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Kampf um Dinotopia von Selana

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Teil 6

Dinotopia

Igor Scharfklaue wieselte wie ein Verrückter durch das Lager. Er scheuchte jeden Fleischfresser auf seinen Posten und zischte sie an, jeden Gefangenen gut zu bewachen und zur Arbeit anzutreiben. Immer wieder warf er einen Blick hinauf zur Wand, die so urplötzlich heruntergekommen war und das ganze Chaos angerichtet hatte. Das ging nicht mit rechten Dingen zu. Seit Jahren benutzten sie das winzige Tal als Lager. Es war wohl überlegt ausgesucht worden, denn, auch wenn es den Anschein hatte, eine Sackgasse zu sein, kannte er und seine engsten Vertrauten einen Weg hinaus. Er begann hinter dem Lager und führte durch den ganzen Ausläufer des Gebirges, bis hinein ins Regental.

Scharfklaue war ein Deinonychus, ein kleiner, etwa drei Meter langer Fleischfresser. Vom Gewicht her war er leicht und dadurch sehr gelenkig, besaß aber den großen Kopf und einen kräftigen Hals wie ein T-Rex. Scharfklaue ging immer aufrecht auf den langen, schlanken Hinterbeinen. Seine beiden Greifarme waren relativ lang und endeten in dreifingrigen Händen mit scharfen Krallen. Die kräftigen Hinterfüße besaßen vier Zehen. Der innere Zeh endete in einer riesigen Sichelkralle, lang und scharf wie ein Dolch. Die Klauen der anderen Zehen waren viel kürzer. In seinem Schwanz befanden sich Knochenstäbe, damit er ihn versteifen konnte. Gerade nach hinten gestreckt, half dann der Schwanz beim Rennen das Gleichgewicht zu halten.

Dreizahn, ein kleineres Mitglied seiner Rasse und sein engster Vertrauter, kam zu ihm: „Wir haben etwas entdeckt, Igor. Das war kein Zufall. Hinterfuß hat beim Zählen der Gefangenen zudem entdeckt, dass ein Menschenkind fehlt.“

„Ein Gefangener fehlt? Sucht den Menschen. Sicher versteckt er sich nur“, zischte Scharfklaue böse.

„Nein, wir haben alles abgesucht. Das Kleine ist weg.“

„Habt ihr auch an den Talweg nach draußen gedacht? Vielleicht versucht es, Talauswärts zu fliehen.“

„Ich habe drei Raptoren nach draußen geschickt. Wenn das Menschenkind dort ist, finden sie es“, sagte Dreizahn.

„Und was habt ihr sonst noch herausgefunden?“

„Komm mit!“ Dreizahn zeigte mit einer seiner Hand nach vorne, wo der Hang heruntergekommen war.

Widerwillig folgte ihm Scharfklaue. Dreizahn zeigte ihm oben, was er entdeckt hatte. Am Ausgangpunkt des Abganges entdeckten Igors scharfe Augen, dass der Felsen schwarze Flecken besaß. „Ohne Zweifel Pulverreste. Jemand hat den Hang gesprengt“, erkannte er.

„Ganz genau“, bestätigte Dreizahn, der seinen Namen bekommen hatte, weil ihm oben einige Zähne fehlten. Wenn er den Mund aufmachte, konnte man immer nur drei Zähne sehen. Da er im Regental aufgewachsen war, hatte keiner der Zivilisierten ihm künstliche Zähne verpassen können. Die fehlenden Zähne hinderten ihn aber nicht, seine Beute zu fangen und zu zerreißen.

Igor dagegen war in Sauropolis, der Hauptstadt von Dinotopia aufgewachsen. Schon als Kind war er aber ein Außenseiter gewesen. Das ganze zivilisierte Getue seiner Artgenossen widerte ihn an. Sie waren Carnovoren, Fleischfresser, die ihre Beute jagten und dann töteten.

Fleisch!

