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Dämonenland von Selana

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Teil 9

Raphael schien sich wirklich auszukennen. Sie benutzen keine normalen Wege sondern Geheimgänge in den Wänden. Auf Rhianas Frage, warum er sich hier so gut auskannte, erklärte Raphael, dass er schon viele Jahre im Palast diente und bei Olifario in Ungnade gefallen war. Er war ein persönlicher Diener des Dämons gewesen.

Raphael blieb schließlich stehen. „Hinter dieser Wand befindet sich der Thronsaal. Seid ihr sicher, dass ihr das tun wollt? Es ist euer sicherer Tod.“

„Wir sind uns sicher“, erklärte Rhiana. „Aber du musst nicht sterben. Du hast uns sehr geholfen, verschwinde also und rette dein Leben.“

Raphael sah sie einen Augenblick an. „Danke, ich werde deinen Rat befolgen. Lebt wohl und lange.“

Rhiana und Sheppard sahen ihm einen Augenblick hinterher. Ihre Blicke traf sich. „Sollen wir?“

Sheppard nickte zustimmend. „Bringen wir es hinter uns.“

Rhiana drückte auf eine bestimmte Stelle in der Wand, die ihnen Raphael gezeigt hatte. Eine kleine Öffnung entstand und Sheppard erkannte den Thronsaal wieder. Nicht weit von ihnen entfernt stand der Drachenthron, der jedoch im Augenblick leer war.

„Olifario ist nicht da, was sollen wir tun?“ fragte Sheppard.

„Wo ist der Dolch?“

„Siehst du die Kugel an dem linken Fuß des Drachen? In dieser Kugel steckt der Dolch.“

Rhiana blickte auf die bezeichnete Stelle und sah den Griff herausragen. „Wir holen uns den Dolch und warten bis Olifario kommt. Dann töten wir ihn.“

„Einfach so?“ fragte Sheppard. „Ist das nicht zu einfach?“

„Manchmal ist der einfachste Weg der beste Weg. Oder hast du eine andere Idee?“

„Nein, leider nicht.“

„Dann komm!“ Rhiana sah sich kurz um, bemerkte jedoch niemanden. Langsam trat sie in die Halle hinaus und näherte sich dem Thron. Sie legte ihre Hand auf den Dolchgriff und zog daran. Er ließ sich spielend leicht herausziehen.

„Du musst wirklich die Auserwählte sein“, sagte eine höhnische Stimme. „Niemand anders kann den Dolch herausziehen.“

Sheppard und Rhiana drehten sich überrascht herum. Wie aus dem Boden gewachsen stand Olifario vor ihnen, umgeben von einer ganzen Armee seiner Kyyrdis.

„Wo kommt ihr so schnell her und wie habt ihr uns bemerkt?“ fragte Rhiana, als sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte. Ihre Hand umschloss dabei fest den Griff des Dolches, noch war sie nicht gewillt aufzugeben.

„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du mich nicht besiegen kannst“, sagte Olifario. „Schon viele haben es versucht und sind kläglich gescheitert. Ich habe jede von ihnen mit Leichtigkeit besiegt. Und ihr zwei bildet da keine Ausnahme.“

„Entschuldige, aber ich würde mich erinnern, wenn ich dein hässliches Gesicht schon einmal gesehen hätte“, reizte Rhiana den Dämon und verzog angewidert ihr Gesicht. „Hasst du zufällig schon mal in einen Spiegel gesehen?"

Olifario ignorierte ihre beleidigenden Worte: „Arrogant wie alle Menschen! Du kennst nur mein anderes Gesicht, und wenn ich mich nicht irre, hat es dir sehr gefallen.“ Damit drehte Olifario seinen Kopf um 180° Grad herum und zeigte sein menschliches Gesicht. „Nun weiß du auch, warum man mich einen Januskopf nennt.“

Rhiana erstarrte, als sie in das Gesicht blickte: „Raphael!“

„Ganz richtig, Kleine. Und jetzt lass den Dolch fallen. Wenn du ganz lieb bist, schenke ich dir und deinem Geliebten einen schnellen und angenehmen Tod.“

