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Love, Wraith and other Troubles von Ella-Olivia

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4. Kapitel: Eine haarsträubende Begegnung



Am nächsten Morgen wachte Teyla davon auf, dass sie hörte, wie eine Tür sich öffnete und nach ein paar Minuten wieder schloss. Sie lag mit dem Kopf auf Johns Brust und hörte seinen beruhigenden Herzschlag. Es war so schön, dass sie nicht aufstehen wollte, um nachzuschauen, was es war. Bestimmt waren es nur Ronon oder Rodney, dachte sie.

Auch John war aufgewacht und sagte verschlafen: "Guten Morgen, Süße." Dann küsste er Teyla sanft auf die Stirn.

"Guten Morgen, John.", antwortete Teyla und lächelte glücklich zu ihm hoch.

John strich ihr liebevoll eine widerspenstige Haarsträne aus dem Gesicht und strich ihr dann mit der Hand über die Wange und mit dem Daumen über die Lippen. Dann beugte er sich vor und küsste sie. Teyla spürte jede seiner Berührungen wie Feuer auf ihrer Haut, aber es fühlte sich angenehmer als alles, was sie je gespürt hatte, an. Sie konnte seinen typischen Duft riechen und genoss es in vollen Zügen. Sie wusste, dass John genauso empfand.

Nach einer Weile meinte John: "Wir sollten langsam mal aufstehen. Wir haben heute schließlich was vor." Widerwillig löste Teyla sich von John und sie standen auf.

Teyla tapste durch das Wohnzimmer in Richtung Bad, als ihr auffiel, dass der Tisch reichhaltig gedeckt war. Da weder Rodney noch Ronon schon wach waren, musste das Klappen der Türen durch den Frühstücks-Service verursacht worden sein, überlegte sie. Das war mal perfektes Timing!

Laut rief sie: "John, schau dir das mal an. Rodney wird begeistert sein!"

"Was ist mir?", ertönte eine schwache Stimme und ein verschlafener Rodney kam aus seinem Zimmer. Als er das Frühstück sah, fingen seine Augen an zu leuchten. Teyla musste grinsen. Nun kamen auch John und Ronon aus ihren Zimmern und das Team fing an zu frühstücken.

Da klopfte es an der Tür. "Herein!", rief John und einer der Zwillinge trat ein.

"Guten Morgen allerseits!", meinte er fröhlich lächelnd. "Ich bin Tarim und werde ihnen gleich die Festung zeigen."

"Vielen Dank, Tarim, das ist sehr freundlich.", meinte Teyla höflich.

"Wo haben Sie Ihren Bruder gelassen?", fragte Ronon nun.

"Der ist anderweitig beschäftigt, aber vielleicht stößt er ja noch zu uns. In einer halbe Stunde erwarte ich Sie vor ihrem Zimmer. Ihr Gepäck können sie hier lassen und bitte entledigen Sie sich auch Ihrer Waffen, das macht die Bewohner nur unnötig unruhig. Außerdem werden Sie sie hier nicht brauchen."

"Sollen wir unsere Anführerin herbitten?", wollte John wissen.

"Ja, sagen Sie ihr, sie soll kommen. Troskor Kalaquim will sie persönlich abholen."

"Einverstanden, aber bevor unsere Führung losgeht, wollen wir sie sehen.", stellte John klar.

"Okay. Na dann, bis gleich.", erwiderte Tarim. Schon war er wieder weg.

John benachrichtigte Elizabeth. Ronon meinte: "Es gefällt mir nicht, ohne Waffen herumzulaufen."

"Was denn, haben sie etwa Angst, die Bewohner könnten uns angreifen? Mir kamen bisher alle sehr friedlich vor.", fragte Teyla.

"Wir haben erst wenige gesehen. Außerdem kann man ja nie wissen.", antwortete Ronon.

"Ausnahmsweise muss ich dem Neandertaler mal zustimmen.", meinte auch Rodney.

"Dann verstecken Sie doch ein paar Messer in Ihren Haaren oder so, das machen Sie doch sonst auch immer.", schlug John vor.

Eine halbe Stunde später standen die vier fertig vor ihrer Tür. Teyla hatte im Gegenteil zu Ronon auf Waffen verzichtet, da sie von den Rortrosianern nichts befürchtete. Ein Fehler, wie sie später erfahren sollte.

