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Dämonenland von Selana

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Teil 3

Ein weiterer Schrei, näher diesmal, war zu hören und die beiden stürmten los. Er kam aus dem Wald vor ihnen. Jetzt hörten sie noch ein bedrohliches Knurren, und als sie um einen der Bäume bogen, sahen sie einen dieser Hundegesichtigen, der ein menschenähnliches Wesen zu Boden geworfen hatte und im Begriff war, es zu töten.

Mit zwei drei Sätzen waren Sheppard und Rhiana zur Stelle. Sheppard ergriff den überraschten Alien von hinten und schleuderte ihn herum, direkt in das gezückte Messer von Rhiana hinein. Es traf den Alien an der Stelle, wo bei einem Menschen das Herz saß. Das Wesen schrie zwar auf, doch es schien ihn nicht zu töten. Er besaß große Kraft und schleuderte Sheppard zur Seite. John fasste sich jedoch und bekam sein Gewehr zu fassen feuerte auf den Alien. Er hatte gut gezielt, das Wesen schrie auf und stürzte zu Boden.

Rhiana war sofort über ihm und diesmal traf ihr Messer den Alien in die Stirn. „Das sollte auch dich töten!“ sagte sie laut und zog ihr Messer zurück.

Sheppard wandte sich dem Opfer zu, das ihn überrascht anstarrte. „Kannst du mich verstehen?“ fragte er. „Du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Wir wollen dir nur helfen.“

Das Wesen war kein Mensch. Es war so groß wie Rhiana, sah aber sehr zart und zerbrechlich aus. Es trug ein weit fallendes kleidähnliches weißes Gewand. Das Wesen besaß eine goldene Hautfarbe und hellblaue schräg stehende Augen, die ihn neugierig musterten. Seine Haarfarbe war ebenfalls hellblau und mit goldfarbenen Strähnen durchzogen.

In leichten Wellen fiel es dem Wesen bis fast auf die Hüften. Am überraschendsten aber war das Flügelpaar auf dem Rücken, die dicht am Körper des Wesens zusammengefaltet waren. Es schien verletzt zu sein, denn eine lilafarbene Flüssigkeit floss aus einer Wunde an seinem rechten Arm. Seine Gesichtszüge waren menschlich und unverkennbar weiblich. Trotz ihrer Andersartigkeit war sie eine der schönsten Frauen, die Sheppard je gesehen hatte. Die kleinen Ohren am Kopf des Wesens liefen spitz zu. Ihr Anblick erinnerte John sofort an ein Wesen aus Märchen und Legenden auf der Erde.

Sheppard überwand als erster sein Erstaunen über den Anblick der Elfe. „Mein Name ist John Sheppard und das ist meine Freundin Rhiana. Kannst du verstehen, was ich sage?“

„Ich verstehe deine Sprache. Ich bin Laila. Seid ihr etwa Menschen?“

„Ja“, sagte Sheppard.

„Aber das ist unmöglich. Menschen gibt es nur in Märchen, Sagen und Legenden“, erwiderte Laila.

Rhiana und Sheppard sahen sich erstaunt an, dann meinte Rhiana: „Willst du damit sagen, dass es in deiner Welt keine Menschen gibt?“

„Seit vielen Generationen schon nicht mehr. Ich dachte immer, dass meine Eltern euch erfunden haben. Sie haben gesagt, das, wenn die Menschen zurückkommen, die bösen Dämonen, die uns jagen und töten, vertrieben werden. Als ich erwachsen war, dachte ich, sie hätten das nur gesagt, um mich zu trösten. Doch nun seid ihr da und habt mich sogar gerettet“, Laila verzog ihr Gesicht und blickte auf ihre Wunde.

„Du bist verletzt. Lass uns deine Wunde verbinden“, meinte Sheppard und griff vorsichtig nach ihrem Arm.

