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Kampf um Dinotopia von Selana

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Teil 12

Die Sonne schien direkt durch das Fenster und weckte John am anderen Morgen. Rhiana schlief noch tief und fest. Schlaftrunken schlug er vorsichtig die Decke zur Seite und stand auf. Er streckte sich und gähnte herzhaft. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Die ersten Menschen erschienen vor ihren Häusern. Ein weiterer arbeitsreicher Tag begann für alle.

John beobachtete noch immer das Treiben, als Rhiana aufwachte und gähnend die Decke zurückschlug. Er lächelte sie an.

„Was?“ fragte sie.

„Selbst, wenn du gerade aus dem Schlaf erwachst, siehst du wunderschön aus.“

Sie lächelte erfreut. „Danke, aber wir sollten uns langsam fertig machen. Wir haben noch viel vor heute.“

John stimmte zu. Nach der Morgentoilette machten sie sich mit Lukas sich auf den Weg nach unten. Auf dem Fußweg, zwischen den Bäumen, herrschte schon reger Betrieb. Zudem war noch Markttag. Überall waren Stände aufgestellt worden, in denen die unterschiedlichsten Sachen angeboten wurden. Auch auf den Plattformen standen die Stände, bis hinauf in die höchsten Ebenen. Lukas war kein Saurierpilot und Höhen mochte er auch nicht besonders, deshalb begnügte er sich damit, die Stände am Boden zu betrachten. Wie erwartet fanden sie Kora und Thea bei der Triceratops-Familie beim Frühstücken.

„Setzt euch doch“, sagte Kora und zeigte einladend auf eine kleine Sitzgelegenheit neben sich.

Die Trics waren Pflanzenfresser, doch John sah auch Obst auf dem Tisch liegen. Trotzdem war das nicht gerade das Frühstück, das ihm vorschwebte.

Kora bemerkte seinen Blick und ahnte, was in ihm vorging. Sie wandte sich an einen der kleinen Trics und stieß einige Laute in dessen Sprache aus. Kora zeigte mit ihrer Hand nochmals auf den Platz. „Setzt euch endlich! Leichtgewicht besorgt Menschenfrühstück. Ihr wollt doch meine neuen Freunde nicht beleidigen?“ Kora zwinkerte dabei mit einem Auge.

John sah dem Trics nach. Das war also Leichtgewicht. Er setzte sich neben Rhiana, die ihm zu zwinkerte.

„Leichtgewicht zeigt uns nach dem Frühstück den Baum, auf dem sie den Deinonychus gesehen hat.“

„Sollten wir das nicht gleich tun?“ fragte Lukas. „Was, wenn er durch die Fragereien der Gesetzeshüter gewarnt wurde?“

„Geruhige dich! Die Beschreibung passt auf viele Deinonychus“, meinte Thea.

Etwas widerstrebend wartete John auf sein Frühstück. Da kam auch schon ein etwa 12-jähriges Mädchen mit einem vollen Tablett herein. Darauf stand eine Kanne mit herrlich duftendem Kaffee, eine Kanne Tee, frisch gebackenem Brot, Getreidebrei, Marmelade und Hühner-Rührei.

„Das ist Michaela“, erklärte Thea. „Ihre Familie und die von Stolzfuß arbeiten zusammen.“

John schenkte dem braun gebrannten dunkelhaarigen Mädchen ein Lächeln. „Danke schön, mein Kind.“

Michaela sah zu, wie er kräftig zulangte. „Du bist ein Saurierpilot?“

„Ja, aber gerade zu einem Sondereinsatz abkommandiert“, antwortete John. „Und Lukas hier, ist ein Bote.“

„Wenn ich groß bin, möchte ich auch eine Botin werden. Vielleicht bewerbe ich mich auch bei der Flugstaffel“, sagte sie selbstbewusst.

„Wenn du das wirklich willst, schaffst du das auch“, ermutigte Lukas sie.

Nach Beendigung des Frühstücks schob John das Tablett zur Seite und bedankte sich bei Michaela.

