompliment ja zurückgeben, aber ich traue dir nicht ganz, Hannibal. Du führst doch etwas im Schilde. Rück es raus; du konntest schon nichts vor mir verbergen, als wir zwei noch im zarten Alter von 14 Jahren Autos geknackt haben. Immer, wenn du die Gang mit deinen verrückten Plänen wieder bis kurz vor den Jugendknast gebracht hast. Ich war ja auch der erste, der dir auf den Kopf zugesagt hast, dass du bis über beide Ohren verliebt bist.”
Bei diesen Worten verdunkelte sich Hannibals Miene und kurz stand ein tiefer Schmerz in seinen Augen, was Jack dazu veranlasste ihm auf die Schulter zu klopfen und mit einem “Willst du auch ein Bier?” versuchte, diesen Moment zu entspannen. Dies gelang ihm auch, denn John nickte und kurze Zeit später saßen sie sich in der Kajüte gegenüber und stießen mit ihren Flaschen an.

“Also, jetzt mal heraus mit der Wahrheit”, begann Jack, “das ist doch nicht nur ein Freundschaftsbesuch. Und die Story mit Nienna nehme ich dir erst recht nicht ab. Ersten ist sie alt genug, um sich selber zu erkundigen, und zweitens solltest du mal öfter mit deiner Tochter reden. Sie hat vorgestern noch mit mir telefoniert.”
Hannibal machte eine kleine Kunstpause bevor er antwortete.
“Ich brauche deine Hilfe, so einfach ist das. Ich habe ein gutes Team, aber für unseren nächsten Auftrag brauche ich jemanden mit Erfahrung. Genauer gesagt brauche ich jemanden mit deiner Erfahrung und vor allem mit deinem Instinkt.”

“Ach ja? Instinkt? Wo war mein Instinkt, als ich meine Waffe zuhause so aufbewahrt habe, dass mein Sohn sich damit erschießen konnte?”
“Das war ein Unfall, Jack. Wer hätte denn damit rechnen können, dass dein Sohn so neugierig ist, dass er sogar auf den hohen Kleiderschrank suchen würde. Ich meine deinen Instinkt, der uns im Iran und auf anderen Einsätzen immer wieder das Leben gerettet hat.”

“Oh Mann Smith, du weißt nicht wovon du redest. Das kann man nicht so einfach vergessen. Was meinst du, warum ich meinen Dienst quittiert habe. Ich lebe zwar ganz gut von der Pension und manchmal bin ich sogar zufrieden mit dem was ich jetzt habe. Aber es gibt viele Tage, da kann ich mein Spiegelbild nicht ertragen.”

“ICH wüsste nicht wovon DU redest? Was meinst du, was das für ein Gefühl ist, sein Leben land damit leben zu müssen, dass man auf irgendeiner militärischen Mission irgendwo auf der Welt unterwegs war, als Niennas Mutter ermordet wurde und meine Tochter das auch noch mit ansehen musst?” Seine Stimme war ruhig und beherrscht, aber Jack kannte seinen Freund gut genug um zu wissen, dass er gerade auf einem schmalen Grat wandelte. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Smith fortfuhr.

“Ich denke, wir haben beide unsere Geschichte und müssen beide damit leben, aber ich weiß nicht ob man das hier Leben nennen kann.” Sein Blick schweifte einmal über das Boot und blieb an O’Neill hängen, der diese Bemerkung nicht auf sich beruhen lassen konnte. “Und du meinst, Schlagzeilenlieferant zu sein und von der MP gejagt zu werden ist ein Leben?”

“Zumindest habe ich jede Menge Spaߔ, grinste Hannibal Jack an und die vorher so düstere Stimmung verschwand zusehends. “Hör dir doch erst mal an, worum es überhaupt geht, dann kannst du immer noch Nein sagen.”
“Na gut, schieß los, alter Kumpel, aber mach dir keine Hoffnung”, kapituliert Jack, wie schon öfter in ihrer langen Freundschaft.