Und er war in Sauropolis gezwungen gewesen Gemüse zu fressen. Igitt! Wenn er nur daran dachte, wurde ihm ganz schlecht. Also war er, als er größer wurde, immer wieder heimlich zu Expeditionen ins Regental aufgebrochen und hatte seinem Jagdeifer gefrönt. Dort hinderte ihn niemand daran. Diese Zeiten waren immer das Schönste für ihn gewesen. Dann, eines Tages, war er leichtsinnig geworden. Beim Anblick vieler badender kleiner Compsognatus war der Jagdeifer bei ihm durchgebrochen.

Als eines der Kleinen alleine in die Büsche ging, hatte er es gejagt. Doch bevor er es töten und fressen konnte, war einer der großen Sauropoden aufgetaucht. Er hatte natürlich gesagt, dass er nur Spaß gemacht hatte und dem Compsy nur einen Schrecken einjagen wollte. Man hatte ihm zwar geglaubt, weil es für Dinotopier undenkbar war, einen der Ihren zu essen, doch seitdem hatte man ihn gemieden. Selbst seine anderen zivilisierten Artgenossen mieden ihn.

Diese Dummköpfe!

Diese Narren!

Sie wussten überhaupt nicht, was ihnen entging. Es gab nichts Schöneres als die Jagd. Von dem Tag an war er vorsichtiger und immer häufiger im Regental. Offiziell betrieb er dort für die historische Gesellschaft Forschungen, so fiel es nicht auf, wenn er wochenlang weg war.

Dann, eines Tages, änderte sich alles. Er begegnete dem Predator. Zuerst hatte er ihn auch als Beute angesehen, doch da er dessen Sprache beherrschte, hatten sie sich verständigt. Der Predator erzählte ihm, was er vorhatte, nämlich ganz Dinotopia unter seine Herrschaft zu bringen. Angeführt von seinen Gefolgsleuten, den Fleischfressern, die alleine durch ihren Anblick jeden anderen einschüchtern konnten.

Nun, vielleicht nicht die riesigen Sauropoden, aber der Predator erklärte, dass sie diese einfach als Freiwild erklären würden und jeder Fleischfresser sie als Beute ansehen dürfte. Und bald würden diese Riesen nicht mehr existieren. Die Menschen aber und die kleineren Saurier würden ihnen als Sklaven dienen müssen. Scharfklaue führte viele Gespräche mit dem Predator und schloss sich ihm an. Das war vor ein paar Monaten gewesen. Seitdem war er zwar öfters nach Sauropolis und Baumstadt zurückgekehrt, aber nur um zu spionieren. Niemand verdächtigte ihn, etwas mit den Abtrünnigen zu tun zu haben. So wurden die Fleischfresser von den Zivilisierten genannt, die sich nicht an den Vertrag hielten.

Der Predator hatte sein Hauptquartier im Regental aufgeschlagen und organisierte dort die größte Armee, die Dinotopia je gesehen hatte. Dort war er sicher, dass niemand etwas von seiner Existenz erfuhr. Er stellte einige Ausfallgruppen zusammen, die immer wieder in die bewohnten Gebiete der Dinotopier einbrachen, um Terror und Schrecken zu verbreiteten.

Gleichzeitig dienten diese Raubzüge auch dem Zweck, sich die ersten Sklaven zu besorgen. Die Dinotopier begannen sich zwar zu wundern, warum auf einmal viele Fleischfresser sich nicht mehr an den Vertrag hielten, aber in ihrer Einfalt hielten sie dies noch als Nebenwirkungen nach dem Ausfall der Sonnensteine.

Der Ausfall der Sonnensteine vor sechs Jahren war das Zeichen gewesen. Zwar waren, mit Hilfe der Menschen David und Karl Scott, viele neue Sonnensteine gefunden worden, doch sobald sie an der Herrschaft waren, würden sie die Steine entfernen und so den Zivilisierten ihre Energie berauben. Diese beiden Menschen standen auf der Liste des Predators ganz oben. Sobald er die Macht besaß, würden sie sterben. Falls sie vorher in Scharfklaues Hände fielen auch früher.