Michaela strahlte: „Ich habe es selbst gemacht. Leichtgewicht wird euch jetzt zum Baum bringen.“ Sie zögerte einen Moment: „Darf ich mitkommen?“

„Das geht nicht“, sagte John. „Wenn der Deinonychus wirklich der gesuchte Terrorist ist, dann ist er gefährlich.“

Das Mädchen zog einen Schmollmund, akzeptierte aber Johns nein. „Was ist ein Terrorist?“ fragte sie dann.

„So nennt man Leute in meiner Welt, die unschuldige Menschen töten, um ihre Meinungen oder Ansichten durchzusetzen.“

„Ich verstehe! Durch diese Taten verbreiten sie Angst und Schrecken.“

„Du bist ein schlaues Kind. Ja, das ist ihre Absicht. Allerdings versuchen unsere Terroristen Dinotopia zu erobern“, sagte Lukas.

Leichtgewicht gesellte sich zu ihnen und fing an zu grunzen.

„Sie wird ungeduldig. Leichtgewicht meint, dass sie noch anderes zu tun hätte“, übersetzte Michaela.

„Recht hat sie“, gab John zu. „Gehen wir also.“

Leichtgewicht führte sie zwischen den Bäumen hindurch und blieb vor einem der höchsten Redwood-Bäume stehen. Kora und sie führten ein kurzes Gespräch, dann wandte die junge Trics sich ab und trottete davon.

Der Baum befand sich am Rande der Stadt, dicht an einem Abgrund. Von hier hatte man einen guten Überblick über die Landschaft. Am Horizont sahen sie die Ausläufer des Regentals. Am Baum führte ein schmaler Fußweg ins Tal hinunter. Von dort tauchte gerade eine Brachio-Familie auf. Auf dem Baum, auf der untersten Plattform, saßen in Hängekörbe Menschen, wieder andere gingen irgendwelchen Beschäftigungen nach. Als die Brachio-Familie vom Tal heraufkam, hielten die Menschen mit ihren Tätigkeiten inne, um die Familie zu begrüßen. Die erwachsenen Brachs konnten mit ihren langen Hälsen bis weit in die Bäume hinauf reichen, während die drei kleineren Familienmitglieder mit den Menschenkindern am Boden anfingen zu spielen. Einige Menschen brachten Heubündel und reichten sie den großen Brachs, die diese Gabe mit Genuss verspeisten.

Die Freunde sahen ihnen einen Augenblick zu, dann besannen sie sich auf ihre Aufgabe.

„Leichtgewicht hat mir erzählt, dass sie den Deinonychus auf der ersten Plattform gesehen hat. Das war alles. Ich kann euch leider nicht hinauffolgen“, sagte Kora. „Also seid bloß vorsichtig.“

„In Ordnung, Thea und du, ihr wartet einfach hier auf uns“, antwortete Lukas und setzte seinen Fuß auf die erste Stufe der Treppe zur ersten Plattform hinauf. Hier standen drei große Häuser und jeder der Menschen besuchte eines der Häuser und fragte die Besitzer aus.

Der Besitzer des Hauses, den John ausfragte, wusste, dass irgendwo weiter oben ein Deinonychus wohnte.

Weiter hinauf also. John hob den Blick. Der Baum war riesig. Zur zweiten Plattform führte noch eine normale Treppe hinauf, doch danach ging sie in Strickleitern und Stege über. Die Äste wurden größer und breiter und die Plattformen immer verzweigter. Auf jeder stand ein Haus, von jeder Plattform führte eine Leiter zur nächsten. Ein richtiges Labyrinth war so entstanden. Um den Stamm herum gab es in regelmäßigen Abständen große zentrale Plattformen, auf denen sich die Bewohner trafen, um sich zu unterhalten, zusammenzuarbeiten oder um Feste zu feiern. Es sah aus wie ein Bienenstock, und sie mussten jedes Haus absuchen. Johns Blick reichte bis zur 5. Stufe hinaus. Alles, was danach kam, war in dem Blättergewirr des uralten Baumes verborgen.

Einen tiefen Seufzer ausstoßend ging Sheppard zu den anderen und informierte sie. Sie beschlossen, dass es das Beste war, sich aufzuteilen.

