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Kampf um Dinotopia von Selana

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Teil 4

Sie gingen mit dem Farmer zu einem einstöckigen mit Stroh bedeckten Nebengebäude. Dort war die Küche und der große Speisesaal untergebracht, wo die Menschen und die kleinen Saurier gemeinsam aßen. Der Saal war schon gut besetzt und noch immer kamen Menschen und Saurier von ihrer Arbeit herein, um zu essen.

Sheppard staunte wieder bei dem Anblick der vielen Saurierarten, die er nur aus Büchern und Filmen kannte. Auch Rhiana war beeindruckt, denn sie hatte noch nie von einer Welt gehört, die sprechende Dinos besaß. Wohin auch immer es sie verschlagen hatte, es musste weit weg von zu Hause sein.

Die reich gedeckte Tafel bot alles, was die Farm produzierte. Über Obst, Fisch, Gemüse bis zu Getreidegerichten. Nur Fleisch war verpönt, denn alle Dinotopier waren Vegetarier. Sie töteten kein Tier, um es zu essen, das äußerste war Fisch.

Alle langten kräftig zu. Nachdem sie satt waren und nach einem kleinen Schwatz mit Nataniel, verabschiedeten sie sich wieder. Zu lange wollten sie sich nicht aufhalten, denn der Weg bis zur St. Claire-Farm war noch weit. Sie folgten dem großen Fahrweg, bis sie am frühen Nachmittag die Laurel-Farm erreichten, um auch hier ihre Lieferung abzuliefern. Leider konnten sie nicht wie beabsichtigt gleich aufbrechen, denn auch die Laurels wollten sie ohne Wegzehrung nicht ziehen lassen. So war es schon später Nachmittag, als sie die Farm verließen.

„Es sind fünfzehn Kilometer bis zu den St.Claires“, meinte Kora. „Selbst wenn wir uns beeilen, ist es längst dunkel, bis wir dort ankommen.“

„Wir könnten noch ein paar Kilometer hinter uns bringen und uns dann einen geeigneten Rastplatz suchen“, schlug Lukas vor. „Dann sind wir Morgen am späten Vormittag bei den St. Claires.“

„Eine gute Idee. Eine Nacht unter den Sternen ist auch schön“, meinte Kora. „Zu essen haben wir genug in den Satteltaschen.“

„Was meint ihr, John, Rhiana?“

„Wir sind einverstanden.“

Nachdem sie das geklärt hatten, ritten sie auf dem Hauptweg weiter. Die Farm lag in gerader Linie am Hauptweg, in einem Ausläufer des Rückengebirges.

Die Paras verfielen erneut in einen flotten Trab. Die Sonne ging langsam unter, doch sie hatten ihr gewünschtes Ziel erreicht. Vor ihnen lag der Ausläufer des Rückengebirges, der sich zwei Kilometer weit in die Tiefebene hineinschnitt. In regelmäßigen Abständen wurde der Gebirgsrücken von unterschiedlich großen Tälern durchzogen. In einem dieser Seitentäler lag die St. Claire-Farm, von ihrem Standort aber noch sieben Kilometer entfernt. So beschlossen sie, hier zu übernachten.

Kora hob einen ihrer Arme und zeigte auf einige große Felsbrocken, neben denen Bäume wuchsen. Vom nahen Gebirge floss ein winziger Bach zwischen den Bäumen hindurch und verlor sich in den Weiten der grasbewachsenen Ebene.

Ein idealer Platz um die Nacht zu verbringen. Während Lukas aus herumliegenden Zweigen und Ästen ein kleines Feuer entzündete, machten sich Kora, John und Rhiana auf die Suche nach größeren Holzstücken, damit sie es auch in der Dunkelheit warm und bequem hatten. Dann setzten sie sich in den Schatten der Bäume, aßen und unterhielten sich. Als sie müde wurden, rollte Kora sich zusammen und Lukas breitete in ihrem Schutz seine Decke aus. Eines von Koras Hinterbeinen gab ein vorzügliches Kopfkissen ab. So dauerte es nicht lange, bis Lukas tief und fest schlief.

John und Rhiana suchten sich ebenfalls einen bequemen Schlafplatz und kuschelten sich zusammen, während Lea und Thea sich ebenfalls nebeneinander legten, um sich zu wärmen.