“Es ist ein Spaziergang. Wir helfen einem Wissenschaftler der UCLA. Er ist nach Peru eingeladen, um dort eine Ausgrabung zu leiten. Allerdings traut er den dortigen Militärs nicht, auch wenn der die Präsidentengarde zu seinem Schutz zur Verfügung gestellt bekommt. Er möchte ein paar ’neutrale Sicherheitsberater’ dabei haben. Komm schon, Jack, ein kurzer Babysitter-Job. Alles von der peruanischen Regierung bezahlt und außerdem, wolltest du nicht immer schon mal alte Maya-Ruinen besichtigen?”

Als Jack seinem Freund anschaute, konnte er sich dem ansteckenden Grinsen nicht entziehen und erwiderte es.
“Ein Babysitter-Job, sagst du? Für ein paar Wissenschaftler? Und wir müssen nichts anderes tun, als auf die anderen Jungs aufpassen, damit die keine Dummheiten machen? Ich muss nicht mit Tropenhelm, Hämmerchen und Pinsel durch den Dreck kriechen?”. Er nahm einen Schluck Bier, stellte die Flasche wieder zurück. “Ich werde eine Nacht drüber schlafen. Ruf mich morgen einfach an, dann gebe ich dir die Antwort. Immerhin wäre es eine Abwechslung, zumal die Fische momentan sowieso nicht beißen.”

“Ich wusste, dass du ja sagen würdest”, Hannibal hielt ihm die Hand hin, die Jack aber nicht ergriff.
“Hey, ich habe nicht ja gesagt, ich habe gesagt, ich überlege es mir.”
“Immer wenn du dir etwas noch überlegen wolltest, hast du am Ende nachgegeben, Jack”, wischte John den Einwand mit einer kurzen Handbewegung einfach weg. “Der Flug geht morgen um 08.05 nach L.A. Ich würde also sagen, wir treffen uns um 06.00 am Flughafen. Dann hast du genug Zeit zu packen. Dein Pass ist hoffentlich noch gültig?”

Während er sprach war Hannibal aufgestanden und verließ nun den sprachlosen Jack, um sich auf den Weg zu seinem Auto zu machen.
“Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert”, murmelte, als er sich unterwegs eine Zigarre anzündete.


****************************


Es war ein ungewöhnlich warmer Morgen, als Jack aus dem Taxi stieg und den zweitgrößten Flughafen der Welt vor sich sah. Er bezahlte den Taxifahrer und holte seinen Seesack aus dem Kofferraum. Unter dem Gewicht des Beutels knackte es leicht in seiner Schulter und Jack wurde sich bewusst, dass er nicht mehr der jüngste war und zudem noch leicht aus der Übung.

Er atmete noch einmal tief ein und schritt dann durch die sich selbst öffnenden Eingangstüren. Dabei wurde er fast von einer jungen Frau umgerannt, die sich das Taxi greifen wollte, aus dem er gerade ausgestiegen war.

„Menschen gibt es…“
Im Inneren der großen Vorhalle empfing ihn eine angenehme Kühle. Gedankenverloren strich er sich durch die Haare. Es war schon ein komisches Gefühl, wieder den Kurzhaarschnitt zu tragen.

„Jack!! Pünktlich wie immer.“
John kam grinsend auf ihn zu, eine Zigarre im Mundwinkel. Er hatte sie zwar nicht angezündet, aber die missbilligenden Blicke des Flughafenpersonals und der ihn umgebenden Leute begleiteten ihn trotzdem.

„Man, ich erkenn dich ja gar nicht mehr wieder.“
Anerkennend ließ der Colonel a. D. seinen Blick über das äußere Erscheinungsbild seines alten Freundes gleiten.
„Lass uns gehen. Wir müssen uns beeilen, wenn wir den Flieger noch haben wollen.“
„Immer diese Hetzerei.“

Peru

Es waren einige Tage vergangen, seit Jack von seinem besten Freund und Kollegen hierzu überredet wurde. Trotzdem jagte ihn dieses Relikt, vor dem er nun stand, immer noch einen eiskalten Schauer über den Rücken.