Da kam Tarim auch schon angelaufen, bei ihm waren Elizabeth und Kalaquim. "Hallo, Leute, es ist schön Sie alle wohlauf zu sehen.", begrüßte Elizabeth sie. "Es ist wirklich beeindruckend hier."

"Ja, allerdings.", pflichtete John ihr bei.

Elizabeth erklärte: "Ich werde mit dem Troskor über Handel sprechen, während Sie sich hier alles ansehen." Sie zwinkerte ihnen verschwörerisch zu.

Die nächsten Stunden führte Tarim das Team durch Flure, Gänge, Säle, Höhlen, Räume und Schächte. Die Festung war riesig und beeindruckend. Ab und zu begegneten sie Leuten aus dem Volk, die sie jedes Mal neugierig anstarrten. Teyla dachte, dass sie sich ohne ihren Führer garantiert verlaufen hätten. Irgendwann kamen sie in einen dunklen Gang, der Tarim zufolge zu dem Labor der Rortrosianer führte. Rodney war schon ganz aufgeregt. Sie betraten eine geräumige Höhle, die Teyla an ein Kellergewölbe erinnerte. Überall standen Apparaturen, Reagenzgläser, Tränke, Regale voller Bücher und vieles mehr. Rodney stürzte von einem Tisch zum anderen, Tarim hinterher, um ihm alles zu erklären. Teyla, John und Ronon interessierte dies weniger.

Da kam Orox auf einmal um die Ecke und fragte grinsend: "Na, haben Sie genug von Tarims Gequatsche?"

"Könnte man so sagen.", meinte John.

"Wo kommen sie denn so plötzlich her?", wollte Teyla wissen.

"Vom Kampfplatz."

"Kampfplatz?", horchte Ronon auf.

"Ja", erwiderte Orox. "Wir kämpfen zwar nicht gegen die Wraith, trotzdem halten wir uns fit und üben für die Jagd. Wir haben eine Armee, die uns im Notfall verteidigen könnte. Solange fungiert sie als eine Art Polizei."

"Aha", sagte Teyla. "Ich nehme an, Sie gehören ihr an?"

"Ja, richtig.", erwiderte Orox. Das empfand John anscheinend für den richtigen Moment, um etwas zu erfahren.

"Sagen Sie, was hat es denn jetzt mit diesem Heulen auf sich? Sie wissen doch etwas!", bohrte John.

Orox sah sie lange prüfend an, dann sagte er: "Eigentlich darf ich Ihnen das nicht sagen."

"Ach, kommen Sie schon!", versuchte John ihn zu überreden.

Doch Orox rief: "Tarim, komm mal her!" Dieser kam mit Rodney im Schlepptau angelaufen.

"Was ist?", fragte er.

Rodney zeterte: "Was soll das? Wir waren noch gar nicht fertig!"

Doch Ronon brachte ihn mit einem Schlag in die Rippen zum Schweigen. "Seien Sie ruhig!"

"Tarim, sollen wir es ihnen erzählen?", fragte Orox.

Tarim wurde bleich. "Nein, Orox, da mache ich nicht mit. Kalaquim hat es verboten und wird wütend sein!"

"Aber sie könnten uns helfen."

"Wir schaffen das auch allein, das weißt du!"

"Tarim!"

"Na gut, aber du trägst die volle Verantwortung. Und ich komme nicht mit."

"Einverstanden.", willigte Orox ein. Teyla hatte keine Ahnung, worum es ging und schaute verwirrt von einem zum anderen.

An das Team gewandt fügte Orox hinzu: "Kommen Sie, ich zeige Ihnen was."

Er warf noch einen letzten, wie Teyla schien, nachdenklichen Blick zu seinem Bruder, dann ging er vor dem Team in den Gang. Sie folgten ihm und Orox fing an zu erzählen: "Schon seit Generationen arbeiten wir an einer Waffe, die die Wraith endgültig zerstört oder zumindest unseren Planeten erfolgreich verteidigen kann. Das Heulen, das Sie gehört haben, wird von Lautsprechern im Wald erzeugt und ertönt immer, wenn der Sensor daran Wraithgene empfängt."