Kora lauschte auf die Atemzüge ihres menschlichen Freundes und zog die Decke fester um seinen Körper. Als sie klein und hilflos war, hatte Lukas für sie gesorgt. Jetzt tat sie es für ihn. Menschen waren schwach und vielen Gefahren schutzlos ausgeliefert. Sie konnten bei Gefahr nicht schnell genug laufen und waren ohne ihre saurischen Partner vielen unnötigen Risiken ausgesetzt. Ihre Instinkte waren noch ausgeprägter, als die des Menschen. Das geringste Geräusch würde sie wecken.

Dann sah sie zu den beiden anderen Menschen hinüber und sah, dass sie sich zusammenkuschelten. Ein Lächeln überzog ihr Gesicht. Die beiden Fremden hatten es zwar nie erwähnt, doch Kora konnte an ihrer Körpersprache herauslesen, dass sie ein Paar waren. Eines Tages würde auch sie einen geeigneten Partner finden und eine Familie gründen, doch bis es so weit war, gehörte ihre ganze Fürsorge Lukas.

Es musste spät in der Nacht sein, als Kora aufwachte. Im ersten Moment wusste sie nicht, was sie geweckt hatte. Lukas Atem ging noch ruhig und gleichmäßig. Er schlief tief und fest. Kora hob ihre Schnauze in die Luft und witterte. Dabei vermied sie es, dass Luft durch ihre Nüstern in ihr Horn gesogen wurde. Damit konnten Paras Laute ausstoßen oder Musik machen.

Alles war ruhig, aber dann war ihr, als hörte sie weit entfernte Laute, die sich langsam näherten. Da es mitten in der Nacht war, und hinter dem Rückengebirge das Regental lag, war Kora sich nicht sicher, ob es Freund oder Feind war, der sich näherte.

Sanft weckte sie Lukas und flüsterte: „Jemand kommt! Wir müssen das Feuer ausmachen und die beiden Menschen wecken.“

Das kleine Feuer, welches sie über die Nacht gewärmt hatte, war nur noch als Glut vorhanden. Doch es leuchtete immer noch in der Dunkelheit. Lukas stand schnell auf und schüttete Wasser aus dem nahen Bach darauf, bis keine Glut mehr zu sehen war.

Durch die leisen Geräusche waren auch John und Rhiana aufgewacht. John griff nach seinem Gewehr, das er trotz der Bitte der Dinotopier nicht abgelegt hatte. Wenn Gefahr drohte, wollte er sich wehren können.

Dann lauschten alle angespannt.

Koras Gehör war ohne Zweifel besser, als das der Menschen. Noch konnte John nichts hören. Vielleicht hatte Kora sich geirrt? Ein Blick auf Thea und Lea sagte ihm aber, dass auch die beiden etwas bemerkt hatten.

Dann glaubte auch John etwas zu hören. Er konzentrierte sich auf den Laut. Jetzt war er sicher eine Stimme gehört zu haben. Die Stimmen wurden lauter. Die Freunde nahmen Deckung hinter den Bäumen. Die drei Paras hatten da mehr Probleme als ihre menschlichen Freunde, da sie vier Mal mehr Masse als diese hatten. Allerdings half die Finsternis und Paras konnten regelrecht zur Salzsäule erstarren. Falls jemand in ihre Richtung blickte, hielt er sie in der Finsternis für Steine.

John, Rhiana und Lukas hatten weniger Probleme damit. Der mittelgroße Redwoodbaum, hinter dem sie sich versteckten, gab genug Deckung ab.

„Hoffentlich riechen sie den Rauch nicht“, flüsterte John in Rhianas Ohr.

Die nächtlichen Wanderer kamen immer näher und gingen an ihrem Versteck vorbei, ohne sie zu entdecken. Wahrscheinlich nahmen sie nicht an, dass sich in den Bäumen jemand verstecken würde. Leider verstanden sie die Worte nicht, da es ein saurischer Dialekt war.

Erst, als kein Laut mehr zu hören war, wagte Lukas Kora zu fragen: „Hast du etwas von dem verstanden, was sie sagten? Ich konnte nicht einmal erkennen, was für Saurier es waren.“

„Fleischfresser“, beantwortete Kora ängstlich seine Frage. Im Gegensatz zu Lukas hatte sie fast jedes Wort verstanden.