Es war ein riesengroßer Ring, der aus Metall zu bestehen schien. Am inneren Rand waren Symbole zu erkennen, mit denen sich dieser komische Brillenträger immerzu beschäftigte.
Dieser Jackson war schon ein komischer Kauz. Wenn er nicht in seinem Zelt war um zu essen oder schlafen, hing er die ganze Zeit hier vor dem Ring.
Dabei bewegten sich seine Augen immer zwischen Symbolen und einem seiner vielen Bücher hin und her. Das heutige Exemplar trug den Titel:
„Das Rätsel der alten Schriften: Hieroglyphen, Keilschriften, Linear B.“

Anscheinend war der Mann am Ende des Buches angelangt ohne ein Ergebnis erzielt zu haben. Das Äußerte sich immer darin, dass die Bücher in die Ecke flogen.
Das hatte Jackson den Spitznamen „Fliegender Buchhändler“ eingebracht.

Jack hörte Schritte hinter sich und der zarte Duft eines dezenten Parfüms verriet ihm auch wer es war.
„Hallo Nicole. Womit habe ich die Ehre deiner Anwesenheit verdient.“
„Dad, will dich sehen, Jack. Es gibt da wohl wieder einige Probleme mit dem Offizier der Präsidentengarde.“
Er schulterte seine G36C und ging in Richtung Ausgang. Auf halben Weg drehte er sich noch einmal zu seinem Patenkind um.
„Du solltest aufpassen, die Bücher fliegen heute wieder tief.“

Mit einem lässigen Salut quittierte sie diesen, anscheinend missglückten Witz. Er vermisste die alte Nicole, das liebenswerte, lebensfrohe und immer zu Scherzen aufgelegte junge Mädchen, das sie früher gewesen war.
Jack bedauerte, dass er damals nicht für sie da war, als ihre Mutter vergewaltigt und ermordet worden war und sie das Ganze auch noch mit ansehen musste. Nur mit knapper Mühe und Not war sie selbst diesem Schicksal entkommen.
Gerüchten zufolge hatte sie später mit den Tätern abgerechnet. Einzelheiten waren selbst ihrem Vater nicht bekannt. Er wusste nur, dass Nicole auf den Fahndungslisten der Polizei und des FBI stand.
Ganz wie der Vater, dachte Jack bei sich.

Er hielt sich an dem Seil fest, das man an der Wand angebracht hatte. Es sollte den recht steilen Aufstieg von der Kaverne in die oberen Höhlen erleichtern.
Als Jack oben angekommen war, fiel ihm sofort der Geruch der Zigarre auf. Er hasste dieses Zeug abgrundtief. Nur die lange Freundschaft, die beiden ehemaligen Colonels miteinander verband, ließ ihn diesen Mief ertragen.
O´Neill erinnerte sich daran, wie sie sich kennen gelernt hatten.


Chicago 1964, Francis W. Parker Elementary School

Jack fühlte sich sichtlich unwohl in seiner feinen Schuluniform. Doch er hatte seinen Eltern versprochen, es auf dieser Schule für Snobs wenigstens zu versuchen. Nun stand er allein in der Cafeteria und hatte das Gefühl, das jeder ihn anstarrte. Mit stur geradeaus gerichtetem Blick lief er auf die Menschenschlange zu, die sich vor der Essensausgabe befand. Nach schier endlosen langen Minuten stand er nun vor der Köchin, die ihn missbilligend ansah.
Doch bevor er seinen Wunsch äußern konnte, wurde Jack unsanft beiseite gedrängelt.
„Mach Platz da, Frischling.“
Das wollte er nicht so einfach auf sich sitzen lassen.
„Stell dich hinten an, so wie jeder andere auch.“
Der Rüpel warf ihm einen erstaunten Blick zu.
„Na sowas, der Neue hat ja Mumm in den Knochen.“
Jack ballte die Faust und hielt sie ihm vor die Nase.
„Yeah… und damit kann ich dir weh tun, wenn du dich nicht hinten anstellst.“
Die anderen Kinder hinter ihnen hielten den Atem an.
Jack und sein Gegenüber starrten sich nun in die Augen. Dann fing sein Gegner an zu lachen.
„Das gefällt mir. Frischling, du hast soeben einen Freund gefunden. Ich bin John.“