"Aber wir sind doch Menschen, wie kann das Gerät auf uns reagieren?", Teyla war ratlos. Da fiel es ihr schlagartig ein. "Ich! Ich war der Auslöser!"

"Genau. Als Sie durch das Tor getreten sind, haben wir in Ihnen minimale Wraithgenspuren entdeckt." Ach, deswegen das Piepen, fiel Teyla auf.

Orox fuhr fort: "Nun auf das Heulen zurück: Es ist eine Tonlage, die bei jedem Lebewesen extreme Angstgefühle auslöst." Jetzt wurde Teyla alles klar.

"Sehr clever!", stellte Ronon fest.

"Wie sind Sie darauf gekommen?", fragte Rodney neugierig.

"Mein Bruder hat es erfunden. Damit wir in einem Kampf nicht auch darunter leiden, haben wir Ohrstöpsel hergestellt, die die Angst einflößende Tonlage herausfiltern."

"Nicht schlecht!", lobte auch John. Nun waren sie an einer massiven Stahltür angekommen.

"Hier hinter befindet sich unser größtes Geheimnis. Bitte nicht erschrecken."

Teyla war gespannt, was sie erwarten würde. Orox öffnete die Tür. Ein strenger Geruch schlug ihnen entgegen und was Teyla dann sah, ließ sie erstarren. Der Raum war angefüllt mit einzelnen Ställen, in denen riesige, dinosaurierähnliche Wesen standen. Sie waren mit dicken Hornplatten bedeckt und hatten auf Nase, Stirn und Rücken breite Hörner und Stacheln. Ihr Schwanz glich einer dicken Keule. Sie hatten breite, kräftige Körper und sahen für Teyla aus, als würden sie jeden, der sich ihnen näherte, niederwalzen. Es wunderte sie, dass die Holzwände der Ställe sie aufhielten.

"Was ist das?", entfuhr es Ronon. Teyla tastete noch Johns Hand. Er drückte die ihre leicht.

Dann fand Rodney seine Sprache wieder: "Die Spuren, die wir gefunden haben, stammen von diesen Wesen, stimmt's?"

"Ach, die haben Sie auch schon entdeckt? Ja, das ist richtig. Wir züchten schon seit einigen Generationen Flemmurs. Auch sie sollen uns als Waffe gegen die Wraith dienen. Eigentlich sind sie friedliche Tiere, die nur Pflanzen fressen, aber bei Gefahr werden sie zu Kampfmaschinen. Wir haben ausgebildete Pfleger, die sich um sie kümmern und sie reiten. Und sie haben noch eine Fähigkeit: Sie stoßen Töne aus, die zwar nicht direkt Angst einflößend, aber verwirrend und vor allem sehr schmerzvoll sind und so kommt es aufs Gleiche heraus oder ist eher noch schlimmer. Dadurch sind wir erst auf die Idee mit den Lautsprechern gekommen."

"Das sind sicher gefährliche Gegner", stellte John fest.

"Oh ja.", erwiderte Orox.

Da flog plötzlich die Tür hinter ihnen auf und Tarim stürmte herein. Er schrie panisch: "Achtung! Wir müssen sofort hier weg! Jetzt!"

"Ganz ruhig, Tarim. Was ist denn los?", fragte Orox gelassen und packte seinen Bruder am Arm. Trotzdem rannten ihm alle hinterher aus dem Flemmur-Stall. John zog Teyla hinter sich her.

Nebenbei erzählte Tarim aufgeregt: "Im Labor, da ist eine Bombe!"

"Eine Bombe?", hakte Teyla entsetzt nach.

Sie rannten weiter und blieben nicht stehen, doch Tarim antwortete: "Ich hab keine Ahnung, wie die dahin gekommen ist. Aber sie explodiert jeden Moment. Ich hab schon den Alarm ausgelöst."

"Oh nein!", schrie Rodney angsterfüllt.

Elizabeth mochte Kalaquim und verstand sich sehr gut mit ihm. Sie kamen gut in ihren Verhandlungen voran und hatten schon einige Handel und Abmachungen beschlossen. Elizabeth hatte viel über die Rortrosianer erfahren und erzählte ihrerseits von ihrem Volk und ihrer Mission. Gerade sprachen sie über ihren ewigen Kampf gegen die Wraith und darüber Waffen auszutauschen, als ein schriller Ton erschall.