John ging auf das erste Haus zu. Vorher ermahnte er die anderen nochmals zur äußersten Vorsicht. Beim ersten Haus begann John seine Fragen zu stellen. So arbeitete er sich durch die 2. Ebene. Also hoch zur 3. Ebene.

Links von sich sah er immer Rhiana zwischen den Häusern auftauchen, doch sie winkte jedes Mal ab. Lukas, der weiter rechts suchte, hatte ebenfalls keinen Erfolg aufzuweisen.

Ein Geräusch lenkte John ab und er blickte zur Seite. Der lange Hals eines der Brachiosaurier erschien neben ihm. Sein Kopf befand sich in Höhe der 3. Ebene. John stieg die steile Treppe aus geflochtenen Seilen hoch. Etwa zwanzig Häuser befanden sich hier. Bei einem dieser Häuser verweilte der Brach und ließ sich füttern.

Sheppard trat zu der Menschenfamilie und bemerkte: „Euer Freund scheint hungrig zu sein.“

Die Familie musterte den Fremden neugierig. Der Mann sagte: „Wolkenschauer und seine Familie besuchen uns oft. Sie leben unten am Fuß des Abhangs. Baumstadt ist nichts für Brachs. Sie leben gerne im Freien. Dort unten gibt es jede Menge Pflanzen und Bäume für den Fall, dass das Wetter schlecht ist. Im Notfall gibt es aber auch bei uns Hallen für Brachs. Hin und wieder hilft uns Wolkenschauers Familie beim Transport von Lebensmitteln und anderen Gegenständen. Dafür bekommen sie von uns gutes Heu, was für alle in der Familie ein Leckerbissen ist.“

John bewunderte den Brach noch eine Weile und fragte dann auch die Familie nach dem Deinonychus aus. „Sein Name ist Igor Scharfklaue. Ihr kennt ihn nicht zufällig?“

„Aber ja“, sagte der Mann zu Johns großem Erstaunen. „Er wohnt in einem kleinen Haus in der 7. Etage. Er ist ein verschrobener Forscher, der sehr zurückgezogen lebt. Weswegen suchst du ihn denn?“

„Er steht in Verdacht ein Spion der abtrünnigen Fleischfresser zu sein“, erklärte Sheppard.

„Igor? Das kann ich mir nicht vorstellen. Er tut keiner Fliege etwas zuleide. Zu Kindern ist er immer sehr nett.“

„Vielleicht tut er keiner Fliege etwas zuleide, aber wenn er der Gesuchte ist, Menschen und Sauriern schon.“

Die beiden Menschen sahen ihn erschrocken an und die Frau zog ihr Kind fest an sich.

„Geht am besten in euer Haus und kommt erst heraus, wenn keine Gefahr mehr besteht“, forderte John sie auf. „Wenn er sich entlarvt sieht, weiß man nie, was er machen wird.“

Die Frau und der Mann verschwanden mit ihrem Kind im Haus, während John zur 7. Etage hochkletterte. Von dem Mann hatte er sich noch das Haus beschreiben lassen und auch, auf welchem Ast es stand.

Die 7. Etage war genau so groß wie die, welche Sheppard gerade abgesucht hatte. Das Haus des Deinonychus sollte das oberste Gebäude rechts von der Treppe sein. Er sah nach oben und erkannte das kleine Haus auf den ersten Blick. Im Gegensatz zu den anderen Häusern hatte es feste Wände mit nur zwei Fenstern. Scharfklaue hatte sich vor dem Blick der anderen verborgen. So konnte er ungestört seinen Geschäften nachgehen. Die anderen Bewohner hatten seine Zugeknöpftheit seiner Verschrobenheit zugeschrieben und sich nichts weiter dabei gedacht. Für John aber gab es jetzt keinen Zweifel mehr – Scharfklaue war der Gesuchte.