Peru, heute

John diskutierte gerade mit Kapitän Vela Cruz de Cardinale… und wehe man vergaß auch nur eine einzige Silbe bei der Aussprache seines Namens.
„Mister Smith, es ist eine Frechheit, dass sie meinen Soldaten den Zutritt in die Kaverne untersagen. Ich werde mich persönlich bei Presidente Parador über diese Vorgehensweise beschweren.“

Mit einem leichten Grinsen ließ Smith die Zigarre von einem Mundwinkel zum anderen wandern.
Dann legte er seinen rechten erhobenen Zeigefinger auf die Brust des Peruanischen Offiziers.
Jack spannte seine Muskeln an, bereit jederzeit einzugreifen, wenn Vela Cruz der Kragen platzte.

„El Kapitän, sie können tun und lassen was sie wollen. Tatsache ist aber, dass mein Boss ein Freund ihres Bosses ist und das er meinem Boss völlig freie Hand bei der Regelung dieses Unternehmens gelassen hat. Aufgrund dieser Tatsache hat mein Boss beschlossen, mangels Vertrauens ihren Leuten gegenüber, das sich ihre Soldaten von der Kaverne fernhalten sollen.
Das bedeutet für sie und ihre Soldaten, dass sie uns hier oben die Störenfriede fernhalten, während wir uns darum kümmern, dass da unten niemand zu Schaden kommt. Klar Soweit?“

Bei jedem dritten Wort hatte John seinem Gegenüber den Finger gegen die Brust getippt. Der hochrote Kopf des Mannes war ein sehr überzeugender Beweis für die dadurch angestaute Wut, die kurz vor der Explosion stand.

Jack nahm seine Waffe und hielt sie lässig in der Armbeuge, während er sich hinter John stellte.
Der Kapitän verstand diesen stummen Wink mit dem Zaunpfahl und schluckte das, was auch immer ihm auf der Zunge lag, mit einem bitteren Gefühl hinunter. Er atmete hörbar aus, drehte sich auf dem Absatz seiner Militärstiefel um hundertachtzig Grad und verschwand durch den Höhleneingang ins Freie.
„Auseinandersetzungen dieser Art machen mich immer ganz hungrig. Kommst du mit was essen, Jack?“

Kurz darauf saßen die beiden im Kantinenzelt und bemühten sich, den geschmacklosen Brei, der heute als Reiseintopf verkauft wurde, in ihre Mägen zu bekommen. Das Problem dabei war nur, das selbige dagegen rebellierten.

Jack wollte gerade anfangen über die Kochkünste zu herzuziehen, als er ein leichtes Zittern des Erdbodens spürte.
Mit einem fragenden Blick sah er seinen alten Freund an.
„Erdbeben?“

John schüttelte.
„Ich komme aus L.A., das ist kein Erdbeben. Zu nah an der Oberfläche.“

Die Zeltstangen fingen an hin und her zu schwanken und gerade als die Beiden aufstehen wollten um einer herabstürzenden Zeltbahn zu entkommen, ließen die Erdstöße nach.
Das aufatmende Lächeln blieb Jack und John im Halse stecken. Schrille Schreie, Schüsse aus einem Maschinengewehr und ein aufgeregtes Treiben am Eingang der Kaverne lösten die Erdstöße ab.

Johns Mundwinkel zuckten kurz und ein ängstlicher Ausdruck, den nur jemand bemerkte, der ihn gut kannte, legte sich auf sein Gesicht.

„Das kommt aus der Höhle. NICOLE!“
Der Colonel a.D. nahm seine G36 in Vorhaltestellung und rannte los. Jack blieb ihm dicht auf den Fersen.

