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Macht der Gedanken von Christine82

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Drittes Kapitel

Rodneys erster Gedanke galt einer Zigarette. ‚Zigarette? Warum Zigarette? Ich habe noch nie geraucht. Na ja, zumindest keine Zigarette', war sein zweiter. Stöhnend schlug er die Augen auf. Was war geschehen? Er erinnerte sich noch daran, mit Freya das Flammenmeer aus sicherer Entfernung betrachtet zu haben. ‚Vielleicht war die Entfernung doch nicht ganz so sicher gewesen', schoss es ihm durch den Kopf. ‚Ich habe es Freya ja gleich gesagt. Vermutlich ist irgendetwas in die Luft geflogen und hat uns getroffen. Oh, Gott! Ich könnte eine Gehirnverletzung haben!' Ruckartig gingen seine beiden Hände zu seinem Kopf. Kein Verband. Keine Wunde. Kein Blut. Erleichtert atmete er auf. Moment! Bei einer Gehirnverletzung musste doch gar keine äußere Wunde vorhanden sein!

„Das wird ihm nicht gefallen", ertönte plötzlich eine Stimme direkt vor ihm. Instinktiv ging Rodney in Deckung. Moment mal! Wo war er hier? War das die Rückbank eines Autos?

„Ich weiß, aber was sollen wir machen?", fragte eine andere Stimme zurück. „Du hast doch gehört, was Michael gesagt hat: Wir sollen ihn mitnehmen, damit er nicht heute Nacht gefunden wird und heraus kommt, dass wir die Frau haben."

‚Frau? Welche Frau?', fragte sich Rodney gerade, als sein Blick auf Freya fiel, die neben ihm auf der Rückbank des Wagens lag. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Körper schlapp. Vorsichtig tastete seine Hand nach ihrem Puls, während seine Gedanken langsam nach dem Bewusstsein der beiden Männer griffen, die vorne im Wagen saßen. Es war nur ein kleiner Eingriff. Wenn sie jetzt in den Rückspiegel sahen, würden sie genau das sehen, was sie erwarteten: Zwei bewusstlose Menschen. Er ergriff Freyas Handgelenk. Ihr Puls schlug langsam und regelmäßig.

„Ja, trotzdem", gab der andere Mann zu. „Mir wäre es lieber, wenn wir ihn irgendwo aus dem Wagen werfen könnten. Wir sind doch hier in der Wüste. Wenn wir Glück haben, taucht er nie wieder auf." Erwartungsvoll sah er den Fahrer an.

„Ryan, vergiss es!", entgegnete er. „Wir sind eh in einer halben Stunde am Flughafen. Dann verfrachten wir beide in den Flieger und nichts davon ist mehr unser Problem. Außerdem: Glaubst du wirklich die hören einfach auf nach ihm zu suchen? Früher oder später finden die ihn – Wüste hin, Wüste her. Und wenn wir Pech haben", er warf ihm einen bedeutungsschweren Blick zu, „dann lebt er noch. Mann, wir wissen nicht wie lange die noch bewusstlos sind! Nur weil diese blöde Kuh nicht alleine war, mussten wir die Dosis an Schlafmittel auf zwei Personen verteilen! Kapierst du denn gar nicht, was das heißt? Die beiden könnten schon aufwachen, bevor wir überhaupt am Flugplatz sind! Wenn wir jetzt noch einen Umweg von der Straße runter machen, um den Typen auszusetzen werden sie auf jeden Fall wach!"

Rodneys Gedanken rasten. Sie waren also bald an einem Flugplatz – und wie ging es von dort weiter? Wo wollten sie sie hinbringen? Am besten fand er es erst gar nicht heraus! Sie mussten die beiden loswerden – und zwar je schneller desto besser. Und dann nichts wie zurück auf Area 51!

„Ob man auf der Area schon gemerkt hat, dass die beiden verschwunden sind?", fragte der Beifahrer mit deutlich hörbarer Besorgnis in seiner Stimme.

„Quatsch!" Ian schwieg kurz. „Wenn sie es gemerkt hätten, hätte sich einer unserer Leute dort schon längst gemeldet."

