Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Kampf um Dinotopia von Selana

[Reviews - 1]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Teil 16

Kampf um Dinotopia

Langsam drückte Tabor mit seiner krallenbewehrten Hand das Geäst zur Seite, um besser sehen zu können. Sheppard und Rhiana lagen reglos neben ihn. Drei Tage dauerte die Belagerung des Regentals inzwischen. Immer wieder gab es kleine Geplänkel und leider auch Tote auf beiden Seiten.

Tabor war ein Raubsaurier, ein 1,80 m langer Raptor mit dunkelgrüner Hautfarbe, eine ideale Tarnung im Regental, wo er öfters als Spion für die Zivilisierten arbeitete. Auch sie hatten Spione bei den Abtrünnigen.

Die Aufgabe, der drei war, den geheimnisvollen Predator ausfindig zu machen, und wenn möglich auszuschalten.

Als Raptor konnte Tabor aufrecht gehen, Rhiana und John dagegen, mussten bei diesem Einsatz auf die kleinen Tarnschilde zurückgreifen, wenn es gefährlich wurde. Ein idealer Auftrag um die winzigen Tengwar-Geräte zu testen. Bisher hatten sie hervorragend funktioniert. Im Moment drohte keine Gefahr und so hatten sie die Geräte nicht eingeschaltet.

„Hast du etwas entdeckt?“ flüstere John.

„Sieh selbst“, gab Tabor zurück.

John blickte zwischen der Greifhand Tabors vorbei und sah einen Höhleneingang in der Felswand vor ihnen. Raubsaurier der unterschiedlichsten Arten gingen ein und aus.

In Johns Kopf meldete sich eine Stimme: „Meister Oolu befindet sich in eurer Nähe! Ich kann seine Gedanken spüren.“

„Danke, Feuerwolke“, antwortete John in Gedanken. Er wusste, dass über ihnen die Fliegerstaffeln kreisten. Feuerwolke begleitete sie ohne Reiter und horchte dabei auf jeden von Johns Gedanken. Das taten sie seit der Belagerung, um die Aktionen des Feindes zu überwachen. Es durfte nicht geschehen, dass die Abtrünnigen unbemerkt eine Armee zusammenzogen und sie überraschend angriffen.

Die Belagerung des Regentals hatte die Abtrünnigen überrascht. Damit hatten sie nicht gerechnet. Und noch immer kamen aus allen Teilen Dinotopias Menschen und Saurier und verstärkten den Belagerungsring. Die Abtrünnigen ihrerseits bekamen keine Verstärkung, weil die Blockade keinen in das Regental hinein oder hinaus ließ. Sie konnten den Ring zusammenziehen und die Abtrünnigen vernichten, doch das würde ein großes Blutbad bedeuten und das wollte General Woba verhindern oder wirklich nur als letzten Ausweg einsetzen.

Da die Fliegerstaffeln ein alltäglicher Anblick geworden war, fiel es nicht auf, dass diese Gruppe Feuerwolke nur zur Tarnung begleitete. Als einziger Flieger war er in der Lage, die Gedanken von Menschen und Sauriern zu lesen, wenn er sich auf die Person konzentrierte. Das klappte sogar aus großer Entfernung.

Tabor und John sahen sich an. „Also ist Oolu in der Höhle, vielleicht auch die anderen Gefangenen“, sagte John.

„Es ist aber unsere Aufgabe den Predator zu finden und nicht die Gefangenen“, warf Tabor ein.

„Was aber nicht heißen soll, dass wir nicht das Versteck der Gefangenen ausfindig machen können“, sagte John. Er strich sich über sein dunkles kurzes Haar. „David Scott kann sie mit der Flugstaffel befreien.“

„Was aber bedeutet, dass wir die Höhle vorher auskundschaften müssen. Ich gehe hinein.“ Tabor machte sich bereit zu gehen.

John hielt ihn an einem Arm fest. „Ich komme mit.“

„Nein!“ Tabor sah ihm tief in die Augen. „Das ist zu gefährlich.“

„Wir schalten die Tarnschilde ein“, fügte Rhiana hinzu. So wollte ebenfalls nicht zurückbleiben.

„Erst kundschafte ich die Höhle aus. Wenn jemand auf euren Schild läuft, seid ihr enttarnt. Ich bleibe nur kurz und komme gleich wieder zurück.“

Widerstrebend stimmte John zu. „Ich gebe dir eine halbe Stunde. Dann kommen wir nach.“

„In Ordnung“, meinte Tabor und schlug seinem menschlichen Begleiter aufmunternd auf die Schulter, schob sich aus dem Gras und erhob sich dann vorsichtig auf dem dunklen Waldweg. Dieser war nur schmal und schlängelte sich zwischen den Bäumen des Urwalds hindurch. Immer wieder tauchten dort Abtrünnige auf, die sich zur Höhle begaben.