Rhiana dachte nicht daran den Befehl des Dämons zu befolgen und fragte stattdessen neugierig: „Warum diese Verkleidung? Warum hast du dich selbst einen ganzen Tag in den Kerker sperren lassen?“

„Weil es mir Spaß macht und ich gerne mit meinen Opfern spiele. Ich halte mich oft mit meinem zweiten Gesicht unter meinen Getreuen auf. Dadurch habe ich schon manchen Verräter entlarvt. Außerdem hast du mich ohne Schwierigkeiten zu deinem Freund geführt. Meine nutzlosen Diener haben ihn leider entkommen lassen und trotz aller Anstrengungen nicht mehr gefunden. Auf diese Art brauchte ich dich nicht zu foltern. Nicht, dass es mir keinen Spaß gemacht hätte, aber das hätte uns nur kostbare Zeit gekostet, und wahrscheinlich hättest du mir auch unter der Folter nichts verraten. So kam der arme Narr kam ganz freiwillig zu mir.“ Olifario warf Sheppard einen siegessicheren Blick zu. „Ich wusste, dass er versuchen würde, dich zu retten.“

Sheppard konnte seinen Zorn kaum zügeln. Schon wieder hatten sie sich hereinlegen lassen. Doch er würde sich nicht kampflos ergeben. Sein Blick traf sich mit Rhiana und sie nickte unmerklich. Auch sie wollte lieber kämpfend untergehen.

In diesem Moment fegte ein Wind durch die Halle und warf einige Kyyrdis zu Boden. In der Mitte des Raumes entstand ein sich schnell drehender Wirbel. Im nächsten Augenblick spuckte er eine Gestalt aus, der eine zweite Person folgte. Den beiden folgten weitere Gestalten.

Rhiana erholte sich von ihrer Überraschung und sah Ronon und Teyla vor sich stehen. Die beiden beachteten sie nicht sondern eröffneten sofort das Feuer auf die Kyyrdis.

„Hierher, Rhiana und John!“ rief Ronon.

Die anderen Neuankömmlinge entpuppten sich als eine Kompanie Soldaten, angeführt von Major Lorne. Auch die Soldaten eröffneten das Feuer aus ihren Schnellfeuergewehren auf die Kyyrdis.

Rhiana wartete nicht länger, die Kavallerie war eingetroffen, und sie musste ihre Aufgabe zu Ende bringen. Mit einem Satz stand Rhiana vor Olifario und stieß zu. Der Dolch prallte jedoch ab von ihm ohne ihn zu verletzen, was den Dämon zu einem höhnischen Gelächter veranlasste.

„Hast du wirklich geglaubt, mich so leicht töten zu können?“ Aus den Augen des Dämons schienen Blitze zu schießen. „Stirb!“ schrie Olifario und ein Feuerball schoss auf Rhiana zu, dem die junge Frau nur mit einem blitzschnellen Salto rückwärts ausweichen konnte.

Geschmeidig wie eine Katze kam Rhiana wieder auf die Beine. Sie sah Sheppard auf den Dämon zulaufen und sah den Blitz, den dieser auf John abschoss. „John!“ rief sie entsetzt, als sie sah, dass ihr Geliebter zwar ausweichen wollte, aber trotzdem noch von dem Blitz gestreift wurde. Mit einem Schmerzensschrei wurde er gegen eine der Stützsäulen der Halle geschleudert, wo er benommen liegen blieb.

Ronon hatte es ebenfalls gesehen und schoss auf den Dämon. Dieser hatte seine Aufmerksamkeit auf Rhiana und Sheppard gerichtet und bemerkte nicht, was weit entfernt im Raum geschah. Die Salve traf ihn und schleuderte ihn nach vorne. Olifario rappelte sich jedoch sofort wieder auf und warf einen Blitz auf Ronon. Er wurde zurückgeschleudert und blieb benommen liegen.