Laila erlaubte es ihm, zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht und sagte: „Ich bin nicht zerbrechlich, du kannst meinen Arm ruhig anfassen.“

Sheppard sah etwas verlegen drein und Rhiana legte ihr einen Verband an. „So“, meinte sie dann, „das sollte reichen.“

Laila stimmte dankbar zu. „Es tut schon nicht mehr weh.“

„Was bist du?“ fragte Sheppard. „So wie dich habe ich mir immer eine Elfe vorgestellt.“

„Woher weißt du das? Gibt es da, wo ihr herkommt auch Elfen?“

„Nein, ich kommen aus einer Welt, die Erde heißt. Rhianas Welt heißt Tengwar.“

„Ihr stammt nicht aus derselben Welt?“

„Nein. Auf der Erde gibt es ebenfalls Märchen, Sagen und Legenden. Und da gibt es Wesen wie dich, aber bisher habe ich angenommen, dass es euch nur in diesen Geschichten gibt. Außerdem dachte ich immer, dass Elfen viel kleiner wären.“

„Du meinst sicher die Blumen-Elfen. Die sind sehr klein. Ich bin eine Wind-Elfe und wir sind groß und stark.“

Rhiana sah sich besorgt um. „Es ist zwar sehr interessant, was du da erzählst, Laila, aber langsam wird es gefährlich. Der Angreifer ist unter Umständen nicht alleine gewesen. Wir sollten verschwinden. Wo wohnst du?“

„In einem Dorf zwei Stunden von hier, wenn wir laufen. Es ist am anderen Ende des Waldes. Dort sind wir sicher vor den Dämonen, denn es liegt im Geschützten Gebiet, dem wenigen Land, dass wir uns noch vor den Dämonen bewahrt haben. Ich kann uns auf Schleichpfaden hinführen. Wir müssen uns nur vor den Faunen vorsehen. Es gibt welche in der Nähe.“

„Faune?“ fragte Sheppard.

„Kleine böse und hässliche Wesen“, sagte Laila. „Sie leben in den Bäumen und haben es nicht gerne, wenn man ihr Revier betritt. Aber ich kenne ihre Wohnbäume und kann uns an ihnen vorbeiführen.“

„Dann los. Lasst uns keine Zeit verlieren“, meinte Rhiana.



Am Rande des Waldes

Laila hatte sie kreuz und quer durch den Wald geführt und ihnen immer wieder bedeutet, ruhig zu sein. Sie selbst sah sich die ganze Zeit aufmerksam um, doch langsam bekam Sheppard den Verdacht, dass Laila etwas übertrieb. Außer diesem einen Dämonen schien dieser Planet das reinste Paradies zu sein. Doch der Schein konnte trügen. Was wussten sie schon von dieser Welt? Bisher hatten sie nur einen kleinen Ausschnitt davon gesehen und Laila war schließlich hier geboren worden.

Urplötzlich endete der Wald an einem steilen Abgrund. Dieser war so tief, dass sie den Boden nicht sehen konnten. Rhiana und Sheppard traten schaudernd einen Schritt zurück. Der Graben war etwa 300 m breit, dahinter war eine Grasebene und ganz am Horizont ein hoher Kegelberg zu erkennen.

„Mein Zuhause“, sagte Laila und zeigte voller Stolz über den Abgrund. „Dort lebt mein Volk, oder das, was davon noch übrig ist.“

„Äh! Entschuldigung! Aber wie sollen wir den Abgrund überwinden. Wir können leider nicht fliegen, und für einen Sprung scheint es mir zu weit zu sein“, meinte Rhiana in ironischen Tonfall. „Wir besitzen leider keine Flügel.“

Laila lächelte hintergründig und trat einen Schritt näher an den Abgrund heran. Erschrocken machte Sheppard einen Schritt auf sie zu, um sie vor dem sicheren Absturz zu bewahren, doch Laila entfaltete ihre Flügel und schlug kräftig damit durch die Luft. Im gleichen Moment schwebte sie auch schon zwei Meter über dem Abgrund. Ihre Flügel leuchteten im Sonnenlicht golden, ein Schein, der ihren ganzen Körper erfasste und ihre Gestalt in ein Wesen aus Licht zu verwandeln schien.