Die beiden Männer bezogen Position am Eingang. Jack zog sein Messer und versuchte auf der spiegelnden Oberfläche etwas zu erkennen.
Er gab das OK für keine unmittelbare Gefahr und so stürmten sie zur nächsten Deckungsmöglichkeit vor.
Sie fanden diese in Form eines herabgestürzten Felsen, der groß genug war, sie beide zu decken.
Als sie sich in den Staub geworfen hatten, sprang jemand von der anderen Seite über den Felsen und landete direkt in ihrer Mitte.
„Face. Was ist hier los?“

Wenige Minuten zuvor…

Jackson hielt den Pinsel leicht schräg über dem Zeichen und entfernte der letzte Rest des Staubs. Ganz zufrieden betrachtete er seine Arbeit und im Hinterstübchen grübelte er, was dieses Zeichen zu bedeuten hatte. Es zeigte drei Kreise, die waagerecht nebeneinander angeordnet waren und durch eine angedeutete Linie miteinander verbunden waren.
Daniel war sich sicher, dass er so etwas schon mal irgendwo gesehen hatte. Er verfluchte sich dafür, dass er sich nicht daran erinnern konnte.

„Jones. Kommen sie mal her.“
Die junge Frau ließ alles stehen und liegen und eilte zu ihm herüber. Er konnte nicht umhin, ihre üppige Oberweite zu bewundern.
„Können sie mir sagen was das ist?“
Sie grinste ihn frech an.
„Das müssten sie eigentlich mir sagen, Doktor.“

Daniel hatte schon eine passende Antwort parat, als ein leichtes Rumoren des Bodens ihn innehalten ließ. Zeitgleich setzte sich der innere Ring des Artefakts in Bewegung. Wie bei einem Kombinationsschloss drehte es sich erst nach links, dann nach rechts und dann wieder nach links.
„Hat hier irgendeiner was angefasst?“, rief der Archäologe in die Kaverne hinein.
Das sich hier etwas tat, blieb auch ihren Beschützern nicht verborgen.
Die Tochter des Colonels hatte bereits ihre Waffe angehoben und visierte das Artefakt an.
„Verschwinden sie da, Jackson!“

Im selben Augenblick rastete der innere Ring wieder ein und eine riesige Welle schoss aus dem Kreis hervor. Daniel packte Lara am Arm und zog sie mit sich hinunter auf den Boden. Der aufgewirbelte Staub ließ ihn niesen.
Die Welle hatte einen der Leute des A-Teams erfasst und alles was von dem großen schwarzen Mann übrig blieb ,waren rauchende Militärstiefel.
Mittlerweile hatte sich eine Art Pfütze im Kreis des Artefakts gebildet und nur Sekunden später erschienen die schrecklichsten Gestalten, die der Archäologe je gesehen hatte.
Eines dieser Wesen blieb direkt vor ihm stehen und sah aus seinen roten, glühenden Augen auf ihn hinab. Es hob eine Hand in der sich eine Art Waffe befand und alles was der Mann noch wahrnahm war eine Grelle weißblaue Entladung, die auf ihn zuschoss.

Nicole hatte sich hinter eine natürlich gewachsene Felssäule versteckt und beobachtete das Ganze mithilfe ihres Messers. Den Trick mit der spiegelnden Oberfläche hatte sie von ihrem Vater gelernt, wie so vieles nach dem tragischen Tod ihrer Mutter.
Sie konnte mindestens ein Dutzend dieser Wesen sehen. Alle waren ausnahmslos zwischen 1,80 und 2 Meter groß und ziemlich muskulös. Sie hielten eine mindestens zwei Meter lange, stabförmige Waffe in ihren Händen, die sie auch zu benutzen wussten. Beinahe jeder Schuss war ein Treffer und viele der peruanischen Soldaten, die zur Verstärkung in die Höhlen gestürmt kamen, fanden den Tod in den Energieentladungen der Waffen.
Die meisten der Soldaten erschreckten beim Anblick dieser Besucher. Sie hatten alle einen schlangenförmigen Schädel, in denen die roten Augen glühend hervorstachen.
Die Zahl der Angreifer war inzwischen auf 20 angestiegen. Die Hälfte von ihnen lief durch die Kaverne und tötete die meisten von den Forschern und Soldaten. Nur einige wenige wurden von ihnen verschont, dafür aber bewusstlos geschlagen.
Die Kugeln der menschlichen Waffen prallten an den massiven Rüstungen ab. Auf der Brust war ein das Symbol einer gefiederten Schlange eingraviert.