„Fleischfresser? Sind sie wieder auf Beutejagd?“

„Nein, sie kehren zurück. Sie haben damit geprahlt, was sie für Beute gemacht haben."

„Wo? Haben sie das gesagt?“

„Nein.“

„Wir sollten sie verfolgen“, meinte Lukas.

„Sie verfolgen? Bist du verrückt geworden?“ fragte Kora.

„Ich hoffe nicht, aber das ist eine einmalige Gelegenheit zu erfahren, woher die Fleischfresser kommen und wohin sie immer so schnell verschwinden. Die Behörden wären über dieses Wissen sehr dankbar.“

„Aber nur, wenn wir das auch überleben“, meinte Kora.

„Kannst du ihnen folgen? Ich meine, findest du noch ihre Spuren?“

„Erst, wenn es hell wird. Wie soll ich in der Dunkelheit Spuren erkennen?“ Kora begriff nicht, wieso sie so dumm war, auf Lukas Wunsch einzugehen. Das war doch glatter Selbstmord.

„Wir helfen euch“, sagte Rhiana. „John und ich sind Spezialisten für solche Jobs.“

„Ja“, bestätigte John. „Zwar wissen wir nichts von euren Schwierigkeiten, aber wenn wir helfen können, helfen wir gerne.“

„Dann seid ihr noch verrückter als Lukas“, meinte Kora, doch sie wusste, dass sie die Menschen nicht umstimmen konnte. Menschen handelten oft unlogisch und taten Dinge, die nicht zu ihrem besten waren.

Trotz ihrer Ungeduld mussten sie noch eine Stunde warten, bis es hell genug war, um Spuren erkennen zu können. Die Fleischfresser waren sich ihrer Sache sehr sicher gewesen, denn sie hatten keinen Versuch unternommen, ihre Spuren zu verwischen.

Eine halbe Stunde lang ging es entlang des Bergrückens, dann waren die Fleischfresser in ein winziges Seitental abgebogen. Nach etwa dreihundert Meter entlang des Talgrundes wurde das Tal breiter. Die Wände wichen auseinander. Der Boden wurde felsiger und es wurde schwieriger die Spuren zu erkennen. Da es aber bisher keine Abzweigung gegeben hatte, brauchten sie einfach nur dem Verlauf des Tales zu folgen.

Etwa eine Stunde ging das so, dann hörten sie Stimmen. Sofort blieben sie stehen und lauschten. Kein Zweifel, es waren saurische Laute. Sie sahen sich um, doch es gab keine Möglichkeit sich zu verstecken. Sollten sie umkehren?

Während sie noch überlegten, erkannten sie, dass die Stimmen nicht auf sie zukamen sondern in gleicher Entfernung blieben. Vor ihnen lag eine Biegung.

„Bleibt hier“, sagte John. „Ich sehe nach.“ Er warf Rhiana einen bezeichnenden Blick zu und sie bestätigte ihm mit einem Blick, dass sie verstanden hatte. Sie würde dafür sorgen, dass weder Lukas noch die Saurier eine Dummheit machten.

Die Zurückbleibenden blickten Sheppard nach, der sich bis zur Biegung schlich und sich vorsichtig umblickte. Vor ihm endete das Tal in einem großen Talkessel. Zumindest sah er auf den ersten Blick keinen Weg, der weiter führte. In seiner Nähe war die Felswand nicht so steil und ging in ein Geröllfeld über. Hinter der Halde stieg die Wand wieder steil nach oben. Im Schutze des Gesteinsschutts schlich er weiter. Ein großes Lager war am anderen Ende des Tales aufgebaut worden. Menschen und Saurier bewegten sich zwischen den Zelten. John erkannte, dass die Saurier überwiegend Fleischfresser zu sein schienen. Große und kleine Arten, deren Namen er aber nicht kannte.

Was taten die Menschen bei den Fleischfressern?

John nahm sein Fernglas heraus und beobachtete sie. Da erkannte er, dass es Gefangene waren, die von den Fleischfressern zur Arbeit angetrieben wurden. Allerdings bemerkte er jetzt auch einige kleinere Dinosaurier, die genauso wie die Menschen zur Arbeit getrieben wurden. Was ging hier vor?

