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Kampf um Dinotopia von Selana

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Teil 3

„Wenn ihr neu seid, kennt ihr die Gegend nicht. Wollt ihr uns begleiten?“

„Gerne“, sagte Sheppard. Rhiana und er hatten sowieso keine Ahnung, wohin sie gehen sollten. Ein Sternentor war nicht zu sehen. Diese seltsame Welle, die sie hergebracht hatte, war aus dem Nichts erschienen. Es war besser, sie hatten einen Führer in dieser seltsamen Welt, wo es sprechende Dinosaurier gab.

„Kora kann uns drei nicht tragen, aber es ist nicht weit bis zur nächsten Farm.“

„Wir laufen neben euch beiden her“, schlug Rhiana vor.

Kora passierte ihre Geschwindigkeit den Menschen an und sie musste zugeben, dass die beiden gut in Form waren. Sie kamen gut voran. Zuerst führte sie ihr Weg am Rande des Rückengebirges entlang. Schließlich erreichten sie Ma-Lings Farm und warnten ihn vor den Fleischfressern.

Zu Ma-Lings Farm gehörten vier Familien von Paras. Zwei waren bereit die Neuankömmlinge zu tragen und Lukas und Kora zu begleiten. So kamen Rhiana und John in den Genuss ihres ersten Saurier-Rittes. Für beide war es kein Problem sich im Sattel zu halten. Nach kurzer Zeit begannen die beiden, den Ritt zu genießen. Ihre Reittiere beherrschten ebenfalls die Menschen-Sprache und so kam es, dass sie bald mit der Geschichte von Dinotopia etwas vertraut wurden.

Die nächste Farm gehörte Oliver Ganz mit seiner Familie und den saurischen Bewohnern, die aus einer Familie von Pentaceratops bestand: Vater, Mutter, zwei Töchter und ein Sohn. Stolzfuß, der Vater war ein riesiges Mitglied seiner Art und vom Kopf bis zum Schwanz gut sieben Meter lang. Sein Nackenschild war riesig und ähnelte denen der Casmosaurier, nur das es an den Rändern mit Knochenwulsten besetzt war. Über den Augen saßen zwei lange Hörner, zwischen den Nasenlöchern ein kurzes Horn, an beiden Wangen ragten ebenfalls Knochenwülste hervor. Der Papageienschnabel war kräftig gewachsen und prächtig dafür geeignet Zweige an Bäumen abzubeißen. Dies taten die Pentas jedoch selten. Schließlich wollten sie die Baumbestände von Dinotopia erhalten und hier in der Nördlichen Tiefebene gab es zudem nicht viele Wälder.

Die Pentas halfen der menschlichen Farmerfamilie auf dem Feld, stellten sich als Zugsaurier zur Verfügung und die Kleinen spielten mit den Kindern der Menschen. Beide Parteien profitierten durch diese Zusammenarbeit.

Lukas und Kora brachten Oliver die bestellten Medikamente und erzählten die neuesten Geschehnisse. Außerdem warnten sie die Familien vor den Fleischfressern. Alle versprachen gut aufzupassen und bei Gefahr sofort einen Nachrichtenvogel zu den Behörden in Heidesaum zu schicken.

Danach setzten die beiden Boten mit Sheppard und Rhiana ihren Weg fort. Bis zum Abend erreichten sie eine weitere Farm, etwas tiefer in der Ebene gelegen, die der Familie Jasper gehörte. Das junge Ehepaar bewirtschafte eine große Farm, zusammen mit ihren saurischen Partner, diesmal war es eine Triceratops-Familie und ein großer Brachiosaurier.

Sheppard kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er hatte schon von Brachiosaurier wie Langhals gelesen und auch einige in entsprechenden Filmen gesehen, doch einen in natura zu sehen, übertraf alles bisher Gesehene. Der Hals des Riesen ragte mindestens 12 m in die Höhe und oben, direkt hinter dem Kopf, konnte ein Sitz angebracht werden, in dem Jasper sitzen und seine Getreidefelder überblicken konnte. Die Länge des Sauriers betrug 23 Meter und das Gewicht viele Tonnen. Die Hinterbeine waren kürzer als die beiden Vorderbeine und halfen ihm sein Gewicht zu tragen. Er besaß einen kräftigen Kiefer mit Zähnen. Die Beine endeten in kurzen, dicken Zehen. Auf jeder Fußsohle saß ein Polster, dass den gewaltigen Schock seines Gewichtes beim Aufsetzen der Füße dämpfte.