Nicole spürte wie sich ihr jemand von hinten näherte. Reflexartig drehte sie sich mit erhobener Waffe herum und hielt die Mündung der G36 direkt zwischen die Augen ihres Vaters.
„Dad! Jack! Was soll das? Ich hätte euch beinahe erschossen.“
„Das diskutieren wir später. Wie ist die Lage?“
Sie informierte die beiden Männer über das, was sie bisher herausgefunden hatten. Dabei verschwieg sie auch nicht, dass es B.A. erwischt hatte und er vermutlich tot war.
John flucht leise.
„Verdammt. Wir haben Face oben getroffen und er versucht Verstärkung herbei zu rufen.“
Jack schnaubte verächtlich.
„Bis diese verdammten Pedros ihren Arsch hierher bewegen, sind wir schon tot. John hör auf zu grinsen, ich kenn deinen Plan eh schon.“
Der Angesprochene sah kurz seine Tochter an und lud dann seine Waffe durch.
„Ganz oder gar nicht. Frontal?“
Jack und Nicole antworteten zeitgleich:
„Frontal.“

Sie verließen die Deckung hinter der Säule und stellten sich den Angreifern.
„Zielt auf die Augen!“, rief Jack.
Tatsächlich funktionierte es.
John schoss mit seiner P90 direkt in die glühend roten Augen seines nächsten Gegners. Sie zersplitterten und der Getroffene fiel sofort tot um.
Jack konzentrierte sich auf die Angreifer direkt am Tor. Mitten zwischen ihnen stand ein wahrer Riese in einer goldschimmernden Rüstung.
Beiläufig registrierte der ehemalige Colonel, dass das blauschimmernde Licht aus dem Inneren des Artefakts verschwunden war.
„Der Goldjunge ist ihr Chef. Erledigt ihn.“

Sie konzentrierten ihre Feuer auf den Mann, doch die Kugeln schienen mitten in der Luft vor ihm zu erstarren und fielen dann zu Boden.
Einige der Angreifer wollten gerade zum Gegenschlag ausholen, als der Goldene seinen Arm hob und sie zurückhielt. Er trat zwischen ihnen hervor und zog eine kleinere Waffe hervor. Er schoss dreimal und je eine dieser kleinen blauen Energieentladungen trafen Jack und seine Freunde.
John hielt dem Beschuss jedoch stand, während Jack und Nicole sofort gelähmt auf den Boden fielen.
Der Goldene schoss ein zweites Mal auf O´Neills alten Freund und man sah, wie die Augen brachen und John reglos zu Boden fiel.
Als die Handknöchel den harten Felsboden berührten öffnete sich seine Hand und ein kleiner Zünder war zu sehen. Das kleine, blinkende, rote Licht kündigte die Sekunden später erfolgenden Explosionen an. Riesige Gesteinstrümmer fielen von der Decke und verschlossen die Zugänge zu den Kavernen.
Bevor Jack endgültig das Bewusstsein verlor, konnte er noch sehen wie der Goldene eine ovalen Gegenstand unter seiner Rüstung hervorzog und irgendwas darauf berührte. Sofort begann sich der innere Ring des Artefakts wieder zu drehen und die blaue Pfütze bildete sich erneut.

Was Jack nicht mehr mitbekam war, dass der Anführer der Angreifer auf einige Personen deutete, darunter der Professor und Jackson. Auch Nicole und Jack wurden von ihnen gepackt und durch die blau-weiß schimmernde Pfütze getragen.

ENDE (Episode 1)
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.