„Wenn jemand den Hang gesprengt hat, tat er das mit Absicht“, bemerkte Dreizahn.

„Ja, und zwar um die Gefangene zu befreien. Sie wissen jetzt, dass wir hier sind. Sofort das Lager abbrechen. Wir ziehen uns über den Pfad zurück“, befahl Scharfklaue.

„Und die Gefangenen? Es wird schwierig werden, wenn wir den schmalen Pfad benutzen. Manche sind schon sehr schwach.“

„Tötet die Schwachen! Nehmt nur die mit, welche stark genug sind“, befahl Scharfklaue kalt. „Ich will nicht durch sie aufgehalten werden.“

Dreizahn ging fort, um Scharfklaues Befehl auszuführen. Igor achtete nicht auf die Entsetzensschreie, die gleich darauf erklangen, als die Fleischfresser die hilflosen und schwachen Gefangenen töteten. Seine Gedanken waren bei dem Anschlag, bei dem vier seiner Raptoren und ein Allosaurier getötet worden waren. Wer immer das getan hatte, er würde es büßen müssen.

Nachdem er zu den anderen zurückgekehrt war, und das Lager abgebrochen war, übernahm er die Führung durch das Tal. Seine Gefolgsleute trieben die hilflosen und verängstigten Gefangenen auf dem Weg entlang. Sie würden ein Ausweichversteck aufsuchen und dort überlegen, was weiter zu tun war. Er selbst jedoch, würde nach Baumstadt zurückkehren. Es wurde Zeit, dass er ausspionierte, was die Menschen vorhatten.



Heidesaum

Als die Sonne am Horizont versank, sahen John und Rhiana ihr Ziel vor sich liegen. Die Stadt bot einen prächtigen Anblick. Auf dem höchsten Turm befand sich der große Sonnenstein der Stadt. John wusste von Lea, dass die Dinotopier daraus ihre Energie bezogen. Im ersten Moment dachte John an ein ZPM.

Es war die Zeit, wo der Stein aufgeladen wurde. Ein Stern schien aufzugehen, als die Energie des größten Sonnensteins der Insel, in Wasserfallstadt, auf den etwas kleineren Stein von Heidesaum traf. Geblendet schloss John die Augen und wagte erst Sekunden später, sie wieder zu öffnen. Es war vorbei. Die Energien des großen Steins hatten ihn aufgeladen und seine Leuchtkraft war auf ein Minimum gesunken. Sie würde für einen weiteren Tag ausreichen und Energie und Schutz für die Stadt versprechen.

Also kein ZPM sondern eine große Energiequelle, die netzartig die ganze Insel mit Energie versorgte.

John blickte über die Häuser der Stadt. Von ihrem Hügel aus hatte er einen guten Überblick über die Heimstätten. Wie überall in Dinotopia sah man Bau- und Stilarten der verschiedensten Art. Fernöstliche Pagogenbauten, griechische Tempelbauten, moderne europäische Häuser, und auch die kleineren ärmlicheren Häuser der gewöhnlichen Leute, wechselten sich mit den märchenhaften Bauten aus der arabischen Kultur ab. Alles Bauten, die an die Erde erinnerten. Gab es also doch eine Verbindung mit seiner Erde? War er etwa in einer Parallel-Erde gelandet?

Da sah John etwas am Himmel kreisen, dass seine Aufmerksamkeit erregte. Im ersten Moment dachte er an ein Luftfahrzeug, doch dann erkannte er einen großen Vogel, der gemächlich über den Häusern kreiste und schließlich ganz in ihrer Nähe auf einem der höchsten Gebäude landete. Gemächlich steuerte das Tier die Landeplattform an und setzte auf. Eine kleine Gestalt löste sich von seinem Rücken und sprang auf die Plattform.

John kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Was ist das?“

„Das ist ein Saurierpilot“, erklärte ihm Lea geduldig.