„Glaubt ihr, meine Flügel wären nur zur Zierde da?“ Sie schwebte auf Sheppard zu und streckte ihre Arme aus. „Komm! Ich bringe dich sicher hinüber und hole dann Rhiana nach. Das geht ganz schnell.“

„Entschuldige“, sagte Sheppard und trat einen Schritt zurück. „Ich bin ziemlich schwer.“

„Mach dir deswegen keine Sorgen, ich bin stärker, als ich aussehe“, antwortete Laila und landete gewandt neben ihm.

Im gleichen Moment erklang hinter ihnen im Wald ein lauter und unheimlicher Schrei und Laila zuckte erschrocken zusammen. „Schnell“, sagte sie in drängendem Tonfall. „Wir müssen uns beeilen. Die Dämonen haben unsere Spur aufgenommen.“

„Rhiana?“ Sheppard sah die Antikerin fragend an, und Rhiana nickte zustimmend. Sie hatten keine andere Wahl.

„Mach schon“, drängte Laila und stellte sich vor ihn. „Umklammere fest meinen Hals von hinten, aber vermeide meine Flügel einzuengen. Normalerweise benutzen wir für den Transport von anderen Wesen einen Korb.“

„Einen Korb?“ Sheppard schüttelte erstaunt den Kopf, umklammerte aber wie verlangt Laila von hinten, ohne dabei ihre Flügel zu berühren. Er fühlte den feinen Luftzug, als Laila ihre Flügel kräftig bewegte und ihn mühelos in die Luft hob.

Huckepack überquerten sie die Kluft, wobei John es vermied, nach unten zu sehen. Die Flügel über ihm schlugen gleichmäßig und er fühlte Lailas Körper unter sich, der sich im Rhythmus der Flügel leicht bewegte. Als sie sich dem Plateau näherten, fühlte Sheppard plötzlich, wie sich etwas Fremdes und Unheimliches in seine Gedanken drängte und jeden verborgenden Gedanken in seinem Inneren zu erforschen schien. Er wehrte sich sofort dagegen und verlor fast den Halt. Einen Moment geriet Laila dadurch ins Trudeln, doch sie fing sich sofort wieder. Dieses fremde Etwas verschwand jedoch so schnell, wie es versucht hatte sich in seine Gedanken zu schleichen. Schließlich tauchte Land unter ihnen auf und Laila setzte ihn sanft ab.

„Was war das gerade?“ fragte er Laila.

„Unser Magieschirm, den wir durchbrochen haben. Ich hole Rhiana“, sagte Laila und schwang sich erneut in die Lüfte. Sheppard sah ihr etwas irritiert hinterher und beobachtete, wie sie elegant über den Abgrund schwebte und neben Rhiana landete. In der Luft sah sie aus wie ein helles Licht. Kein Wunder, dass die Elfen als verzauberte Wesen auf der Erde galten.

„Sie ist wunderschön, nicht wahr?“ sagte eine Stimme neben ihm.

Erschrocken fuhr Sheppard herum und ging in Abwehrstellung. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er den herankommenden Fremden nicht gehört hatte. Ein unverzeihlicher Fehler in einer fremden Welt, die unter Umständen sehr feindlich sein konnte. Er entspannte sich aber sofort, als er ein männliches Mitglied von Lailas Art erkannte, das ihn neugierig von allen Seiten ansah.

Er war größer und kräftiger als Laila, genauso groß wie Sheppard. Sein blaues Haar war kurz geschnitten, die Augen leuchteten im gleichen Goldton wie seine Haut. Seine Gesichtszüge ähnelten denen von Laila so sehr, dass John vermutete, dass sie verwandt waren.

„Mein Name ist Kris.“

„Colonel John Sheppard, aber nenn mich einfach John.“

In diesem Moment landeten Rhiana und Laila neben ihnen.

„Was hast du jetzt wieder gemacht, Schwester? Du hast schon wieder unerlaubt das Plateau verlassen, obwohl dir das die Ältesten strengstens verboten haben. Außerdem bist du beim Durchflug des Feldes fast abgestürzt. Und jetzt bringst du auch noch Fremde mit“, begrüßte Kris die Elfe.