Jasper warf einen Blick in den Himmel. „Es wird bald dunkel. Wollt ihr nicht bei uns übernachten? In der guten Stube ist es angenehmer, als draußen im Freien.“

Dem konnten sie nur zustimmen. Nach einem Blick auf Kora, Thea und Lea, den beiden Para-Weibchen, die John und Rhiana trugen, die zustimmend nickten, sagten sie zu.

„Dann kommt herein.“

Die drei Menschen und die drei Paras folgten dem Farmer in das Innere des lang gestreckten Hauses. Paras waren es gewohnt, in einem Haus zu leben. Sie waren zwar größer als ein Mensch, aber durchaus in der Lage, sich grazil in einem Menschenhaus zu bewegen. In den Städten besaßen alle Saurier von entsprechender Größe ein eigenes Haus.

Nur die großen Sauropoden zogen es vor, in riesigen Hallen zu wohnen und sich von den Menschen pflegen zu lassen. Sie besaßen schließlich auch keine Hände, die sie als Werkzeuge benutzen konnten. Damit die Menschen durch ihre Gefälligkeit einen Nutzen hatten, stellten sie als Gegenleistung ihre Stärke als Zug- oder Transportsaurier zur Verfügung.

Saurier wie Kora besaßen zwei Hände, die zwar in Klauen endeten, aber durchaus dafür geschaffen waren, als Greifwerkzeuge zu dienen. Die Räume der Farm waren entsprechend hoch gebaut, denn es kamen oft saurische Besucher, die auch im Haus übernachteten.

„Ich bewundere immer wieder euer schönes Haus“, begann Kora die Unterhaltung und sah sich um. Der Essraum, ganz aus Holz gebaut, war mit Schnitzereien und Verzierungen verschönert worden, die miteinander arbeitende Menschen und Saurier zeigten, Kinder, die mit Sauriern herumtollten oder Menschen und Saurier zusammen beim Essen. Teppiche, von Jaspers Frau selbst hergestellt, hingen an den Wänden und bedeckten den Boden. Die Teppiche waren so weich und hoch, dass man beim Darübergehen im Gewebe versank.

„Deine Frau und du, ihr seid wahre Künstler.“

„Ich danke dir für dein Lob“, antwortete Jasper stolz.

In der Küche hörten sie Marina, die Frau von Jasper herumwerkeln. Nur wenig später kam sie mit einem großen Tablett, auf dem das Abendessen stand, herein. Ihre 6-jährige Tochter Jasmina hatte inzwischen den Tisch gedeckt. In einem Farmhaus mussten alle mithelfen. Außer Jasmina hatten sie noch einen Sohn, der aber gerade 8 Monate alt war und in einer Wiege neben dem Tisch lag und schlief.

Es gab Gemüse in allen Variationen und Zubereitungsarten, Fisch, sowie die verschiedensten Obstsorten. Dazu tranken sie Quellwasser mit etwas Wein aus Jaspers eigenem Weinberg vermischt.

„Du bist eine großartige Köchin, Marina“, lobte Lukas die Frau, welche bei den anerkennenden Worten rot wurde.

„Danke, Lukas, aber hier, auf einer einsamen Farm, lernt man das schnell. Es gibt keine Gasthöfe und der nächste Einkaufsladen ist in Heidesaum. Einmal im Monat gehen wir in die Stadt und das ist immer ein Familienausflug, der viel Spaß macht.“

„Das glaube ich dir gerne“, meinte Lukas. „Ich bin schließlich auch auf einer Farm aufgewachsen.“

„Besuchst du deine Eltern auf dieser Tour?“ erkundigte sich Jasper.