Alle zu retten wäre aussichtslos. Einen Einzelnen herauszuholen, war da schon realistischer. Aber wie sollte er einen der Menschen befreien, ohne selbst gefangen zu werden? Wenn man ihn entdeckte, war er verloren. Was er brauchte, war ein Ablenkungsmanöver. Vorsichtig schlich er die Halde hinunter und kehrte zu den anderen zurück, die sich schon Sorgen gemacht hatte.

Sie hörten besorgt zu und Lukas meinte: „Gefangene Menschen bei den Fleischfressern? Das hat es noch nie gegeben. Sie machen keine Gefangenen sondern fressen ihre Beute gleich auf. Außerdem ist Sklaverei in Dinotopia verboten.“

„Bei den Fleischfressern im Regental geht etwas vor, was wir unbedingt herausfinden müssen. Wenn wir einen der Gefangenen befreien, kann er uns vielleicht Näheres erzählen“, meinte Lukas.

„Das gleiche dachte ich auch“, sagte John.

„Wie stellt ihr euch das vor? Einfach ins Lager schleichen und einen herausholen vielleicht? Sie werden uns sofort sehen.“

„Nicht, wenn wir sie ablenken“, meinte John.

„Und wie sollen wir sie ablenken.“

„Warum ist nie einer von den Saurierpiloten da, wenn er gebraucht wird?“ beschwerte sich Lukas. „Ein Flieger wäre genau das Richtige.“

„Saurierpilot?“ fragte John neugierig.

„Das erklären wir dir später. Und leider ist kein Flieger da“, gab Kora zurück.

„Wie wäre es dann mit einem Steinschlag?“ Sheppard war eine Idee gekommen. „In der Nähe, wo ich sie beobachtet habe, war ein Geröllfeld. Wenn wir die zum Rollen bringen, rennen alle weg und wir könnten uns jemanden holen.“

„Und wie bringen wir die Steine ins Rollen?“ erkundigte sich Kora.

„Es wird bald dunkel. Dann machen wir es. Wir müssen uns beeilen.“ Er kramte in einer seiner Taschen herum und fand das kleine Päckchen C-4-Sprengstoff darin. Er hielt es Kora unter die Schnauze. „Damit, es ist Sprengstoff und macht einen großen Krach.“

Kora fuhr zurück und konnte gerade noch verhindern, dass sie tief einatmete und die Luft durch ihren Röhrenkamm wieder ausstieß. Ihr Kamm hätte dann aber einen weithin hörbaren Ton erzeugt. „Bist du verrückt geworden? Das könnte losgehen.“

„Keine Sorge, ich weiß damit umzugehen“, sagte John.

„Und was willst du damit anfangen?“ fragte Lukas.

„Wie gesagt, ich schleiche mich zu dem Geröllhaufen und sprenge ihn in die Luft. Im dadurch entstehenden Chaos greife ich mir einen der Gefangenen.“

„Das ist viel zu gefährlich“, sagte Rhiana besorgt.

„Ist es nicht. Ihr müsst bereitstehen mich und den Befreiten aufzunehmen, damit wir sofort flüchten können.“

„Wir werden bereit sein“, versprachen Kora, Lea und Thea im Brustton der Überzeugung.

Rhiana warf John einen skeptischen Blick zu, aber sie war bereit nachzugeben. „Also gut, dann machen wir es so.“

Bis zur Dämmerung mussten sie nicht mehr lange warten. Sobald es John dunkel genug erschien, machte er sich auf den Weg und ließ eine sehr besorgte Partnerin, Lukas und drei Paras zurück. Sheppard hatte Glück. Keiner der Carnosaurier achtete auf den Taleingang. Sie schienen nicht damit zu rechnen, dass jemand so verrückt sein konnte, ihnen zu folgen, geschweige denn, es zu wagen, einen der Gefangenen zu befreien.

Jede Deckung ausnützend huschte er von Stein zu Stein, bis er sein Ziel erreicht hatte. Jetzt musste er nur noch die richtige Stelle finden, damit der Sprengstoff seine optimale Kraft entfalten konnte, um die Gerölllawine auszulösen. Nach kurzem Suchen glaubte der die richtige Stelle gefunden zu haben und steckte den Sprengstoff in ein kleines Loch hinein. Er aktivierte den Zünder und machte, dass er weg kam. Er hatte gerade den Talgrund erreicht, als das C-4 explodierte und als Ergebnis dafür sorgte, dass der halbe Hang ins Tal stürzte, genau auf ihn zu.

weiter: Kapitel 5
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