„Du wirst es nicht glauben, aber es sind Menschen“, sagte Laila ganz aufgeregt und ignorierte die Worte ihres Bruders. „Verstehst du? Menschen ...! Die Prophezeiung wird sich erfüllen.“

Kris betrachtete Rhiana und Sheppard nochmals von oben bis unten, und so etwas wie Erstaunen machte sich auf seinen Zügen breit. „Menschen? Das ist absolut unmöglich. Es gibt sie nur noch in Märchen und Sagen. Zugegeben, diese sehen ihnen ähnlich, aber ...“

„Kein aber! Wir bringen sie zu den Ältesten. Diese werden sie testen und entscheiden, was mit ihnen passiert“, unterbrach Laila ihren Bruder.

„Mit uns passiert? Was heißt das? Ist unser Leben in Gefahr, wenn die Ältesten sich gegen uns entscheiden?“ wollte Rhiana wissen.

Kris und Laila sahen sie erstaunt an. „Wir sind Elfen und töten keine Lebewesen ohne guten Grund.“

„Und was ist für euch ein guter Grund?“ fragte Sheppard.

„Selbstverteidigung“, antwortete Kris.

„Das ist akzeptabel“, meinte Rhiana. „Gehen wir also.“

„Wir fliegen, ihr glaubt doch nicht, dass wir soweit laufen“, erwiderte Kris und zeigte auf den entfernten Kegelberg. „Wenn wir laufen, brauchen wir den ganzen Tag. „Ich nehme Sheppard.“

Kris sah ihn auffordernd an und Sheppard gehorchte. Kris war stärker als Laila und würde ihn deshalb leichter tragen können.

Wenig später flogen sie durch die Lüfte, dem Berg entgegen. Kris hatte recht gehabt, zu Fuß hätten sie viele Stunden gebraucht, während sie so nur eine knappe Stunde bis zu dem Kegelberg brauchten. Waren sie zuerst über Grasland geflogen, auf dem büffel- und antilopenähnliche Tiere grasten, so sahen sie nun Felder unter sich auftauchen, auf denen die Bewohner arbeiteten. Schließlich erreichten sie eine größere Wohnsiedlung. Die Häuser waren zweistöckige Rundbauten, alle von wunderschön angelegten Gärten umgeben.

Vor einem der größten Rundbauten landeten sie. Laila machte eine alles umfassende Handbewegung. „Das ist Avala, hier bin ich geboren und aufgewachsen.“ Sie zeigte auf das große Gebäude. „Von hier aus herrschen die Ältesten. Wir werden sie aufsuchen.“

„Und wenn sie entscheiden, dass wir gehen müssen?“ erkundigte sich Sheppard.

„Dann werdet ihr jenseits des Plateaus abgesetzt, aber keine Sorge, das wird nicht geschehen. Ihr habt ohne Mühe unsere Magieabwehr durchquert. Die Ältesten sind sehr weise und werden erkennen, dass ihr die Prophezeiung erfüllen werdet.“

Sie gingen die breiten, aus einem marmorähnlichen Stein gehauenen Treppenstufen hinauf. Zwei Elfen standen links und rechts des breiten Eingangsportals.

„Halt!“ Der linke Elf hielt sie auf. „Was ist euer Begehren.“ Sein Blick fiel auf Laila und sein Gesicht verzog sich etwas. „Du schon wieder? Und was bringst du uns diesmal mit?“

„Menschen!“

„Menschen?“ Ungläubig sah der Elf Rhiana und Sheppard an. „Das ist unmöglich. Menschen gibt es nicht.“

„Doch, es gibt sie, wie du unschwer erkennen kannst. Also lass uns passieren“, verlangte Laila.

Der Elf zögerte noch einen Moment, doch wenn es sich wirklich um Menschen handelte, dann würde sich die Prophezeiung endlich erfüllen. Nur die Ältesten konnten das feststellen. Er zeigte einladend auf den Eingang. „Tretet ein! Ihr dürft passieren.“

„Wie großzügig“, meinte Laila mit leiser Stimme und trat schnell an dem Elf vorbei.

Während sie Laila an den Wachen vorbei durch das Portal folgten, erklärte Kris: „Ihr müsst wissen, dass man die Halle der Ältesten nicht ohne Erlaubnis betreten kann.“

weiter: Kapitel 4
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