„Nein, diesmal nicht. Wir müssen zwar bis zum Meer, aber nicht in die Gegend, wo die Farm meiner Familie liegt. Vielleicht das nächste Mal.“

„Es ist sicher aufregend so durch die Gegend zu ziehen“, meinte Jasper. „Aber für mich wäre das nicht. Es war immer mein Wunsch, von der lärmenden Stadt wegzuziehen und eine eigene Farm zu bewirtschaften.“ Sein Blick traf John und Rhiana. „Aber im Gegensatz zu sonst, bist du nicht alleine?“

„Nein, Kora und ich trafen John und Rhiana unterwegs. Sie sind neu in Dinotopia und ich bringe sie nach Heidesaum. Dort kann man ihnen vielleicht helfen.“

Jasper und Marina sahen die beiden neugierig an. Es war schließlich einige Jahre her, dass Außenwelter eingetroffen waren.

„Ihr werdet euch sicher gut einleben“, meinte Marina. „Es ist schön in Dinotopia.“

„Wir haben nicht vor zu bleiben“, widersprach John.

Jasper sah ihn mitleidig an. „Es ist noch nie jemand in die Außenwelt zurückgekehrt.“

„Dann sind wir die Ersten“, sagte John entschlossen.

Sie erzählten von ihrem Abenteuer mit den Raptoren und warnten auch Jasper vor der Gefahr, obwohl seine Farm nicht mehr am Rand, sondern mitten in der Tiefebene lag.

„Wir werden aufpassen“, versprach Jasper. „Ich denke, aber nicht, dass jemand so dumm ist eine Farm anzugreifen, die von einer Familie Triceratops und einem Brach beschützt wird.

„Da muss ich dir zustimmen. Trotzdem, wenn ihr etwas Verdächtiges seht, benachrichtigt bitte die Behörden in Heidesaum.“

„Das tun wir.“

Spät abends gingen sie schlafen. Sie bekamen entsprechende Gästezimmer zugewiesen, die groß und gemütlich eingerichtet waren. Es dauerte nicht lange und alle waren fest eingeschlafen.

Früh am anderen Morgen wachten sie auf und bekamen noch ein üppiges Frühstück von Marina. Dann verabschiedeten sie sich von der gastfreundlichen Farmerfamilie und setzten ihren Botengang fort. Nach einigen Stunden und zwei Farmen später, erreichten sie ihr äußerstes Ziel: eine Farm fast am Ufer des Meeres gelegen. Die Farmer lebten dort nicht nur von ihren Getreide- und Reisfeldern sondern auch noch vom Fischfang. Selbst die große Obstplantage fehlte nicht.

Von ihrem Hügel aus hatten sie einen guten Überblick auf die unter ihnen liegende Farm. Sie bestand aus einigen mit Stroh bedeckten Häusern, in denen die Menschen und Saurier lebten. Außerdem beherbergten sie Werkzeuge und die Ernte des Jahres.

Hoben sie den Blick, sah man weit voraus den Ozean liegen. Davor erstreckte sich ein brackiger Flickenteppich aus Schilf, Palmen und Mangrovensumpf. Dahinter schimmerte ein schmaler, strahlend weißer Sandstrand und anschließend das ausgedehnte Riff, das ganz Dinotopia umzog. Silberfarbene Brecher schossen aus der von unbefahrbaren Strömungen aufgewühlten See empor und zerschellten an der korallenroten Barriere. Sheppard ließ einen Augenblick seinen Blick über das große Wasser schweifen und wandte dann aber schnell seine Aufmerksamkeit erneut der Farm zu.

Lea hob ihren Kopf und sah ihn an. „Genug gesehen? Kann ich weitergehen?“

John nickte zustimmend und strich Lea über den Hals. Sie hatte das gerne, wie sie ihm erzählte. Sheppard hatte noch nie auf einem Reittier gesessen, mit dem er sich unterhalten konnte. Es war ein ganz eigenartiges Gefühl, doch er begann, Lea gerne zu haben. Sie konnte so witzige Sachen erzählen.