Rhiana hatte sich wieder dem Dämon genähert und startete einen neuen Angriff. Doch konnte der Dolch Olifario nicht verletzten. Das begriff sie nicht, der Dolch sollte doch in der Lage sein, ihn zu töten. Sie sah, wie sich John wieder erhob.

„Rhiana!“ hörte sie da John rufen. „Nur zusammen sind wir in der Lage Olifario zu töten!“

Zusammen?

Da begriff Rhiana. „John! Komm her!“ rief sie.

Sheppard lief auf sie zu. Sein Gang war noch etwas unsicher, doch er schien nicht verletzt zu sein. Olifario stieß einen Wutschrei aus. Er hatte begriffen, was Rhiana vorhatte und warf einen weiteren Blitz auf Sheppard. John war noch zu benommen, um auszuweichen und wurde erneut getroffen.

Teyla kam hinzu und half Ronon auf. Zusammen eröffneten sie das Feuer auf Olifario. Sie trafen gut und der Dämon wurde zurückgeschleudert. Das verletzte ihn zwar nicht ernsthaft, es verschaffte Rhiana aber die Zeit, die sie brauchte, um Sheppard zu erreichen.

„John!“ Rhiana schüttelte ihren Freund, er bewegte sich jedoch nicht. Sie fühlte seinen Puls und atmete erleichtert auf. Er schien nur bewusstlos zu sein. „Wach auf, John!“

Da schlug er die Augen auf. „Rhiana!“ Er wollte sich aufrichten, sank aber mit einem Schmerzlaut wieder zurück.

Rhiana war besorgt, doch sie mussten ihre Aufgabe beenden oder sie würden alle sterben. „Nicht reden, wir müssen Olifario töten, aber das können wir, wie du richtig erkannt hast, nur zusammen. Glaubst du, dass du dich auf mich konzentrieren kannst? Wir müssen erneut eine Gedankenverschmelzung machen.“

„Ich denke schon. Ich bin in Ordnung.“ Das war gelogen, denn der Schmerz in seinem Körper wurde immer größer, aber er wollte Rhiana nicht im Stich lassen.

„Konzentriere dich. Sie hielt John fest in ihren Armen. „Verbanne alle deine unwichtigen Gedanken. Konzentriere dich auf mich.“

John schloss die Augen und versuchte nur an Rhiana zu denken. Plötzlich sah er sie im Geiste neben sich stehen. „Der Dolch, Rhiana!“ sagte Sheppard mit veränderter Stimme.

In Gedanken hob Rhiana den Dolch. Beide hatten sie jeden störenden Gedanken aus ihrem Bewusstsein verbannt. Ihre Seelen zerschmolzen zu einer Einheit, ihre Gedanken verstärkten sich und wurden zu einer tödlichen Waffe. Rhiana und Sheppard bildeten aus dieser Energie eine Waffe, luden diese in den Dolch und suchten sich ein Ziel: Olifario.

Teyla und Ronon sahen, wie sich Rhiana und Sheppard umarmten. Als Olifario einen Energieblitz auf sie abschoss, prallte die Energie einfach von ihnen ab. Ein Schutzschild hatte sich um sie herum aufgebaut. Die beiden schienen den Blitz gar nicht bemerkt zu haben. Plötzlich bewegte sich der Dolch in Rhianas Hand und schwebte wie mit Geisterhänden geführt blitzschnell auf den Dämon zu. Diesmal durchbrach der Dolch spielend leicht Olifarios Abwehr und traf ihn mitten ins Herz.

Olifario schrie auf und stieß ein Brüllen aus, das sicher meilenweit zu hören war. Einen Moment geschah nichts und Teyla glaubte schon, dass Olifario auch diesmal unverletzt blieb, doch dann schien der Dämon plötzlich von innen heraus zu verglühen. Er blähte sich auf das Doppelte seiner Größe auf. Blitze schossen aus ihm heraus und dann zerplatzte der Dämon in tausend Einzelteile, die sich allerdings auflösten, bevor sie den Boden erreichten.