„Gute Beute, Bruder“, grüßte ihn ein Raptor mit wildem Aussehen. Im Gegensatz zu den Zivilisierten gingen die Abtrünnigen im Regental nackt umher. Tabors Gegenüber trug nur einen breiten Gürtel mit Taschen daran, und über den Schultern eine große Armbrust. Sein linkes Auge schien zu fehlen, denn er trug eine schwarze Augenklappe.

Tabor war stolz auf seine Vorfahren, die es geschafft hatten, der Barbarei abzusagen und nützliche Mitglieder der dinotopischen Gesellschaft zu werden. Der Rückfall der Abtrünnigen in die Urzeit entsetzte Tabor und er würde alles tun, um dies zu beenden. Vorher waren die Regental-Bewohner zwar nicht gerade friedlich gewesen, aber sie hatten sich an den Vertrag gehalten und waren in ihrem Gebiet geblieben. Dieses wiederum wurde von den Dinotopiern anerkannt. Obwohl Tabor die Abtrünnigen hasste, hatte er sich für diese Mission ihrem Aussehen angepasst und trug kaum Bekleidung.

Natürlich hatten sich John und Rhiana darüber lustig machen müssen.

„Gute Beute!“ knurrte Tabor zurück. Er kannte den Gruß der Abtrünnigen.

Der fremde Raptor musterte ihn neugierig. „Kommst du auch zur Versammlung, Bruder? Ich habe dich noch nie hier gesehen.“

„Ja, ich war noch nie hier. Ich komme direkt aus Füllhornstadt und möchte mich unserem Kampf anschließen. Zum Glück bin ich noch hereingekommen, bevor die Zivilisierten den Belagerungsring geschlossen hatten. Schon lange verachte ich die so genannte Gesellschaft und ihr Getue und habe nur auf eine passende Gelegenheit gewartet“, log Tabor dem anderen frech ins Gesicht.

Der andere schien ihm zu glauben. „Diese Gelegenheit hast du hier. Tod allen Feinden! Wir werden sie vernichten.“

„Tod allen Feinden!“ wiederholte Tabor die Parole.

Er folgte seinem neuen Freund, der ihn bereitwillig in die Höhle führte. Diese entpuppte sich zu seiner Überraschung jedoch nicht als Höhle sondern als Durchgang in ein kleines Tal. In dem Tal wimmelte es nur so von Raubsauriern aller Rassen und Größen. Tabor war froh, dass die beiden Menschen zurückgeblieben waren. Das Gewimmel war einfach zu groß.

Im Zentrum des Tales stand eine große Hütte. Dort wurden bestimmt die Gefangenen festgehalten, so fern sie wirklich hier waren. Sein Blick nach oben zeigte ihm, warum die Fliegerstaffel das Tal bisher nicht entdeckt hatte. Ein riesiges Netz war über das ganze Tal gespannt worden und mit Blättern und Ästen abgedeckt. Von oben sah es dadurch, wie ein normales Blätterdach aus.

Tabor fragte sich, wie viele solche unentdeckter Verstecke es noch im Regental gab.

Ein Überraschungsangriff durch das Netz sollte aber möglich sein. Tabor wollte seine Entdeckung seinen Freunden mitteilen. Solange er seinen neuen Freund nicht los wurde, war aber nicht daran zu denken.

Die nächsten Minuten suchte er fieberhaft nach einer Möglichkeit den lästigen Raptor abzuschütteln, doch die kam erst, als sein Begleiter Freunde entdeckte und zu ihnen lief, um sie zu begrüßen. Tabor blieb unauffällig stehen. In dem Gedränge war es nicht verwunderlich, wenn sie sich aus den Augen verloren.

Schnell drehte Tabor sich um und hastete zum Ausgang zurück. Er wollte zurück zu John und Rhianas Versteck. Die halbe Stunde war fast um, und sicher würde John gleich aufbrechen, um ihn zu suchen. Ein paar schnelle Sätze, Raptoren waren ungeheuer schnell, und er stand in dem Höhlengang. Tabor lief zum Ausgang und sah sich um. Im Moment kam niemand zur Höhle oder verließ diese. Die Gelegenheit war günstig.

Mit einem gewaltigen Satz sprang Tabor ins Unterholz und verschmolz mit der Umgebung. Uralte Sinne erwachten in ihm. Er entdeckte die Menschen im alten Versteck, die Straße und die Umgebung beobachtend.

Ein Satz brachte ihn neben die Menschen und John fuhr erschrocken herum, atmete aber erleichtert auf, als er Tabor erkannte.

„Wenn ich ein Abtrünniger wäre, wärt ihr beide jetzt tot. Ihr seid leichtsinnig.“

„Du hast mich nur überraschen können, weil du wusstest, wo ich mich befand“, verteidigte sich John. „Hast du etwas entdeckt?“

„Und ob!“ Tabor begann zu erzählen. Nachdem er geendet hatte, meinte er: „Und nun musst du Feuerwolke informieren. Das Flattervieh soll Hilfe holen.“

„Flattervieh?“ fragte John amüsiert. Der Raptor war echt cool.