Lukas, der auf Kora neben ihm stand, warf einen Blick auf den Stand der Sonne. Es war fast Mittag. „Wir könnten dort kurz etwas essen und dann gleich weiter zur Laurel-Farm gehen, um gegen Abend die St.Claire-Farm zu erreichen. Vielleicht können wir dort übernachten.“

Der Weg führte in Windungen bis zu dem großen Anwesen. Die Paras setzten Fuß vor Fuß und verfielen in einen flotten Trab. Diese Geschwindigkeit sagte den Paras am besten zu. Das Auf und Ab der Bewegungen machte Johns nichts mehr aus. Schon längst hatte er sich an diese Schaukelei gewöhnt. Lea war schließlich kein Pferd. Die Paras ähnelten großen Riesen-Kängurus. Ihre Bewegungen waren nicht so ausgeglichen wie die eines Pferdes, da dieses auf vier Beinen und nicht wie die Paras auf zweien liefen.

Der Hügelweg mündete in die breite Straße, die sie nicht benutzt hatten, weil sie Abkürzungen durch das Land genommen hatten, die von den großen Sauropoden, die oft noch Wagen zogen, nicht benutzt werden konnten. Für den kleineren agileren Parasaurolophus bildeten Abkürzungen durch Wälder, Bäche und schmale Fußwege kein Hindernis.

Die Straße führte durch die Obstplantage. Mangos, Papayas, Sternenfrüchte und Rambutans gediehen neben Stauden mit riesigen Beeren. Der Weg kam dann neben großen Getreidefeldern wieder zum Vorschein. Es war gerade Erntezeit. Einige Brachiosaurier zogen Getreidemäher durch die Felder. Menschen und kleinen Saurier, meist Ornitholestes oder Gallimimus, aber auch einige Paras und andere Hadrosaurier, liefen hinter den Maschinen her und sammelten die Garben auf, banden sie zusammen und stellten sie in Gruppen auf. Am anderen Tag würden die Lastenträger, wie Centro-, Triceratops oder Pentas sie mit Wagen abholen und in die Kornscheunen bringen, wo sie weiterverarbeitet wurden. An anderen Stellen des Feldes, wo das Getreide am Tag vorher gemäht worden war, konnten sie solche Gemeinschaften aus Mensch und Saurier sehen, die das Getreide aufluden oder zu den Scheunen fuhren. Zum Schutz vor der Hitze hatte sie alle Hüte oder Mützen auf.

Als die drei Paras und ihre Reiter an ihnen vorbeitrabten, hob sich manche Hand zum Gruß. Schließlich erreichten sie die ersten Gebäude und steuerten auf das Hauptgebäude zu, wo Kora und Lukas immer ihre Nachrichten abliefern mussten. Zu dieser großen Farm brachten sie meist nur Nachrichten und Medikamente, denn die Ostara-Farm produzierte die meisten Lebensmittel für Heidesaum, Füllhornstadt, Baumstadt und viele kleine Farmen entlang der Küste, bis hinunter nach Chandara. Was Vidava für die Gegend um Wasserfallstadt war, war Ostara für die Nördliche Tiefebene.

Nataniel, der Leiter der Farm, trat aus der Tür des Haupthauses, um sie zu begrüßen. „Atme tief.“

„Suche Frieden“, antworte Lukas. Er sprang mit einem eleganten Satz aus dem Sattel auf den Boden.

John und Rhiana taten es ihm nach.

„Ihr kommt spät. Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Ein Botenvogel hat uns von Jasper erreicht, um uns zu warnen. Er hat auch erzählt, was euch passiert ist. Und auch die Neuigkeit, dass ihr zwei Außenweltler mit euch führt.“ Erneut traf John und Rhiana ein neugieriger Blick.

„Wir haben uns bei den Hausmanns etwas verquatscht“, erklärte Kora.

„Thomas ist ein altes Schwatzweib“, meinte Nataniel grinsend. „Es ist Mittagszeit. Ihr seid herzlich eingeladen. Oder müsst ihr gleich weiter?“

Lukas hatte inzwischen aus einer Seitentasche seiner großen Satteltasche vier Schriftrollen unterschiedlicher Größe geholt und überreichte sie Nataniel. „Wir hatten auf die Einladung gehofft.“

„Dann folgt mir.“

weiter: Kapitel 4
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