Gebannt hatten alle das Ende Olifarios beobachtet. „Ist das alles?“ fragte Ronon. „Ist er jetzt tot? Das ging ja einfach.“

„Nein,“ widersprach der Elf Kris, der plötzlich neben ihnen stand. „Das war nicht einfach. Nur die vereinten Kräfte Rhiana und Sheppards waren stark genug, die Abwehr des Dämons zu durchbrechen. Alleine hätte jeder von ihnen versagen müssen. Das ist auch der wahre Grund, warum bisher jeder andere Versuch versagen musste. Sie waren nicht die Auserwählten.“

Die überlebenden Dämonen hatten nach Olifarios Ende die Flucht ergriffen, und die Soldaten sammelten sich um Rhiana und Sheppard. Die beiden waren aus ihrer Trance erwacht, doch Sheppard konnte nicht aufstehen.

„Er braucht Hilfe!“ sagte Rhiana.

„Wir müssen ihn durch das Tor schaffen“, sagte Lorne. „In Atlantis bekommt er die Hilfe, die er braucht.“

In diesem Moment stürmte Laila herein. „Ihr habt es geschafft!“ jubelte sie. „Die Sklaven sind frei. Wir sind frei! Unsere Welt wird frei sein.“

„Wir haben das zusammen geschafft“, mischte sich die kleine Elfe Mona ein. „Und Sheppard braucht eure Hilfe.“

Laila blickte zu Sheppard. „Was ist mit ihm?“

„Olifario hat ihn mit einem seiner Blitze schwer verletzt. Wir müssen ihn nach Atlantis bringen.“

„Das ist nicht nötig“, sagte Laila. „Wir Elfen besitzen heilende Kräfte.“ Sie hob ihre Hand über Sheppard und fuhr mit ihr über seinen Körper. Ein blauer Strahl verließ ihre Hand und hüllte Sheppard ein. Sekunden später schlug er die Augen auf.

„Was ist passiert?“ fragte Sheppard mit schwacher Stimme.

Rhiana sah die schöne Elfe dankbar an. „Laila hat dich geheilt“, Rhiana umarmte Sheppard glücklich. Sie war unendlich erleichtert.

„Haben wir es geschafft? Ist er tot?“ wollte Sheppard wissen.

„Mausetot“, erklärte Ronon.

„Und damit erfüllt sich die Prophezeiung“, meinte Kris. „Ich habe Boten losgeschickt, die diese Neuigkeit überall verkünden werden. Meine Welt wird wieder frei sein. Und das verdanken wir euch Menschen.“

In diesem Moment durchlief eine heftige Erschütterung die Erde und der ganze Palast wankte. Die Beben wurden stärker und die ersten Steine fielen aus der Decke der Halle.

„Was ist das?“ rief Laila.

„Ein Erdbeben!“ vermutete Major Lorne.

„Nein, nach Olifarios Tod verschwindet die ganze Festung wieder in seine Dimension. Nur die Magie des Dämons hielt sie hier“, erklärte Kris.

„Wir müssen hier heraus!“ rief Kris.

„Wir müssen durch das Tor“, rief Teyla.

Die ersten Soldaten sprangen schon in den Wirbel. Rhiana und Sheppard gingen als letzte. Hinter ihnen schloss sich das Tor.

„Das war knapp“, meinte Teyla.

„Wie konntet ihr so plötzlich bei uns auftauchen?“ fragte Rhiana erleichtert.

„Wir haben euch schon lange durch ein Dimensions-Fenster beobachtet“, erklärte McKay ihr. „Dann ist es Zelenka und mir gelungen aus dem Fenster ein Tor zu machen. Dann haben wir die Kavallerie geschickt.“

Kris, Laila und Mona sahen sich neugierig um. „Ist das Atlantis?“

„Nein, nur ein Lager auf einem anderen Planeten.“

„Wenn ihr Atlantis sehen wollt, seid ihr herzlich eingeladen.“

„Ja, in dieser Zeit können wir dann für euch ein neues Tor erschaffen, mit dem ihr wieder heim könnt“, sagte McKay.

„Und Elizabeth wird ganz aus dem Häuschen sein, echte Elfen zu sehen“, meinte Sheppard.

Ende
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