„Saurierpilot, davon hat schon Kora gesprochen. Was machen sie?“

„Sie sind unsere Flugstaffeln und fliegen mit ihren saurischen Partnern Patrouille, überbringen Nachrichten und Medikamente in entlegene Gegenden und beschützen die Bevölkerung.“

Sofort war John interessiert. Das musste er näher erfahren. Vielleicht konnte ihm Lukas helfen, Kontakt mit den Fliegern aufzunehmen. Langsam ritten sie den Hügel hinunter, auf die Häuser zu.



P3X201

Ein paar Tage vergingen, in denen McKay und Zelenka fast ununterbrochen arbeiteten.

Ein Schrei von McKay schreckte Lorne auf. Er hielt sich in dem kleinen Lager auf, dass die Atlanter in dem kleinen Wäldchen errichtet hatten. Zwischen Atlantis und dem Planeten herrschte inzwischen ein ständiges Kommen und Gehen. Lorne packte sein Gewehr und lief zu dem Einstieg, wo sie eine feste Leiter gebaut hatten, um bequem nach unten steigen zu können.

„Doktor“ rief Lorne nach unten. „Ist alles in Ordnung?“

„Ich habe es geschafft!“

„Wir haben es geschafft!“ Zelenkas Stimme.

Lorne stieg hinab. „Was haben Sie geschafft?“

„Wir können nun ein Tor aufbauen. Wie es aussieht, haben die Antiker eine Verbindung zu einer anderen Dimension geschaffen, aber nur zu einer Welt. Doch leider baut sich die Falte immer an anderer Stelle auf. Wenn wir da nun hindurch gehen, kann es sein, dass Sheppard und Rhiana an einem ganz anderen Ende der Welt sind.“

„Aber es ist die gleiche Welt?“

„Ja“, McKay zeigte auf den Bildschirm, der für Lorne aber nur unverständliches Zeug zeigte. „Wir müssen Elizabeth informieren.“

Sie kehrten nach Atlantis zurück und erklärten Weir, was sie entdeckt hatten.

Dr. Weir war sehr erleichtert, als sie das hörte. „Ich ermächtige Sie, ein Rettungsteam zu senden. Rodney, sind Sie sicher, dass es ungefährlich ist?“

„Ja, ganz sicher. Sonst würde ich mich wohl nicht freiwillig melden, mitzugehen.“

Alle grinsten.

„Major, Sie führen das Rettungsteam an. Nehmen Sie genug Leute mit.“

„Alles ist schon vorbereitet, Dr. Weir“, sagte Lorne. „Meine Leute warten schon auf dem Planeten. Teyla und Ronan schließen sich auch an. Am besten nehmen wir einen Jumper.“

„Von dem würde ich abraten.“

Weir sah Rodney an. „Warum?“

„Ich bin mir nicht sicher, wie ein Jumper auf eine solche Energiewelle reagiert. Laut den Aufzeichnungen gingen die Antiker immer zu Fuß durch.“

„Dann sollten wir das auch machen“, bestimmte Weir. „Und wie kommt ihr wieder zurück.“

„Zelenka hat ein Rückrufgerät gefunden. Zumindest hoffen wir, dass es das ist. Es sendet ein Signal aus, dass die Computer auf P3X201 auffangen, und der Mann am Computer, in unserem Fall Zelenka, muss den Strahl wieder aktivieren und das Tor aufbauen. Dann sollten wir wieder zurück können.“

Sie sah Lorne und McKay an. „Ich hoffe nur, dass das auch stimmt. Sonst ist es eine Reise ohne Wiederkehr.“

„Ich bin sicher, dass es funktioniert“, betonte McKay.

„Dann viel Glück und bringt die beiden wohlbehalten zurück.“

„Selbstverständlich, Doktor“, sagte Lorne.

Elizabeth sah ihnen nach, wie sie durch das Sternentor auf den anderen Planeten gingen. Sie hoffte, dass alles gut ging und jeder gesund zurückkam.

weiter: Kapitel 7
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