Sheppard dachte daran, dass er jetzt Hilfe gebrauchen könnte. Er informierte Rhiana über Funk über seinen Fund und sie versprach, sofort zu kommen. Vielleicht war es jetzt auch an der Zeit, die Sicherheitsbeamten zu holen. Doch er wollte das Haus nicht unbeobachtet lassen. Da tauchte aus dem Haus ein Deinonychus auf. Mit einigen langen und gewandten Sätzen stand dieser vor ihm. Scharfklaue schien die Höhe nichts auszumachen. Im Gegenteil, er bewegte sich mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Bäumen umher.

„Suchst du mich?“ Igor musterte Sheppard von oben bis unten mit einem abschätzenden Blick.

Sheppard kam es vor, als überlegte der Deinonychus, ob er eine gute Mahlzeit abgeben würde. Allerdings verwarf er diesen Gedanken gleich wieder. Auch wenn Scharfklaue als Spion für die Abtrünnigen arbeitete, war er doch immer noch ein Zivilisierter.

„Wie kommst du darauf? Warum sollte ich dich suchen?“ fragte Sheppard in unschuldigem Tonfall.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein paar Menschen nach mir fragen. Außerdem stehst du schon seit Minuten auf dem gleichen Fleck und beobachtest mein Haus.“

Sheppard beschloss, nicht zu leugnen, schließlich war er in offizieller Funktion hier. „Wir suchen einen verdächtigen Deinonychus, dessen Beschreibung ganz genau auf dich passt.“

„Wir?“

„Die Behörden“, stellte Sheppard klar. „Es wäre das Beste, wenn du mich einfach begleiten würdest, dann können wir die Angelegenheit klären.“

„Und wohin soll ich dich begleiten?“

„Zu den Polizeibehörden natürlich“, erklärte Sheppard.

„Du Narr!“ Scharfklaue versuchte nicht einmal zu leugnen. Blitzschnell packte er mit seinen klauenbewehrten Händen Sheppard am Kragen seiner Uniformjacke und zog ihn zu sich heran. „Glaubt ihr armseligen Kreaturen etwa, uns aufhalten zu können?“

John bekam den Atem seines Gegenübers ins Gesicht geblasen und blickte in dessen aufgerissen Mund mit den langen scharfen Zähnen. Er packte die Arme des Deinonychus und versuchte sich loszureißen. Es gelang ihm zwar sich zu befreien und Scharfklaue von sich zu stoßen, doch dabei verlor er seinen Halt und stürzte nach hinten.

Sheppard stand auf einer der kleineren Plattformen und fühlte, wie er den Boden unter den Füßen verlor und von der Plattform stürzte. Verzweifelt schlug er mit den Armen um sich, um Halt zu finden und bekam ein Seil zu fassen. Es war das Halteseil einer Strickleiter, die nach oben zu einer anderen Plattform führte. Mit beiden Händen packte er zu. Das Seil hielt seinem Gewicht stand und John zog sich nach oben. Gerade, als er sich auf die Sprossen der Leiter zog, stand Scharfklaue über ihn und grinste ihn hämisch an. Die Krallen seiner rechten Hand fuhren nach unten und streiften Johns linken Arm. Der Schmerz fuhr durch seinen Körper und er sah sein Blut fließen. Sheppard hatte jedoch keine Zeit darauf zu achten, der Deinonychus griff erneut an.

Diesmal konnte John den Arm von Scharfklaue packen und von sich weg halten. Zusammen rollten sie die kleine Leiter hinunter und blieben auf einer Plattform liegen. Beim Hin- und Herrollen, versuchte jeder oben liegen zu bleiben.

Sheppard war eindeutig im Nachteil, denn Scharfklaue besaß mehr als die doppelte Kraft wie er und machte seinem Namen alle Ehre. Seine Klauen waren so scharf wie ein Rasiermesser. Außerdem begann sein Arm immer mehr zu schmerzen und er fühlte, wie er durch den Blutverlust schwächer wurde.

Scharfklaue bemerkte das und sein Gesicht begann, sich siegessicher zu verziehen. Ein Schlag traf Johns Magen und er krümmte sich vor Schmerzen zusammen, als die Klauen blutige Spuren auf seinem Bauch hinterließen. Seine letzte Kraft verließ ihn und er begriff, dass dies sein Ende war.

weiter: Kapitel 13
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