Okay, damit war eine Rückkehr nach Area 51 vom Tisch! Rodney würde keinen Fuß dorthin setzen, solange die verrückten Entführer sich dort die Klinke in die Hand gaben. Doch was jetzt? Genervt verdrehte Rodney die Augen. Warum war Sheppard eigentlich nie da, wenn man ihn WIRKLICH brauchte? Er warf einen Seitenblick auf Freya. Von ihr konnte er momentan auch keine Hilfe erwarten. Was also jetzt? Gut, als erstes musste er Doof Und Doofer loswerden. Aber wie? Mit Freya einfach aus dem Wagen zu springen, war blödsinnig. Und Gewalt? Ja, genau! Er konnte sich schon ganz genau vorstellen, wie er die beiden überwältigte und K.O. schlug. Aber vielleicht… sollten einfach Doof und Doofer aus dem Wagen springen. Er atmete tief durch. Es war schon eine ganze Weile her, seit er das gemacht hatte…

„Springen Sie aus dem Auto!", sagte er laut. Entsetzt wirbelten Ian und Ryan herum.

„Verdammter…!", schrie Ian auf. Für einen Moment verlor er die Kontrolle über den Wagen und Rodney spürte, wie er gegen die Fahrertür gedrückt wurde. Doch seine Gedanken hielten an ihrem Ziel fest.

Im letzten Augenblick gelang es Ian das Steuer wieder herumzureißen, bevor das Auto von der Straße abkommen konnte. Ruckartig wurde Rodney gegen Freya geschleudert. Aus den Augenwinkeln sah er aber, wie Ryan nach dem Türgriff tastete. Sofort wurde die Tür nach außen gerissen, als er sie öffnete.

„Scheiße, Ryan! Was tust du da?", brüllte Ian. Sein Kollege löste den Sicherheitsgurt.

„Ich weiß es nicht! Aber ich kann nichts dagegen tun!", jammerte er verzweifelt. Dann ließ er einfach los. Mit einem Schrei auf den Lippen stürzte er aus dem sich immer noch bewegenden Fahrzeug. Sofort trat Ian auf die Bremse! Er sprang aus dem Wagen.

„Ryan! Ryan!" Fluchend rannte er zurück zu der Stelle, an der sein Mitfahrer regungslos liegengeblieben war.

Umständlich kletterte Rodney über die Vordersitze. Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Schnell zog er die Türen zu und betätigte die Zentralverriegelung. Sein Blick fiel in den Rückspiegel. Mit Ians Hilfe rappelte sich Ryan mühevoll auf. Beider Blicke fiel auf den Wagen. Nichts wie weg hier!


„Und das ist wirklich alles passiert?", fragte Freya über den Tisch hinweg. Die Bedienung des kleinen Truck-Stopps trat zu ihnen und schenkte ihnen wortlos Kaffee nach. Bei dem Anblick des starken Gebräus verdrehte Rodney genüsslich die Augen. Er nahm die Tasse, atmete tief den Geruch ein und sprach erst, als die Bedienung außer Hörweite war.

„Ja, das ist wirklich passiert", antwortete er. „Und glauben Sie mir, ich werde auch nicht gerne entführt!"

„Aber ich verstehe das nicht!", sagte sie. „Wer sollte mich überhaupt entführen wollen? Ich habe keine Feinde!"

„Sie arbeiten bei der NSA", entgegnete er verständnislos. „Natürlich haben Sie Feinde! Ich würde sogar sagen, Sie haben definitiv mehr Feinde als ich – und das will etwas heißen. Und was die Entführung angeht: Sie sind ein Scanner!"

„Ein Scanner", wiederholte sie langsam. „Das Wort haben Sie gestern Nacht auch benutzt." Sie lehnte sich näher zu ihm. „Ist das der Grund warum der Beifahrer einfach so aus dem Wagen gesprungen ist?" Rodney sah sie nachdenklich an.

„Was wissen Sie eigentlich wirklich über Menschen wie Sie und mich?", wollte er schließlich wissen. Sie schüttelte den Kopf.

„Ich weiß gar nichts."


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