„Na, ja! Ist sie doch, oder? Und nun halt deinen Mund, und konzentriere dich.“

John tat wie verlangt und schloss die Augen. Er stellte sich Feuerwolke in Gedanken vor, wie sie umringt von ihren Freunden über ihm ihre Kreise zog. Nach kurzer Zeit bekam er Kontakt. Schnell erklärte John Feuerwolke, was er sich ausgedacht hatte. Feuerwolke fand die Idee gut und versprach, so schnell wie möglich mit Verstärkung zurückzukommen und brach den Kontakt ab.

„Ich hoffe deine Freundin Feuerwolke ist auf Zack. Es ist besser, wenn ich zurückgehe“, sagte Tabor.

„Diesmal begleiten wir dich aber“, meinte John.

„Hast du nicht gehört, was ich sagte? Es sind zu viele.“

„Mein lieber Freund! Wir gehen das Risiko ein und lassen dich nicht noch einmal alleine in die Höhle des Löwen gehen.“

Tabor sah das Menschenpaar an. Er konnte die Entschlossenheit in dem Menschengesicht genau erkennen und wusste, dass er John nicht umstimmen konnte, und so gab er widerstreben nach. Hoffentlich kam Feuerwolke bald mit der Verstärkung zurück.

Sie sahen zum Höhleneingang, doch alles war ruhig. Die Gelegenheit war günstig. John und Rhiana schalteten ihre Tarnschilde ein und wurden unsichtbar. Schnell schlichen sie bis zum Eingang der Höhle und spähten hinein.

Niemand zu sehen. Eilig durchquerten sie den Gang und blickten in das Tal hinab. Die Sonne stand hoch am Himmel, wurde jedoch durch das Netz über ihnen abgeschwächt.

Langsam schlenderten sie durch das Tal. Dabei bemühten sich John und Rhiana einen weiten Bogen um jeden Saurier zu machen, damit niemand auf sie drauf laufen würde. Bei dem Betrieb im Tal, war das nicht einfach. Mehr als einmal konnte sie gerade noch verhindern, dass sie entdeckt wurden.

Ihr Ziel war die Hütte, in der sie die Gefangenen vermuteten. Schließlich erreichten sie unbehelligt die Hütte und atmeten erleichtert auf. Die Hütte wurde von einem großen Allosaurier bewacht. Er bemerkte nur Tabors Neugierde, die Menschen konnte er ja nicht sehen, weil dieser durch das einzige Fenster neben der Tür spähte. Er knurrte etwas in seiner Sprache, die John nicht verstand, aber Tabor schon. Tabor knurrte eine Antwort zurück. Anschließend ging er zur Rückseite, gefolgt von den unsichtbaren Menschen.

„Was hat er gesagt?“ fragte Rhiana, als sie die Rückseite der Hütte erreichten.

„Dass dies hier Sperrgebiet ist, und wir besser verschwinden sollten. Was wir dann ja auch getan haben“, erklärte Tabor.

Der Raptor sah sich um. Sie mussten unbedingt Kontakt mit den Gefangenen aufnehmen, denn das sie sich in der Hütte befanden, daran zweifelten sie nun nicht mehr. Der Boden auf der Rückseite war nicht sehr hart. Tabor fuhr seine Krallen aus und begann zu graben. Die Hütte war aus Holz und Geflechtwerk gebaut, und nach kurzer Zeit hatte er ein faustgroßes Loch dicht am Boden gegraben.

„Hallo! Hört ihr mich?“ Tabors Stimme war nur ein Hauch. Der Allosaurier auf der anderen Seite durfte ihn nicht hören.

Drinnen herrschte Ruhe, dann die leise Frage: „Wer ist da?“

„Mein Name ist Tabor. Wir sind im Auftrag General Wobas hier. In Kürze wird ein Angriff auf das Tal beginnen. Halten Sie sich bereit. Haben Sie verstanden? Sind Sie Oolu?“

„Ja“, kam es zurück.

„Sehr gut! Wir verschwinden jetzt. Sonst werden wir noch entdeckt“, sagte Tabor. Er deckte das kleine Loch wieder zu und entfernte sich mit John und Rhiana von der Hütte.

Sie gesellten sich zu einer kleinen Gruppe winziger Fleischfresser, die um ein Feuer saßen und sich schnatternd in ihrer Sprache unterhielten. Tabor verstand, dass sie sich auf die Beute freuten, die man ihnen versprochen hatte.

Die armen Toren.

John und Rhiana hielten sich im Hintergrund. Die Zeit war bald herum. Noch immer war keine Spur von Feuerwolke und der versprochenen Verstärkung zu sehen.

Rhiana sah in die Höhe und glaubte auf dem Netz eine Bewegung zu sehen. Sie fasste Tabor und John am Arm. „Oben“, flüsterte sie ihnen zu. Tabor und John blickten hoch und erkannten, dass die Verstärkung endlich da war.

weiter: Kapitel 17
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.