"Was ist das?", fragte Elizabeth und sprang erschrocken auf.

"Der Alarm! Irgendwas muss passiert sein.", antwortete Kalaquim und rannte los. Elizabeth folgte ihm so schnell sie konnte.

Ronon, Teyla, John, Rodney, Tarim und Orox blieben erst stehen, als sie an einer von vielen Abzweigungen ankamen. Von hier führte ein Schacht in eine höhere Ebene. Alle kletterten durch die enge Röhre hoch, Teyla hinter John. Als sie durch die Öffnung klettern wollte, packte John sie unter den Achseln und hob sie schnell heraus. Teyla knurrte protestierend, doch John beachtete es gar nicht. Rodney keuchte. Teyla hielt den Atem an, doch es passierte nichts. John stand hinter ihr, seine Hände in ihren.

Plötzlich löste er sich von ihr und meinte: "Warten Sie hier, ich gucke nach."

"Nein, geh nicht!", Teyla hielt ihn am Arm fest. "Vielleicht zündet die Bombe zu spät!"

Er sah sie fest an, dann sagte er: "Ich muss nachsehen. Ich komme gleich wieder."

"Dann komme ich mit.", erwiderte Teyla mit fester Stimme.

"Nein, du bleibst hier, dass ist zu gefährlich!" Und schon war er weg. "John!", schrie Teyla voller Angst.

"Er kommt doch gleich wieder.", meinte Ronon, um sie zu beruhigen, und fasste sie am Arm. Doch sie riss sich los und rannte John hinterher.

"Teyla!", schrie Ronon ihr aufgebracht hinterher, doch sie hörte nicht. Sie konnte nur an eins denken: Was, wenn John in der Explosion stirbt? Ohne ihn wollte sie nicht leben. Also rannte sie ihm hinterher, aber sie konnte ihn in der Finsternis der Gänge nicht mehr ausmachen.

Plötzlich hörte sie ein fürchterliches Gebrüll. Es war hoch und durchdringend und drückte ihr wie ein tonnenschweres Gewicht auf ihren Kopf, der sich anfühlte, als würde er gleich platzen. Sie rannte weiter, doch vor und hinter ihr war nur Dunkelheit und das Geschrei dröhnte ihr in den Ohren und im Kopf. Sie fühlte sich plötzlich beobachtet und ihr war, als wenn tausend Blicke sich in ihren Rücken bohrten und sie so schmerzhaft durchstachen wie Messerklingen. Sie schaute sich um, doch da war nur schwarze Finsternis. In ihrer Brust explodierte plötzlich ein greller Schmerz. Sie schrie auf vor Schmerz und Qual. Sie verlor die Orientierung und stolperte blind durch die Finsternis. Sie spürte nur noch den Schmerz.

Doch auf einmal sah sie vor sich ein Licht. Mit letzter Kraft strebte sie darauf zu, es schien ihr entgegen zu kommen. Sie warf sich ihm entgegen und kräftige Arme fingen sie auf.

"Teyla, Teyla!", flüsterte eine bekannte Stimme und stopfte ihr etwas in die Ohren. Langsam ließ der Schmerz nach.

"Alles ist gut. Ich bin bei dir. Jetzt ist es vorbei.", flüsterte ihr John beruhigend ins Ohr und küsste sie aufs Haar.

Da schrie sie. Natürlich erkannte sie John, doch es war alles zu viel. Die ganze Angst brach über sie zusammen. Tränen liefen ihr über das Gesicht, doch John wischte sie mit seinem Daumen behutsam weg.

Teyla drückte sich an John, der sie fest umarmte und wieder flüsterte: "Hey, alles wird gut, ich passe auf dich auf." Teyla fühlte sich schwach, doch in Johns Armen fühlte sie sich sicher.

Dann brach sie zusammen und verlor das Bewusstsein. Über ihr brach die Dunkelheit zusammen, doch John hielt sie fest im Arm und trug sie. Teyla spürte noch wage, wie John rannte. Dann hörte sie wütende Stimmen, darunter auch die von Ronon, Rodney und sogar Elizabeth, wie sie erleichtert registrierte.

Es ertönten laute Schüsse. Dann war da nichts mehr.



weiter: Kapitel 5
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